Die vorliegende Arbeit befasst sich mit ausgewählten Themengebieten des Selbstmanagements. Im ersten Teil werden die sozialen und psychologischen Funktionen von Arbeit erörtert. Denn Arbeit dient zwar in erster Linie der Finanzierung des Lebensunterhalts, erfüllt aber darüber hinaus weitere sogenannte latente Funktionen für den Menschen. Diese werden dargelegt und Zusammenhänge zum Selbstmanagement aufgezeigt. Im zweiten Teil geht es um den Einsatz von Storytelling und Argumentationstechniken in Präsentationen. Beides sind vielversprechende Techniken, um Zuhörer leichter von den Präsentationsinhalten zu überzeugen. Im dritten Teil wird das Phänomen der Prokrastination, umgangssprachlich auch als Aufschieberitis bekannt, behandelt. Dabei werden zunächst die theoretischen Grundlagen dargestellt, bevor darauf aufbauend Lösungsansätze zu Prokrastination für Studierende im Fernstudium erarbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1 Funktionen von Arbeit und Selbstmanagement
2 Storytelling und Argumentation in Präsentationen
3 Prokrastination
Literaturverzeichnis
1 Funktionen von Arbeit und Selbstmanagement
Arbeit, allen voran die Erwerbstätigkeit im Sinne der beruflichen Tätigkeit zur Finanzierung des Lebensunterhalts, nimmt einen zentralen Stellenwert im Leben der meisten Menschen ein (Blickle, 2019, S. 210). Dabei steht zunächst der finanzielle Aspekt des Geldverdienens im Vordergrund. Dass Arbeit darüber hinaus weitere wichtige Funktionen für den Menschen erfüllt, beschrieb bereits Jahoda (1981, S. 188-189). Demnach gibt es neben der manifesten Funktion, mit Arbeit seinen Lebensunterhalt zu verdienen, weitere latente Funktionen der Arbeit: Zeitstruktur, soziale Kontakte, Teilhabe an kollektiven Zielen, Status und Identität sowie regelmäßige Aktivität.
Soziale Funktionen der Arbeit
Die berufliche Tätigkeit, die eine Person ausübt, ist unmittelbar mit ihrer persönlichen Identität verbunden. Bereits bei der Berufswahl entscheiden sich Menschen für einen Beruf, der die eigene Vorstellung von sich selbst bestmöglich widerspiegelt. Gleichzeitig wird dadurch die soziale Rolle verwirklicht, die ein Individuum einnehmen möchte und die es für sich angemessen erachtet. Der ausgeübte Beruf definiert somit wesentlich den sozialen Status der Person (Blickle, 2019, S. 211). Die freie Berufswahl stellt allerdings in gewisser Weise auch heute noch eine Idealvorstellung dar. Denn der gewählte Beruf wird von zahlreichen Faktoren determiniert. Häufig spielen hierbei die familiären Verhältnisse eine entscheidende Rolle. Je nach Erziehungsverhalten, sozialem Stand und finanziellen Möglichkeiten der Eltern, wird Kindern bereits früh eine Schullaufbahn vorgegeben, die ihnen später mehr oder weniger weitreichende berufliche Möglichkeiten eröffnet (Blickle, 2019, S. 213). Die individuelle berufliche Identität bildet bzw. festigt sich dabei jedoch immer erst durch jahrelange Sozialisation. Diese reicht von der Schule über Ausbildung bzw. Studium bis in die berufliche Tätigkeit hinein (Schermuly, 2019, S. 20).
„Der Arbeitsplatz ist auch ein Ort, an dem Menschen nach sozialen Kontakten, nach Zugehörigkeit und nicht selten nach Freundschaft suchen.“ (Nerdinger, 2019, S. 65). Soziale Kontakte am Arbeitsplatz ermöglichen einen wichtigen Austausch mit anderen Menschen außerhalb der eigenen Familie (Blickle, 2019, S. 212). Fehlen diese, wird dies vom Individuum als äußerst belastend empfunden (Nerdinger, 2019, S. 65). Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit ist mitunter so groß, dass Erwerbstätige aus Rücksichtnahme auf Kollegen trotz Krankheit zur Arbeit erscheinen, um diese nicht im Stich zu lassen (Lohaus & Habermann, 2018, S. 33). Es handelt sich hierbei um das Phänomen des Präsentismus, wonach Menschen trotz Krankheit bzw. gesundheitlicher Beeinträchtigen physischer oder psychischer Art zur Arbeit gehen (Lohaus & Habermann, 2018, S. 11).
Wie wichtig der soziale Aspekt von Arbeit ist, zeigt sich auch an der Bedeutung, die die Teilhabe an kollektiven Zielen für ein Individuum hat. Die Erwerbstätigkeit leistet demnach einen Beitrag zur persönlichen Sinnstiftung, indem sie zum Erreichen von Zielen beiträgt, die über die arbeitende Person selbst hinausgehen (Blickle, 2019, S. 212). Wenn beispielsweise eine Nachhilfelehrerin einem Schüler nicht verstandene Lehrinhalte so erklären kann, dass dieser sie versteht und bei der nächsten Klausur besser abschneidet, so verleiht das ihrer Arbeit einen Sinn. Die Nachhilfelehrerin empfindet ihre Arbeit als sinnvoll, weil sie dem Schüler dadurch Zukunftschancen eröffnet, die er ohne entsprechende schulische Leistungen nicht hätte.
Besonders deutlich wird die soziale Funktion von Arbeit wenn man die sozialen Auswirkungen von Arbeitslosigkeit untersucht. Demnach hat Arbeitslosigkeit nicht nur negative Auswirkungen auf die betroffene Person selbst, sondern auch auf ihr Umfeld, allen voran die Familie. Mitunter sinkt die Zufriedenheit des Lebenspartners mit der Beziehung, innerfamiliäre Konflikte häufen sich und Kinder zeigen schlechtere schulische Leistungen (Paul & Moser, 2015, S. 273).
Psychologische Funktionen der Arbeit
Auch wenn die eigene Arbeit von vielen Menschen als belastend erlebt wird, haben die eingangs genannten latenten Funktionen der Arbeit im Allgemeinen einen positiven Einfluss auf das psychische Wohlbefinden der Betroffenen (Blickle, 2019, S. 211). Dies konnten auch Paul und Batinic (2010) beim Vergleich von erwerbstätigen und arbeitslosen Personen zeigen. Sie führten hierzu eine Studie an einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Bevölkerung durch. Das Ergebnis zeigt hinsichtlich jeder einzelnen latenten Funktion von Arbeit ein signifikant höheres psychisches Wohlbefinden bei den Erwerbstätigen als bei den Arbeitslosen (Paul & Batinic, 2010, S. 56-58). Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen Scheve, Esche und Schupp (2017). In einer auf Daten des deutschen sozio-ökonomischen Panels basierenden Studie konnten sie zeigen, dass Arbeitslosigkeit zu einer signifikanten Abnahme der Lebenszufriedenheit führt (Scheve et al., 2017, S. 1245).
Eine stabilisierende und damit positive Wirkung auf das Individuum ergibt sich durch die zeitliche Struktur, die die Arbeit vorgibt. Die Arbeit gliedert sowohl den Tag als auch die Woche und das Jahr in Arbeits- und arbeitsfreie Zeit. Freizeit erhält ihre Bedeutung folglich erst durch Arbeit. Gäbe es keine Arbeit, gäbe es auch keine Freizeit in dem Sinne, wie sie heutzutage häufig im Gegensatz zu Arbeit verstanden wird (Blickle, 2019, S. 212; Schermuly, 2019, S. 19).
Ähnlich wie die Struktur wirkt sich auch die Aktivität, die Arbeit immanent ist, positiv auf den Menschen aus. Arbeit zwingt Menschen zu regelmäßiger Aktivität und verhindert so, dass Erwerbstätige in eine Lethargie verfallen, die sich potentiell nachteilig auf ihre psychische Gesundheit auswirkt (Blickle, 2019, S. 212; Paul & Moser, 2015, S. 271). Aktivität bezieht sich dabei neben der reinen Ausübung einer Tätigkeit auch auf das Potential, sich durch die Arbeit weiterzuentwickeln (Schermuly, 2019, S. 19).
In diesem Zusammenhang hinterfragen Erwerbstätige immer häufiger den Sinn ihrer Arbeit (Hardering, Will-Zocholl & Hofmeister, 2016, S. 3). Dabei geht es neben der Nützlichkeit in erster Linie um die subjektive Bedeutsamkeit der Arbeit (Hardering et al., 2016, S. 7). Menschen arbeiten nicht mehr nur für ein möglichst hohes Einkommen, sondern um sich in gewissem Maße selbst zu verwirklichen. Die Arbeit muss zum persönlichen Lebensentwurf eines Individuums passen und mit dessen persönlichen Werten übereinstimmen, um als sinnvoll erlebt zu werden (Rump & Eilers, 2017a, S. 19; Schermuly, 2019, S. 64). Genau darauf zielt auch das durch den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann geprägte Konzept New Work ab. Menschen sollten demnach die Möglichkeit haben, sich bewusst eine Arbeit auszuwählen, die sie als sinnstiftend erachten und die ihren eigenen Überzeugungen entspricht (Rump & Eilers, 2017b, S. 188). Die wahrgenommene Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit ist dabei keinesfalls nur Selbstzweck, sondern hat ebenso Einfluss auf die Gesundheit der Erwerbstätigen (Rump & Eilers, 2017b, S. 198). Höge und Schnell (2012, S. 95-96) finden in ihrer Studie sogar einen positiven Zusammenhang zwischen Sinnerfüllung und Arbeitsengagement.
Demgegenüber führen die zunehmende Globalisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt zu vermehrten Stresssituation, die sich wiederum negativ auf die psychische und körperliche Gesundheit der Arbeitenden auswirken können. So führt die zunehmend geforderte ständige Erreichbarkeit zu vermehrtem Stress, stärkerer Erschöpfung aufgrund nicht ausreichender Erholung, einem höheren Depressionsrisiko, aber auch körperlichen Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Tinnitus (Pangert, Pauls & Schüpbach, 2016, S. 38; Strobel, 2019, S. 32). Pangert et al. (2016, S. 38) berichten darüber hinaus von einer Beeinträchtigung des Privatlebens durch die arbeitsbezogene Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit.
Zusammenhänge zum Selbstmanagement
Um in der heutigen Arbeitswelt bestehen zu können, sind lebenslanges Lernen und ständiges Anpassen an die veränderten Umwelten elementar (Schermuly, 2019, S. 35). Aktivität als Funktion von Arbeit bedeutet nicht mehr nur Aktivität im Sinne des Arbeitens als Erwerbstätigkeit, sondern auch Aktivität im Sinne der stetigen Weiterentwicklung und Weiterbildung (Rump & Eilers, 2017a, S. 53). Gleichzeitig verändern sich die Ansprüche der Menschen. Insbesondere die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Kompatibilität mit Freizeitaktivitäten und der Anspruch auf Selbstverwirklichung werden für den Einzelnen immer wichtiger (Rump & Eilers, 2017b, S. 190). Eine ausgeglichene Work-Life-Balance, d.h. ein individuell zufriedenstellendes Gleichgewicht zwischen Arbeits- und Privatleben, wird zu einer zentralen Forderung der jüngeren Generation (Rump & Eilers, 2017b, S. 193-194).
Um mit den steigenden Anforderungen zurecht zu kommen, ist Selbstmanagement ein wirksames Mittel. Es kann dazu genutzt werden, Belastungen zu erkennen, gesteckte Ziele zu erreichen und eine Balance zwischen den verschiedenen Lebensbereichen herzustellen. Dabei wird Selbstmanagement als eine von der Person selbst angestrebte Verhaltensänderung verstanden. Voraussetzungen hierfür sind die Freiheit, das eigene Verhalten ändern zu können, und der Wille, es auch tatsächlich zu tun (Arenberg, 2018, S. 28-32).
Viel diskutierte und zunehmend verbreitete Möglichkeiten, die Work-Life-Balance zu erhöhen, sind Maßnahmen zur individuellen Gestaltung von Arbeitsort und Arbeitszeit. So zählen flexible Arbeitszeiten, Home-Office und Teilzeitarbeit zu den am weit verbreitetsten Maßnahmen von Arbeitgebern, ihren Mitarbeitern eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. Privatleben zu ermöglichen (Wiese, 2015, S. 238). Gleichzeitig kommt eine erhöhte Arbeitszeit- und Arbeitsortautonomie dem Wunsch der Arbeitnehmer nach mehr Selbstbestimmung entgegen (Schermuly, 2019, S. 122-126). Bei sehr hoher zeitlicher Flexibilisierung oder wenn Flexibilität ausschließlich vom Arbeitgeber gefordert wird, kann sich der positive Effekt allerdings in einen negativen verwandeln, da die Abgrenzung der Lebensbereiche immer schwerer wird (Wiese, 2015, S. 239).
Ist die Freiheit zur Änderung des eigenen Verhaltens gegeben, muss zusätzlich ausreichend Motivation zur tatsächlichen Verhaltensänderung aufgebracht werden (Arenberg, 2018, S. 32). Motivation wiederum kann nur durch adäquate Ziele entstehen (Graf, 2012, S. 188). Diesen kommt aufgrund ihrer handlungsregulierenden Funktion eine zentrale Bedeutung im Rahmen des Selbstmanagements zu. Wichtig ist dabei, dass die gesteckten Ziele mit den eigenen Werten, Bedürfnissen und Kompetenzen übereinstimmen (Brandstätter, Schüler, Puca & Lozo, 2018, S. 136; Graf, 2018, S. 262). Dies bestätigen auch Koestner, Lekes, Powers und Chicoine (2002, S. 240), die in ihrer Meta-Analyse signifikant positive Effekte einer hohen Identifikation mit dem Ziel auf die Zielerreichung fanden.
Zur Zielfindung hat sich in der Berufspraxis die sogenannte S.M.A.R.T.-Formel, die von den Arbeitspsychologen Edwin A. Locke und Gary P. Latham entwickelt wurde, etabliert. Demnach sollten Ziele spezifisch, messbar, attraktiv und damit motivierend, realistisch sowie zeitlich terminiert sein, um zum Erfolg zu führen (Storch, 2011, S. 185-186). Bei sehr komplexen oder abstrakten Zielen empfiehlt sich eine Untergliederung in mehrere Teilziele mit konkreten Handlungsschritten. Am Beispiel eines Studierenden wäre das übergeordnete Ziel, das Studium abzuschließen, das Subziel, eine Hausarbeit zu schreiben und der erste Handlungsschritt, passende Literatur zu recherchieren (Brandstätter et al., 2018, S. 130). Wie wichtig es ist, sich realistische Ziele zu setzen, betont auch Graf (2012, S. 195). Demnach wirken sich zu hoch gesteckte genauso wie nicht erreichte Ziele negativ auf die psychische Gesundheit einer Person aus.
Um die gesetzten Ziele erfolgreich umsetzen zu können, ist eine gute Selbstbeobachtung essentiell. Denn nur wenn Menschen sich ihr Verhalten bewusst vor Augen führen, kann dieses aktiv gesteuert werden. Durch gedankliche Selbstbeobachtung kann die Aufmerksamkeit auch bei ablenkenden äußeren Reizen erfolgreich zurück auf das gesetzte Handlungsziel gelenkt und das Verhalten somit bewusst gesteuert werden. Dieses Gefühl der Kontrolle über das eigene Verhalten stärkt beim Individuum das Vertrauen, das eigene Verhalten ändern zu können, was wiederum dazu führt, dass problematische Verhaltensmuster leichter durchbrochen werden können (Kanfer, Reinecker & Schmelzer, 2012, S. 366-367). Erfolgreiches Selbstmanagement wird so möglich.
2 Storytelling und Argumentation in Präsentationen
Eine Präsentation dient dazu, eine ausgewählte Zielgruppe über bestimmte Inhalte zu informieren und von diesen zu überzeugen. Zentrales Kennzeichen ist dabei die visuelle Unterstützung der inhaltlichen Ausführungen (Hartmann, Funk & Nietmann, 2018, S. 11). Doch eine Präsentation ist weit mehr als die Erstellung von PowerPoint-Folien. Es geht um die Vermittlung von Inhalten und die Kommunikation mit den Zuhörern (Schulenburg, 2018, S. 2). Storytelling und Argumentationstechniken stellen in diesem Zusammenhang wichtige Techniken dar, um die Zuhörer mit der Präsentation zu überzeugen (Arenberg, 2015, S. 106).
Storytelling
Storytelling bedeutet wörtlich übersetzt nichts anderes als Geschichten erzählen. Und „Geschichten sind der Schlüssel zu einer gelungen[en] Kommunikation, denn sie transportieren mehr als nur Fakten.“ (Adamczyk, 2019, S. 6). Informationen, die in einer Geschichte verpackt sind, bleiben trotz des Informationsüberflusses, dem Menschen tagtäglich ausgesetzt sind, im Gedächtnis (Sammer, 2017, S. 11).
Storytelling im wörtlichen Sinn ist dabei nichts Neues. Denn seit jeher werden Informationen durch das Erzählen von Geschichten weitergegeben, sei es durch Zeichnungen, mündliche Überlieferungen oder schriftliche Aufzeichnungen (Fordon, 2018, S. 19).
Geschichten ermöglichen es, komplexe Sachverhalte anschaulich und für den Zuhörer nachvollziehbar zu vermitteln. Einen wesentlichen Anteil daran haben Emotionen (Thier, 2017, S. 3). Denn beim Storytelling geht es nicht nur darum, sachliche Informationen zu vermitteln, sondern eine emotionale Reaktion beim Rezipienten auszulösen, die durch dessen Identifikation mit den Protagonisten oder der Handlung selbst entsteht (Adamczyk, 2019, S. 21). Die zentrale Aufgabe von Storytelling ist demnach, „Geschichten so zu konstruieren, dass sie Emotionen erzeugen und damit den Nährboden für gute Informationsaufnahme und -speicherung bilden.“ (Schulenburg, 2018, S. 271). Entscheidend dafür sind die mit der Geschichte vermittelten Bilder, durch die der Erzähler die ausgelösten Emotionen bis zu einem gewissen Maß steuern kann (Schulenburg, 2018, S. 282). Außerdem muss der Präsentator durch seine Körpersprache die Emotionen, die beim Zuhörer durch eine Geschichte hervorgerufen werden sollen, sichtbar machen, damit diese ihre gewünschte Wirkung erreichen. Denn nur durch die Empathie der Zuhörer wirken Emotionen und damit die Geschichte nachhaltig (Schulenburg, 2018, S. 279).
Storytelling funktioniert deshalb so gut, weil das menschliche Gehirn Informationen ebenfalls in Geschichten verarbeitet (Fordon, 2018, S. 35). „Unser Gehirn ist ein Storyteller, es verarbeitet Informationen narrativ. So ist es auch erklärbar, dass die menschliche Art geradezu süchtig nach Geschichten ist.“ (Fordon, 2018, S. 38). Das narrative Gedächtnis ist es auch, das Erlebnisse emotional einordnet, während das analytische Gedächtnis für rationale Aufgaben wie Planen und Argumentieren zuständig ist (Adamczyk, 2019, S. 15). Es verwundert daher nicht, dass Werbung und Marketing besonders gut durch das Erzählen von Geschichten funktionieren. Eine bloße Aufzählung von Daten und Fakten ist weitaus weniger wirkungsvoll als eine Überzeugung auf emotionaler Ebene, wie sie durch das Erzählen einer Geschichte realisiert wird (Fordon, 2018, S. 42; Sammer, 2017, S. 6). Denn Emotionen spielen eine zentrale Rolle bei der Informationsverarbeitung. Sie erleichtern dem Gehirn das Speichern und Erinnern von Informationen. Dadurch lassen sich Inhalte, die vom Sprecher als Geschichte verpackt werden, besonders gut im Gehirn des Rezipienten verankern (Schulenburg, 2018, S. 269; Thier, 2017, S. 3). Von Vorteil sind Geschichten in diesem Zusammenhang vor allem dann, wenn wenige wichtige Informationen vermittelt werden sollen. Geht es darum, möglichst viele Informationen weiterzugeben, ist Storytelling weniger geeignet (Schulenburg, 2018, S. 274).
Durch Geschichten kann Wissen nicht nur besser und leichter weitergegeben werden, sondern Zuhörer auch leichter von neuen Ideen überzeugt werden (Thier, 2017, S. 3). Da es bei Präsentationen genauso wie im Marketing häufig um das Überzeugen der Zuhörer geht, ist auch hier Storytelling äußerst wirksam.
Schulenburg (2018, S. 282) beschreibt das Storytelling als „die Königsdisziplin des Präsentierens“.
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