Im JGG und im Erwachsenenstrafrecht spielen die Heranwachsenden (18 bis 21-Jährigen) eine gesonderte Rolle. Ob sie nach einem Tatverdacht nach dem JGG oder dem StGB behandelt werden, muss im Einzelfall geprüft werden. Angesichts scheinbar gestiegener Tatverdächtigenzahlen (auch) in der Gruppe der Heranwachsenden und spektakulär aufbereiteter Straftaten Einzelner, werden Stimmen laut, die eine generelle Hereinnahme von Heranwachsenden in das Erwachsenenstrafrecht fordern. Diese Forderungen werden durch Gutachten und Stellungnahmen verschiedener Experten gestützt bzw. angegangen. Die Diskussion um die Hereinnahme der 18 bis 21-Jährigen ist gleichzeitig ein Diskurs über den im JGG verankerten, zentralen Erziehungsgedanken und die Frage nach der Erziehbarkeit dieser besonderen Gruppe. Zwar lässt sich die Diskussion um die Reform des JGG nicht ganz von der Frage nach der Behandlung der Heranwachsenden trennen, jedoch spielt sie in dieser Arbeit eine untergeordnete Rolle. Um die Aktualität der Diskussion zu treffen, wurden für die Arbeit überwiegend aktuelle Beiträge, Aufsätze sowie Veröffentlichungen aus Politik und Wissenschaft herangezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Prolog
- I. Heranwachsende und ihre Berücksichtigung im JGG
- I.I Anwendung des Jugendstrafrechts auf Heranwachsende § 105 JGG
- I.II Milderung des allg. Strafrechts für Heranwachsende § 106 JGG
- I.III. Heranwachsende im JGG - Zusammenfassung
- I.IV. Die Behandlung von Heranwachsenden in der Rechtspraxis
- I.V. Die gesonderten Rechtsfolgen im JGG
- II. Einbeziehung von Heranwachsenden in das Erwachsenenstrafrecht
- III. Der Erziehungsgedanke im JGG
- Epilog
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die spezielle Behandlung Heranwachsender (18- bis 21-Jährige) im deutschen Rechtssystem, insbesondere die Frage ihrer Einbeziehung in das Erwachsenenstrafrecht oder ihre Berücksichtigung im Jugendgerichtsgesetz (JGG). Die Arbeit analysiert die gesetzlichen Regelungen und diskutiert die Argumente für und gegen eine generelle Überführung Heranwachsender in das Erwachsenenstrafrecht.
- Die Anwendung des JGG auf Heranwachsende gemäß § 105 JGG.
- Die Milderung des allgemeinen Strafrechts für Heranwachsende gemäß § 106 JGG.
- Der Erziehungsgedanke im JGG und seine Bedeutung für Heranwachsende.
- Die Diskussion um die Erziehbarkeit von Heranwachsenden.
- Die verschiedenen Rechtsfolgen im JGG und im Erwachsenenstrafrecht für Heranwachsende.
Zusammenfassung der Kapitel
Prolog: Der Prolog führt in die Thematik ein und beschreibt die kontroverse Diskussion um die Einbeziehung Heranwachsender in das Erwachsenenstrafrecht. Er hebt die gestiegenen Tatverdächtigenzahlen in dieser Altersgruppe und die damit verbundenen Forderungen nach einer Gesetzesänderung hervor. Der Fokus liegt auf dem Erziehungsgedanken im JGG und der Frage nach der Erziehbarkeit von Heranwachsenden. Die Arbeit bezieht sich dabei auf aktuelle Beiträge aus Politik und Wissenschaft.
I. Heranwachsende und ihre Berücksichtigung im JGG: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Einbeziehung Heranwachsender in das JGG. Es beschreibt, wie das Legalitätsprinzip im Laufe der Zeit eingeschränkt wurde, um die besondere Situation Heranwachsender besser zu berücksichtigen. Der Schwerpunkt liegt auf der materiellen Gleichstellung des Jugendstrafrechts mit dem Erwachsenenstrafrecht, wobei die Besonderheit des JGG in der Verfahrensgestaltung und den Rechtsfolgen liegt. Das Kapitel betont, dass das JGG ein Spezialgesetz für die Reaktion auf jugendliches Fehlverhalten darstellt.
II. Einbeziehung von Heranwachsenden in das Erwachsenenstrafrecht: Dieses Kapitel wird die Argumentation der Arbeit im Detail beleuchten. Es wird die relevanten Paragraphen, die Diskussion um den Erziehungsgedanken, und das Argument der sozialen Unreife behandeln. Der Fokus liegt auf der vergleichenden Analyse der Rechtsfolgen im JGG und im Erwachsenenstrafrecht, sowie auf der Frage nach der erzieherischen Beeinflussbarkeit von Heranwachsenden und der Ähnlichkeit ihrer Straftaten mit Jugenddelinquenz. Die Flexibilität des JGG im Vergleich zum Erwachsenenstrafrecht spielt eine wichtige Rolle in der Argumentation.
III. Der Erziehungsgedanke im JGG: Dieses Kapitel wird sich eingehend mit dem zentralen Erziehungsgedanken im JGG auseinandersetzen und dessen Relevanz für Heranwachsende erörtern. Es wird die Bedeutung der individuellen Betrachtungsweise und die verschiedenen erzieherischen Maßnahmen im Kontext des JGG beleuchten und kritisch hinterfragen.
Schlüsselwörter
Heranwachsende, Jugendgerichtsgesetz (JGG), Erwachsenenstrafrecht, § 105 JGG, § 106 JGG, Jugenddelinquenz, Erziehungsgedanke, soziale Unreife, Rechtsfolgen, Erziehbarkeit.
Häufig gestellte Fragen zu: Jugendstrafrecht und Heranwachsende
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die spezielle Behandlung Heranwachsender (18- bis 21-Jährige) im deutschen Rechtssystem. Der Fokus liegt auf der Frage, ob und wie Heranwachsende in das Erwachsenenstrafrecht einbezogen werden oder im Jugendgerichtsgesetz (JGG) berücksichtigt werden sollten. Analysiert werden die gesetzlichen Regelungen und die Argumente für und gegen eine generelle Überführung Heranwachsender in das Erwachsenenstrafrecht.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit der Anwendung des JGG auf Heranwachsende (§ 105 JGG), der Milderung des allgemeinen Strafrechts für Heranwachsende (§ 106 JGG), dem Erziehungsgedanken im JGG und seiner Bedeutung für Heranwachsende, der Diskussion um die Erziehbarkeit von Heranwachsenden und den verschiedenen Rechtsfolgen im JGG und im Erwachsenenstrafrecht für Heranwachsende.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in einen Prolog, drei Hauptkapitel (I. Heranwachsende und ihre Berücksichtigung im JGG, II. Einbeziehung von Heranwachsenden in das Erwachsenenstrafrecht, III. Der Erziehungsgedanke im JGG) und einen Epilog. Der Prolog führt in die Thematik ein, die Kapitel behandeln die jeweiligen Aspekte detailliert und der Epilog fasst die Ergebnisse zusammen.
Was wird im Prolog behandelt?
Der Prolog beschreibt die kontroverse Diskussion um die Einbeziehung Heranwachsender in das Erwachsenenstrafrecht, die gestiegenen Tatverdächtigenzahlen in dieser Altersgruppe und die damit verbundenen Forderungen nach einer Gesetzesänderung. Der Fokus liegt auf dem Erziehungsgedanken im JGG und der Frage nach der Erziehbarkeit von Heranwachsenden.
Was ist der Inhalt von Kapitel I: "Heranwachsende und ihre Berücksichtigung im JGG"?
Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Einbeziehung Heranwachsender in das JGG. Es beschreibt die materielle Gleichstellung des Jugendstrafrechts mit dem Erwachsenenstrafrecht und betont, dass das JGG ein Spezialgesetz für die Reaktion auf jugendliches Fehlverhalten darstellt.
Was wird in Kapitel II: "Einbeziehung von Heranwachsenden in das Erwachsenenstrafrecht" behandelt?
Kapitel II analysiert die Argumentation für und gegen die Einbeziehung Heranwachsender in das Erwachsenenstrafrecht. Es behandelt relevante Paragraphen, die Diskussion um den Erziehungsgedanken und das Argument der sozialen Unreife. Der Fokus liegt auf dem Vergleich der Rechtsfolgen im JGG und im Erwachsenenstrafrecht.
Was ist der Schwerpunkt von Kapitel III: "Der Erziehungsgedanke im JGG"?
Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit dem zentralen Erziehungsgedanken im JGG und dessen Relevanz für Heranwachsende. Es beleuchtet die Bedeutung der individuellen Betrachtungsweise und die verschiedenen erzieherischen Maßnahmen im Kontext des JGG.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Heranwachsende, Jugendgerichtsgesetz (JGG), Erwachsenenstrafrecht, § 105 JGG, § 106 JGG, Jugenddelinquenz, Erziehungsgedanke, soziale Unreife, Rechtsfolgen, Erziehbarkeit.
- Citar trabajo
- Florian Dirr (Autor), 2006, Einbeziehung Heranwachsender in das Erwachsenenstrafrecht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123304