Die Unterrichtseinheit Comics und Bildergeschichten ist zum einen im Teilbereich Visuelle Medien angesiedelt. Als Folgeeinheit zur Unterrichtseinheit Film schließt sich die Einheit der modernen bebilderten Geschichte logisch an. Der Rahmenplan schreibt vor, dass Schülerinnen und Schüler sich kritisch mit visuellen Massenmedien auseinandersetzen und ihnen gegenüber an Analysefähigkeit und Selbstbewusstsein gewinnen. Weiterhin wird im Bereich Malerei gefordert, dass gezielt Künstler aus unterschiedlichen Epochen, deren Motive, Themen und Anliegen vorgestellt werden. Die o.g. Unterrichtseinheit trägt dazu im wesentlichen bei.
1. Planungszusammenhang
Comics und Bildergeschichten
1.1. Thema der Stunde
Onomatopöie
1.2. Aufbau der Unterrichtseinheit
1. Stunde: Einführung Bildergeschichten und Comics.
2. Stunde: Onomatopöie, Skizzen
3. Stunde: Onomatopöie, Realisation
4. Stunde: Andy Warhol und Roy Lichtenstein (Vergleichsanalyse)
5. Stunde: Form und Funktion von Sprech- und Denkblasen, Analyse
6. Stunde: Form und Funktion von Sprech- und Denkblasen, Realisation
7. Stunde: Enge und weite Bildfolgen
8. Stunde: Alte und neue Formen der Bildgeschichte
9. Stunde: Entwurf eines eigenen Comics
10. Stunde: Realisation des Comic
11. Stunde: Realisation des Comic
12. Stunde: Mangas und moderne Kunst
13. Stunde: Ausstellungsbesuch
2. Ziele
2.1. Intention der Unterrichtseinheit
Die Schüler
- kennen den Unterschied zwischen der traditionellen Bildergeschichte und dem modernen Comic strip und können zu ihrer Beschreibung formale und funktionale Merkmale benennen.
- kennen verschiedene Möglichkeiten der Lautmalerei in modernen Comics und können mindestens ein Geräusch zeichnerisch und malerisch umsetzen.
- kennen verschiedene Möglichkeiten des Einsatzes von Sprech- und Denkblasen, können diese analysieren und praktisch bildlich umsetzen.
- kennen den funktionalen und formalen Unterschied zwischen engen und weiten Bildfolgen und haben gelernt, ihr Wissen praktisch in einem eigenen Comic strip umzusetzen.
- kennen mindestens zwei moderne Künstler, die sich mit Comics beschäftigt haben und wissen um deren Intention und Hintergrund.
- sind sicherer und ungehemmter im Umgang mit Bleistift und Fineliner und kennen ihre grafischen Wirkungsmöglichkeiten.
- gewinnen dem Medium Comic als einem Bereich ihrer visuellen Realität gegenüber an Selbstbewusstsein und Kritikfähigkeit, indem sie Grundelemente und visuelle Mittel kennen lernen und befähigt werden, kurze Comic strips selber herzustellen.
2.2. Stundenziel
Die Schüler
- wissen, dass zu den wesentlichen Elementen eines Comics Figuren, Erzählkästen, Sprech- und Denkblasen und Geräuschzeichen gehören.
- lernen das Werk „Whaam“ von Roy Lichtenstein kennen und erfahren, dass auch Künstler sich mit Comics beschäftigt haben.
- lernen den Begriff Geräuschzeichen und seine Bedeutung kennen. Sie lernen fünf formale Stilmittel/Möglichkeiten zur Gestaltung eines Geräuschzeichens kennen und können mindestens zwei davon adäquat verwenden, indem sie eine Skizze eines Geräuschzeichens zu einem von ihnen gewählten Geräusch auf einem DinA4 Bogen produzieren.
3. Rahmenplanbezug
Die Unterrichtseinheit Comics und Bildergeschichten ist zum einen im Teilbereich Visuelle Medien angesiedelt. Als Folgeeinheit zur Unterrichtseinheit Film schließt sich die Einheit der modernen bebilderten Geschichte logisch an. Der Rahmenplan schreibt vor, dass Schülerinnen und Schüler sich kritisch mit visuellen Massenmedien auseinandersetzen und ihnen gegenüber an Analysefähigkeit und Selbstbewusstsein gewinnen. Weiterhin wird im Bereich Malerei gefordert, dass gezielt Künstler aus unterschiedlichen Epochen, deren Motive, Themen und Anliegen vorgestellt werden. Die o.g. Unterrichtseinheit trägt dazu im wesentlichen bei.
4. Sachdarstellung
Unter Comics versteht man gezeichnete Bilderfolgen, die in Streifen von drei bis acht und mehr Bildern als Fortsetzungen in Zeitschriften und Zeitungen erscheinen. Weiterhin werden mit dem Begriff Comics ganze Hefte und Bücher bezeichnet, die nur solche Bilderfolgen enthalten. Kulturgeschichtlich sind ihre Vorläufer die volkstümlichen europäischen Bilderbögen; die ersten Comics wurden in den 1890er Jahren in den USA veröffentlicht. Im Gegensatz zur Bildergeschichte setzen Comics den Text direkt ins Bild. Die kommentierenden und erklärenden Beitexte sind knapp, die wörtliche Rede der Personen als Sprechblase mit zum Sprecher verweisendem Dorn herrscht vor. Sprechblasen sind aus dem Spruchband mittelalterlicher Kunst abgeleitet und finden sich bereits in den Karikaturen des 18. und 19. Jahrhunderts. Neben der Sprechblase gibt es die Denk- und Flüsterblase, usw. Auch Lautmalerei wird ins Bild genommen. Durch Typographie und Farbgebung ihre Wirkung zu erhöhen. Grafische Signale und Symbole werden erweitert, um Anschaulichkeit und Lebendigkeit der Bildaussage zu steigern.
Comics behandeln Detektiv-, Reise-, Kriegsgeschichten, utopische Abenteuer, auch Stoffe der Weltliteratur. Typische Helden sind Supermann, Blondie, Mickey Maus, Donald Duck, Batman. Berühmte Bücher sind Barbarella, Jodelle, Phoebe Zeit-Geist und Asterix. Viele bekannte Comic-Figuren sind ursprünglich Figuren aus Zeichentrickfilmen; umgekehrt werden auch Comics zu Zeichentrickfilmen umgearbeitet.
Der Fachbegriff für die Geräuschzeichen in den Comics lautet „Onomatopöie“. Er setzt sich aus den griechischen Wörtern „onoma“ und „poeiein“ zusammen, die „Namen schaffen“ bedeuten. Kenner sprechen kurz von einer „Onpo“, oder auf deutsch von „Lautmalerei“. „Onpos“ haben ihren Ursprung in Comic strips, wo sie meist mit Bewegung verbundene Geräusche darstellen.
Die Vielfalt der Zeichen ist kaum überschaubar. Einige ähneln der Bilderschrift der Hieroglyphen, sind im Gegensatz zu diesen aber nicht festgelegt. Die meisten Onpos bestehen aus Versalien. Häufig finden sich Buchstabenwiederholungen, die eine Dauer andeuten, wie zum Beispiel HIIIIILFEEEEE! Silbentrennungen können Zeitintervalle angeben, wie zum Beispiel RA-TA-TA-TA. Eine wichtige Rolle spielt die Buchstabengröße. Laute Geräusche werden durch große, leisere durch kleinere Buchstaben ausgedrückt. An- und abschwellende Buchstaben weisen darauf hin, dass sich eine Tonquelle nähert oder entfernt. Je nach Art des Geräusches eignen sich unterschiedliche Formen: Der Schriftzug ZACK wirkt stimmiger in kantigen Umrissen, PLOPP in runden, CRASH in splitternden.
Die Verwendung der Farbe ist ein weiteres wichtiges Merkmal bei der Beschäftigung mit Geräuschzeichen in Comics. Meist wird sie grell und bunt, in jedem Falle aber flächig aufgetragen. Oftmals werden die Farbflächen mit einer Kontur als sogenannte „Outline“ versehen und vor einem andersfarbigen Hintergrund dargestellt.
„Onpos“ sind durch Roy Lichtenstein und Andy Warhols in die Kunst eingeführt worden, die Motive aus Comics auf große Formate übertrugen. Der amerikanische Maler, Graphiker und Objektkünstler Roy Lichtenstein wurde 1923 in New York geboren. Er gehört mit Warhol, Oldenburg, Rosenquist und Wesselmann zu den bekanntesten Vertretern der Pop-art. Anfang der 1960er Jahre fand er seinen individuellen Stil, als er sich Bildthemen zuwandte, die er den modernen Massenmedien entnahm. Er griff auf Reklamebilder, Zeitschriftenillustrationen und besonders Comics zurück, die er nachahmte, vergrößerte oder anderweitig veränderte, um ihnen Gewicht und Bedeutung zu verleihen. Er ging aber auch den umgekehrten Weg und nahm Bilder bekannter Künstler, die er in der Manier der Comics variierte und damit auf ein banales Niveau hinabzog. Ähnliche Experimente machte Lichtenstein mit den Mitteln der Graphik, durch Lithographien, Siebdrucke und Holzschnitte.
5. Reduktion
Um den Informationsgehalt in dieser Stunde nicht unnötig zu vergrößern und folgende Inhalte nicht vorwegzunehmen, wird auf die Herkunft des Comics und seiner Entwicklung von der traditionellen Bildergeschichte zum modernen Comic strip nicht Bezug genommen. Es geht in dieser Stunde lediglich um eine kurze Einführung der Comicelemente als Hinführung zum eigentlichen Thema der Stunde, die Geräuschzeichen. Das farbige Gestalten der Onomatopöie wird ebenfalls erst im folgenden Verlauf der Unterrichtseinheit folgen. Auch die intensive Bildbetrachtung und Analyse des Werkes Lichtensteins wird in Verbindung mit dem Werk Warhols Thema einer folgenden Stunde sein und soll an dieser Stelle vernachlässigt werden.
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- Quote paper
- Tatjana Katharina Schikorski (Author), 2004, Unterrichtsstunde: Onomatopöie (aus einer UE zum Thema Comics und Bildergeschichten), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124292
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