Laut der IBM-Jugendstudie des Jahres 1992 stufen 70% der befragten Jugendlichen in den alten und neuen Bundesländern "das Umweltproblem" als großes Problem ein, bei der Wertschätzung sozialer Bewegungen nehmen im Urteil der 14 - 25-jährigen "Umweltschützer, Friedensbewegung und Kernkraftgegner" die ersten Plätze ein (laut SHELL-Jugendstudie 1992). Es zeigt sich also, dass junge Menschen heute sich der Bedrohung der Umwelt bewusst sind und dem Schutz der Umwelt einen hohen Stellenwert einräumen.
Besagte Studien zeigen aber auch die Tendenz, dass zwischen den geäußerten Einstellungen und dem tatsächlichen Verhalten eine Diskrepanz vorliegt: Nur etwa 60% der Befragten würden aus Umweltschutzgründen die Zahl der Autofahrten einschränken. Bei zunehmenden Restriktionsgrad der Maßnahmen, z.B. einem weitgehenden Verzicht auf das Autofahren, stimmt nurmehr eine Minderheit zu. Und das 1992!
Angesichts dieser Tatsache zu Resignieren hieße nach BOLSCHO den Erziehungsauftrag der Schule aufgeben. Umwelterziehung ist - und das belegt eine von EULEFELD, BOLSCHO & SEYBOLD 1991 durchgeführte Erhebung der Praxis schulischer Umwelterziehung in Deutschland - in allen Schularten noch verbesserungswürdig. Wie diese aussehen kann, die über das weitverbreitete Umweltwissen und die umweltverantwortliche Einstellung auch zu einem umweltgerechten Handeln führt, soll im folgenden gezeigt werden.
Dabei wird auf Begriff, Begründung und methodische Grundsätze der Umwelterziehung eingegangen. Hauptlernformen sollen erläutert und Realisierungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Probleme und Grenzen der Umwelterziehung runden die Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
- VORBEMERKUNG
- BEGRIFFSBESTIMMUNG UND ENTWICKLUNG DER UMWELTERZIEHUNG
- RECHTLICHE VERANKERUNG DER UMWELTERZIEHUNG
- BAYERISCHE VERFASSUNG
- BAYERISCHER GS-LEHRPLAN VON 1981
- RICHTLINIEN FÜR DIE UMWELTERZIEHUNG AN BAYR. SCHULEN VON 1990
- BEGRÜNDUNGEN EINER UMWELTERZIEHUNG IN DER GRUNDSCHULE
- GESELLSCHAFTSPOLITISCHE BEGRÜNDUNG
- THEOLOGISCHE BEGRÜNDUNG
- GRUNDSCHULPÄDAGOGISCHE / GESELLSCHAFTLICHE / SOZIALISATIONSTHEORETISCHE BEGRÜNDUNG
- METHODISCHE GRUNDSÄTZE DER UMWELTERZIEHUNG
- UMWELTERZIEHUNG FOLGT DEN GRUNDSÄTZEN DER WERTERZIEHUNG
- SITUATIONSBEZUG UND LEBENSNÄHE
- HANDLUNGSORIENTIERUNG UND HANDLUNGSfelder
- FÄCHERÜBERGREIFENDES UNTERRICHTEN
- WEITERE METHODISCHE GRÜNDSÄTZE
- HAUPTLERNFORMEN DER UMWELTERZIEHUNG (NACH SCHWARZ)
- GEMEINSAME GESPRÄCHSSITUATIONEN
- FREIE AKTIVITÄTEN
- WAHRNEHMEN VON PFLEGEAUFGABEN
- GEMEINSAME ARBEITSVORHABEN, PROJEKTUNTERRICHT
- BEGRIFFIÄRUNG: PROJEKT
- PROJEKTPHASEN NACH FREY
- REALISIERUNG DER UMWELTERZIEHUNG IM UNTERRICHT DER GRUNDSCHULE
- VORAUSSETZUNGEN DER UMWELTERZIEHUNG
- BEISPIELE FÜR EINE REALISIERUNG IM RAHMEN DES SCHULLEBENS
- SCHULGARTEN
- SCHULLANDHEIM
- BEISPIEL
- PROBLEME UND GRENZEN DER UMWELTERZIEHUNG (NACH DÜRIG)
- SCHLUßBEMERKUNG
- LITERATUR
- ANHANG: THEMENBEISPIELE FÜR DIE UMWELTERZIEHUNG IM LEHRPLAN 81
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Umwelterziehung in der Grundschule. Sie analysiert die rechtliche Verankerung, die Begründungen und die methodischen Grundsätze der Umwelterziehung. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Lernformen, wie z.B. den Projektunterricht, und zeigt anhand von Beispielen, wie Umwelterziehung im Schulalltag umgesetzt werden kann.
- Rechtliche Verankerung der Umwelterziehung in Bayern
- Begründungen für die Umwelterziehung in der Grundschule
- Methodische Grundsätze der Umwelterziehung
- Lernformen der Umwelterziehung
- Realisierung der Umwelterziehung im Schulalltag
Zusammenfassung der Kapitel
Die Vorbemerkung stellt die Relevanz der Umwelterziehung in der Grundschule dar, indem sie auf die Ergebnisse von Jugendstudien verweist, die ein Umweltbewusstsein bei Jugendlichen aufzeigen, jedoch gleichzeitig eine Diskrepanz zwischen Einstellungen und tatsächlichem Verhalten beleuchten.
Das Kapitel "Begriffsbestimmung und Entwicklung der Umwelterziehung" zeichnet die historische Entwicklung der Umwelterziehung von der "Erziehung zum Naturschutz" hin zur "Umwelterziehung" nach. Dabei wird die Definition von Umwelterziehung nach EULEFELD vorgestellt, die den fächerübergreifenden Charakter und das Ziel der Verhaltensänderung betont.
Im Kapitel "Rechtliche Verankerung der Umwelterziehung" werden die Verankerungen der Umwelterziehung in der bayerischen Verfassung, im Lehrplan und in den Richtlinien für die Umwelterziehung an bayerischen Schulen erläutert. Die Zusammenfassung hebt die Bedeutung der Umwelterziehung als Unterrichtsprinzip und die drei Schritte "Wahrnehmen - Erkennen - Handeln" in der pädagogisch-didaktischen Vorgehensweise hervor.
Das Kapitel "Begründungen einer Umwelterziehung in der Grundschule" beleuchtet die gesellschaftliche, theologische und grundschulpädagogische Bedeutung der Umwelterziehung. Es wird argumentiert, dass die Umwelterziehung Kindern helfen kann, eine grundlegende Wertschätzung der Umwelt zu entwickeln, mit Umweltproblemen umzugehen und ein Umweltbewusstsein zu fördern.
Das Kapitel "Methodische Grundsätze der Umwelterziehung" beschreibt die wichtigsten methodischen Grundsätze wie die Orientierung an den Grundsätzen der Werterziehung, den Situationsbezug, die Handlungsorientierung und das fächerübergreifende Unterrichten. Die Zusammenfassung betont die Bedeutung des direkten Bezugs zur Lebenssituation der Schüler und die Vorteile des fächerübergreifenden Unterrichts.
Das Kapitel "Hauptlernformen der Umwelterziehung" stellt die vier Hauptlernformen nach SCHWARZ vor: gemeinsame Gesprächssituationen, freie Aktivitäten, das Wahrnehmen von Pflegeaufgaben und gemeinsame Arbeitsvorhaben. Die Zusammenfassung legt den Fokus auf die Bedeutung des Projektunterrichts und die verschiedenen Phasen nach FREY.
Das Kapitel "Realisierung der Umwelterziehung im Unterricht der Grundschule" behandelt die Voraussetzungen für eine wirksame Umwelterziehung, wie z.B. die Qualifikation der Lehrer, die Kooperation mit Eltern und das gesamte Hauspersonal, sowie die Notwendigkeit von ausreichend Zeit und Raum. Die Zusammenfassung zeigt anhand von Beispielen, wie die Umwelterziehung im Schulalltag, z.B. im Schulgarten und im Schullandheim, umgesetzt werden kann.
Das Kapitel "Probleme und Grenzen der Umwelterziehung" beleuchtet die Herausforderungen der Umwelterziehung, wie z.B. die enge zeitliche und räumliche Begrenzung, die zusätzliche Belastung für die Lehrer, die Notwendigkeit der Unterstützung durch das Elternhaus, die fehlende Ausbildung der Lehrer und die Gefahr utopischer Ziele.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Umwelterziehung, die Grundschule, den bayerischen Lehrplan, die methodischen Grundsätze, die Lernformen, den Projektunterricht, die Realisierung im Schulalltag und die Probleme und Grenzen der Umwelterziehung.
- Arbeit zitieren
- Matthias Altmannsberger (Autor:in), 2003, Umwelterziehung in der Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12278
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