1. EINLEITUNG***
Es vergeht derzeitig kaum ein Tag an dem der (globale) Klimawandel nicht irgendwo und in irgendeinem Zusammenhang in den Medien, der Politik (aktuell G8-Gipfel) und der Wissenschaft thematisiert und diskutiert wird.
Einen großen Teil dieses gesteigerten Umweltbewusstseins bzw. vor allem der Dramatik und Wichtigkeit des Themas betont nun schon seit ca. 17 Jahren das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) in seinen Berichten, denen sich die Ausführungen dieser Arbeit widmen.
Erst mit dem 3. Bericht im Jahre 2001 über den Klimawandel erlangte das IPCC erstmalig weltweite Aufmerksamkeit und sorgte mit den darin enthaltenen Klimaprognosen „richtig für Furore.“ Der damalige Report wurde zur „Bibel für Umweltpolitiker und –aktivisten.“
Seither ist der Begriff des Klimawandels und der menschlichen verursachten globalen Erderwärmung in aller Munde. Die damals noch umstrittenen Ergebnisse des Berichts sind zum heutigen Zeitpunkt weitgehend akzeptiert bzw. im diesjährigen, aktuellen Bericht knapp 6 Jahre später noch konkreter ausgeführt, bestätigt und dramatisiert worden.
Ziel dieser Arbeit ist es, als Gegengewicht zu den ideologisch geprägten Mediendiskussionen eine strukturierte, faktenbasierte Diskussion zu unterstützen. Dazu werden nach kurzer Beschreibung der Hintergründe zum IPCC (Kapitel 1) die Ausmaße des Klimawandels erörtert (Kapitel 2) und die zu dessen Reduktion aufzuwendenden Kosten beurteilt (Kapitel 3). Im letzten Kapitel (4) sind die wesentlichen Inhalte zusammengefasst, wird Kritik am IPCC Platz gegeben und ein Ausblick gewagt.
INHALTSVERZEICHNIS
1. EINLEITUNG
2. ROLLE UND AUFGABEN DES IPCC
2.1 Was ist das IPCC?
2.2 Welche Aufgaben hat das IPCC?
2.3 Wie ist das IPCC organisiert?
2.4 Wie ist das IPCC finanziert?
2.5 Was „produziert“ das IPCC?
3. DIE SACHSTANDSBERICHTE DES IPCC
3.1 Aktueller 4. Sachstandbericht
3.2 Vergleich 3. (TAR) und 4.(AR4) Sachtandbericht
4. FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN/ FOLGEKOSTENABSCHÄTZUNG
5. ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
6. LITERATURVERZEICHNIS
7. ANHANG
1. EINLEITUNG
Es vergeht derzeitig kaum ein Tag an dem der (globale) Klimawandel nicht irgendwo und in irgendeinem Zusammenhang in den Medien, der Politik (aktuell G8-Gipfel) und der Wissenschaft thematisiert und diskutiert wird.
Einen großen Teil dieses gesteigerten Umweltbewusstseins bzw. vor allem der Dramatik und Wichtigkeit des Themas betont nun schon seit ca. 17 Jahren das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) in seinen Berichten, denen sich die Ausführungen dieser Arbeit widmen.
Erst mit dem 3. Bericht im Jahre 2001 über den Klimawandel erlangte das IPCC erstmalig weltweite Aufmerksamkeit und sorgte mit den darin enthaltenen Klimaprognosen „richtig für Furore.“ Der damalige Report wurde zur „Bibel für Umweltpolitiker und –aktivisten.“1 Seither ist der Begriff des Klimawandels und der menschlichen verursachten globalen Erderwärmung in aller Munde. Die damals noch umstrittenen Ergebnisse des Berichts sind zum heutigen Zeitpunkt weitgehend akzeptiert bzw. im diesjährigen, aktuellen Bericht knapp 6 Jahre später noch konkreter ausgeführt, bestätigt und dramatisiert worden.
Ziel dieser Arbeit ist es, als Gegengewicht zu den ideologisch geprägten Mediendiskussionen eine strukturierte, faktenbasierte Diskussion zu unterstützen. Dazu werden nach kurzer Beschreibung der Hintergründe zum IPCC (Kapitel 1) die Ausmaße des Klimawandels erörtert (Kapitel 2) und die zu dessen Reduktion aufzuwendenden Kosten beurteilt (Kapitel 3). Im letzten Kapitel (4) sind die wesentlichen Inhalte zusammengefasst, wird Kritik am IPCC Platz gegeben und ein Ausblick gewagt.
2. ROLLE UND AUFGABEN DES IPCC
2.1 Was ist das IPCC?
Das IPCC, zu deutsch Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderung, wurde 1988, wegen der weltweiten Bedeutung des Problems und der international zu lösenden wissenschaftlichen Fragen, vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen und der Weltorganisation für Meteorologie ins Leben gerufen.2
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Environment Programm (UNEP)) wurde 1972 gegründet, versteht sich seither als die „Stimme der Umwelt bei der UNO“ und setzt sich für den schonenden Umgang mit der Umwelt und einer nachhaltigen Entwicklung ein. Es arbeitet mit verschiedenen Partnern zusammen, darunter andere UN-Organisationen, andere internationale Organisationen, Regierungen, nichtstaatlichen Organisationen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft.3
Die Weltorganisation für Meteorologie (World Meteorological Organization (WMO)) stellt eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen dar und besteht seit 1950 als zwischenstaatliche Einrichtung mit 188 Mitgliedsstaaten. Die WMO sieht sich selbst als Stimme der UN bezüglich „des Zustands, und Verhaltens der Erdatmosphäre, ihrer Wechselwirkung mit den Ozeanen, das daraus entstehende Klima und die resultierende Verteilung von Wasserressourcen.“4
Das IPCC ist als Panel der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC)) beigeordnet. UNFCCC ist ein internationales Umweltabkommen mit dem Ziel eine gefährliche anthropogene (vom Menschen verursachte) Störung des Klimasystems zu verhindern und die globale Erwärmung zu verlangsamen sowie ihre Folgen zu mildern. Die Klimarahmenkonvention wurde 1992 in New York City verabschiedet und von derzeit 189 Vertragsstaaten unterzeichnet, die sich jährlich zu Konferenzen, den so genannten Weltklimagipfeln (bekanntester war in Kyoto - Kyoto Protokoll), auf denen über konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz diskutiert wird, treffen.5
Der Sitz des IPCC Sekretariats befindet sich in Genf. Vorsitzender („Chair“) des IPCC ist seit Mai 2002 der Inder Rajendra Kumar Pachauri, der damit Robert Watson ablöste und nun den Vorstand („Bureau“) mit weiteren 29 Mitgliedern leitet.
2.2 Welche Aufgaben hat das IPCC?
Das auch als Weltklimarat bezeichnete ]IPCC soll umfassend, objektiv und ergebnisoffen die wissenschaftlichen, technischen und sozioökonomischen Informationen über den Klimawandel bewerten und auf Anfrage Ratschläge an die Konferenz zur Klimarahmenkonvention der Vereinigten Staaten erteilen.6 Das Gremium, in dem Hunderte der renommiertesten Wissenschaftler der betroffenen Wissenschaftsbereiche der Welt arbeiten, soll die Folgen und Risiken der Klimaänderung abschätzen und ausloten, wie man sie abschwächen oder sich an sie anpassen kann. Das IPCC ist ein in der Geschichte der Wissenschaft in diesem Umfang bislang einmaliger Versuch, einen weltweiten wissenschaftlichen Konsens zu einem äußerst komplexen Problem zu erarbeiten. Das IPCC behandelt umfassend, interdisziplinär und unter Einbezug von Wissenschaftlern aus allen Regionen der Erde die Klimaänderung als große Herausforderung dieses Jahrhunderts. Die Art und Weise, wie in der Wissenschaft Fortschritt als solcher festgestellt wird, ist im Rahmen der Arbeit des IPCC formalisiert. Auf diese Weise ist das IPCC zu der weltweit höchsten Autorität in Klimafragen geworden.
Das IPCC führt keine eigenen Forschungsprojekte durch, sondern analysiert mit Hilfe immer aussagekräftigerer Klimamodelle in unterschiedlichen Szenarien die Ergebnisse wissenschaftlicher Veröffentlichungen, die dem Peer-Review-Verfahren (vgl. 1.2.4) - der Prüfung von Fachartikeln durch unabhängige Gutachter bzw. in einem weiteren Durchgang durch Regierungsvertreter - gefolgt sind, arbeitet also so den wissenschaftlichen Sachstand auf und unterstützt daraufhin die weitere Forschung und die erforderlichen Maßnahmen der Politik.
Zusammenfassend sind die Aufgaben des IPCC7 die
- Darstellung des aktuellen Wissenstandes zu unterschiedlichen Aspekten der Klimaproblematik zur Beurteilung der Klimaproblematik
- Abschätzung der Folgen von Klimaänderung für Umwelt und Gesellschaft
- Formulierung realistischer Vermeidungs- oder Anpassungsstrategien
Die Hauptaufgabe des IPCC besteht dann in der Veröffentlichung von Sachstandsberichten (vgl. Kapitel 2) im Abstand von 5-6 Jahren, die dann als Konsensposition der klimatologischen Fachwelt gelten und in denen der wissenschaftliche Kenntnisstand über globale Erwärmung zusammengefasst und bewertet wird.
2.3 Wie ist das IPCC organisiert?
Mitwirken an den zuvor genannten Aufgaben des IPCC können grundsätzlich alle UNEP und WMO Mitgliedsstaaten sowie Mitglieder internationaler staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen. Der Vorsitzende des Panels versendet zur Teilnahme an diesen Treffen und zum Mitwirken an den Arbeitsgruppen, Taskforces und Workshops des IPCC mindestens sechs Wochen vor Beginn Einladungen an die Regierungen und Organisationen. Diese leiten die Einladungen dann an ihre entsprechenden Experten weiter bzw. nominieren Experten zur Teilnahme.8 Abschließend werden dann die (Haupt)Autoren der Berichte durch den Vorstand des IPCC gewählt.
Die Aufteilung des Panels zur Veröffentlichung ihrer wesentlichen Sachstandsberichte (Assessment Reports- vgl. Kapitel 2) findet in 3 Arbeitsgruppen & sog. Taskforces statt.9
Der erste Teil der Veröffentlichung des Berichts von Arbeitsgruppe I gilt als wissenschaftliches Fundament des Reports. Die Arbeitsgruppe I setzt sich darin mit den wissenschaftlichen Aspekten des Klimasystems/der Klimaänderung auseinander. Der darauf folgende Bericht der Arbeitsgruppe II thematisiert die Verwundbarkeit des sozioökonomischen & ökologischen Systems durch die Klimaänderung. Der von Arbeitsgruppe III abschließend veröffentlichte letzte Teil erläutert Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels.
Die zusätzlich eingesetzten Taskforces sind für die Entwicklung von Methodologien und der Standardisierung von Verfahren bspw. bei Erhebung von Emissionsdaten von Treibhausgasen in einzelnen Ländern verantwortlich.10
Ein sog. Peer-Review-Verfahren – auch in anderen wissenschaftlichen Ausarbeitungen mittlerweile zum Standart geworden- bei dem Wissenschaftler die Ergebnisse ihrer Kollegen überprüfen, soll dabei die Qualität sichern und einen wissenschaftlichen Konsens herstellen.
Der Review-Prozess findet in drei Phasen statt: In der ersten Phase begutachten externe Experten normalerweise 8, aber nicht weniger als 6 Wochen den jeweiligen IPCC Bericht. In der zweiten Phase werfen dann die Regierungsvertreter bzw. die Experten der einzelnen Länder nicht länger als 8 Wochen einen prüfenden Blick auf den Entwurf. In der dritten und letzten Phase werden dann die Zusammenfassungen für politische Entscheidungsträger von Regierungsvertretern begutachtet und eine Auswertung der Kapitel bzw. des Synthesenberichts vorgenommen11 (vgl. Grafik). Diese „Summaries for Policymakers“ sind dann von allen Teilbänden und dem späteren Synthesenbericht des Berichts erhältlich. Auch die weiteren Ausführungen dieser Arbeit (Kapitel 2) konzentrieren sich auf diese jeweiligen Zusammenfassungen.
Abb. 1 Vorgehensweise Berichterstellung IPCC12
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.4 Wie ist das IPCC finanziert?
Das Budget des IPCC betrug im Jahr 2005 4,9 Mio. Schweizer Franken bzw. umgerechnet 3,1 Millionen Euro. Zwischen 1988 und 2005 lag das Gesamtbudget bei 51,7 Millionen Euro (durchschnittlich ca. 4,5 Schweizer Franken pro Jahr). Seine Finanzierung wird durch die Mitgliedstaaten der WMO und der UNEP, aber auch durch den kommerziellen Verkauf von Studienergebnissen gesichert. Des Weiteren gibt es einen IPCC-Trust Fund, in den WMO, UNEP und Mitgliedstaaten einzahlen (vgl. Abb. 2 im Anhang). Mit dem Fund soll u.a. die Umweltpolitik von Entwicklungsländern unterstützt werden.13
[...]
1 Spiegel (2006)
2 Homepage des IPCC
3 Wikipedia und Homepage der UNEP
4 Homepage der WMO
5 Homepage des UNFCCC
6 „Principles governing IPCC work“: S. 1
7 Umweltbundesamt (2005)
8 „Principles governing IPCC work“: S. 1
9 Wikipedia
10 Wikipedia
11 Appendix A to the Principles Governing IPCC Work, S.2
12 http://www.ipcc.ch/about/faq/IPCC%20Procedures.pdf, S. 1
13 Wikipedia und http://www.polixea-portal.de/
- Citation du texte
- Martina Jansen (Auteur), 2007, Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124059
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