Die Westfassade der Kathedrale von Amiens gliedert sich in drei vertikale Hauptachsen, erkennbar an den vier Strebepfeilern, sowie in fünf horizontale Abschnitte, nämlich Portalzone, Arkadengalerie, Königsgalerie, Rosengeschoss und Freigeschosse mit aufgesetzten Walmdächern. Die einzelnen Geschosse sind durch Kaffgesims optisch voneinander abgesetzt.
Die Portalzone weist drei Portale auf, was auf Dreischiffigkeit schließen lässt. Das Hauptportal überragt die beiden anderen Portale und zählt acht trichterförmig abgetreppte, skulpierte Gewände, in denen Apostel und Propheten dargestellt werden, jeweils acht auf jeder Seite. Auch in den Archivolten sind Figuren dargestellt, größtenteils Engel. Der Portaltympanon ist in drei Register gegliedert, die das Weltengericht abbilden: Das unterste Register zeigt die Sünder, die um Gnade flehen; das mittlere diejenigen, die sich auf dem Weg zu Jesus befinden; und im obersten Register ist Jesus selbst auf einem Thron dargestellt, von dem aus er die Menschen richtet.
Westfassade der Kathedrale Notre Dame d´Amiens
Die Westfassade der Kathedrale von Amiens gliedert sich in drei vertikale Hauptachsen, erkennbar an den vier Strebepfeilern, sowie in fünf horizontale Abschnitte, nämlich Portalzone, Arkadengalerie, Königsgalerie, Rosengeschoss und Freigeschosse mit aufgesetzten Walmdächern. Die einzelnen Geschosse sind durch Kaffgesims optisch voneinander abgesetzt.
Die Portalzone weist drei Portale auf, was auf Dreischiffigkeit schließen lässt. Das Hauptportal überragt die beiden anderen Portale und zählt acht trichterförmig abgetreppte, skulpierte Gewände, in denen Apostel und Propheten dargestellt werden, jeweils acht auf jeder Seite. Auch in den Archivolten sind Figuren dargestellt, größtenteils Engel. Der Portaltympanon ist in drei Register gegliedert, die das Weltengericht abbilden: Das unterste Register zeigt die Sünder, die um Gnade flehen; das mittlere diejenigen, die sich auf dem Weg zu Jesus befinden; und im obersten Register ist Jesus selbst auf einem Thron dargestellt, von dem aus er die Menschen richtet. Auch der Trumeaupfeiler ist mit einer Skulptur geschmückt, er zeigt die Gestalt des auferstandenen Christus. Daher trägt das Hauptportal auch den Namen Erlöserportal oder Beau Dieu-Portal. Das nördliche Portal (Firminportal) ähnelt im Aufbau stark dem südlichen Portal (Marienportal); beide Portale sind siebenfach abgetreppt, die Gewände sind mit Skulpturen geschmückt und sie entsprechen einander in ihrer Höhe. Auch hier gibt es in mehrere Register aufgeteilte Tympani sowie skulpierte Trumeaupfeiler. Im Trumeaupfeiler des südlichen Portals ist die gekrönte Maria dargestellt, die das Jesuskind auf dem Arm trägt. Alle drei Portale schließen mit Spitzbögen ab und sind von Wimpergen bekrönt, die wiederum mit Krabben und einem liegenden Dreipass verziert sind. Während die Seitenportale auf der Spitze des Wimpergs eine Kreuzblume tragen, thront auf der Spitze des Hauptportalwimpergs eine Engelsskulptur. Außerdem überragt dieser Wimperg das Gesims und reicht bis ins nächste Stockwerk hinein, was den Höhenzug zusätzlich betont.
Die Wand des Erdgeschosses wird durch die vier Strebepfeiler gegliedert, auf denen spitze, mit Maß- und Strebewerk verzierte Blendbögen aufgesetzt sind. Auf der Höhe der Portalgewände befinden sich jeweils zwei Spitzbögen mit zwei Nasen, deren Stützen je einen skulpierten Dienst mit Basis und korinthischem Kapitell darstellen. Oberhalb des Kämpfers handelt es sich um je einen zweibahnigen Bogen, wobei der umlaufende Bogen spitz, die beiden inneren Bögen jedoch rund sind. Auch hier finden sich Dienste mit korinthischem Kapitell sowie stehende Vierpässe im Bogenfeld. Darüber befinden sich runde Drillingsbögen, und über dem Sims schließt die unterste Ebene dieser Pfeiler in schmalen, reich mit Krabben und Kreuzblumen verzierten Pyramidentürmchen ab, die wiederum die Geschosseinteilung unterbrechen und das Gesims überragen. Unmittelbar hinter bzw. über den Seitenportalen befindet sich jeweils ein Spitzbogenfenster mit stehendem Achtpass.
Dem Erdgeschoss folgt eine Arkadengalerie, die dem Triforium im Innenraum entspricht und über den Seitenportalen jeweils zwei, in der Hauptachse vier Bogeneinheiten zählt. Es handelt sich hier um zweibahnige Maßwerkfenster mit stehendem Vierpass, die weit in die Tiefe reichen und den Wandaufbau umso fragiler erscheinen lassen. Der umgreifende Bogen ist ein Spitzbogen, die beiden inneren Bögen sind rund und zählen jeweils zwei Nasen. Auch diese Bögen werden von Diensten mit korinthischem Kapitell getragen, wobei die Übergänge zwischen den Spitzbögen durch Dienstbündel an Stelle von einfachen Diensten nochmals hervorgehoben werden. Die Wandzone direkt oberhalb der Bögen ist mit in Kreisen eingelassenen, stehenden Dreipässen verziert.
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- Christina Dersch (Autor), 2006, Westfassade der Kathedrale Notre Dame d'Amiens, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122863