Die Einheit ist für acht Unterrichtsstunden geplant. Alle Stunden sprechen die Klasse als Gesamtgruppe an und finden im Frontalunterricht statt. Thematisch ist die Einheit „Wir wollen eine Reise machen“ von dem Schwerpunktthema „Unsere Klassenfahrt“ abgeleitet. Diese Thematik bietet eine Vielzahl an rhythmischen Übungen und Liedern, die sich für das gemeinsame Spielen eignen. Darunter befinden sich einige, die sich gut durch die Stimme, Bewegungen sowie Körperklanggesten begleiten und umsetzen lassen.
Inhalt
1. Angaben zur Unterrichtseinheit „Wir wollen eine Reise machen.“
1.1 Begründung und Einbettung der Einheit
1.2 Aufbau der Einheit
1.3 Ziele der Einheit
1.4 Bezug zum Rahmenlehrplan
2. Analyse der Voraussetzungen
2.1 Sachdarstellung
2.2 Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler
3. Darlegung der didaktisch-methodischen Überlegungen
3.1 Didaktische Relevanz des Stundeninhalts
3.2 Didaktische Überlegungen
3.3 Ziel der Unterrichtsstunde
3.4 Differenzierungen
3.5 Methodische Überlegungen
3.6 Verlaufsplanung
4. Literatur
5. Anhang
1. Angaben zur Unterrichtseinheit „Wir wollen eine Reise machen.“
1.1 Begründung und Einbettung der Einheit
Die Ausgangssituation wird durch eine bezüglich aller Entwicklungsbereiche sehr heterogene Lerngruppe bestimmt, in der aufgrund dieser Heterogenität folgE.htig sehr differenziert gearbeitet wird. Diese Differenzierung betrifft sowohl Ziele als auch Inhalte. Um auch die Zusammengehörigkeit der Klasse nicht aus den Augen zu verlieren, wird ein Teil des Unterrichts für die Gesamtgruppe konzipiert. Zudem liegt bei allen Kindern Förderbedarf im Bereich Sozialverhalten vor. Bei fünf Kindern der Klasse ist dieser in unmittelbarem Zusammenhang mit einer autistischen Behinderung bzw. momentanen oder erlebten schwierigen häuslichen Verhältnissen zu sehen und betrifft die Fähigkeit zur Interaktion und zum adäquaten Umgang miteinander. Entsprechende Ziele sind im Förderplan festgeschrieben.[1] Davon ausgehend werden Unterrichtsarrangements geschaffen, die entsprechende Lernmöglichkeiten bieten. Neben den gemeinsamen Mahlzeiten und Ausflügen bieten sich dafür die Fächer Musik - im Sinne einer rhythmisch-musikalischen Erziehung - und Sport - im Sinne einer psychomotorischen Ausrichtung - besonders an. Im Mittelpunkt stehen dabei das freudvolle gemeinsame Erleben und das lustbetonte gemeinsame Tun. Immanent laufen jedoch sozial-kommunikative Prozesse ab, ohne die ein gemeinsames Spielen in der Gruppe kaum möglich wäre. In diesem Sinn dient der Lernbereich rhythmisch-musikalische Erziehung als Handlungsfeld für soziale Interaktion. Diesbezüglich gliedert sich die hier dargelegte Einheit an die vorangegangenen an.
Thematisch ist die Einheit „Wir wollen eine Reise machen“ von dem Schwerpunktthema „Unsere Klassenfahrt“ abgeleitet. Die Klassenfahrt findet in der Zeit vom 27.06. bis zum 30.06.2008 statt. Wie bereits dargelegt, ergibt sich daraus die Notwendigkeit und das Potenzial das Thema „Klassenfahrt“ hinreichend im Rahmen des Unterrichts zu behandeln. Zudem bietet die Thematik eine Vielzahl an rhythmischen Übungen und Liedern, die sich für das gemeinsame Spielen eignen. Darunter befinden sich einige, die sich gut durch die Stimme, Bewegungen sowie Körperklanggesten begleiten und umsetzen lassen.
1.2 Aufbau der Einheit
Die Einheit ist für acht Unterrichtsstunden geplant. Alle Stunden sprechen die Klasse als Gesamtgruppe an und finden im Frontalunterricht statt. Die folgende Übersicht zeigt den thematischen Aufbau der Einheit, die jeweilige zielorientierte Schwerpunktsetzung im Bereich Sozialverhalten sowie die entsprechenden Inhalte:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.3 Ziele der Einheit
Für die Einheit „Wir wollen eine Reise machen “ ist der Förderbedarf der Schülerinnen und Schüler im Bereich Sozialverhalten handlungsleitend. Daher ist vor allem eine Erweiterung personaler und sozialer Kompetenzen in Anbahnung kooperativer Handlungsfähigkeit intendiert. Eine Erweiterung musikfachlicher Fähigkeiten im Bereich der Sachkompetenz vollzieht sich in der Festigung bereits bekannter musikalischer Inhalte und deren Anwendung und Übertragung auf unbekannte Lieder. Die Schülerinnen und Schüler lernen zudem neue Spielformen kennen.
Erweiterung der Sachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler können:
- Körperinstrumente entsprechend ihrer individuellen Fähig- und Fertigkeiten verstehen und rhythmisch ausführen,
- einige Körperinstrumente nachahmen.
B., E., J., P. können außerdem:
- selbständig Körperinstrumente einsetzen,
- die Lieder der Einheit teilweise mitsingen,
- die Inhalte der Spiellieder erfassen und erweitern,
- einen Zusammenhang zwischen dem Text der Lieder und den eingesetzten Körperinstrumenten und Bewegungen herstellen,
- selbständig zum Text passende Körperinstrumente und Bewegungen einsetzen.
Erweiterung der personalen und sozialen Kompetenz
Den Schülerinnen und Schülern gelingt es:
- am Klassenunterricht teilzunehmen,
- Spielsituationen zu akzeptieren,
- sich an einigen Sequenzen aktiv zu beteiligen,
- Umgangsformen nach individuellem Vermögen einzuhalten,
- Ausdrucksmöglichkeiten durch Mimik, Gestik, Körpersprache, Gebärden, Sprache oder symbolische Handlungen entsprechend der individuellen Fähigkeiten zu nutzen,
- Handlungsbereitschaft aufzubauen und zu signalisieren,
- in kurzen, klar begrenzten Sequenzen, eine dominante Rolle innerhalb der Lerngruppe einzunehmen,
- die Mittelpunktstellung eines anderen Kindes zu akzeptieren,
- abzuwarten, bis sie an der Reihe sind.
B., E. und J. gelingt es außerdem:
- Spielideen einzubringen und umzusetzen,
- sich auf Spielideen anderer Kinder einzulassen.
1.4 Bezug zum Rahmenlehrplan
Die dargelegte Einheit findet im Rahmen des Musikunterrichts statt. Der Rahmenplan für Unterricht und Erziehung in der Berliner Schule, Schule für Geistigbehinderte (2. unv. Aufl. 1990)[2] weist unter Trainingsbereiche (III.) u.a. den Lerninhaltsbereich „rhythmisch-musikalische Erziehung“ (6.) aus. Dieser umfasst neben „Musikhören“ die Lerninhalte „Bewegung nach Musik“ (6.2) und „Musizieren durch Singen und Spielen mit Instrumenten“ (6.3). Folgende Ziele sind dort für die Förder-/ Eingangs-/ und Unterstufe benannt:
„Bewegung nach Musik“ (6.2)
Maximalziel:
Im Kreis verschiedene Bewegungen nach Musik ohne verbale Anweisung nachahmen.
Minimalziel:
Mit Hilfe eines Lehrers an einem Tanzspiel teilnehmen.
„Musizieren durch Singen und Spielen mit Instrumenten“ (6.3)
Maximalziel:
Texte rhythmisch mitsingen, Orff’sche Instrumente richtig handhaben.
Minimalziel:
Ein Lied anhören und dazu klatschen.
Neben der Bestimmung fachlicher Ziele, die das Singen von Liedern oder die sachgerechte Handhabung der Musikinstrumente aber auch die Förderung der auditiven Wahrnehmung und Konzentrationsfähigkeit betreffen, wird im Rahmenplan ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Lernbereich im besonderen Maße Möglichkeiten für die Förderung der Interaktionsbereitschaft und des Gemeinschaftsgefühls bietet. Wie bereits dargestellt, steht die Nutzung dieses Potenzials in der Klasse im Unterrichtsbereich rhythmisch-musikalische Erziehung zentral.
De Weiteren wird die Förderung des Sozialverhaltens im Rahmenplan unter dem Lerninhalt „Umgangsformen“ (I.2.6) thematisiert. Dort sind diesbezüglich u.a. folgende Ziele ausgewiesen:
- Fähigkeit zum Zusammenleben und gemeinsamen Tun,
- eigene Bedürfnisse angemessen äußern,
- die Rechte und Bedürfnisse anderer respektieren und eigene Bedürfnisse gelegentlich zurückstellen.
Für die Förder-/ Eingangs-/ und Unterstufe wird folgendes Ziel benannt:
Fähigkeit zum Zusammensein und gemeinsamen Spiel.
Maximalziel:
Mit anderen Kindern und Erwachsenen spielen..
Minimalziel:
Die Anwesenheit anderer Kinder und Erwachsener tolerieren.
In der Einheit „Wir wollen eine Reise machen“ spielen neben den genannten folgende Lerninhaltsbereiche und Lerninhalte eine Rolle:
III. Trainingsbereiche:
1. Spracherziehung,
5.1. Situationslesen,
7.1 Wahrnehmungsübungen,
7.5 Übungen zur Förderung der Fantasie.
2. Analyse der Voraussetzungen
2.1 Sachdarstellung
Im Folgenden stelle ich die für die Unterrichtsstunde relevanten Inhalte sachstrukturell dar.
Eine der elementarsten Formen zu musizieren, ist die Erzeugung von Geräuschen mittels des eigenen Körpers. Bezüglich dieser sogenannten Körperinstrumente unterscheidet man zum einen am oder mit dem eigenen Körper ausgeführte Klanggesten, wie Klatschen, Patschen, Schnipsen oder Stampfen. Zum anderen werden damit die mit den Sprechwerkzeugen produzierten Geräusche und Töne wie Lippensprudeln, Summen, Brummen oder Vokalisationen bezeichnet. Mit Hilfe von Körperinstrumenten ist eine einfache Art der Liedgestaltung möglich: entweder als Begleitung durch Spielen des Grundschlages oder als Untermalung und Umsetzung des Liedinhaltes. In der rhythmisch-musikalischen Erziehung werden Körperinstrumente vielfältig eingesetzt.
Die rhythmisch-musikalische Erziehung wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Erziehungsprinzip entwickelt, das mit Hilfe des Zusammenspiels von Bewegung und Musik die ganzheitliche Entwicklung des Menschen fördert. Den Ausgangspunkt bildet dabei die Beobachtung, dass es offenbar ein menschliches Grundbedürfnis nach Melodik und Rhythmus, nach spielerischer Betätigung und Bewegung zu geben scheint. Das ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass rhythmisch-musikalische Erfahrungen bereits sehr früh in der Entwicklung gemacht werden. Es wird in diesem Zusammenhang auch von einer pränatalen rhythmischen Grundausbildung gesprochen (vgl. DANK). Daher ist die rhythmisch-musikalische Erziehung vor allem in der Früherziehung und in der Heilpädagogik verbreitet. Zudem besteht die spezielle Wirkung musikalisch-rhythmischer Angebote auch darin, dass die hier verwendeten kommunikativen Mittel sich besonders intensiv elementarer Ausdrucksformen bedienen. Das heißt, die Kommunikation erfolgt zu einem großen Teil über basale Elemente, wie sprachbegleitende Körperhaltung, Mimik und Gestik sowie den Einsatz von Körperinstrumenten. Ein zentrales Element der rhythmisch-musikalischen Erziehung sind Kreisspiele.
[...]
[1] Vgl. Anhang I.
[2] Im folgenden: Rahmenplan.
- Arbeit zitieren
- Franziska Waldschmidt (Autor:in), 2008, Unterrichtseinheit "Wir wollen eine Reise machen.", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124242
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