Wir befinden uns in einer Zeitenwende - und zwar nicht nur ökonomisch oder fiskalisch, sondern auch kulturell und politisch betrachtet. Aber nirgendwo sehe ich den obwaltenden "Zeitgeist", der zu einer Zäsur führte, angemessen auf den Begriff gebracht;in fast allen Medien wütet dumpfes Gestammel, den Intellektuellen hat es anscheinend die Sprache verschlagen.Die Experten sind ratlos.-
Hier setze ich mit meiner ungewöhnlichen Melange aus Aphorismen
und Essays an: Philosophie muss heute, will sie die Menschen
erreichen,ganz im Sinne von Wittgenstein und Nietzsche als Dichtung daherkommen;sonst bleibt sie ein esoterisches Exerzitium und entmachtet sich selbst
Inhaltsverzeichnis
A. Aphorismen & Thesen
I. Lebensweisheiten
II. Kleiner Exkurs: Die Philosophie & Die Philosophen
III. Wahrnehmung von Gegenwart
B. Essays
I. Das Schweigen und Wegsehen der Lämmer
1.0 Nihilismus & Ästhetizismus in der Gegenwartskultur
2.0 Plädoyer für aufmerksame Zivilität
3.0 Toleranz hat ihre Grenzen
4.0 Fazit
II. Die Wiederbelebung religiöser Weltdeutung
1.0 Einleitung
2.0 Kalte Zweckrationalität und die Wiederbelebung religiöser Weltdeutung
3.0 Das Projekt der Moderne und die Bedeutung der Religion
4.0 Das Ethos des nach-metaphysischen Denkens
5.0 Fazit der Analyse
A. Aphorismen & Thesen
I. Lebensweisheiten
Menschliches - Autobiografisches - Allzumenschliches
(1) Der Mensch ist manchmal ein liebes Tier und manchmal ein böses Tier – vor allem aber ist er ein kluges Tier.
(2) Verständigung contra Status-Denken Frauen suchen das Gespräch und das Einvernehmen; sie wollen verstehen und Harmonie herstellen. Männer streben nach Macht, dem großen Auto, dem schönen Titel … ; sie wollen ihre Großartigkeit beweisen.
(3) Die Liebe ist eine unwiderstehliche „Macht“, die uns im Interesse des übergeordneten Ganzen blind und anlehnungsbedürftig macht. Wir notorischen Egoisten vergessen unsere Differenzen und setzen die Gattungs-geschichte erfolgreich fort. – Aber die Liebe ist auch eine kapriziöse Diva.
(4) Zum „Glück“: Abschied von Illusionen Glück entpuppt sich als etwas höchst Zerbrechliches und Flüchtiges, das selten von Dauer ist. Die „Machbarkeit des Glücks“ ist ein gepflegter Mythos der Moderne; das Glück – hier der Liebe ähnlich - lässt sich einfach nicht zwingen. Das Leben ist keine Ansammlung von lauter Glücksmomenten – trotzdem können wir [fast] jeden Tag „ Ja “ sagen zum Leben
(5) Wahre Freundschaft Befinden wir uns in einer Lebenssituation, in der uns Sorgen und Nöte drücken, dann wirkt diese Befindlichkeit gleichsam wie ein „Lackmus-Test“im Hinblick auf die Qualität unserer Freunde; wir vermögen trennscharf die Spreu vom Weizen zu unterscheiden.
(6) Ein Klischee: Der junge Rebell & Der Altersmilde Wer in seinen jungen Jahren kein Rebell & Träumer war, der gilt als armerTropf – bleibt man sich im Aufbegehren aber bis ins Alter treu, erhält man schnell das wenig rühmliche Etikett: „ Er ist e in unverbesserlicher kauziger Kopf!“
(7) Attraktivität Geistvolle Menschen mit Witz, Esprit und Charme bezaubern uns, weil sie etwas haben, dem wir uns nicht entziehen können. Man nennt diese Strahlkraft Charisma.
(8) Was für unsere Vorfahren einst die Religion war, ist für den gebildeten Bürger heute die Kunst und die Philosophie.
(9) Von der Notwendigkeit der„Diplomatie“ Allen nachdrücklichen Beteuerungen zum Trotz, dass nichts schlimmer sei, als belogen zu werden, fürchten die Menschen insgeheim häufig nichts mehr, als sich die schonungslose Wahrheit über sich selbst anhören zu müssen.
(10) Biografisches: „Wahrheit & Dichtung“ Die Menschen können Ereignisse aus ihrem Leben nicht erzählen, ohne sie durch ein paar sanfte Glättungen nicht erträglicher zu machen. Menschen können mit sich selbst wohl nur in ganz seltenen Fällen in vollkommener Wahrhaftigkeit leben.
(11) Ein großes Geschenk Wem Humor in die Wiege gelegt worden ist, der kann sich wahrlich glücklich schätzen. Er besitzt die großartige Begabung, sich selbst und die Welt nicht ständig wichtig zu nehmen, was der Lebensbewältigung sehr dienlich sein kann.
(12) Moralapostel sind unerträgliche Gesinnungs-Polizisten, die mit erhobenem Zeigefinger selbstgerecht die Menschheit ermahnen.
(13) Abstand nehmen vom Gewohnten Besonders Intellektuelle verspüren oft das Bedürfnis, den Alltagsdiskurs zu unterbrechen, umAspekte der Realität dem gewohnten Blick zu entreißen und neues Nachdenken zu provozieren. Dabei bedienen sie sich virtuos zweier Stilmittel: der Ironie und der Satire.
(14) Es ist Ausdruck einer höheren Gerechtigkeit, dass es die wichtigsten Dinge im Leben nirgendwo zu kaufen gibt: Freundschaft, Liebe und Wertschätzung haben keinen Preis.
(15) Das „Alpha-Tier“ & Das „Rudel“ Wir Menschen wollen vorzugsweise Gleiche unter Gleichen sein. Aber gerade das menschliche Gemeinwesen der Mittelmäßigen ist zwingend an- gewiesen auf verantwortliche „Alpha-Tiere“, die mit ihren besonderen Be- gabungen und Instinkten herausragen und Führung übernehmen.
(16) Feindstellungen Die Exzellenz ist der natürliche Feind der Mittelmäßigkeit - genauso wie die Katze der natürliche Feind der Maus ist.
(17) Kultur der Anerkennung Toleranz darf auf keinen Fall mit Gleichgültigkeit, Kritikverzicht und ängstlichem Wegschauen verwechselt werden.
(18) „ La difference!“ Gerecht zu sein heißt nicht, jeden Menschen in gleicher Weise zu behandeln, sondern heißt vielmehr, Unterschiede klar zu beachten: Daraus folgt, dass nur Gleiche gleich behandelt werden sollten.
(19) Sinnstiftung Will der Mensch nicht in den Üblichkeiten des Alltags steckenbleiben, muss er sich dem Phänomen der „Sinnfrage“stellen und Selbstreflexion betreiben.
(20) Wider alle technologische Anmaßung Selbst wenn unsere technischen Probleme bald alle gelöst sein sollten, die klassischen Lebensprobleme werden davon fast unberührt bleiben.
(21 ) Ein großes Ablenkungsmanöver? Immer häufiger drängt sich mir der Gedanke auf, dass fast alles menschliche Tun vielleicht nur einem einzigen Zweck dienen könnte, nämlich nicht daran denken zu müssen, dass unser Leben ein Leben zum Tode ist.
II. Kleiner Exkurs: Die Philosophie & Die Philosophen
(1) Philosophische Reflexion & Alltagshandeln Gemessen am Realismus des robusten Lebensvollzugs hat die Philosophie – mit ihrer Skepsis und den vielen Fragen - gewiss etwas Verstörendes. Gleichwohl zählten die großen Philosophen, die sich mit Talent & Leidenschaft dem freien Denken hingaben, wohl immer zu den hellsten Köpfen ihrer Zeit.
(2) Der Philosoph: „ Nie ganz mittendrin “ Muße & Beschaulichkeit – das ist ein guter Nährboden für das Denken. Wir Philosophen kultivieren die Fähigkeit, uns den „Lärm der Welt“ ein Stück vom Hals zu halten, fast wie eine Tugend.
(3) Lektion : > Erkenntnistheorie < Da unsere Erfahrung wesentlich sprachlich ist, besteht keine Möglichkeit, die Sprache zu überwinden und Zugang zu einem „Ganzen“ namens Realität zu erlangen. Sprache, die sich auf dem Feld der Interpretation entwickelt, liefert uns immer nur sprachliche Tatsachen. Konsequenz: > Es gibt keine Tatsachen – Nur Interpretationen <
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- Arbeit zitieren
- Dipl. Paed. Klaus-D. Gerlitz (Autor:in), 2008, Meine Zeit in Gedanken gefasst, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122570
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