Plata o plomo – ein Ausspruch, eng verknüpft mit den Verhältnissen im Kolumbien der 1980er Jahre und dem Medellín-Kartell unter Pablo Escobar. Korrumpiert durch Drogenkriminalität und Gewalt. Übersetzt bedeutet er: Silber oder Blei. Das heißt zum Beispiel, ein Polizist hat die Wahl: Entweder er wählt Silber und lässt sich bestechen oder er wählt Blei und wird ermordet. Das ist natürlich keine richtige Wahl. Es symbolisiert jedoch die fehlende Rechtsstaatlichkeit, die Korruption und die Gewalt, die in Kolumbien schon lange eine gravierende Rolle spielen. Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass kriminelle Organisationen mit gewaltfreien Methoden mehr Erfolg haben. Das bedeutet, will eine kriminelle Organisation neben dem Staat bestehen, so braucht sie vorwiegend gewaltfreie Wege ihre illegalen Geschäfte zu erledigen. So ist das Mittel der Bestechung in Kolumbien in den Vordergrund geraten. Sie ermöglicht es Kriminellen einfach und mit wenig Konsequenzen illegale Geschäfte abzuwickeln. Und Korruption ist dort nicht nur in offensichtlich kriminellen Organisationen verbreitet, sondern auch in der Wirtschaft, der Politik und der Gesellschaft. Das in einem Land mit rund 50 Millionen Einwohnern, dreimal so groß wie Deutschland. Doch es ist mit dem Problem nicht allein, Korruption zieht sich wie eine Seuche durch ganz Südamerika und jedes Land hat seine eigene Geschichte dazu.
Korruption in Kolumbien, das soll nun das Thema der folgenden Seminararbeit sein. Ist sie ein Gift ohne Gegenmittel? Kann das vergiftete Land geheilt werden? In dieser Arbeit soll zunächst ein Überblick über Korruption in Kolumbien, sowie ein kleiner Einblick in die Gesetzeslage gegeben werden, um die Problematik und die Aktualität des Phänomens zu begreifen. Im zweiten Teil soll auf die Gründe von Korruption eingegangen werden, wobei die komplizierten kriminellen, politischen, wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Verflechtungen in Kolumbien nicht unerwähnt bleiben können. Im letzten Abschnitt werden die Entwicklungen der Korruptionsbekämpfung in den letzten Jahrzehnten aufgezeigt, in Kolumbien wie international. Zudem wird anhand eines Beispiels deutlich, wie Korruption eingedämmt werden kann. Abgerundet wird die Arbeit durch eine Schlussbetrachtung des Autors.
Inhalt
Einleitung
1. Was ist Korruption?
1.1 Der aktuelle Stand
1.2 Die unerlaubte Bereicherung im Amt – ein Antikorruptionsgesetz
2. Die Gründe von Korruption und ihre Akteure
2.1 Guerillatruppen, Paramilitärs und Drogenkartelle
2.2 Aufwendige Bürokratie in Südamerika
2.3 Die Verstrickungen der Mächtigen
2.4 Der Odebrecht-Skandal
3. Positive Entwicklungen
3.1 Ein Referendum
3.2 Internationale Aufmerksamkeit
3.3 Die Musterschüler Lateinamerikas
Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Julian Früh (Autor:in), 2022, Korruption in Kolumbien. Ein Gift ohne Gegenmittel?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1239066
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