Der Wandel hin zur postindustriellen Gesellschaft birgt viele Möglichkeiten aber auch Probleme in sich. Damit verbunden ist eine Vielzahl an Anforderungen, die sich daraus ergeben und denen sich jeder Bürger stellen muss, um in diesem Prozess, der sich durchaus als „Sozialer Wandel“ bezeichnen lässt, seinen Platz zu finden. Als für diese Arbeit wesentliche Charakterpunkte der postindustriellen Gesellschaft zählen u.a. ein stark ausgeprägtes Leistungsstreben, eine hohe Netzwerkkompetenz und eine äußerst hohe Flexibilität in den verschiedensten Lebenslagen. Diese Kriterien erscheinen dem Erwachsenen in Deutschland in unserer heutigen Zeit als nahezu selbstverständlich, doch stellt sich die Frage, wie die Heranwachsenden, insbesondere in ihrer Rolle als Schüler, auf die Anforderungen reagieren und welche Auswirkungen, aber vor allem Probleme sich daraus für die Identität des Schülers ergeben. Inwieweit kann man heute-bei einer zweifelsohne extremen Ausdifferenzierung aller Lebensbereiche-von einer Steigerung der Signifikanz von sozialer Identität der Schüler als sozialer Gruppe sprechen? Welche Bedeutung hat die Außenleitung im Schulleben erlangt und wie stark prägt diese die Herausbildung bzw. Nichtherausbildung einer spezifischen und bewusst erzeugten Identität? Dies sind die primären Fragen auf die ich persönlich in dieser Arbeit Stellung beziehen möchte, da die Schlagworte Orientierungslosigkeit und Identitätsverlust in Bezug auf die Heranwachsenden und damit auch auf ihre Rolle als Schüler stark diskutiert sind und eine unglaubliche Medienpräsenz erreicht haben.
Die soziale Identität des Schülers als Resultat der Außenleitung in der modernen Leistungsgesellschaft
Der Wandel hin zur postindustriellen Gesellschaft birgt viele Möglichkeiten aber auch Probleme in sich. Damit verbunden ist eine Vielzahl an Anforderungen, die sich daraus ergeben und denen sich jeder Bürger stellen muss, um in diesem Prozess, der sich durchaus als „Sozialer Wandel“ bezeichnen lässt, seinen Platz zu finden. Als für diese Arbeit wesentliche Charakterpunkte der postindustriellen Gesellschaft zählen u.a. ein stark ausgeprägtes Leistungsstreben, eine hohe Netzwerkkompetenz und eine äußerst hohe Flexibilität in den verschiedensten Lebenslagen. Diese Kriterien erscheinen dem Erwachsenen in Deutschland in unserer heutigen Zeit als nahezu selbstverständlich, doch stellt sich die Frage, wie die Heranwachsenden, insbesondere in ihrer Rolle als Schüler, auf die Anforderungen reagieren und welche Auswirkungen, aber vor allem Probleme sich daraus für die Identität des Schülers ergeben. Inwieweit kann man heute - bei einer zweifelsohne extremen Ausdiffe-renzierung aller Lebensbereiche - von einer Steigerung der Signifikanz von sozialer Identität der Schüler als sozialer Gruppe sprechen? Welche Bedeutung hat die Außenleitung im Schulleben erlangt und wie stark prägt diese die Herausbildung bzw. Nichtherausbildung einer spezifischen und bewusst erzeugten Identität? Dies sind die primären Fragen auf die ich persönlich in dieser Arbeit Stellung beziehen möchte, da die Schlagworte Orientierungslosigkeit und Identitätsverlust in Bezug auf die Heranwachsenden und damit auch auf ihre Rolle als Schüler stark diskutiert sind und eine unglaubliche Medienpräsenz erreicht haben.
Gerade David Riesman hat sich in seinen Studien zur Außenleitung besonders intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. So sind die Menschen in unserer modernen Gesellschaft im besonderen Maße fremdgeleitet, d.h. sie achten sehr stark darauf, welche Prioritäten andere Menschen und dabei vor allem die, zu denen das Individuum persönliche Beziehungen hält, setzen. Es versucht nach diesen Vorstellungen zu handeln, aber eben auch zu denken.[1] Dieses bewusste Gefühl wird bereits im Kindesalter vermittelt, so dass der Mensch letztendlich der Versuchung erlegen ist, es möglichst vielen Menschen recht zu machen. Riesman formuliert diese Zielsetzung als das Streben nach „sozialer Anerkennung“.[2] Dies impliziert u.a. das Vorhandensein eines großen Rollenrepertoires und eine enorme Anpassungsfähigkeit an die aktuellen sozio-kulturellen Bedingungen. Doch welche Bedeutung hat dies nun für den Schüler und letztendlich dessen Identitätsbildung? Um diese Frage beantworten zu können, möchte ich zunächst einmal die sozio-kulturellen Rollenanforderungen an den Schüler aus meiner Sicht umreißen. So haben wir auf der einen Seite die Ansprüche der Eltern, die in den meisten Fällen in sehr enger Verbindung zu hervorragenden Schulnoten stehen. Hinzu sollte das Kind bzw. der Jugendliche möglichst durch positive Ereignisse auffallen und Konfrontationen mit den Autoritäten tunlichst meiden. Des Weiteren sind die gesellschaftlichen Forderungen zu beachten. So ist es in der modernen Gesellschaft eine absolute Notwendigkeit gute Leistungen zu erbringen und ein tadelloses Verhalten an den Tag zu legen, um überhaupt konkurrenzfähig im Werben um eine berufliche Ausbildung sein zu können. Dieses Bild wird natürlich auch gerade durch die Medien suggeriert bzw. verstärkt, die dabei einen besonders großen Einfluss haben. Nicht zuletzt muss der Schüler auch den Anforderungen der Lehrpersonen standhalten, die auch im eigenen Interesse möglichst gute Leistungen und eine zumindest respektvollen Umgang einfordern. Somit ergibt sich ein besonders starker und sehr differenzierter Rollendruck für den Schüler, dem es nur schwer zu begegnen ist.
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[1] Vgl. Abels, Heinz: Identitäten. In: Willems, Herbert (Hrsg.): Lehr(er)buch Soziologie. Für die pädagogischen und soziologischen Studiengänge. Band 2. S.513 f.
[2] Ebd. S.514.
- Arbeit zitieren
- Marius Hummitzsch (Autor:in), 2009, Die soziale Identität des Schülers als Resultat der Außenleitung in der modernen Leistungsgesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123760
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