Die vorliegende Arbeit setzt hier an und beschäftigt sich mit Innozenz’ III. Politik und Rolle im deutschen Thronstreit, d. h. es wird ein Überblick über sein Eingreifen in den Thronstreit und dessen politische Hintergründe gegeben. Dabei wird zum einen erarbeitet, wie der Papst sein Eingreifen und seine Ansprüche im deutschen Thronstreit begründete beziehungsweise zur Geltung brachte und wie er konkret seine Rolle im Thronstreit nutzte, um den neuen Kirchenstaat abzusichern. Zum anderen wird die Bedeutung der Dekretale Venerabilem, die ins Kirchenrecht eingegangen ist, erarbeitet. Somit fokussiert diese Arbeit vor allem den Zeitraum von 1198 bis 1202 des Thronstreits, gibt jedoch einen Ausblick auf die Ereignisse bis ins Jahr 1209.
Um die Zielsetzung dieser Arbeit zu erreichen, wird im ersten Abschnitt zunächst ein kurzer Überblick über den Werdegang Innozenz’ III. bis zu seiner Papstwahl gegeben, bevor im Anschluss daran sein Selbstverständnis als Stellvertreter Gottes und seine politische Auffassung von sacerdotium und regnum erarbeitet werden. Im nächsten Schritt wird die Rekuperationspolitik dargestellt. Dabei werden vor allem die Grundmotive bzw. Leitgedanken dieser
Politik erarbeitet.
Im zweiten Abschnitt wendet sich der Fokus auf die weltliche Ausgangslage nach dem Tod Heinrichs VI. und auf den daraus resultierenden Thronstreit zwischen Otto IV. und Philipp von Schwaben. Hierbei werden sowohl die staufischen als auch die welfischen Wahlaktivitäten und Krönungen dargestellt. Im Anschluss daran werden die an den Papst adressierten Wahlanzeigen beider Könige betrachtet, um herauszustellen, inwieweit die welfischen und die staufischen Vorstellungen, die in den Wahlanzeigen zum Ausdruck kommen, mit den politischen Interessen des Papstes und dessen Selbstverständnis übereinstimmen.
Im nächsten Abschnitt wird nun das Eingreifen Innozenz’ III. in den deutschen Thronstreit dargestellt. Dabei werden Innozenz’ III. Verhandlungen mit Otto IV. thematisiert. Darauffolgend steht die Konsistorialansprache des Papstes von 1200/1201 im Fokus. Hier soll vor allem seine Argumentation gegen den Staufer und seine Entscheidung zugunsten des Welfen untersucht werden. Anschließend wird zum einen der staufische Protest gegenüber Innozenz’ III. Parteinahme und seiner schiedsrichterlichen Einmischung und zum anderen seine Reaktion in Form der Dekretale Venerabilem dargestellt.
Inhalt
1. Einleitung.
2. Innozenz III.
2.1. Innozenz III.’ Verständnis von sacerdotium und regnum..
2.2. Die Rekuperationspolitik der römischen Kurie.
3. Die Doppelwahl von 1198.
3.1. Die Wahlanzeige Ottos IV. und Phillips von Schwaben an den Papst.
4. Das Eingreifen Innozenz’ III. in den deutschen Thronstreit.
4.1. Innozenz’ III Verhandlungen mit Otto IV.
4.2. Innozenz’ III. Entscheidung zugunsten Ottos IV.
4.3. Staufischer Protest und die Bulle Venerabilem..
4.3.1. Bedeutung und Folgen der Bulle Venerabilem..
5. Innozenz III. und der weitere Verlauf des deutschen Thronstreits.
6. Fazit.
7. Quellenverzeichnis.
8. Literaturverzeichnis.
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