Lernen ist im Allgemeinen ein Vorgang, der auf neuronale Netze beruht. In unserem Gehirn befinden sich zahlreiche Nervenzellen, die Ganglien aussenden. Verknüpfen sich diese durch Lernen, entsteht ein vielverzweigtes Netzwerk. In diesem Netz ist unser ganzes Wissen gespeichert. Dieses Wissen kann dabei auf sensomotorische Art wiedergegeben werden, indem man praktisch handelt, oder auf formale Art.
Man hat herausgefunden, dass vermehrt Grundschulkinder unter Lern- und Verhaltensstörungen leiden. Grund dafür ist der fehlende bewusste Umgang mit den Dingen. So mangelt es oft an taktilen Erfahrungen, da durch vermehrten Medieneinsatz, v.a. das Fernsehen, nur noch ein Leben aus zweiter Hand erlebt wird, Berührungen mit der Materie, ein Be-Greifen wird nicht mehr erlebt. Aber auch kinästhetische Erfahrungen werden immer seltener. Rannten früher Kinder die meiste Zeit gemeinsam durch die Gegend und erlebten so ihren Körper und bekamen ein Gespür für ihre Bewegungen, dominiert heute eher das „Stubenhockerdasein“. Befahrene Strassen, kleine Gärten, aber auch Medienüberfluss spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Als Konsequenz für die Schule bedeutet dies ein Heranziehen beider Repräsentationsformen, also der sensomotorischen und der formalen, da beide miteinander verknüpft sind. Anzumerken ist, dass nach heutigem Wissensstand die sensomotorische Repräsentation vor der formalen erfolgen muss, da eine formale Repräsentation nur auf einer schon durchgeführten sensomotorischen Repräsentation erfolgen kann. Es sollte demnach immer erst eine sensomotorische Repräsentation aufgebaut werden, damit sich aus dieser eine formale entwickeln kann.
Weiter konkretisiert bedeutet das für den Musikunterricht ein Vorziehen der musikalischen Repräsentation vor der sprachlichen. Dementsprechend wird es Kindern merklich leichter fallen sich die Halbtonstufen einer Molltonleiter zu merken, wenn sie vorher das Klangbild einer Molltonleiter gehört haben und somit eine klare Vorstellung von Mollklängen haben. Es wäre also weitaus sinnvoller, wenn der Musikunterricht mit weniger Erklärungen und Theoretisierungen auskäme, anstelle dafür vermehrt Vorstellungsbildung in Form von Klangbeispielen betrieben wird. Denn Musik muss Musik bleiben und soll kein abstraktes, hochkompliziertes Schema werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Musikhören im Grundschulalter
- Typologien des Musikhörens
- Das unspezifische Hören
- Das emotionale Hören
- Das kompensatorische Hören
- Das sensomotorische Hören
- Das assoziative Hören
- Das bewusste Hören
- Das integrierte Hören
- Funktionen des Musikhörens
- Typologien des Musikhörens
- Ausarbeitung der Stunde zu dem Lied „Die Seeleute singen den Seeschlangensong"
- Sachanalyse
- Didaktisch-methodische Analyse
- Grob- und Feinziele
- Verlaufsplanung
- Reflexion
- Schluss
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Thematik des Musikhörens im Grundschulalter und analysiert verschiedene Typologien des Hörverhaltens. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die unterschiedlichen Arten des Musikhörens bei Kindern zu entwickeln und deren Bedeutung für den Musikunterricht zu beleuchten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Ausarbeitung einer Unterrichtsstunde zum Thema „Musik und szenisches Spiel" mit dem Lied „Die Seeleute singen den Seeschlangensong".
- Typologien des Musikhörens im Grundschulalter
- Funktionen des Musikhörens im Unterricht
- Entwicklung des Hörverhaltens bei Kindern
- Didaktisch-methodische Analyse einer Unterrichtsstunde
- Verbindung von Musik und szenischem Spiel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des sensomotorischen Lernens und dessen Einfluss auf die kognitive Entwicklung von Kindern. Es wird die Notwendigkeit betont, im Musikunterricht die musikalische Repräsentation vor der sprachlichen zu stellen, um das Verstehen von Musik zu fördern.
Das Kapitel „Musikhören im Grundschulalter" beschäftigt sich mit verschiedenen Typologien des Hörverhaltens. Es werden unterschiedliche Arten des Musikhörens, wie das unspezifische, emotionale, kompensatorische, sensomotorische, assoziative, bewusste und integrierte Hören, beschrieben und deren Bedeutung für die musikalische Entwicklung von Kindern erläutert.
Im Kapitel „Funktionen des Musikhörens" werden die verschiedenen Funktionen des Musikhörens im Unterricht beleuchtet. Es wird gezeigt, wie Musik in Verbindung mit anderen Aktivitäten, wie Malen oder Bewegung, die Höraufmerksamkeit und die musikalische Wahrnehmung von Kindern fördern kann.
Das Kapitel „Ausarbeitung der Stunde zu dem Lied „Die Seeleute singen den Seeschlangensong"“ beschreibt eine Unterrichtsstunde, die den Kindern die Möglichkeit bietet, das Lied zu singen und ein Schattenspiel dazu zu erarbeiten. Die Sachanalyse des Liedes und die didaktisch-methodische Analyse der Stunde werden ausführlich dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Musikhören im Grundschulalter, verschiedene Typologien des Hörverhaltens, die Funktionen des Musikhörens im Unterricht, die didaktisch-methodische Analyse einer Unterrichtsstunde sowie die Verbindung von Musik und szenischem Spiel. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung des sensomotorischen Lernens für die musikalische Entwicklung von Kindern und zeigt die Relevanz eines integrierten Hörens, das alle Arten des Musikhörens berücksichtigt.
- Citar trabajo
- Matthias Altmannsberger (Autor), 2003, Grundlagen und Typologien des Musikhörens in der Grundschule, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12274
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.