In dem Referat sollen die historischen Fakten und soziale Prozesse beschrieben werden, auf die Veränderungen in der russischen Sprache zurückzuführen sind. Nach der Darstellung der Forschungsgrundlagen soll eine Definition des Begriffs Standardumgangssprache folgen.
Im Hauptteil dieser Arbeit soll analysiert werden, aus welchen Gründen sich die Standardumgangssprache im 20. Jahrhundert in breiten Schichten der russischen Bevölkerung im Alltag durchgesetzt hat.
Die Oktoberrevolution war ein bedeutsames Ereignis für die russische kommunikative Gesellschaft. Es kam zu großen Veränderungen in sozialen, ökonomischen und kulturellen Bereichen Russlands, dies betraf auch die Sprache. Die sowjetische Regierung fasste Beschlüsse, die die Verbesserung und Entwicklung der Sprache und ihrer Funktionen zum Ziel hatten. Zu diesem Bildungs- und kulturpolitischen Bestreben gehörten die Beseitigung des Analphabetentums, sowie eine dynamische Entwicklung des Bildungswesens, die Erweiterung des Schulwesens, die Aktivierung der Verlagstätigkeit und die Gründung von Bibliotheken. Durch die Umsetzung von bildungspolitischen Maßnahmen fand die SUS breite Verwendung in der russischen Gesellschaft (vgl. Bartoszewicz, 1987: 16–17).
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlagen
2.1. Erforschung der russischen Sprache
2.2. Die Standardumgangssprache
3. Zur Geschichte der Standardumgangssprache5
3.1. Träger der russischen Standardsprache
3.2 . Kampf gegen das Analphabetentum
3.3. Neue Intelligenz
3.4. Schwierigkeiten bei der Herausbildung der SUS
4. Schlussfolgerung
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Das vorliegende schriftliche Referat befasst sich mit dem Thema „Herausbildung der russischen Standardumgangssprache“. Als Quellen werden ausgewählte Kapitel aus den Büchern „Geschichte der russischen Sprache“ von Rainer Eckert, „Zagadnienia ewolucji współczesnego języka rosyjskiego“ von Albert Bartoszewicz verwendet, sowie der Beitrag „Die Entwicklung der russischen Sprache in der sowjetischen Gesellschaft“ von Michail Viktorovič Panov aus dem Buch „Sprache und Gesellschaft in der Sowjetunion“.
In dem Referat sollen die historischen Fakten und soziale Prozesse beschrieben werden, auf die Veränderungen in der russischen Sprache zurückzuführen sind. Nach der Darstellung der Forschungsgrundlagen soll eine Definition des Begriffs Standardumgangssprache folgen.
Im Hauptteil dieser Arbeit soll analysiert werden, aus welchen Gründen sich die Standardumgangssprache im 20. Jahrhundert in breiten Schichten der russischen Bevölkerung im Alltag durchgesetzt hat.
2. Grundlagen
2.1. Erforschung der russischen Sprache
Die durch die Oktoberrevolution (1917) verursachten Veränderungen in sozialen, ökonomischen und kulturellen Bereichen Russlands fanden ihre Entsprechung in der russischen Sprache und weckten das Interesse der Sprachwissenschaftler. Schon in der Bürgerkriegszeit (1917–1922) entstanden erste Forschungsarbeiten, die sich mit dieser Problematik beschäftigten. In den 20er Jahren wurden Beiträge und Monografien von Autoren wie Barannikov, Polivanov, Seliščev, Mason, Jakobson u. a. publiziert. Im folgenden Jahrzehnt wurde die Forschung durch wichtige Beiträge von Jakubinskij, Ivanov, Uspenskij, Spivak fortgesetzt (vgl. Bartoszewicz, 1987: 15).
1923 veröffentlichte Jakubinskij die Grundlagen der Dialogtheorie. In den 20er Jahren veröffentlichte Larin eine Studie, in der die Emanzipation der gesprochenen Stadtsprache von der Dialektologie erforscht wurde (vgl. Hinrichs, 1999: 590).
Seit Ende der 30er Jahre war dieses Thema für die Sprachwissenschaftler weniger interessant. Erst in den 50er Jahren wurde die russische Umgangssprache wieder zum besonderen Forschungsobjekt (vgl. Bartoszewicz, 1987: 15). In den 60er Jahren begann am Moskauer Institut „ Institut russkogo jazyka “ unter der Leitung von Zemskaja, eine systematische Untersuchung der russischen Umgangssprache (vgl. Hinrichs, 1999: 591).
2.2. Die Standardumgangssprache (SUS)
„Die Standardsprache (Hochsprache, Nationalsprache) ist eine historisch legitimierte, überregionale[1], mündliche und schriftliche Sprachform der sozialen Mittel- bzw. Oberschicht“ (Bußmann, 2002: 648). Die Standardsprache soll als eine geplante Sprache verstanden werden und die SUS als ihre gesprochene Variante.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Allgemeines Schema der Sprachsituation einer slavischen Ethnosprache (Lehmann, 2005: 1)
Die Standardsprache entsteht auf der Basis der Schriftsprache und bildet für jeden Funktionsbereich einen funktionalen Stil[2]. Nach Hill gehört die SUS zu den funktionalen Stilen (vgl. Hill, 1988: 163). Lehmanns Ansicht nach wird die SUS „teilweise nicht als funktionaler Stil der Standardsprache, sondern als eigene Varietät der Standardsprache neben der Schriftsprache angesehen“ (Lehmann, 2005: 2)
Innerhalb der Umgangssprache ist die SUS und die Substandardumgangssprache zu unterscheiden. Die Substandardumgangssprache (prostorečie) ist städtisch, nicht dialektal (vgl. Lehmann, 2005: 1) und kann als niedere Umgangssprache verstanden werden (vgl. Hill, 1988: 163). Die SUS (razgovornaja reč, oder ustnaja forma kodifikacji literaturnogo jazyka) ist mündlich geprägt, wird aber nicht nur auf diese Weise realisiert (vgl. Lehmann, 2005: 2).
[...]
[1] SUS – Im Folgenden wird die russische Standardumgangssprache mit SUS abgekürzt.
[2] Funktionale Stile – Stilarten , die sich aus den Funktionen der Sprache als gebrauchsfertige Verwendungsweisen ergeben, z. B. der wissenschaftliche, der publizistische, der umgangssprachliche, der belletristische, der künstlerische, der administrative Stil (Lewandowski 1990: 327)
- Citar trabajo
- Ewa Zawistowska (Autor), 2006, Herausbildung der russischen Standardumgangssprache, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124038
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