Seitdem ich weiß, dass ich später den Lehrerberuf ausüben möchte, hat es mich immer beschäftigt, wie die Bindung zwischen einer Lehrkraft und den Schülerinnen und Schüler auszusehen hat. Was muss ich tun, um eine Bindung aufzubauen? Was macht eine Bindung aus, damit sie gut ist? Wo liegen die Grenzen? All das sind Fragen, die ich mir als angehende Lehrerin stelle. In meiner eigenen Schulzeit hatte ich zu den meisten Lehrkräften eine gute Bindung, zu einigen aber auch eine schlechte. Doch nie wusste ich woran dies lag. Lag es an mir oder an der Lehrkraft? Mir ist aufgefallen, dass sich meist eine schlechte Bindung zu der Lehrkraft in einer negativen Weise auf meine Leistungen ausgewirkt hat. Ich habe mir das Thema Grundlagen der Entwicklung, Umwelt und Lernen ausgesucht, um viele verschiedene Theorien kennenzulernen und diese für mich und meinen späteren Beruf zu reflektieren.
Im Folgenden wird der Ablauf des Portfolios vorgestellt. Im zweiten Kapitel „Ausgewählte Seminarthemen“ werde ich die zwei Themen Grundlagen der Entwicklung, Umwelt und Lernen, sowie Unterrichtsstörungen behandeln. Zuerst werden diese Themen mit der Snapshot-Funktion dokumentiert. Danach werden die Kernaussagen der Themen zusammengefasst. Anschließend erfolgt die Reflexion, welche die Bedeutung der Themen im Schulalltag thematisiert und welche Handlungsempfehlungen sich daraus ergeben. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der professionellen Wahrnehmung des Unterrichts. Zu Beginn wird das Thema, die Klasse und die Schulform vorgestellt. Durch die gewonnenen Erkenntnisse der vorherigen Themen und die des Seminars wird das Video reflektiert und in die Bereiche Arbeitsanweisung, Visualisierung und Unterrichtsstörungen unterteilt. Zuletzt wird ein Fazit gezogen, im Hinblick auf die Kernaussagen der Veranstaltung.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Ausgewahlte Seminarthemen
2.1 Grundlagen der Entwicklung, Umwelt und Lernen
2.1.1 Dokumentation der Themeninhalte
2.1.2 Zusammenfassung der Themeninhalte
2.1.3 Reflexion der Themeninhalte
2.2 Unterrichtsstorungen
2.2.1 Dokumentation der Themeninhalte
2.2.2 Zusammenfassung der Themeninhalte
2.2.3 Reflexion der Themeninhalte
3 Beispiel Professionelle Unterrichtswahrnehmung
3.1 Thema der Stunde und Einordnung in Unterrichtseinheit
3.2 Beschreibung der Schulklasse
3.3 Ablauf des Stundenausschnitts
3.4 Reflexion
3.4.1 Arbeitsanweisungen
3.4.2 Visualisierungen
3.4.3 Unterrichtsstorungen
4 Fazit
5 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Seitdem ich weiB, dass ich spater den Lehrerberuf ausuben mochte, hat es mich immer beschaftigt, wie die Bindung zwischen einer Lehrkraft und den Schulerinnen und Schuler auszusehen hat. Was muss ich tun, um eine Bindung aufzubauen? Was macht eine Bindung aus, damit sie gut ist? Wo liegen die Grenzen? All das sind Fragen, die ich mir als angehende Lehrerin stelle. In meiner eigenen Schulzeit hatte ich zu den meisten Lehrkraften eine gute Bindung, zu einigen aber auch eine schlechte. Doch nie wusste ich woran dies lag. Lag es an mir oder an der Lehrkraft? Mir ist aufgefallen, dass sich meist eine schlechte Bindung zu der Lehrkraft in einer negativen Weise auf meine Leistungen ausgewirkt hat. Ich habe mir das Thema Grundlagen der Entwicklung, Umwelt und Lernen ausgesucht, um viele verschiedene Theorien kennenzulernen und diese fur mich und meinen spateren Beruf zu reflektieren.
Als zweites Thema habe ich mir Unterrichtsstorungen ausgesucht. „Mir ist langweilig“ ist unter anderem eine Aussage, die ofters von einer Schulerin oder einem Schuler geauBert wird. Auch das leise Rascheln im Etui ist schon eine Unterrichtsstorung und ein Zeichen dafur, dass die Schulerin oder der Schuler nicht mehr dem Unterricht folgt. Unterrichtsstorungen kommen so gut wie immer in den unterschiedlichsten Formen vor. Ich kenne es selbst aus meiner eigenen Schulzeit, dass wenn man den Unterricht nicht interessant findet, man sich schnell ablenken lasst. Auch in meinem Praktikum habe ich Beobachtungen dieser Art anstellen konnen. Aus dem Thema mochte ich mitnehmen, wie Unterrichtsstorungen erkannt und wie diesen entgegenwirkt oder sogar vermieden werden konnen.
Im Folgenden wird der Ablauf des Portfolios vorgestellt. Im zweiten Kapitel „Ausgewahlte Seminarthemen“ werde ich die zwei Themen Grundlagen der Entwicklung, Umwelt und Lernen, sowie Unterrichtsstorungen behandeln. Zuerst werden diese Themen mit der Snapshot- Funktion dokumentiert. Danach werden die Kernaussagen der Themen zusammengefasst. AnschlieBend erfolgt die Reflexion, welche die Bedeutung der Themen im Schulalltag thematisiert und welche Handlungsempfehlungen sich daraus ergeben. Das dritte Kapitel beschaftigt sich mit der professionellen Wahrnehmung des Unterrichts. Zu Beginn wird das Thema, die Klasse und die Schulform vorgestellt. Durch die gewonnenen Erkenntnisse der vorherigen Themen und die des Seminars wird das Video reflektiert und in die Bereiche Arbeitsanweisung, Visualisierung und Unterrichtsstorungen unterteilt. Zuletzt wird ein Fazit gezogen, im Hinblick auf die Kernaussagen der Veranstaltung.
2 Ausgewahlte Seminarthemen
2.1 Thema 1
2.1.1 Dokumentation der Themeninhalte
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.1.2 Zusammenfassung der Themeninhalte
Bei der Lebensspanntheorie in Bezug auf die Bindung befinden wir uns im Bereich der Umweltbedingungen. Dort befasst man sich mit der Frage, wo das Neugeborene hineingeboren wird und welche Interaktionen sich dadurch ergeben. Bei dem Temperament und der Passung befinden wir uns im Bereich der Anlagefaktoren und deren Interaktion. Bei der Okopsychologie widmet sich die Lebensspanntheorie der Interaktion. Sie beschreibt auf welche Ebenen die Interaktion zwischen Umweltbedingungen und Anlagefaktoren stattfinden. Zusatzlich wird noch die Zeitachse in den Blick genommen, sowie auf die epochalen Einflusse hingewiesen. Die soziokulturelle Theorie stellt die epochalen Einflusse, sowie die Umweltbedingungen in den Fokus. Sie geht bei der Lebensspanntheorie unter anderem auf die soziale und kognitive Entwicklung des Individuums ein.
Fest steht, dass eine gute Bindung zwischen der Bezugsperson unter anderem auch die Lehrkraft und dem Kind beziehungsweise dem Jugendlichen bestehen sollte. Bowlby hat sich mit der Bindungstheorie beschaftigt und sagt, dass „die Neigung, eine starke emotionale Bindung zu spezifischen Individuen aufzubauen, als eine grundlegende Komponente der menschlichen Natur, welche im Keim bereits beim Neugeborenen vorhanden ist und die bis zum Erwachsenenalter und hohen Alter bestehen bleibt.“ Spangler & Zimmermann sagen: „Unter Bindung versteht man ein lang andauerndes affektives Band zu bestimmten Personen, die nicht ohne weiteres auswechselbar sind.“ Schmidt-Denter verdeutlichte die Bindung durch einen Strange Situation Test. Am Anfang des Tests ist die Mutter mit ihrem Kind allein in einem Raum. Da zwischen der Mutter und dem Kind eine gute Bindung besteht, zeigt sich das Explorationsverhalten des Kindes. Als eine fremde Person den Raum betritt und mit dem Kind anfangt zu spielen, scheint die Situation noch ruhig. Doch als die Mutter den Raum verlasst, macht sich das Kind sofort bemerkbar, indem es weint. Das Kind beruhigt sich erst, als die Wiedervereinigung mit der Mutter stattfindet.
Des Weiteren wird zwischen dem Temperament und der Passung unterschieden. Mit Temperament werden nach Chess „wiederkehrende Verhaltensmuster beschrieben“. Das bedeutet, dass Neugeborene sich bereits unterscheiden. AuBerdem gibt es Temperamentsdimensionen, die in neun Begriffen unterteilt sind: die RegelmaBigkeit, die Aktivitat, die Reagibilitat, die Intensitat, die Annaherung und dem Ruckzug, der Ablenkbarkeit, der Ausdauer, dem Anpassungsvermogen und der Stimmungslage. Im Anschluss an die Forschung um das Temperament von Thomas und Chess, wurde das entwicklungspsychologische Modell der Passung entwickelt. Es besagt, dass Kinder unangemessenes Verhalten und Verhaltensstorungen entwickeln, wenn ihre personlichen
Fahigkeiten, Eigenarten (Temperament) und Bedurfnisse nicht mit den Verhaltensweisen und Vorstellungen ihrer Umwelt zusammenpassen.
Bronfenbrenner fuhrte die Okopsychologie ein. Dabei werden mit Hilfe von systemischen Ebenen Sozialisationsbedingungen, welche ineinander verschachtelt sind, der Entwicklung formalisiert. Festzuhalten ist, dass in okologischen Systemen sich alle Elemente gegenseitig beeinflussen und Veranderungen an einem Element Veranderungen an anderen Elementen zur Folge haben. Es gibt vier Ebenen der okologischen Systemtheorie, welche vom Kind ausgehen. Betrachtend ist das Kind im Kern, dem Mikrosystem. Die Interaktionen finden nur innerhalb des primaren Bezugssystems statt. Dazu gehoren die Eltern und die Geschwister. Das Mesosystem umfasst den Kindergarten und die Schule. Dort greifen mehrere Bezugssysteme ineinander, da Eltern beispielsweise im Kontakt stehen mit den Erzieherinnen und Erziehern und Lehrkraften. In der Schulklasse selbst trifft das Kind andere Kinder an. Dadurch entsteht ein neues Mikrosystem. Das Exosystem hat erst einmal nichts mit dem Mikrosystem des Kindes zu tun. Jedoch haben die Arbeitsstellen der Eltern Einfluss auf das Mikrosystem des Kindes. Das Makrosystem spiegelt die Einflusse auf kultureller Ebene wider. Wichtig bei der Abbildung ist, dass das Alter uber die Zeit betrachtet, sowie die epochalen Einflusse berucksichtigt werden mussen.
Vygotsky hingegen befasst sich mit der soziokulturellen Theorie, welche die Umweltbedingungen beschreibt. Seine zentralen Satze sagen, dass Kinder ihr Wissen selbst konstruieren. AuBerdem kann die Entwicklung nicht getrennt gesehen werden von seinem sozialen Kontext. Des Weiteren sind die fruheren und heutigen Konzepte miteinander verwoben und die Sprache spielt eine zentrale Rolle in der geistigen Entwicklung. Sein bedeutendster Satz ist jedoch, dass was man einem Kind heute mit Hilfe beibringt, wird das Kind in der Lage sein morgen allein zu machen.
2.1.3 Reflexion der Themeninhalte
Bei der Bindung befinden wir uns im Bezug der Lebensspanntheorie im Bereich der Umweltbedingungen. Es herrscht somit ein Wechselspiel zwischen Bindung und Explorationsverhalten. Je bedrohlicher eine Situation erscheint, desto mehr sucht das Kind die Bindung zu seiner primaren Bezugsperson. Fuhlt sich das Kind jedoch sicher, fangt es an seine Umwelt zu erkunden. Durch das Erkunden entwickelt sich das Kind weiter. Nach Ainsworth unterscheidet man in vier Bindungsmuster. Bei der sicheren Bindung sucht das Kind die Nahe zu der Mutter in einem gesunden Rahmen.
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- Corinna Fischer (Author), 2022, Entwicklung und Sozialisation im Jugendalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1243731
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