Das Unternehmensumfeld ist in den letzten Jahren durch zunehmende Komplexität und Dynamik gekennzeichnet. Vor diesem Hintergrund haben sich signifikante Veränderungen der Kostenstrukturen in den Unternehmen ergeben, die zu einem immer größeren Anteil an Gemeinkosten führen. Unter diesen Aspekt ist die Gemeinkostenwertanalyse, trotz ihres Alters, eines der gängigsten Verfahren des Kostenmanagements im Gemeinkostenbereich.
Mit der folgenden Ausführung möchte ich den Teilnehmern des Seminars die Aufgaben und den Ablauf dieses alt bewährten Controllingverfahrens näher bringen.
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Inhaltsverzeichnis
GEDANKENFLUSSPLAN:
1. EINLEITENDE WORTE
2. GEMEINKOSTENMANAGEMENT (GKM)
2. 1 Begriffsdefinition: Gemeinkosten
2. 2 Die Verfahren des Gemeinkostenmanagements
3. WERTANALYSE (WA) NACH DIN 69910
4. GEMEINKOSTENWERTANALYSE (GWA)
4. 1 Entstehungsgeschichte
4. 2 Definition und Aufgaben
4. 3 Ablauf einer GWA
4. 3. 1 Vorbereitungsphase
4. 3. 2 Analysephase
4. 3. 3 Entscheidungsphase
4. 3. 4 Realisierungsphase
4. 4 Bewertung der GWA
4. 4. 1 Vorteile
4. 4. 2 Nachteile
4. 5 Unterschied zum Zero-Base Budgeting (ZBB)
5. AUSBLICK
DISKUSSIONSVORSCHLÄGE:
QUELLENVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS:
Gedankenflussplan:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitende Worte
Das Unternehmensumfeld ist in den letzten Jahren durch zunehmende Komplexität und Dynamik gekennzeichnet. Vor diesem Hintergrund haben sich signifikante Veränderungen der Kostenstrukturen in den Unternehmen ergeben, die zu einem immer größeren Anteil an Gemeinkosten führen. Unter diesen Aspekt ist die Gemeinkostenwertanalyse, trotz ihres Alters, eines der gängigsten Verfahren des Kostenmanagements im Gemeinkostenbereich. Mit der folgenden Ausführung möchte ich den Teilnehmern des Seminars die Aufgaben und den Ablauf dieses alt bewährten Controllingverfahrens näher bringen.
2. Gemeinkostenmanagement (GKM)
Die Gemeinkostenwertanalyse ist ein Verfahren des GKM. GKM lässt sich definieren, als das Controlling (Planung, Kontrolle und damit auch die Steuerung) der Gemeinkosten zur Errei- chung kurzfristiger Rentabilitätsziele (operatives GKM), sowie Sicherung langfristiger Wett- bewerbsvorteile, insbesondere mit dem Ziel der Kostenführerschaft (strategisches GKM).
2. 1 Begriffsdefinition: Gemeinkosten
Gemeinkosten (engl.: overheads) sind Kosten, die für alle Kostenträger gemeinsam anfallen und daher den Kostenträgern nicht unmittelbar, sondern nur mittelbar (indirekt) über Verteilungsschlüssel zugerechnet werden können.
Beispiele: Gehälter, Sozialabgaben der Arbeitgeber, Mieten, Energiekosten, Abschrei- bungen, Verbrauch von Betriebsstoffen, Instandhaltung, Steuern, etc.
2. 2 Die Verfahren des Gemeinkostenmanagements
Das GKM lässt sich in drei Bereiche untergliedern:
- Periodisches GKM („traditionelle“, operative Kostenrechnung)
- Grenzplankostenrechnung und Deckungsbeitragsrechnung
- Relative Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung
- Strategisch orientiertes GKM
- Prozesskostenrechnung
- Target Costing und Lebenszykluskostenrechnung(9)
- Aperiodisches GKM
- Zero-Base Budgeting (ZBB)
- Gemeinkostenwertanalyse (GWA)
Aperiodische Verfahren des GKM, wie die Gemeinkostenwertanalyse (ferner auch die ZBB),1 kommen vor allem im Verwaltungsbereich von Unternehmen, aber z.B. auch in öffentlichen Einrichtungen, zum Einsatz.
3. Wertanalyse (WA) nach DIN 69910
Die Wertanalyse (engl.: Value Analysis) wurde bereits 1947 bei General Electric von dem Amerikaner L.D. Miles entwickelt. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) hat diese weiter- entwickelt und im Jahre 1973 als DIN-Norm 69910 aufgenommen.
DIN 69910, 1987 : „Die WA ist ein System zum Lösen komplexer Probleme, die nicht oder nicht vollständig algorithmierbar sind. Sie beinhaltet das Zusammenwirken der Systemelemente Methode, Verhaltensweise, Management bei deren gleichzeitiger gegen- seitiger Beeinflussung mit dem Ziel einer Optimierung des Ergebnisses“2
Der Ablauf besteht aus sechs Verfahrensschritten, welche aus dem WA-Arbeitsplan nach DIN 69910 ersichtlich sind (Abb. 1).
4. Gemeinkostenwertanalyse (GWA)
4. 1 Entstehungsgeschichte
Angeregt durch den Ansatz der „Value Analysis“ von Miles wurde versucht, ein Verfahren zur Kostensenkung im Gemeinkostenbereich zu entwickeln. Diese Vorreiterrolle hatte die Unternehmungsberatungsfirma McKinsey übernommen und Anfang der siebziger Jahre die
„ Overhead Value Analysis“ (OVA) generiert.3 Vor knapp 30 Jahren wurde die WA der Gemeinkosten im deutschsprachigen Raum als „Gemeinkosten-Wertanalyse“ bekannt.
4. 2 Definition und Aufgaben
Die GWA ist ein aperiodisch einsetzbares Verfahren des Gemeinkostenmanagements (siehe auch Punkt 2.2). Sie ist eine weiterentwickelte Form der (produktbezogenen) WA. Der wertanalytische Aspekt besteht in der systematischen Überprüfung der Kosten-/Nutzenver- hältnisse sämtlicher Leistungen der ausgewählten Gemeinkostenbereiche (z. B. Versand der Lohn- und Gehaltsabrechnungen, Instandhaltung der Arbeitsstätte, Lieferung der Waren, Rechnungsverbuchung, telefonischer Informationsservice, etc.).
Die GWA hat in der Praxis als vorrangige Aufgabe, Kosten im Verwaltungsbereich (Gemeinkostenbereiche) von Unternehmen zu senken, entweder durch Abbau nicht zielgerechter Leistungen (Effektivitätskriterium) und/oder durch rationellere Leistungserstellung (Effizienzkriterium)4 (Abb. 2).
Allerdings muss auch erwähnt werden, dass die genaue Zielsetzung der GWA in der Literatur unterschiedlich beschrieben werden kann:3
In den meisten betriebswirtschaftlichen Büchern wird das Hauptziel, basierend auf den Ansatz der OVA, rein auf eine Senkung der Kosten in den indirekten Unternehmensberei- chen beschränkt. Dieser Ansatz hat, wie bereits oben erwähnt, die zwei Unterziele, eine rationellere administrative Leistungserstellung, und vor allem einen Abbau nicht unbedingt notwendiger Verwaltungstätigkeiten, d.h. Leistungen der Gemeinkostenbereiche sollen ohne Funktionsbeeinträchtigung kostengünstiger erstellt werden.
In vielen aktuellen Publikationen ist der Ansatz etwas weitreichender. Es wird neben der Kostensenkung zusätzlich eine Nutzenerhöhung erwartet, d. h. Leistungen der Kostenträger werden mit Blick auf deren Kosten-/Nutzenverhältnis analysiert und es wird versucht, alternative Leistungserstellung zu finden. Sogar ein gestiegener
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1 Vgl. auch Pkt. 4. 5
2 Männel, W.: Handbuch Kostenrechnung, Wiesbaden, 1992, S. 1515 f.
3 Vgl. Müller, A.: Gemeinkostenmanagement: Vorteile der Prozesskostenrechnung, 2. Auflage, Wiesbaden, 1998, S. 59 f.
4 Ebenda, S. 45
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