Medea – dämonische Zauberin oder einsame Heilerin? Verzweifelte Mutter oder rachsüchtige Mörderin? Eine Liebende, Eifersüchtige oder Rächerin?
Es gibt viele Attribute mit denen die geheimnisvolle Frauenfigur des griechischen Mythos im Laufe der Jahrhunderte besetzt wurde. Von der Antike bis zu den Dramen des 20. Jahrhunderts erfährt die mysteriöse Frauengestalt der Medea viele verschiedene Variationen. Diese betreffen ihre Konzeption von Weiblichkeit, die Motive der Ermordungen und die verschiedenen Darstellungen ihres Schicksals. In den älteren Versionen überwiegend als selbstbewusste Heilerin dargestellt, wird sie bereits in Euripides Mythos als eifersüchtige Kindsmörderin dargestellt.
Im folgenden Essay werde ich die Figur Medea aus der Trilogie „Das goldene Vlies“ von Grillparzer näher beschreiben, auf ihre Mordmotive eingehen und sie anhand seiner Darstellung charakterisieren. Zunächst werde ich jedoch den Inhalt der Tragödie Grillparzers kurz erläutern, um den Zusammenhang des dort dargestellten Frauenbildes zum Drama besser verständlich zu machen.
Medea – dämonische Zauberin oder einsame Heilerin? Verzweifelte Mutter oder rachsüchtige Mörderin? Eine Liebende, Eifersüchtige oder Rächerin?
Es gibt viele Attribute mit denen die geheimnisvolle Frauenfigur des griechischen Mythos im Laufe der Jahrhunderte besetzt wurde. Von der Antike bis zu den Dramen des 20. Jahrhunderts erfährt die mysteriöse Frauengestalt der Medea viele verschiedene Variationen. Diese betreffen ihre Konzeption von Weiblichkeit, die Motive der Ermordungen und die verschiedenen Darstellungen ihres Schicksals. In den älteren Versionen überwiegend als selbstbewusste Heilerin dargestellt, wird sie bereits in Euripides Mythos als eifersüchtige Kindsmörderin dargestellt.
Im folgenden Essay werde ich die Figur Medea aus der Trilogie „Das goldene Vlies“ von Grillparzer näher beschreiben, auf ihre Mordmotive eingehen und sie anhand seiner Darstellung charakterisieren. Zunächst werde ich jedoch den Inhalt der Tragödie Grillparzers kurz erläutern, um den Zusammenhang des dort dargestellten Frauenbildes zum Drama besser verständlich zu machen.
Das Tragödie „Medea“ von Grillparzer ist eine neuere Version des Mythos und hat mit der Ursprünglichen nur noch wenig gemeinsam. Medea und ihre Geschichte in der mythologischen Überlieferung Grillparzers steht in Zusammenhang mit der Argonautensage. Grillparzers Medea ist somit der dritte Teil der Argonauten-Trilogie „Der goldene Vlies“. Die beiden ersten Teile der Trilogie („Der Gastfreund“ und „Die Argonauten“) sind die Vorgeschichte zum letzten Teil „Medea“.
Im ersten Teil geht es um das Kleid eines Gottes, dem magische Eigenschaften zugesprochen werden, das Vlies. Aietes, der König der Kolcher und Vater Medeas, nimmt die schutzsuchenden Griechen gefangen und lässt sie ermorden, weshalb er als habgieriger Barbarenfürst auftritt. Phryxus, der Oberhaupt der Griechen verflucht diesen, da er das Gebot der Gastfreundschaft seiner Ansicht nach verletzt hat. Der Fluch und die dadurch hervorgerufene Version „Medeas“ vom Untergang ihres Volkes verfolgen den weiteren Verlauf des Dreiteilers.
Im zweiten Teil wollen die Argonauten das goldene Vlies zurückholen, wobei sich ihr Anführer Jason in Medea verliebt. Diese hat aufgrund ihrer Mutter, der Zauberin Hekate, die Macht, das Vlies zurückzuholen und hintergeht dabei Jason zuliebe ihren Vater. Auch macht sie sich aus Liebe zu ihm mitschuldig am Mord ihres Bruders. Sie müssen fliehen und finden Schutz bei Jasons Onkel Pelias. Dieser erleidet jedoch einen plötzlichen Tod, für den Medea und Jason von den anderen Verwandten Pelias verantwortlich gemacht werden. So müssen erneut fliehen, diesmal nach Korinth. Dort bitten sie den König Kreon, ein Freund Jasons, um Unterkunft. Hier beginnt der dritte Teil der Trilogie, die Tragöde „Medea“.
[...]
- Citation du texte
- Sita Hermand (Auteur), 2008, Steckbrief zur Figur Medea nach Grillparzer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123236