Das Krankheitsbild der Magersüchtigen zeichnet sich durch extremes, dauerhaftes Hungern aus. Die meisten Betroffenen sind nach wie vor Frauen, aber mehr und mehr sind auch Männer davon betroffen (etwa ein Zehntel der Betroffenen sind männlich). (nach Wolfrum, Papenfuss; S.13)
Die Magersüchtigen verweigern oft jegliche Nahrungsaufnahme und es werden häufig Abführmittel benutzt. Sie beschäftigen sich ausführlich mit Kalorien und Essen. Oft fühlen sich die Anorektiker/-innen trotz ihres dünnen, ausgezehrten Körpers noch zu dick.
Die Krankheit ist natürlich relativ leicht zu erkennen- der rapide und extreme Gewichtsverlust lässt sich kaum verstecken. Dennoch leugnen die meisten betroffenen Frauen und Männer ihre Krankheit- Zum einen aus Scham und zum anderen aus Angst den „Lebensstil“ ablegen zu müssen.
Inhaltsverzeichnis
1. Magersucht (Anorexia nervosa)
1.1 Das Krankheitsbild
1.2 Die Veränderung des Körpers und die Folgen der Krankheit
1.3 Mögliche Entstehungsursachen
1.3.1 Das Schönheitsideal der 90er
1.3.2 Die gesellschaftliche Anforderung an die moderne Frau
1.3.3 Die Familie
2. Therapiemöglichkeiten
2.1 Behandlungsziele
2.2 Ambulante Therapie
2.2.1 Einzeltherapie
2.2.2 Gruppentherapie
2.2.3 Die Familientherapie
2.3 Stationäre Therapie:
2.3.1 Medizinische Behandlung
2.3.2 Gruppen-, Einzel- und Familientherapie
2.3.3 Körper- und Bewegungstherapie
2.3.4 Ernährungstherapie und –beratung
2.3.5 Gestaltungstherapie
2.3.6 Nachsorge- und Selbsthilfe- Therapieeinheiten
Literaturliste:
1. Magersucht (Anorexia nervosa)
1.1 Das Krankheitsbild
Das Krankheitsbild der Magersüchtigen zeichnet sich durch extremes, dauerhaftes Hungern aus. Die meisten Betroffenen sind nach wie vor Frauen, aber mehr und mehr sind auch Männer davon betroffen (etwa ein Zehntel der Betroffenen sind männlich). (nach Wolfrum, Papenfuss; S.13)
Die Magersüchtigen verweigern oft jegliche Nahrungsaufnahme und es werden häufig Abführmittel benutzt. Sie beschäftigen sich ausführlich mit Kalorien und Essen. Oft fühlen sich die Anorektiker/-innen trotz ihres dünnen, ausgezehrten Körpers noch zu dick.
Die Krankheit ist natürlich relativ leicht zu erkennen- der rapide und extreme Gewichtsverlust lässt sich kaum verstecken. Dennoch leugnen die meisten betroffenen Frauen und Männer ihre Krankheit- Zum einen aus Scham und zum anderen aus Angst den „Lebensstil“ ablegen zu müssen.
Durch das fast unmenschliche Hungern wollen magersüchtige Menschen oft Stärke und Unabhängigkeit beweisen. (nach Harland, Siegel; S.13) Die meisten dieser Frauen haben Probleme ihre Gefühle auszudrücken und fliehen in ihre Krankheit, die ein Ort ist, der es den Frauen erlaubt ihre Emotionen auszuleben.
Die Kontrolle über ihren Körper verleiht den Betroffenen Macht und Selbstbewusstsein. Die Krankheit wird zum Lebensmittelpunkt, für sie werden oft soziale Kontakte vernachlässigt und aufgegeben. Die Anorektiker/-innen ziehen sich nicht selten zurück- als ein Mittel um unangenehmen Fragen bezüglich ihres Gewichtsverlusts und um möglichem Essen aus dem Weg zu gehen. Die Krankheit wird sehr bald zum Lebensmittelpunkt und Hobbies und Freunde werden uninteressant. Alles dreht sich um das Essen, besser gesagt das Nicht-Essen. Das Hungern wird zum Bestandteil der Persönlichkeit und zum Lebenselixier. Oft sind diese Menschen besonders ehrgeizig und leistungsorientiert. Sie bringen unglaublich viel Energie auf um immer die/ der Beste zu sein.
Meist beginnt es mit dem Verlust einiger Kilos Gewicht und den positiven Reaktionen der Umwelt. Das Selbstbewusstsein der Betroffenen wird gestärkt und sie werden ermutigt noch ein paar Kilos zu verlieren. Das Erfolgserlebnis bei einer Gewichtsabnahme will wiederholt werden und eisernes Durchhaltevermögen stellt sich ein. Oft entwickeln Magersüchtige utopische Erwartungen. Sie glauben sobald sie dünn sind alle Lebensprobleme lösen zu können und überall beliebt zu sein. (nachBZgA, S.46)
1.2 Die Veränderung des Körpers und die Folgen der Krankheit
Zu Beginn des Hungerns reagiert der Körper mit der Ausschüttung von körpereigenen Endorphinen um das Hungergefühl zu unterdrücken- eine Euphorie stellt sich ein. Schon zu Beginn der Magersucht verändert sich der Stoffwechsel. Blutdruck und Körpertemperatur sinken erheblich. Das macht sich durch ständiges Frieren Ausserdem bleiben Eisprung und Regelblutung aus. Es kann zu Herz- und Nierenschädigungen kommen und als Langzeitfolge wird häufig Osteoporose festgestellt.
Magersucht ist im schlimmsten Falle eine Krankheit mit tödlichem Ausgang. Leider sterben tatsächlich etwa ein Zehntel der Betroffenen an Magersucht. Etwa 30% der Betroffenen können durch Therapie vollständig geheilt werden, bei weiteren 30% stellt sich eine Besserung aus eigener Kraft (Selbstheilung) ein, und die restlichen 30% leiden ihr Leben lang unter chronischer Magersucht. Zu Beginn des Hungerns reagiert der Körper mit der Ausschüttung von körpereigenen Endorphinen um das Hungergefühl zu unterdrücken- eine Euphorie stellt sich ein. Schon zu Beginn der Magersucht verändert sich der Stoffwechsel. Blutdruck und Körpertemperatur sinken erheblich. Das macht sich durch ständiges Frieren Ausserdem bleiben Eisprung und Regelblutung aus. Es kann zu Herz- und Nierenschädigungen kommen und als Langzeitfolge wird häufig Osteoporose festgestellt.
1.3 Mögliche Entstehungsursachen
Im Folgenden stelle ich einige modellhafte Möglichkeiten für die Entstehung dieser psychosomatischen Störung vor. Es spielen meist aber viele verschiedene Faktoren zusammen, die zu dieser Erkrankung beitragen und letztendlich liegt es auch immer an der Persönlichkeit des Einzelnen, ob bestimmte Umstände tatsächlich zu einer Erkrankung führen oder nicht.
1.3.1 Das Schönheitsideal der 90er
Als Faktor der möglicherweise sehr oft mitverantwortlich für die Entstehung dieser Krankheit ist, werden oft die modernen Schönheitsideale genannt: Auf allen Laufstegen dieser Welt stolzieren in diesen Jahren ausschließlich superdürre Models. Es ist der so genannte 90er Jahre „Heroin-Look“, der abgemagerte und kranke Frauen zum Vorbild machen.
1.3.2 Die gesellschaftliche Anforderung an die moderne Frau
Zum anderen ist es die gesellschaftliche Funktion, die an die Frau von heute ganz gezielte Erwartungen stellt. Berufstätig sollte die moderne Frau sein, jedoch nicht zu sehr karrierebewusst, denn sie hat ja die Kinder nach wie vor großzuziehen. In den modernen Industriestaaten wird Frauen häufig suggeriert, dass sie schlank sein müssen um erfolgreich zu sein. Auch wenn sie intelligent sind zählt die Attraktivität im Beruf und der Karriere sehr viel. (nach Harland, Siegel, S.38 ff)
1.3.3 Die Familie
Die wahrscheinlich gewichtigste Rolle bei der Krankheitsentstehung spielt hier jedoch die Familie und im Besonderen die Mutter. Meist kommen die an Magersucht erkrankten jungen Menschen aus intakt wirkenden Familien. Emotionen jedoch werden unter den Familienmitgliedern nicht gezeigt und tauchen nur atmosphärisch auf, d.h. es herrscht „dicke Luft“, aber man hütet sich etwas zu sagen, aus Angst die Familienidylle zu stören. Die Familie orientiert sich an den gesellschaftlichen Normen und gute Schulnoten und Ansehen zählen. Man will angepasst und zufrieden scheinen. Oft wirken die Eltern oder vor allem die Mutter emotionalen Druck auf das Kind aus, indem sie ihm unterschwellig ein schlechtes Gewissen verursachen (etwa erlaubt die Mutter das Ausgehen, aber signalisiert gleichzeitig nonverbal, dass sie es lieber hätte wenn die Tochter nicht gehen würde.) Loslösen vom Elternhaus ist nicht ohne schlechtes Gewissen möglich. Die Krankheit äußert sich in diesen Fällen oft als ein versuchter Ausbruch aus der so intakten und sterilen Familienidylle und Streben nach eigener Identität. Emotionen stauen sich auf, die aber nicht angesprochen werden dürfen. Negative Gefühle können nie ausgelebt werden, der Freiraum für eigene Erfahrungen und Versuche ist eingeengt. Diese Grenzen werden durch die Kontrolle über den eigenen Körper und als stiller, unterbewusster Protest zu durchbrechen versucht.
Die Krankheit kann auch Symptom der Angst vor dem Frau werden darstellen. Das Mädchen hat fürchtet eine Rolle wie die der Mutter. Durch das Hungern vermeidet sie die eigentlich unvermeidbaren weiblichen Rundungen und bleibt knabenhaft.
(nach BZgA, S. 48 ff und Harlan, Siegel, S.38 ff)
2. Therapiemöglichkeiten
Es besteht die Möglichkeit einer ambulanten oder stationären Therapie, was beides Vor- und Nachteile hat. Letztendlich sollte sich der Betroffene für eine, für ihn zu akzeptierende Form der Therapie entscheiden.
2.1 Behandlungsziele
Zu Beginn einer Behandlung werden zusammen mit den Patienten persönliche Ziele aufgestellt.
Folgende Ziele sollte eine Behandlung immer beinhalten:
-Förderung der Krankheitseinsicht
-Verstehen und Akzeptieren der Krankheit als Schritt zur Veränderung
-Förderung der Eigenverantwortlichkeit als Vorraussetzung für seelische Gesundheit
-Erkennen und Verstehen des seelischen und sozialen Hintergrunds unter Berücksichtigung der persönlichen Lebensumstände
- Erarbeiten eines Lebensentwurfs mit Einbezug der jeweiligen Fähigkeiten, Möglichkeiten, Wünsche etc.
- Verbesserung der Kontaktfertigkeiten zu Partner, Familie, Freunden etc.
- Aufgabe von schädigenden Gewichtskontrollmethoden und Missbrauch von Abführmitteln
- Abbau von Ritualen im Umgang mit Nahrungsmitteln
- Aufbau von angemessenem Essverhalten
- Förderung der Genussfähigkeit
- Stabiles Gewicht und Wiedereintreten der Regelblutung
- Erarbeiten von Bewältigungsmöglichkeiten für Krisensituationen
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- Quote paper
- Annette Faupel (Author), 2004, Magersucht - Ein Krankheitsbild, seine möglichen Ursachen und Therapien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122087
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