Im Rahmen dieser Arbeit soll auf die Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft eingegangen und mögliche Barrieren aufgezeigt werden. Die Interkulturelle Kompetenz stellt den Fokus dieser Arbeit dar und soll durch die Leitfrage, inwiefern diese für die Soziale Arbeit mit MigrantInnen von Bedeutung ist, genauer thematisiert werden.
Millionen Menschen auf der ganzen Welt befinden sich auf dem Weg in ein anderes Land, um dort ein besseres Leben aufzubauen. Ihre Beweggründe sind dabei unterschiedliche - z. B. Politik, Wirtschaft oder Krieg. MigrantInnen waren schon frühzeitig ein enorm wachsender Bestandteil der deutschen Sozialstruktur und waren vor allem als Arbeiter tätig. Im Laufe der Jahre wuchs die Zahl der MigrantInnen in Deutschland steigend an und so lebten 2019 bereits 21,2 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Dies entsprach einen Bevölkerungsanteil von etwa 26%. Durch die Zuwanderung von Menschen aus verschiedenen Ländern veränderte sich die demographische Zusammensetzung der Bevölkerung Deutschlands und übt dadurch Einfluss auf Lebens- und Berufslagen und stellt aus diesem Grund die Soziale Arbeit vor neue Aufgaben und Herausforderungen. Durch Forderungen diesbezüglich entwickelte sich das neue Anforderungsprofil der Interkulturellen Kompetenz für Fachkräfte Sozialer Arbeit und sozialer Dienstleistungseinrichtungen.
1 Einleitung
2 Migration und ihre Ursachen
3 Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft
4 Interkulturelle Kompetenz
4.1 Was ist Kultur?
4.2 Definition
4.3 Zwei Modelle interkultureller Kompetenz
4.3.1 Erll und Gymnich
4.3.2 Bolten
4.4 Interkulturelle Kompetenz in der Sozialen Arbeit
4.5 Kritikpunkte
5 Fazit
6 Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Bevolkerung mit Migrationshintergrund
Abbildung 2 Aufgabenbereiche mit MigrantInnen Sozialer Arbeit
Abbildung 3 Interkulturelle Kompetenz nach Erll & Gymnich
Abbildung 4 Interkulturelle Kompetenz nach Bolten
1 Einleitung
Millionen Menschen auf der ganzen Welt befinden sich auf dem Weg in ein anderes Land, um dort ein besseres Leben aufzubauen. Ihre Beweggrunde sind dabei unter- schiedliche - z. B. Politik, Wirtschaft oder Krieg. MigrantInnen waren schon fruhzeitig ein enorm wachsender Bestandteil der deutschen Sozialstruktur und waren vor allem als Arbeiter tatig. Im Laufe der Jahre wuchs die Zahl der MigrantInnen in Deutschland stei- gend an und so lebten 2019 bereits 21,2 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Dies entsprach einen Bevolkerungsanteil von etwa 26%. Durch die Zu- wanderungvonMenschenausverschiedenenLandernverandertesichdiedemographi- sche Zusammensetzung der Bevolkerung Deutschlands und ubt dadurch Einfluss auf Lebens-und Berufslagen und stellt aus diesem Grund die Soziale Arbeit vor neue Auf- gaben und Herausforderungen. Durch Forderungen diesbezuglich entwickelte sich das neue Anforderungsprofil der Interkulturellen Kompetenz fur Fachkrafte Sozialer Arbeit und sozialerDienstleistungseinrichtungen.
Daher soll im Rahmen dieser Arbeit auf die Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft eingegangen und mogliche Barrieren aufgezeigt werden. Die Interkulturelle Kompetenz stellt den Fokus dieser Arbeit dar und soll durch die Leitfrage, inwiefern diese fur die Soziale Arbeit mit MigrantInnen von Bedeutung ist, genauer thematisiert werden. ZuBeginnwirderlautertwas„Migration“meintundwelcheUrsachendiesehabenkann. Daraufhin wird auf die Soziale Arbeit in einer Migrationsgesellschaft mit ihren Aufgaben undZugangsbarrierenvonSeitensderKlientInnensowieebenfallsderInstitutionenein- gegangen. Das Folgekapitel - Kapitel 4 - stellt den Fokus dieser Arbeit dar und thema- tisiertdieInterkulturelleKompetenz.HierzuwirdeingangseinesExkurseszumBegriff „Kultur“ gemacht. Um die Leitfrage beantworten zu konnen, inwiefern die interkulturelle KompetenzfurdieSozialeArbeitmitMigrantInnenvonBedeutungist,sogilteszunachst herauszuarbeiten, was unter interkultureller Kompetenz zu verstehen ist. Aufgrund dessen erfolgt eine Definition sowie die Vorstellung zweier Modelle interkultureller Kompe- tenz. Das Unterkapitel 4.4 konkretisiert die Leitfrage und zeigt wichtige Elemente und (Teil-)Kompetenzen sowie ihre Notwendigkeit in der Sozialen Arbeit auf. Des Weiteren folgen Kritikpunkte. Zum Schluss werden alle Ergebnisse bundig mit Integration einer Schlussfolgerungzusammengesagt.
2 Migration und ihre Ursachen
Migration beschreibt den Prozess, in dem Menschen aus verschiedenen Grunden fur einen bestimmten oder unbegrenzten Zeitraum in eine andere Gesellschaft und Region wechseln. Dies konnen Einzelpersonen, Menschengruppen oder ganze Volker(-grup- pen)sein. Binnenmigration beschreibt das Migrieren innerhalb eines Gebietes. DasVer- lassen des Heimatlandes im Kontext der Migration bezeichnet man als Emigration und die Migration in ein anderes Land als Immigration. Die Uberschreitung von Staatsgren- zen bedeutet hierbei neben einem Wechsel der Region/Wohnort zusatzlich eine Ande- rung bezuglich des rechtlichen Status sowie der kulturellen Umwelt (vgl. Hamburger, 2009).
DurchdielangeMigrationsgeschichteinDeutschland,welchenachwievorinAnbetracht aktueller Ereignisse weitergefuhrt wird, liegt der Durchschnitt der Menschen mit Migrati- onshintergrund bei rund jedem/r Funften Mitglied der Gesellschaft. Das Merkmal „Mig- rationshintergrund“ wird durch das Statistische Bundesamt wie folgtdefiniert:
„Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteildie deutsche Staatsangehorigkeit nicht durchGeburt besitzt. Die Definition umfasst im Einzelnen folgende Personen:
1. zugewanderte und nicht zugewanderte Auslander/-innen
2. zugewanderte und nicht zugewanderte Eingeburgerte
3. (Spat-)Aussiedler/-innen
4. Personen, die die deutsche Staatsangehorigkeit durch Adoption durch einen deutschen Elternteil erhalten haben
5. mit deutscher Staatsangehorigkeit geborene Kinder der vier zuvor genannten Gruppen“ (Statistisches Bundesamt, 2020, S. 5).
Abbildung 1 Bevolkerung mit Migrationshintergrund
In absoluten Zahlen, Anteile an der Gesamtbevolkerung in Prozent, 2016
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2018, zitiert nach Bundesagentur fur Arbeit, 2018, S. 4
Den Wunsch, die Heimat verlassen zu wollen, kann verschiedene Grunde haben. Zum einen konnen Naturkatastrophen wie Uberschwemmung, Erdbeben, Hungersnote sowie die Zerstorung der naturlichen Lebensgrundlagen zu den Migrationsursachen gehoren. Durch die Veranderungen der Natur fuhlen sich Menschen gezwungen, sich ihren Le- bensmittelpunkt neu zu definieren und diesen zu wechseln. Das Leitmotiv stellt hierbei die Sicherung des Uberlebens und der Lebensbedingungen dar (vgl. Moosmuller, 2020; Wartenpfuhl, 2019). Des Weiteren gibt es MigrantInnen, welche aufgrund von wirtschaft- licher Not, Arbeitslosigkeit und materieller Verelendung migrieren. Diese Art der Lebens- lage ist weltweit stark verbreitet. Die Kombination aus Hoffnungslosigkeit und dem Ge- fuhl die eigene bisherige Lage im Heimatland nicht andern zu konnen, fordert den Wunsch nach Migration (vgl. Hamburger, 2009). Die Suche nach Arbeit und einer bes- seren Lebensperspektive fur sich und ggf. seiner Familie stellen einen der haufigsten Ursachen dar. Nach wie vor sehen Millionen von Menschen die Notwendigkeit zu mig- rieren, selbst wenn „niemand eine Waffe auf sie richtet oder ihr Land uberschwemmt wird“ (Treibel, 2015, S. 24). Daran anschlieBend gibt es die Gruppe der MigrantInnen, dessen Migrationsursache sich auf sozialen Grunden beruht. Darunter fasst man Fami- lienzusammenfuhrungen sowie „die Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen und be- ruflichen Situation, wenn die Ausgangssituation keine Bedrohung darstellt“ (Hamburger, 2009, S. 16). (Spat-)Aussiedler und die letzte Gruppe der Gefluchteten und Kontingent- fluchtlinge stellen den groBten Anteil der MigrantInnen in Deutschland dar. Letztere fluchten aus ihrer Heimat aufgrund von politischer und religioser Verfolgung, Vertreibung und Menschenrechtsverletzungen.
Zu der Gruppe der Gefluchteten zahlen zudem (unbegleitete) minderjahrige Fluchtlinge. Darunter werden alle Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gefasst, die
„ohne Begleitung von fur sie verantwortlichen Erwachsenen in Deutschland an- kommen oder nach Einreise ohne Begleitperson zuruckgelassen werden (Richtli- nie 2011/95/ EU, Art. 2 l) und hier Schutz vor Verfolgung suchen“ (Schmieglitz & Schwille, 2017, S. 217)
Diese Gruppe spielt eine besondere Rolle fur die Kinder und Jugendhilfe, da diese nach der neuen deutschen Gesetzgebung durch die zustandigen Jugendamter in Obhut ge- nommen und in Einrichtungen der stationaren Jugendhilfe u ntergebracht werden. Neben den allgemeinen Fluchtgrunden, wie zuvor genannt, kann es bei unbegleiteten minder- jahrigen Fluchtlingen zu kinderspezifischen Ursachen kommen, wie bspw. Zwangsrek- rutierung als Kindersoldat Kinderhandel, Genitalverstummelung, Zwangsheirat sowie - prostitution (vgl. Schmieglitz & Schwille, 2017). Der United Nations High Commissioner for Refugees (UN HCR) (2020) schatzt, dass ungefahr die Halfte der weltweiten Flucht- linge Kinder und Jugendliche sind (vgl. auch Skalla, 2019).
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- Citation du texte
- Anonyme,, 2022, Soziale Arbeit mit MigrantInnen. Inwiefern ist die Interkulturelle Kompetenz für die Soziale Arbeit von Bedeutung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1243993
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