In den 20er Jahren wurden die Eindrücke aus dem zeitlich noch sehr nahen ersten
Weltkrieg von vielen Literaten in ihren Werken verarbeitet.
Hierbei ging es nicht nur darum ganz persönliche Erlebnisse von der Front oder die
Atmosphäre im Volk wiederzugeben, sondern auch darum, einen Sinn für diesen Krieg zu
finden. Unter den Autoren gab es demnach nicht nur patriotische, sondern auch viele
pazifistische und kriegsgegnerische.
Mit der „Notverordnung zum Schutze von Volk und Staat“ vom 28. Februar 1933 ließ
Hitler jegliche dieser Stimmen verstummen, indem er alle Personen, die für die
Kriegsdienstverweigerung und die Auffassung von einer Mitschuld Deutschlands am ersten
Weltkrieg eintraten, mit dem Tode bestrafen ließ.
Dem Krieg und den vielen Todesopfern einen Sinn zu geben, das war das Ziel der neuen
Dramatik, für die im Nationalsozialismus das Schlagwort „Dramatik aus dem
Fronterlebnis“ geprägt wurde. Die Aussage der Stücke lautete allgemein: „Die heroischen
Kämpfer des ersten Weltkriegs starben, den Sieg des Nationalsozialismus vorahnend, für
die anbrechende neue Zeit.“
Das wiederbeschworene „Herz der Front“: das ist die erfahrene Kameradschaft, das
vereinigende Erlebnis durchgestandener Gefahr und gegenseitigen Helfens, das Gefühl,
eine Gemeinschaft auf Leben und Tod für ein gemeinsames Ziel gegen einen gemeinsamen
Gegner gewesen zu sein, auch das Erlebnis der „Pflicht und der Ehre“, wie Ernst Jünger es
formuliert; das ist aber auch die Erfahrung vom Ende der Kastengesellschaft des
Kaiserreiches als Grundlegung für einen neuen, von Kameradschaft geprägten
Sozialismus
[...]
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
I. Inhaltliche Zusammenfassung des Stückes
I.1 Der erste Akt
I.2 Der zweite Akt
I.3 Der dritte Akt
I.4 Das Nachspiel
II. Analyse des Stückes auf seine Ideologiehaltigkeit
II.1 Die Volksgemeinschaft
II.2 Die heroische Opferbereitschaft
II.3 Die Pflicht
II.4 Die Jugend
III. Zum Autor und der Entwicklung des Stückes
Literaturangaben
Einleitung
Das Thema „Erster Weltkrieg“ in der Literatur des Nationalsozialismus
In den 20er Jahren wurden die Eindrücke aus dem zeitlich noch sehr nahen ersten Weltkrieg von vielen Literaten in ihren Werken verarbeitet.
Hierbei ging es nicht nur darum ganz persönliche Erlebnisse von der Front oder die Atmosphäre im Volk wiederzugeben, sondern auch darum, einen Sinn für diesen Krieg zu finden. Unter den Autoren gab es demnach nicht nur patriotische, sondern auch viele pazifistische und kriegsgegnerische.
Mit der „Notverordnung zum Schutze von Volk und Staat“ vom 28. Februar 1933 ließ Hitler jegliche dieser Stimmen verstummen, indem er alle Personen, die für die Kriegsdienstverweigerung und die Auffassung von einer Mitschuld Deutschlands am ersten Weltkrieg eintraten, mit dem Tode bestrafen ließ.
Dem Krieg und den vielen Todesopfern einen Sinn zu geben, das war das Ziel der neuen Dramatik, für die im Nationalsozialismus das Schlagwort „Dramatik aus dem Fronterlebnis“ geprägt wurde. Die Aussage der Stücke lautete allgemein: „Die heroischen Kämpfer des ersten Weltkriegs starben, den Sieg des Nationalsozialismus vorahnend, für die anbrechende neue Zeit.“[1]
Das wiederbeschworene „Herz der Front“: das ist die erfahrene Kameradschaft, das vereinigende Erlebnis durchgestandener Gefahr und gegenseitigen Helfens, das Gefühl, eine Gemeinschaft auf Leben und Tod für ein gemeinsames Ziel gegen einen gemeinsamen Gegner gewesen zu sein, auch das Erlebnis der „Pflicht und der Ehre“, wie Ernst Jünger es formuliert; das ist aber auch die Erfahrung vom Ende der Kastengesellschaft des Kaiserreiches als Grundlegung für einen neuen, von Kameradschaft geprägten Sozialismus.[2]
I. Inhaltliche Zusammenfassung des Stückes
I.1 Der erste Akt
Der erste Akt spielt im Haus der Fabrikbesitzerein Gärtner. Sie, ihre Nichte Christa und drei leitende Fabrikangestellte erwarten Frau Gärtners Sohn Franz, um ihm den testamentarischen Willen des verstorbenen Vaters zu eröffnen. Dieser besagt unter anderem, dass Franz im Falle eines Krieges die Leitung der Tuchfabrik sofort übernehmen soll. Bei einer Einberufung als Soldat, habe diese reklamiert zu werden.
Franz verkündet jedoch bei seiner Ankunft stolz, dass er sich, und mit ihm seine ganze Burschenschaft, als Freiwillige zum Kriegsdienst gemeldet haben. Gleiches haben auch viele junge Fabrikarbeiter getan, unter ihnen Karl Stanz.
Um den Betrieb aufrecht zu erhalten, besteht Luise Gärtner auf Einhaltung des Testaments und die damit verbundene Reklamation ihres Sohnes sowie der anderen jungen Arbeiter.
Franz reagiert fassungslos und verlässt das Haus gegen den Willen seiner Mutter und seiner Geliebten Christa, um zu seinem Regiment zu fahren.
I.2 Der zweite Akt
Der zweite Akt spielt in einem Notquartier eines flandrischen Dorfes. Karl Stanz und Franz Gärtner sind in der gleichen Kompanie gelandet.
Es ist Abend und sie lesen sich die Briefe ihrer Mütter gegenseitig vor. Mit anderen jungen Freiwilligen reden sie über ihre Ängste, Kameradschaft und den Krieg. Schließlich schwören alle, bis zum Tod zu kämpfen.
Gegen Ende des Aktes erscheint ein Hauptmann auf Grund eines Gesuchs, in dem Franz Gärtner nach Hause zurück beordert wird. Doch Franz überzeugt den Hauptmann, ihn als Soldat in der Kompanie zu behalten.
I.3 Der dritte Akt
Der dritte Akt spielt in der Hügelbefestigung der Engländer westlich von Langemarck. Es ist der 10. November 1914. Die Lage der Deutschen erscheint aussichtslos, doch sie haben die Telefonleitungen der Engländer zerstört.
Karl Stanz wird als Gefangener genommen. Er ist stark verwundet, aber schweigt beim Verhör beharrlich. Schließlich greifen die Deutschen das Deutschlandlied singend an. Der Akt endet im akustischen Maschinengewehrfeuer.
I.4 Das Nachspiel
Das Nachspiel spielt am gleichen Handlungsort wie der erste Akt, im Haus der Gärtners.
Alle erwarten die wenigen zurückkehrenden Soldaten. Franz Gärtner und die anderen Jungen aus dem Regiment sind bei dem Angriff gefallen. Nur der Arbeiter Karl Stanz hat überlebt.
Frau Gärtner bietet ihm die Finanzierung eines Studiums am Technikum an, damit er anschließend die Position ihres Sohnes in der Firma übernehmen kann. Zunächst lehnt Karl Stanz erschrocken ab, doch mit der Erkenntnis : „Sie starben für Langemarck, wir leben für Langemarck.“[3], nimmt er das Angebot schließlich an.
[...]
[1] Eicher, Panse, Rischbieter: „Das Theater im NS-Staat“, 1983, Seite 556
[2] Günther Rühle: „Zeit und Theater. Diktatur und Exil“, Seite 21
[3] Heinrich Zerkaulen, „Die Jugend von Langemarck“ in Günther Rühle, „Zeit und Theater. Diktatur und Exil, Seite 194
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