Die Arbeit erläutert die Pläne der Europäischen Union zu einer Mindestbesteuerung von Unternehmen. Um eine detailreiche und nachvollziehbare Logik in die Vorhaben der Europäischen Union beziehungsweise der OECD zu bringen, wird zu Beginn der Arbeit die Grundproblematik erörtert und damit die Dringlichkeit der entsprechenden Maßnahmen dargelegt. Anschließend werden die wesentlichen Begrifflichkeiten erläutert, welche zum Verständnis der Thematik relevant sind.
Unter Berücksichtigung der bereits erfolgten Maßnahmen wird eine IST-Analyse der gegenwärtigen Maßnahmen durchgeführt und hierbei insbesondere das deutsche internationale Steuerrecht und die Doppelbesteuerungsabkommen, die Verhinderung einer Doppelbesteuerung sowie die Sicherungsmaßnahme für eine Mindestbesteuerung in den Blick genommen.
Zur Veranschaulichung wird konkret die Beziehung zwischen der Bundesrepublik Deutschland (im Folgenden DEU) und Irland (IRL) betrachtet, beides Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Am Beispiel dieser beiden Länder wird unter Betrachtung der globalen Mindestbesteuerung auf den Richtlinienentwurf der Europäischen Kommission eingegangen, wobei allerdings anzumerken ist, dass dieser sich stark an der Gesetzesvorlage der OECD orientiert.
Des Weiteren sind Geschäftsbeziehungen zu betrachten, welche aus Konzernstrukturen und Gesellschaften mit verbundenen Unternehmen bestehen. Nach einer kurzen Darstellung des Entwicklungsprozesses werden im Rahmen des BEPS-Projektes die „Pillar one“ und „Pillar two“ erläutert. Aufbauend auf diese – noch – theoretischen Ansätze werden im nächsten Schritt die Vorhaben und ihre Auswirkungen auf das internationale Steuerrecht analysiert.
Die voranschreitende Globalisierung und das damit verbundene Zusammenwachsen der Märkte stellen sowohl die Politik als auch Wissenschaftler und Steuerpflichtige vor internationale steuerrechtliche Herausforderungen. Die stetig wachsende Anzahl von multinationalen Konzernen und die Entwicklung neuer Produkte beziehungsweise Dienstleistungen haben dazu geführt, dass das internationale Steuerecht mit seinen Anknüpfungspunkten teilweise veraltet ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung / Einführung
- Grundprobleme des internationalen Steuerrechts
- Ein Überblick über internationale Steueroasen und Niedrigsteuerländer
- Aggressive Steuerplanung der Staaten („race to the bottom")
- Theoretische Grundlagen und Begrifflichkeiten
- Techniken der Gewinnverlagerungen / -verschiebungen in Niedrigsteuerländer – internationale Steuerplanung
- Wesen der Gewinnverlagerungen (Grundlagen)
- Verrechnungspreise (buchmäßige Gewinnverlagerungen)
- Funktionsweise der Gewinnverlagerung bei immateriellen Wirtschaftsgütern und stillen Reserven (realen Gewinnverlagerungen)
- Fehlende Anknüpfungsmerkmale
- (Zukünftige) Herausforderungen im internationalen Ertragssteuerrecht
- Techniken der Gewinnverlagerungen / -verschiebungen in Niedrigsteuerländer – internationale Steuerplanung
- Rechtsquellen
- Werkzeugkasten und Instrumente der Staaten
- Doppelbesteuerungsabkommen
- Grundstruktur und Zweck eines DBA
- Änderungen des DBA – IRL durch multilaterale Maßnahme
- Internationales deutsches Ertragssteuerrecht
- Grundlegende nationale Normen
- Ertragssteuern unter Berücksichtigung der ATAD und Prinzipien des Steuerrechts
- Die Hinzurechnungsbesteuerung des AStG
- Zwischenfazit
- Aktionsplan zur Bekämpfung der Gewinnverkürzung und Gewinnverlagerung - BEPS-Aktionsplan
- Entstehung und Hintergrund des Zwei-Säulen-Projektes der Inclusive Framework on BEPS
- Multilaterales Instrument
- Das Zwei-Säulen-Projekt der OECD (Inclusive Framework on BEPS) im Detail
- Säule 1 - Ziele und Stand der Änderungen
- Säule 1 – Nexus-Regelungen
- Säule 2- globale Mindestbesteuerung /GloBE-Regelungen
- Kritikpunkte am Vorhaben der OECD und Europäischen Kommission
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Master-Thesis befasst sich mit der Problematik der Gewinnverlagerung durch Unternehmen und Konzerne in Niedrigsteuerländer. Im Fokus steht die Frage, wie eine Mindestbesteuerung von Unternehmen auf nationaler Ebene im globalen Markt im Hinblick auf die Beziehungen zwischen Deutschland und Irland gestaltet werden kann. Die Arbeit analysiert die rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen, die zu aggressivem Steuerverhalten führen, und beleuchtet die Herausforderungen der internationalen Steuerpolitik im Kampf gegen Steuervermeidung.
- Internationale Steuerplanung und Gewinnverlagerung
- Steueroasen und Niedrigsteuerländer
- Mindestbesteuerung von Unternehmen
- Die Rolle von Doppelbesteuerungsabkommen
- Der BEPS-Aktionsplan der OECD
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problematik der Gewinnverlagerung und die Bedeutung der Mindestbesteuerung von Unternehmen im globalen Markt einführt. Kapitel 2 beleuchtet die Grundprobleme des internationalen Steuerrechts, wie z.B. Steueroasen und aggressive Steuerplanung. Kapitel 3 erläutert theoretische Grundlagen und Begrifflichkeiten, insbesondere die verschiedenen Techniken der Gewinnverlagerung und die Herausforderungen im internationalen Ertragssteuerrecht. Kapitel 4 analysiert die relevanten Rechtsquellen, darunter Doppelbesteuerungsabkommen, internationales deutsches Ertragssteuerrecht, die Hinzurechnungsbesteuerung und relevante Prinzipien des Steuerrechts. In Kapitel 5 wird der BEPS-Aktionsplan der OECD und insbesondere das Zwei-Säulen-Projekt im Detail beleuchtet. Kapitel 6 behandelt die Kritikpunkte am Vorhaben der OECD und Europäischen Kommission.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der internationalen Steuerplanung, der Gewinnverlagerung, Steueroasen, Niedrigsteuerländern, Mindestbesteuerung, Doppelbesteuerungsabkommen, BEPS-Aktionsplan, OECD, EU, ATAD, GloBE-Regelungen, Hinzurechnungsbesteuerung und dem internationalen Ertragssteuerrecht.
- Quote paper
- Florian Bressler (Author), 2022, Mindestbesteuerung von Unternehmen und Konzernen auf nationaler Ebene im globalen Markt. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Irland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1234536