Der blutigste Krieg in der Geschichte Afrikas und der tödlichste seit Ende des Zweiten Weltkrieges tobt in der Demokratischen Republik Kongo. Der Eingriff und die Rolle der Vereinten Nationen, die sich der „Wahrung des Weltfriedens“ verpflichtet fühlen, bezüglich dieses Krieges werden in dieser Arbeit zunächst durch eine kurze Darstellung der historisch-politischen Entwicklung des Kongo seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1960 bis zum Jahr 1996 in einen Kontext gestellt.
Dem „ersten Kongokrieg“, der im Mai 1997 mit dem Sturz von Mobutu Sese Seko und der Übernahme der Regierungsgewalt durch Laurent-Désiré Kabila endete, folgten neuerliche Gewaltausbrüche wechselnder Intensität zwischen den verschiedenen Konfliktparteien seit August 1998, deren ursächliche Motive Erwähnung finden. Der Entschluss der Vereinten Nationen zu Ende des Jahres 1999 in Folge des Waffenstillstandsabkommen von Lusaka die MONUC zu errichten sowie die Arbeit dieser Friedensmission im Kongo werden beleuchtet und an ihnen Kritik vorgebracht. Ein weiterer Schwerpunkt stellt die kritische Auseinandersetzung mit Rolle und Reaktion der Vereinten Nationen hinsichtlich der erneuten Gewalteskalation im Nordosten des Landes ab Ende 2002 und die darauffolgenden Entwicklungen dar.
Entwicklungsperspektiven der Demokratischen Republik Kongo, mögliche Beiträge der Vereinten Nationen zur Stabilisierung des Landes und Empfehlungen zur zukünftigen Handlungsweise der Organisation bilden den Abschluss.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Entwicklung des Kongo von 1960 bis 1999
- 2.1. „Kongowirren“ und die ONUC
- 2.1.1. Belgiens Aggression und die Reaktion der UN
- 2.1.2. Lumumbistische Aufstände
- 2.2. Mobutus „Kleptokratie“
- 2.3. Erster Kongokrieg
- 2.3.1. Auslösende Faktoren
- 2.3.2. Verlauf und Ergebnisse
- 2.4. DR Kongo unter L. Kabila bis zum Lusaka-Abkommen
- 2.4.1. Herrschaft L. Kabilas und Ausbruch des zweiten Kongokrieges
- 2.4.2. Waffenstillstandsabkommen von Lusaka
- 2.1. „Kongowirren“ und die ONUC
- 3. Die Rolle der UN im zweiten Kongokrieg
- 3.1. Mangelnde Präventions- und Friedensbemühungen
- 3.2. Einrichtung und Arbeit der MONUC bis 2001
- 3.2.1. MONUC Phase I
- 3.2.2. MONUC Phase II
- 3.2.2.1. Entsendung bewaffneter UN-Truppen
- 3.2.2.2. Bescheidene Leistungen
- 3.3. Bemühungen um eine Friedenslösung unter J. Kabila
- 3.3.1. Aufnahme des innerkongolesischen Dialogs
- 3.3.2. Friedensvereinbarung von Pretoria
- 3.4. Engagement der UN in der DR Kongo seit 2001
- 3.4.1. MONUC Phase III
- 3.4.2. Fortwährende Gewalt im Osten des Kongo
- 3.4.2.1. Abzug ausländischer Truppen
- 3.4.2.2. Genozidale Akte im Ituri
- 3.4.2.3. Auftrag und Leistung der IEMF
- 3.5. Aktuelle Entwicklungen
- 3.5.1. Robustes Mandat der MONUC
- 3.5.2. Einrichtung einer Übergangsregierung
- 4. Perspektiven für eine Beendigung des Krieges
- 4.1. Kongos Rohstoffreichtum als Friedenshindernis
- 4.2. Empfohlene Handlungsmuster der UN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Vereinten Nationen im Krieg in der Demokratischen Republik Kongo. Sie analysiert das historische Engagement der UN im Kongo, beginnend mit der Unabhängigkeit 1960 bis hin zum zweiten Kongokrieg. Ein besonderer Fokus liegt auf den Erfolgen und Misserfolgen der UN-Friedensmissionen im Kontext der komplexen politischen und militärischen Entwicklungen im Land.
- Die historische Entwicklung des Kongo seit seiner Unabhängigkeit
- Die Rolle der UN im ersten und zweiten Kongokrieg
- Die Herausforderungen der Friedenssicherung im Kongo
- Die Auswirkungen des Rohstoffreichtums auf den Konflikt
- Mögliche Handlungsempfehlungen für die UN
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt den verheerenden Krieg im Kongo und die Forschungsfrage nach der Rolle der UN. Kapitel 2 beleuchtet die Entwicklung des Kongo von 1960 bis 1999, inklusive der „Kongowirren“, Mobutus Herrschaft und dem ersten Kongokrieg. Es wird der Umgang der UN mit diesen Ereignissen analysiert. Kapitel 3 konzentriert sich auf das UN-Engagement während des zweiten Kongokriegs, einschließlich der verschiedenen Phasen der MONUC und den Herausforderungen der Friedenssicherung.
Schlüsselwörter
Demokratische Republik Kongo, Vereinte Nationen, Kongokrieg, ONUC, MONUC, Friedenssicherung, Rohstoffe, politische Entwicklung, Kolonialismus, Neokolonialismus.
- Quote paper
- Jürgen Menze (Author), 2003, Die Rolle der Vereinten Nationen im Krieg in der Demokratischen Republik Kongo , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123894