Lesen ist eine Kulturtechnik, die den Schulerfolg in der heutigen Gesellschaft maßgeblich beeinflusst. Kinder, die von einer Lesestörung betroffen sind, schaffen es trotz regelmäßiger Beschallung oft nicht ohne Unterstützung ein ausreichendes Leseverständnis zu entwickeln.
Diese Arbeit ist theoriegeleitet und stützt sich auf viele Forschungsarbeiten zum Thema Lesen, die gerade in Folge der PISA-Studien in den letzten Jahren entstanden sind. Es werden Modelle zum Leseprozess und seinen Teilfähigkeiten untersucht. Diese Teilfertigkeiten müssen erlernt, trainiert und automatisiert werden. Ziel der Arbeit ist es, die Frage, welche Teilkomponenten des Leseverständnisses im Rahmen der integrativen Lerntherapie effizient gefördert und damit einen sinnvollen Beitrag zur außerschulischen Leseförderung leisten können, zu beantworten und die Antworten mit praxisnahem Fördermaterial zu untermauern.
Dieses Vorgehen wurde gewählt, um die Arbeit der Autorin im täglichen Förderalltag mit leseschwachen Kindern weiterzuentwickeln.
Die Arbeit beginnt mit einer Beschreibung der integrativen Lerntherapie (ILT) und dem Schwerpunkt der Ressourcenorientierung.
Daran schließt sich eine Definition von Leseverständnis, die im weiteren Verlauf zugrunde gelegt wird an. Es folgt eine Darstellung des aktuellen Forschungstandes zur Entwicklung des Leseverständnisses und seinen Teilfähigkeiten. Diese Teilfähigkeiten werden auch unter dem Aspekt Auswirkungen auf den Leseverständnisprozess betrachtet.
Die Definition der Lesestörung und ihre Diagnostik schließt sich an. Anschließend wird die Frage geklärt, welche der Teilfertigkeiten zur Überwindung oder Kompensation der Lesestörung effizient im Rahmen der ILT gefördert werden können. Da Kinder mit Leseproblemen im Rahmen des regulären Leseerwerbs in der Grundschule ihre Probleme entwickeln, muss die Förderung im Rahmen der integrativen Lerntherapie die Förderung aus einer erweiterten Perspektive betrachten. Diese wird in Kapitel 6 unter Folgerungen für die ILT entwickelt.
Kapitel 6 stellt im weiteren Verlauf Methoden und Werkzeuge vor, die die Grundlage für theoriegeleitete Leseförderung in der ILT bilden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Integrative Lerntherapie
- Ressourcenmanagement und Passung
- Leseverständnis
- Entwicklung von Leseverständnis
- Teilprozesse des Textverständnisses
- Allgemeine kognitive Voraussetzungen
- Hierarchieniedere Prozesse
- Modelle zum Wortlesen
- Satzverständnis
- Hierarchiehohe Prozesse und mentale Situationsmodelle
- Leser- und umweltbezogene Ebenen des Leseverständnisses
- Einflussfaktoren auf das Leseverständnis
- Limitierende Faktoren des Leselernprozesses in der Schule
- Zusammenfassung
- Lesestörung
- Definition
- Symptome der Lesestörung
- Diagnostik
- ELFE 1-6
- ZLT II
- WLLP-R
- Schwierigkeiten dieser Perspektive für die ILT
- Fördermöglichkeiten des Leseverständnisses im Rahmen der ILT
- Folgerungen für die ILT
- Förderdiagnostik im Rahmen der ILT
- Förderdiagnostik der Vorläuferfähigkeiten
- Förderdiagnostik der Automatisierung und Lesegenauigkeit
- Diagnostik des Leseverständnisses
- Zusammenfassende Förderdiagnostik
- Förderplanung
- Systematische Entwicklung der Teilprozesse des Lesens
- Vorläuferfähigkeiten
- Automatisierung und Geschwindigkeit
- Förderung von Leseverständnis
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der effizienten Leseförderung im Rahmen der integrativen Lerntherapie (ILT). Sie analysiert die Teilkomponenten des Leseverständnisses, die sich im ILT-Kontext effektiv fördern lassen, um leseschwachen Kindern eine sinnvolle außerschulische Unterstützung zu bieten. Der Fokus liegt auf der Theorie und Praxis der Leseförderung und zielt darauf ab, die Arbeit der Autorin im täglichen Förderalltag zu verbessern.
- Entwicklung des Leseverständnisses und seiner Teilfähigkeiten
- Einflussfaktoren und Limitierende Faktoren des Leselernprozesses
- Diagnostik von Lesestörungen
- Fördermöglichkeiten des Leseverständnisses im Rahmen der ILT
- Theoriegeleitete Methoden und Werkzeuge für die Leseförderung in der ILT
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Bedeutung des Lesens als Kulturtechnik und die Herausforderungen von Kindern mit Lese- und Verstehensschwierigkeiten heraus. Die Arbeit konzentriert sich auf die theoretische Grundlage und die Bedeutung der ILT für die Leseförderung.
- Integrative Lerntherapie (ILT): Dieses Kapitel beschreibt die ILT als einen ganzheitlichen Ansatz zur Unterstützung von Kindern mit Lernproblemen. Es betont die Ressourcenorientierung und die Berücksichtigung aller Faktoren bei der Erstellung von Förderplänen.
- Leseverständnis: Das Kapitel definiert Leseverständnis und beschreibt seine Entwicklung und die beteiligten Teilprozesse. Es analysiert verschiedene Modelle zum Wortlesen und Satzverständnis sowie die Rolle kognitiver Voraussetzungen.
- Lesestörung: Dieses Kapitel definiert Lesestörungen, beschreibt ihre Symptome und die gängigen Diagnostikmethoden. Es beleuchtet die Schwierigkeiten, die sich aus dieser Perspektive für die ILT ergeben.
- Fördermöglichkeiten des Leseverständnisses im Rahmen der ILT: Das Kapitel entwickelt Folgerungen für die ILT und präsentiert Methoden zur Förderdiagnostik. Es beschreibt verschiedene Förderansätze, die sich auf die Teilprozesse des Lesens konzentrieren, wie z. B. Vorläuferfähigkeiten, Automatisierung und Leseverständnisförderung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Förderung des Leseverständnisses im Kontext der integrativen Lerntherapie (ILT). Dabei werden die zentralen Konzepte von Leseverständnis, Lesestörung, Ressourcenmanagement und Förderdiagnostik im Vordergrund stehen. Weiterhin werden relevante Modelle zur Entwicklung des Leseverständnisses, wie z. B. das Simple View of Reading, untersucht, um eine theoretische Basis für die Förderung von Teilprozessen des Lesens zu schaffen.
- Quote paper
- Axel Rodenberg (Author), 2015, Effiziente Leseförderung im Rahmen integrativen Lerntherapie (ILT), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1244029