Auf die Veränderungen der Lebensbedingungen der modernen Gesellschaft hat auch die
öffentliche Diskussion zur Thematik des Drogenkonsums einen hohen Aufmerksamswert
erlangt. Dies trifft vor allem auf die Konsummuster von Kindern und Jugendlichen zu, die
sich in einer zweifach beschriebenen Risikolage befinden. Zum einen verkörpert das frühe
und mittlere Jugendalter eine entwicklungspsychologisch schwierige Lebenssituation, in der
auch der Drogengebrauch eine Form der Lebensbewältigung darstellt. Der zweite
Risikoaspekt ist in der gesellschaftlichen Situation mit ihrem gewachsenen
Anforderungsdruck und ihren Bedrohungen zu sehen, mit denen sich auch Kinder und
Jugendliche auseinandersetzen müssen. Mit den schnellen gesellschaftlichen Wandlungen
haben auch die Anforderungen, welche von Kindern zu bewältigen sind, im letzten Jahrzehnt
an Bedeutung gewonnen.
Somit ist es eine gesellschaftliche Notwendigkeit, dass Konzepte des Drogenmissbrauchs an
Bedeutung gewinnen müssen. Ein dafür wesentlicher Interventionsbereich ist die Schule. Als
gesellschaftliche Institution erreicht die Schule fast alle Kinder und Jugendliche in der Zeit
der Entwicklung des Konsummusters, hinsichtlich allen legalen und illegalen Drogen.
Vorteilhaft ist weiterhin, dass sich Programme schulischer Suchtprävention nach
fachgerechter Implementierung in den Unterrichtsplan integrieren und in den folgenden
Jahren erweitern und wiederholen lassen.
Die vorliegende Arbeit soll einen generellen Überblick über den Einsatz von schulischen
Präventionsprogrammen und Präventionskonzepten hinsichtlich einer Sucht- und
Drogenvorbeugung liefern.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Fragestellung
3 Begriffsdefinitionen
3.1 Was ist unter dem Begriff ‚Sucht’ zu verstehen?
3.1.1 Die stoffgebundenen Süchte
3.1.2 Die stoffungebundenen Süchte
3.2 Die verschiedenen Ebenen der Suchtprävention
3.2.1 Ebene 1: Primärprävention
3.2.2 Ebene 2: Sekundärprävention
3.2.3 Ebene 3: Tertiärprävention
3.3 Zum Präventionsbegriff
3.4 Suchtprävention als Bestandteil einer Gesundheitserziehung
3.5 Der „multikausale“ Ursachenzusammenhang von Abhängigkeit und Sucht
3.5.1 Faktor: Persönlichkeit
3.5.2 Faktor: Sozialer Nahraum
3.5.3 Faktor: Suchtmittel / Suchtmilieu
3.5.4 Faktor: Gesellschaftliches Umfeld
4 Suchtprävention in der Schule
4.1 Warum die Schule als Präventionsbereich geeignet ist
4.2 Zusammenhang von Sozialisation und Drogen
4.3 Die Rolle der Peer-Gruppe in Bezug auf die Drogenproblematik
5 Auserwählte Präventionsansätze
5.1 Das Konzept der Abschreckung
5.2 Das Konzept der Aufklärung respektive der Informationsvermittlung
5.3 Das Konzept der affektiven Erziehung
5.4 Das Trias-Konzept
5.5 Das Soester-Programm
5.6 Der Life-Skill-Approach
5.7 Die Idee des Spiralcurriculums
6 Diskussion der Präventionskonzepte
7 Schlussfolgerungen
8 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Auf die Veränderungen der Lebensbedingungen der modernen Gesellschaft hat auch die öffentliche Diskussion zur Thematik des Drogenkonsums einen hohen Aufmerksamswert erlangt. Dies trifft vor allem auf die Konsummuster von Kindern und Jugendlichen zu, die sich in einer zweifach beschriebenen Risikolage befinden. Zum einen verkörpert das frühe und mittlere Jugendalter eine entwicklungspsychologisch schwierige Lebenssituation, in der auch der Drogengebrauch eine Form der Lebensbewältigung darstellt. Der zweite Risikoaspekt ist in der gesellschaftlichen Situation mit ihrem gewachsenen Anforderungsdruck und ihren Bedrohungen zu sehen, mit denen sich auch Kinder und Jugendliche auseinandersetzen müssen. Mit den schnellen gesellschaftlichen Wandlungen haben auch die Anforderungen, welche von Kindern zu bewältigen sind, im letzten Jahrzehnt an Bedeutung gewonnen.
Somit ist es eine gesellschaftliche Notwendigkeit, dass Konzepte des Drogenmissbrauchs an Bedeutung gewinnen müssen. Ein dafür wesentlicher Interventionsbereich ist die Schule. Als gesellschaftliche Institution erreicht die Schule fast alle Kinder und Jugendliche in der Zeit der Entwicklung des Konsummusters, hinsichtlich allen legalen und illegalen Drogen. Vorteilhaft ist weiterhin, dass sich Programme schulischer Suchtprävention nach fachgerechter Implementierung in den Unterrichtsplan integrieren und in den folgenden Jahren erweitern und wiederholen lassen.
Die vorliegende Arbeit soll einen generellen Überblick über den Einsatz von schulischen Präventionsprogrammen und Präventionskonzepten hinsichtlich einer Sucht- und Drogenvorbeugung liefern.
2 Fragestellung
Die leitende Fragestellung, welcher dieser Seminararbeit zugrunde liegt lautet: Welche konkreten schulischen Suchtpräventionsmodelle oder Suchtpräventionskonzeptionen gibt es, und wo liegen ihre Gemeinsamkeiten respektive Unterschiede.
Dies macht zunächst eine begriffliche Klärung von Sucht erforderlich, dabei werde ich mich vor allem an die Definitionen von Bäuerle (1996) anlehnen.
Ausgehend von der obigen Frage sind zunächst noch einige Aspekte zu klären:
(1) Was versteht man genau unter dem Begriff Sucht?
(2) Wie ist die Suchtprävention in der Institution Schule verankert?
(3) Was für schulische Präventionsansätze existieren bereits?
(4) Sind Gemeinsamkeiten respektive Unterschiede der einzelnen schulischen Präventionskonzeptionen festzustellen?
Meine Fragestellungen werde ich anhand eines Gesamtüberblickes erforschen. Den Gesamtüberblick erarbeite ich mir aus der ausgewählten Literatur.
Die Gliederung der Arbeit gestaltet sich wie folgt: Zunächst soll ein Überblick über die wichtigsten Begriffsdefinitionen gegeben werden. Kapitel 4 widmet sich dann der schulischen Suchtprävention. Hier sollen die wichtigsten Argumente und Begrifflichkeiten verdeutlicht werden. Wie einzelne Präventionsansätze konkret aussehen können, bildet den Gegenstand des fünften Kapitels. In einem nächsten Schritt wenden wir uns einer Systematisierung der verschieden Präventionsansätze zu, indem die einzelnen Konzepte miteinander verglichen und bewertet werden.
Abschiessend, im Kapitel 7, sollen die wichtigsten Erkenntnisse dieser Arbeit zusammengefasst werden.
3 Begriffsdefinitionen
3.1 Was ist unter dem Begriff ‚Sucht’ zu verstehen?
Für die Präventionsdiskussion ist die Sicherung einiger Begriffsdefinitionen hilfreich. So sollte zum Beispiel Klarheit über das Verständnis der Sucht bestehen.
Die World Health Organisation (WHO) hält zum Suchtbegriff 1965 fest, dass ein überwältigendes Verlangen oder echtes Bedürfnis (Zwang) das Mittel fortgesetzt zu nehmen und es sich auf jegliche Weise zu beschaffen, von wesentlicher Bedeutung ist. Zusätzlich zeichnet sich die Sucht durch eine tendenzielle Dosissteigerung aus. Dieses Verhalten führt zu seelischer und meist auch körperlicher Abhängigkeit, die auf die Wirkung des Mittels zurückzuführen ist, diese wiederum kann durch Unterbrechung des Konsums zu Abstinenzsymptomen führen (Bäuerle 1996).
Für die Erkennung einer Sucht sind nach Bäuerle ähnliche Merkmale ausschlaggebend. Die folgenden sechs Punkte sind bezeichnend (vgl. op.cit., S. 36):
1) DerZwang, sich ein Mittel zu verschaffen, es zu konsumieren oder sich in eine bestimmte Situation oder in einen Zustand zu bringen.
2) Die Neigung zurDosissteigerungdes Mittels, beziehungsweise zurIntensivierungder Wirkung oder der Erlebnissituation.
3) Die seelische, körperliche oder auch die sozialeAbhängigkeitvom Wirkstoff, vom Zustand beziehungsweise vom rauschhaften Erlebnis.
4) DieEntzugssymptome, wenn das Wirkmittel nicht zur Verfügung steht oder der gewünschte Erlebniszustand nicht hergestellt werden kann.
5) Der Sinn, den die Sucht gibt, die praktisch zumLebensinhaltdes Abhängigen wird.
6) Nicht zuletzt auch dieUnfähigkeitdiesen Zustand spontan und in kurzer Zeit zu beenden.
Bei Kollehn/Weber wird der Begriff ‚Sucht’ als ein „zwanghafter Drang zur Herbeiführung, Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung eines als subjektiv optimal empfundenen Befindlichkeitszustandes“ (Kollehn/Weber 1991, S. 12) definiert.
Bartsch/Knigge-Illner weisen zusätzlich auf die Funktion der Ersatzbefriedigung durch das Suchtmittel hin, sowie auf die Tendenz zur Realitätsflucht des Süchtigen. Für sie stellt die Sucht einen Versuch dar, die Bedürfnisse unmittelbar und unter Umgehung der Verhaltensweisen zu befriedigen (Bartsch/Knigge-Illner 1987).
Suchtverhalten ist dementsprechend als ein komplexes, psychosoziales Verhalten zu betrachten, das sich im Laufe der Entwicklungsgeschichte eines Individuums als „habitualisiertes Verhaltensmuster“(op. cit., S. 17) und Teil der Persönlichkeit herausgebildet hat.
Aus den verschiedenen Definitionen kann man feststellen, dass Zweck und Motivlage einer Sucht zentral werden. Es wird offensichtlich, dass beide Punkte, die soziale und die medizinische Sichtweise in einer sozialwissenschaftlichen Definition enthalten sein müssen.
In der Fachliteratur werden der Abhängigkeits- und Suchtbegriff häufig synonym verwendet. Es erscheint mir aber sinnvoll, die beiden Begriffe voneinander abzuheben, wobei man die Sucht als Steigerung der Abhängigkeit verstehen kann. Die Abhängigkeit wird aber meistens in Verbindung mit dem Wirkstoff beziehungsweise mit der überwiegenden Neigung zu diesem Wirkstoff gesehen. Für alle von uns ist es klar, dass es verschiedene Arten von Süchten gibt. So kennen wir zum Beispiel die Alkoholsucht, die Magersucht, die Heroinsucht, die Kokainsucht, die Arbeitssucht, die Nikotinsucht, die Fernsehsucht, und viele mehr. Aus dieser kurzen Auflistung geht hervor, dass wir die Süchte im phänomenologischen Sinne in zwei Typen klassifizieren können, in diestoffgebundenenSüchte und in diestoffungebundenenSüchte.
3.1.1 Die stoffgebundenen Süchte
Bei denstoffgebundenen Süchtenwerden dem menschlichen Organismus chemische Wirkstoffe in missbräuchlicher Absicht zugeführt. Zum Teil werden auch die Begriffe drogenspezifische, beziehungsweise substanzgebundene Süchte oder Suchtformen verwendet. Das Ziel dieses Suchtverhaltens ist die Erzeugung von Lustgefühlen, beziehungsweise die Vermeidung von Unlustgefühlen. Als Beispiele für diese Suchtmittel mit erhöhtem Abhängigkeits- und Suchtpotential sind Alkohol, Nikotin, Psychopharmaka (vor allem befindlichkeitsbeeinflussende Arzneimittel) sowie auch die sogenannten illegalen Drogen zu nennen: Haschisch, Heroin, Kokain, LSD, Crack1oder auch Designerdrogen2(vgl. Bäuerle 1996, Kollehn/Weber 1991).
3.1.2 Die stoffungebundenen Süchte
Bei stoffungebundenen Abhängigkeiten beherrschen bestimmte Tätigkeiten oder Verhaltensweisen das Denken, Fühlen und Handeln von Menschen in einer die Fähigkeit zu autonomer Lebensgestaltung einschränkender Weise. Zu nennen sind beispielsweise Spiel-, Arbeits-, Mager-, Fernseh-, Ess- oder Ess-Brechsucht. Für diese Sucht ist nicht die Abhängigkeit eines bestimmten Wirkstoffes verantwortlich, sondern bestimmte Verhaltens- oder Erlebniszuständen führen zu Abhängigkeit. Dem Begriff gleichgesetzt wird auch drogenunspezifische, beziehungsweise substanzungebundene Süchte oder Suchtformen (vgl. Bäuerle 1996, Kollehn/Weber 1991).
3.2 Die verschiedenen Ebenen der Suchtprävention
Im allgemeinen wird der Begriff der Suchtprävention differenziert nach drei Ebenen. Bäuerle, Bartsch/Knigge-Illner und Schmidt nehmen folgende Einteilung vor:
3.2.1 Ebene 1: Primärprävention
In diese Ebene fällt eine früh einsetzende und langfristig angelegte Vorbeugung, welche sichim Vorfeldeeiner Suchtgefährdung befindet. In dieser Phase wird die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und allgemein die Stärkung der Persönlichkeit als wichtig erachtet. Dabei ist grundsätzlich kein Lebensalter und Lebensbereich, kein Lern- und Erfahrungsfeld der Menschen ausgeschlossen.
Diese Vorbeugung findet zum Beispiel in der Familie, in der Kindergruppe, in Spiel- und Freizeitgruppe, in der Schule, in Jugendzentren, etc. statt, aber auch durch Eltern Verwandte, Freunde, ErzieherInnen, BetreuerInnen, BeraterInnen, etc. (vgl. Bäuerle 1996, Bartsch/Knigge-Illner 1987, Schmidt 1998).
3.2.2 Ebene 2: Sekundärprävention
Die Ebene der Sekundärprävention befasst sich mit der Vorbeugung als Massnahmegegendie Suchtgefährdung. Hier wird konkrete Hilfe für Gefährdete geleistet. Zu denken ist hierbei an Gelegenheitsraucher, ProbiererInnen, Spielhallen- und GaststättebesucherInnen, Alkohol- und MedikamentenkonsumentenInnen, generelle Risikogruppen, die irgendeine Verbindung mit Drogen haben. Auf dieser zweiten Ebene werden Gefahren zum einen durch psychosoziale Stützung, Optimierung der personalen Kompetenzen und durch Aufklärung so weit wie möglich neutralisiert, zum anderen suchtfördernde Strukturen in der Lebensumwelt bekämpft, beziehungsweise verändert. Dies geschieht beispielsweise in Institutionen wie der Familie, der Schule, bei der Polizei, Vereinen, etc. Konkret sind das Eltern, Lehrkräfte, SchulpsychologInnen, Ärzte Polizeidienste, etc. (vgl. Bäuerle 1996, Bartsch/Knigge-Illner 1987, Schmidt 1998).
3.2.3 Ebene 3: Tertiärprävention
In diese Ebene fallen dieBehandlung und Nachbetreuungvon Suchtabhängigen. Wir können in der Tertiärprävention auch von einer Vorbeugung als Krisenintervention und Krisenbewältigung oder als Rückfallvorbeugung von Abhängigen und Suchtkranken ausgehen. Dies geschieht durch Massnahmen wie Beratung, Therapie und Rehabilitation. Konkret heisst dies, dass Orte wie psychiatrisches Krankenhaus, Therapie- und Nachsorgeeinrichtungen, Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, etc. von zentraler Bedeutung sind. Im Personellen sind dies ÄrztInnen, TherapeutInnen, SozialarbeiterInnen, SozialpädagogInnen, Kollegen, Freunde, Partner, Familie, etc. (vgl. Bäuerle 1996, Bartsch/Knigge-Illner 1987, Schmidt 1998).
3.3 Zum Präventionsbegriff
In der gesamten Präventionsdiskussion können wir feststellen das alles, was in irgendwelcher Weise zur Persönlichkeitsentwicklung und Persönlichkeitsstärkung oder zur Identitätsfindung und Sinngebung im Leben der Menschen beiträgt, gemeinsam in den Pool der Suchtvorbeugung geworfen wird und diese Merkmale auch automatisch als Suchtprävention bezeichnet werden. So wird deutlich, dass die Suchtprävention in einem ganzheitlichen Verständnis zu verstehen ist, welche auch auf jene Bereiche des menschlichen Lebens rekurriert, die nicht unmittelbar mit Abhängigkeit und Sucht zusammenhängen müssen. Wir müssen folglich nach der spezifischen Suchtpräventionsdefinition fragen. Denn es wird klar, dass Suchtprävention nicht nur mit pädagogischem Handeln gleichgesetzt werden kann.
Nach Bäuerle bedeutet Suchtprävention „immer eine Antizipation künftiger Gefahren, aus der sich gefährdungsvermeidende Massnahmen ergeben“ (Bäuerle 1996, S. 67). Demzufolge können wir die Suchtprävention als ein wesentlicher Teil, sozusagen eine eigenständige Komponente einer Lebensgestaltung ansehen, in der Menschen bemüht sind, im weitesten Sinn gesund zu leben und Gefährdungen und Bedrohungen zu vermeiden oder zu minimieren. Folglich wirkt die Suchtprävention lebens- und überlebenssichernd.
Im Rahmen einer sinnorientierten und sinngebenden Lebensgestaltung werden die Förderung umfassender Kompetenzen notwendig. Bezüglich Suchtprävention bedeutet das die Vermittlung von personaler und sozialer Kompetenz. Bäuerle unterscheidet deren drei: Erstens wird die Förderungemotionaler Kompetenz, welche die Menschen befähigen soll, Gefühle, Wünsche und Interessen in Abwägung der eigenen wie auch der Rechte anderer Menschen verantwortlich zu leben, betont.
Zweitens ist die Vermittlung und der Erwerb vonSachkompetenz, die mit emotionaler Kompetenz zum sachgerechten Umgang mit Erfahrung und Informationen zum eigenen und zum Nutzen anderer befähigt, wichtig.
Nicht zuletzt wird auch dieHandlungskompetenz, die als Konsequenz aus psychosozialer und Sachkompetenz das eigene Leben selbständig und sozial verantwortlich gestalten lässt, entscheidend. Der faire Ausgleich der eigenen Handlungskompetenz und der Interessen der Handlungskompetenz von anderen Mitmenschen sollte wenn möglich angestrebt werden (vgl. Bäuerle 1996).
Der Erwerb dieser oben angesprochenen Kompetenzen zur Vorbeugung gegen Suchtgefahren sollte nicht erst im Moment einer unmittelbaren Gefährdung von Menschen ansetzen, sondern sollte bereits im frühen Lebensalter wirken.
Für Koller ist die Suchtprävention in erster Linie Aufklärung, Information und pädagogische Beratung von Eltern und erwachsenen Bezugspersonen. Sie besagt zusätzlich, dass die Suchtprävention den Anspruch haben sollte, über diese Aufgabenfelder hinauszugehen und zusätzlich die Stärkung der Persönlichkeit miteinbeziehen soll (Koller 1988). In dieser Definition fehlt nach meiner Meinung der wichtige Erwerb von Kompetenzen, wie es Bäuerle oben dargestellt hat. Interessant ist, dass zwischen den Definitionen von Koller und Bäuerle fast zehn Jahre verstrichen sind. In dieser Zeitperiode hat sich die Fokussierung auf eine eher subjektgeleitete Suchtprävention, welche das Individuum und seine Umwelt im Auge hat, zunehmend etablieren können. Ich werde unter Punkt 3.5 noch genauer darauf eingehen.
[...]
1 Wird oft „als Vorläuferin der Designerdrogen bezeichnet. Streng genommen ist Crack den Designerdrogen aber nicht zuzuordnen, sondern ist eine Mischung (durch Erhitzen) aus Kokain mit Natriumbikarbonat oder Ammoniumhydroxid („Backpulver“)“ (Bäuerle 1996, S. 66).
2 Designerdrogen sind „vollsynthetische Drogen, meist auf Amphetaminbasis, relativ leicht und ohne intensive Fachkenntnisse in vielfältig abgewandelten Formen herzustellen, relativ billig, in der Wirkung (Rauschzustände, Wahnideen, oft schwere körperliche Begleitzustände) meist nicht genau kalkulierbar“ (Bäuerle 1991, S. 125).
- Arbeit zitieren
- lic.phil. I Patrick Lustenberger (Autor:in), 2002, Suchtprävention in der Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122557
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