Die allgemeine Einstellung zu Literaturverfilmungen hat sich im Laufe der Zeit geändert. Früher war es bei Kritikern und Regisseuren üblich, die Verfilmung eines literarischen Werkes dann als besonders gut zu loben, wenn die Verfilmung möglichst nah an der Vorlage war. Mittlerweile hat sich hier der Begriff der Transformation durchgesetzt, d.h. anstatt das Augenmerk vor allem auf die Werktreue zu richten, wird vielmehr die gelungene Verwandlung des Werkes von dem einen Medium in das andere als Kriterium für die Güte einer Literaturverfilmung angesehen.
In dieser Arbeit werde ich besonderen Wert auf die Umsetzung der Beschreibungen legen. Seymour Chatman unterscheidet in seinem Aufsatz "What is Describtion in the Cinema" zwischen tacit und explicit description, also stillschweigender und expliziter Beschreibung. Anhand dieses Aufsatzes werde ich den Roman "Der Prozess" von Franz Kafka und die Verfilmung von Orson Welles aus dem Jahre 1962 untersuchen und feststellen wie Welles die Umsetzung der Beschreibungen der literarischen Vorlagen im Film und darüber hinaus die Transformation des (nie vervollständigten Werkes Kafka) in ein eigenständiges filmisches Kunstwerk erreicht hat.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil:
- Analyse von expliziten und stillschweigenden Beschreibungen im Film unter Zuhilfenahme des Textes „What is Description in Cinema" von Seymour Chatman
- Chatmans „ What is Description in Cinema
- Beschreibung in der Verfilmung
- Franz Kafka, der Prozess. Vergleich der Beschreibungen anhand des Buches und des Films von Orson Welles und Analyse der Transformation
- Analyse von expliziten und stillschweigenden Beschreibungen im Film unter Zuhilfenahme des Textes „What is Description in Cinema" von Seymour Chatman
- Abschluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die Umsetzung von Beschreibungen in der Verfilmung von Franz Kafkas „Der Prozess" durch Orson Welles zu analysieren. Dabei wird der Fokus auf die Unterscheidung von expliziten und stillschweigenden Beschreibungen nach Seymour Chatman gelegt. Die Arbeit untersucht, wie Welles die Beschreibungen der literarischen Vorlage im Film transformiert und ein eigenständiges filmisches Kunstwerk schafft.
- Die Bedeutung von Beschreibungen in der Filmsprache
- Die Unterscheidung zwischen expliziten und stillschweigenden Beschreibungen nach Seymour Chatman
- Die Analyse von expliziten und stillschweigenden Beschreibungen in der Verfilmung von „Der Prozess"
- Die Transformation des Romans in ein filmisches Kunstwerk
- Die Rolle von Beschreibungen in der Vermittlung der Atmosphäre und der Kernaussagen des Romans
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die veränderte Einstellung zu Literaturverfilmungen im Laufe der Zeit und stellt die Bedeutung der Transformation von Text in Film heraus. Sie führt den Leser in die Thematik der Beschreibungen im Film ein und stellt den Fokus der Arbeit auf die Analyse der Beschreibungen in der Verfilmung von „Der Prozess" dar.
Im ersten Kapitel wird Chatmans Theorie der expliziten und stillschweigenden Beschreibungen im Film vorgestellt. Die Arbeit beleuchtet die Unterschiede zwischen diesen beiden Arten von Beschreibungen und analysiert die Schwierigkeiten, die die Umsetzung von Beschreibungen aus der Literatur in den Film mit sich bringt. Chatman argumentiert, dass der Film zwar keine expliziten Beschreibungen im klassischen Sinne bietet, aber durch die Auswahl und Anordnung visueller Details eine eigene Form der stillschweigenden Beschreibung schafft.
Das zweite Kapitel analysiert die Verwendung von expliziten und stillschweigenden Beschreibungen in der Verfilmung von „Der Prozess". Die Arbeit untersucht, wie Welles die Beschreibungen des Romans in den Film überträgt und dabei die Atmosphäre der Verzweiflung und Ausweglosigkeit verstärkt. Die Arbeit zeigt, dass Welles die Beschreibungen als Mittel zur Vermittlung der Kernaussagen des Romans einsetzt und dabei die surrealistischen Elemente des Romans in den Film integriert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Beschreibungen im Film, die explizite und stillschweigende Beschreibung nach Seymour Chatman, die Verfilmung von Franz Kafkas "Der Prozess" durch Orson Welles, die Transformation des Romans in ein filmisches Kunstwerk, die Analyse von Beschreibungen in der Filmsprache und die Bedeutung von Beschreibungen für die Atmosphäre und die Kernaussagen des Romans.
- Arbeit zitieren
- Arik Ott (Autor:in), 2002, Beschreibungen im Film nach Seamour Chatmans What is Description in the Cinema anhand von Kafkas Prozess und dessen Verfilmung von Orson Welles von 1962, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12227
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