Die Welt wird durch eine steigende Weltbevölkerung, einer weltweiten Zunahme von Hunger und Armut sowie einem fortschreitenden Klimawandel und Umweltverschmutzung großen Herausforderungen unterworfen.
Die biotechnologische Verwertung und Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen spielt hierbei im Hinblick auf die Sicherung und Sicherheit der zukünftigen Nahrungsmittelproduktion eine entscheidende Rolle. Durch die Exploration und den Erhalt einer hohen Vielfalt an pflanzengenetischen Ressourcen kann eine Grundlage geschaffen werden, um auf die Herausforderungen von sich verändernden Situationen reagieren zu können. Genetische Ressourcen sind aus ökonomischer Sicht Hilfsmittel um bestimmte Produktionen in Gang zu setzen. Es handelt sich um eine Ressource, wenn Zugänglichkeit gegeben ist, wenn das Hilfsmittel technisch nutzbar gemacht werden kann und wenn das Hilfsmittel, gerade vor dem Hintergrund der Landwirtschaft als „big business“, einen Wert für die Wirtschaft hat. Wie es so oft bei einem Nutzen für die Wirtschaft ist, so hat auch diese Medaille eine Kehrseite. Genetische Ressourcen fungieren als wirtschaftliche Güter, deren biotechnologische Verwertung und deren Konsum im Zusammenhang mit Patentierung in den Punkten Zugang, Nutzung und Nutzen Problematiken aufwirft. Diesen Problematiken gilt es, aufgrund der hohen Wertigkeit pflanzengenetischer Ressourcen für die Bekämpfung der oben genannten Herausforderungen und der sich daraus resultierenden Notwendigkeit der Charakterisierung, Konservierung und Nutzung phytogenetischer Ressourcen, durch entsprechende Regulierungen beim Zugang entgegenzuwirken.
Die Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) ist hierbei ein bedeutender Akteur, der sich mit der dargestellten Gesamtproblematik befasst und eine Vielzahl von Lösungs- und Ansatzwegen hervorgebracht hat.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Vorworte
1.2 Theoretischer Rahmen und Methoden
2. Die Food and Agriculture Organization of the United Nations
2.1 Selbstverständnis und allgemeine Ziele der FAO
2.2 Aktivitäten der FAO
3. Die Bedeutung von Biodiversität
3.1 Der Wert von Biodiversität
3.2 Die Gefährdung von Biodiversität
3.3 Die Bedeutung von Biotechnologie für den Erhalt der Biodiversität durch Charakterisierung und Konservierung phytogenetischer Ressourcen
4. Problematiken im Kontext von Biodiversität
4.1 Folgen der Einführung geistiger Eigentumsrechte auf pflanzengenetische Ressourcen
4.2 Biopiraterie
5. Zugangsregulierung pflanzengenetischer Ressourcen von Seiten der FAO
6. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Vorworte
Die Welt wird durch eine steigende Weltbevölkerung, einer weltweiten Zunahme von Hunger und Armut, sowie einem fortschreitenden Klimawandel und Umweltverschmutzung großen Herausforderungen unterworfen.
Die biotechnologische Verwertung und Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen spielt hierbei im Hinblick auf die Sicherung und Sicherheit der zukünftigen Nahrungsmittelproduktion eine entscheidende Rolle, wobei durch die Exploration und den Erhalt einer hohen Vielfalt an pflanzengenetischen Ressourcen (einem hohen Maße an Biodiversität) eine Grundlage geschaffen werden kann, um auf die Herausforderungen von sich verändernden Situationen, wie zum Beispiel durch eine Steigerung von Angebot, Diversität und Qualität von Nahrungsmitteln, sowie durch eine Reduzierung der Kosten für Produktion und umweltbezogene Defensivmaßnahmen, reagieren zu können.
Genetische Ressourcen sind aus ökonomischer Sicht Hilfsmittel um bestimmte Produktionen in Gang zu setzen. Es handelt sich um eine Ressource, wenn Zugänglichkeit gegeben ist, wenn das Hilfsmittel technisch nutzbar gemacht werden kann und wenn das Hilfsmittel, gerade vor dem Hintergrund der Landwirtschaft als „big business“, einen Wert für die Wirtschaft hat.
Wie es so oft bei einem Nutzen für die Wirtschaft ist, so hat auch diese Medaille eine Kehrseite. Genetische Ressourcen fungieren als wirtschaftliche Güter, deren biotechnologische Verwertung und deren Konsum im Zusammenhang mit Patentierung in den Punkten Zugang, Nutzung und Nutzen Problematiken aufwirft.
Diesen Problematiken gilt es, aufgrund der hohen Wertigkeit pflanzengenetischer Ressourcen für die Bekämpfung der oben genannten Herausforderungen und der sich daraus resultierenden Notwendigkeit der Charakterisierung, Konservierung und Nutzung phytogenetischer Ressourcen, durch entsprechende Regulierungen beim Zugang entgegenzuwirken.
Die Food and Agriculture Organization of the United Nations ist hierbei ein bedeutender Akteur, der sich mit der dargestellten Gesamtproblematik befasst und eine Vielzahl von Lösungs- und Ansatzwegen hervorgebracht hat.
1.2 Theoretischer Rahmen und Methoden
Der vorliegenden Arbeit liegt ein theoretischer Rahmen zugrunde, der auf drei ethischen Ansätzen beruht.
Diese sind der Ansatz der Menschenrechte, Minderheitenrechte und Rechte Indigener, der Ansatz des Eurozentrismus, sowie der Ansatz des Utilitarismus.
Mit dem Ansatz des Eurozentrismus und dem Ansatz des Utilitarismus arbeiten wir heraus, dass nach westlichen Vorstellungen, Normen und Werten der Zugang, die Nutzung und der Nutzen aus phytogenetischen Ressourcen sittlich gut und richtig ist, wenn es im Sinne des größten Glückes der größten Zahl, wie es Jeremy Bentham[1] formulierte, nützlich ist und worin der Nutzen besteht.
Vor diesem Hintergrund behelfen wir uns des Ansatzes der Menschenrechte, Minderheitenrechte und Rechte Indigener, um zu Betrachten was für negative Auswirkungen sich im Zusammenhang mit dem Zugang und damit zusammenhängend Nutzung und Nutzen phytogenetischer Ressourcen hauptsächlich auf Bauern, wie aber auch auf indigene Bevölkerungsgruppen ergeben und welche Rechte dieser beiden Gruppen verletzt werden und geschützt werden müssen.
Zur Verfolgung dieser Ansätze benutzen wir die problemorientierte Methode, wobei wir folgendermaßen vorgehen:
Wir beginnen damit, die Food and Agriculture Organization der United Nations (FAO), deren Selbstverständnis, allgemeine Ziele und Aktivitäten vorzustellen, da wir uns der in der Einleitung aufgezeigten Problematik aus der Sicht der FAO nähern und deren Lösung aus der Perspektive der FAO darstellen.
Im nachfolgenden Teil wird die Rolle von Biodiversität, deren Bedeutung und Gefährdung beschrieben, da dies essentiell für das Verständnis ist, wie wichtig die Exploration, der Erhalt und die Nutzung phytogenetischer Ressourcen für die zukünftige Nahrungssicherung und -Sicherheit der Weltbevölkerung ist.
Anschließend gelangen wir zu dem Punkt der Darstellung der Problematiken, die sich im Zusammenhang mit Zugang, sowie damit zusammenhängend Nutzung und Nutzen der genetischen Ressourcen ergeben und zeigen dann im Folgenden auf, welche Regulierungen im Bereich des Zugangs die FAO zur Lösung der Problematiken hervorgebracht hat.
Abschließend fassen wir zusammen, ob und wie diese Regulierungen global durchsetzbar sind.
2. Die Food and Agriculture Organization of the United Nations
Die Food and Agriculture Organization (FAO) wurde am 16. Oktober 1945 in Quebec City, Canada als spezialisierte Organisation der United Nations (UN) gegründet. Ihr Sitz ist seit 1951 in Rom und ihr amtierender Generaldirektor ist in der dritten Legislaturperiode[2] Dr. Jacques Diouf aus Senegal.[3]
Die FAO ist mit einem Haushaltsvolumen von 749,1 Millionen US$ (2004-2005) und einem Personalbestand von etwa 3700 Mitarbeitern die größte Sonderorganisation der UN. Die Mitgliedszahlen liegen bei 183 Einzelstaaten und der Europäischen Union (EU).[4]
Der als Welthungertag bekannte Welternährungstag erinnert nunmehr seit 60 Jahren nicht nur an den Tag der Gründung der FAO, sondern auch an die weltweiten mit Ernährung zusammenhängenden Problematiken, deren Lösung sich die FAO verschrieben hat.[5]
2.1 Selbstverständnis und allgemeine Ziele der FAO
Vor dem Hintergrund internationaler Bestrebungen für Nahrungssicherung und Nahrungssicherheit, sieht sich die FAO einerseits als neutrale Plattform für die Diskussion und Aushandlung von Abkommen und Richtlinien, auf der die teilnehmenden Nationen
(Entwicklungs-, Schwellen- und Industrienationen) als gleichwertige Verhandlungspartner angesehen werden. Andererseits sieht sich die FAO als „source of knowledge and information“[6], wodurch Entwicklungs- und Schwellenländern geholfen werden soll, ihre Tätigkeiten im Bereich der Fischerei, Forst- und Landwirtschaft zu verbessern.
Angestrebt wird allen Menschen weltweit durch eine quantitative und qualitative Steigerung Land-, Forst-, und Fischereiwirtschaftlicher Produktivität und einer verbesserten Verteilung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, regelmäßigen Zugang zu ausreichend qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln zu ermöglichen, um letzten Endes „zur Überwindung von Hunger und Unterernährung beizutragen“[7] und den Menschen einen höheren Lebensstandard zu sichern.
2.2 Aktivitäten der FAO
Die Aktivitäten der FAO konzentrieren sich im Wesentlichen auf vier Bereiche.
Die Weltnahrungs- und Landwirtschaftsorganisation organisiert und unterstützt durch technisches Know-How und in wenigen Fällen auch mit finanziellen Mitteln eine Vielzahl von Entwicklungshilfsprogrammen und –Projekten. In Krisenfällen arbeiten sie mit humanitären Organisationen wie dem World Food Programme zusammen, um beispielsweise Nahrungsmittelhilfe zu leisten.
Durch ein weites Spektrum an Experten und Wissenschaftlern der FAO werden Informationen, die zur Entwicklung der weltweiten Land-, Forst-, Fischerei- und Ernährungswirtschaft dienlich sind gesammelt, ausgewertet und über Dokumente auf der FAO Internetseite, „hundreds of newsletters, reports and books, (…) several magazines, numerous CD-ROMS and dozens of electronic fora”[8] verbreitet. Als Beispiel für diese Informationsarbeit kann die 1986 (als AGROSTAT) gegründete FAOSTAT genannt werden. Eine multilinguale Onlinedatenbank, welche als weltweit umfassendstes Sammelsurium standardisierter und validierter internationaler Statistiken über Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischereiwesen und Ernährung ist.[9]
Die Regierungen der Mitgliedsstaaten werden bei der Vorbereitung und Planung der Implementierung effektiver gesetzgeberischer Maßnahmen im Bezug auf die Entwicklung des ländlichen Raumes, oder der Bekämpfung von Hunger unterstützt und beraten. Auf internationaler Ebene nimmt die FAO ebenso normative Aufgaben wahr, indem sie beispielsweise internationale Lebensmittelstandards (durch die Codex Alimentarius Commission[10] ) entwickelt.[11]
Des Weiteren liegt eine der vier Hauptaktivitäten darin, politischen Entscheidungsträgern und Experten ein Forum, sei es am Hauptsitz, oder in den lokalen Büros, zu bieten, um sich über wichtige Fragen im Bezug auf Nahrung und Landwirtschaft auszutauschen.
[...]
[1] Auf Jeremy Bentham und John Stuart Mill geht der Ansatz des Utilitarismus zurück. Vgl. www.wikipedia.de; Suchbegriff: Utilitarismus; http://de.wikipedia.org/wiki/Utilitarismus
[2] Eine Legislaturperiode als Generaldirektor dauert 6 Jahre
[3] Vgl. Food and Agriculture Organization of the United Nations: Structure and Finance.
http://www.fao.org/UNFAO/about/finance_en.html
[4] Vgl. Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei FAO, WFP und IFAD – Rom: FAO.
http://www.rom-io.diplo.de/de/03/FAO.html
[5] Vgl. www.wikipedia.de. Suchbegriff: FAO. http://de.wikipedia.org/wiki/Food_and_Agriculture_Organization
[6] Food and Agriculture Organization of the United Nations: About Us.
http://www.fao.org/UNFAO/about/index_en.html
[7] Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei FAO, WFP und IFAD – Rom: Ziele der FAO.
http://www.rom-io.diplo.de/de/03/Ziele__der__FAO.html
[8] Food and Agriculture Organization of the United Nations: FAO’s activities.
http://www.fao.org/UNFAO/about/activities_en.html
[9] Vgl. FAOSTAT Homepage. http://faostat.fao.org/
[10] Die Codex Alimentarius Commission wurde 1963 von FAO und WHO gegründet, um Lebensmittelstandards,
Richtlinien und verwandte Texte wie Codes of Practice zu entwickeln.
[11] Vgl. Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei FAO, WFP und IFAD – Rom: Ziele der FAO.
http://www.rom-io.diplo.de/de/03/Ziele__der__FAO.html
- Quote paper
- Marco Alves (Author), Tobias Pont (Author), 2006, Das Problem der Biodiversität. Die Lösungen der Food and Agriculture Organisation (FAO) zur internationalen Zugangsregulierung pflanzengenetischer Ressourcen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123624
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