Ich möchte meine Hausarbeit zum Thema „ Die sozialistische Stadt“ mit einem Zitat aus einem
DDR Schulbuch eröffnen.
„In allen sozialistischen Ländern unternehmen die Werktätigen große Anstrengungen, um die
Territorien, in denen sie arbeiten, wohnen, sich qualifizieren und erholen, immer besser entsprechend
ihren wachsenden Bedürfnissen zu entwickeln [...]. So werden zum Beispiel bestehende
Betriebe modernisiert, neue Betriebe gebaut und das Verkehrsnetz vervollkommnet.
Modern gestaltete neue Wohngebiete mit komfortablen Wohnungen prägen immer stärker
den Anblick vieler Städte und Dörfer. Aber auch alte Stadtzentren werden restauriert und
kulturelle Einrichtungen geschaffen oder ausgebaut [...]. Das alles dient der weiteren Erhöhung
des materiellen und kulturellen Lebensniveaus der Völker der sozialistischen Staaten,
und erfolgt unter Berücksichtigung der jeweiligen ökonomischen Möglichkeiten“ (Hausarbeiten/
Referate.de).
Doch nach welchem Leitbild wurden die Städte geplant und gebaut? Wie sahen sozialistisches
Wohnen, Arbeiten, Erholen und die Städte aus, in denen die Arbeiterklasse den
„Kampf um den Sozialismus“ (May, 1999, S.31) austragen sollte?
All diese Fragen werden im Verlauf dieser Ausarbeitung zu beantworten sein und am Ende
wird man sehen, dass die sozialistische Stadt ein eigener Stadttyp ist, der mehr zu bieten hat
als triste Plattenbauten und verfallene, monotone Innenstädte. Es wird ersichtlich, dass hinter
dem Ganzen eine Idee, ein Plan steckt, welcher ökonomisch rational gewesen ist.
Bei der Betrachtung der sozialistischen Stadtstruktur werden vornämlich Städte der DDR
näher beleuchtet und die sowjetische Stadt, als „Großvater“ und Vorbild der sozialistischen
Stadt vergleichend heran gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Politischer und wirtschaftlicher Hintergrund
- Die sozialistische Stadt
- Das Aufbaugesetz und die 16 Grundsätze des Städtebaus
- Institutionen
- Wie sahen sie aus – Beispiele sozialistischen Städtebaus
- Die russische Stadt - Vom Beginn der Revolution bis zum „Neuen Kurs“
- Die sozialistische Stadt der DDR
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die sozialistische Stadt, insbesondere in der DDR, im Kontext ihres politischen und wirtschaftlichen Hintergrunds. Sie beleuchtet die Planungs- und Gestaltungsprinzipien, die zu ihrem charakteristischen Erscheinungsbild führten und vergleicht sie mit sowjetischen Beispielen.
- Politischer und wirtschaftlicher Kontext des Städtebaus in der DDR
- Das Aufbaugesetz und die 16 Grundsätze des Städtebaus als planende Grundlage
- Charakteristische Merkmale sozialistischer Städte in der DDR
- Vergleich mit der sowjetischen Stadtentwicklung
- Die Rolle von Mangelwirtschaft und Industrialisierung im Wohnungsbau
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt zentrale Forschungsfragen. Kapitel 2 beschreibt den politischen und wirtschaftlichen Hintergrund der DDR, der den Städtebau prägte, inklusive der Herausforderungen durch Mangelwirtschaft und zerstörte Infrastruktur nach dem Zweiten Weltkrieg. Kapitel 3 geht auf das "Aufbaugesetz" und die "16 Grundsätze des Städtebaus" ein, welche die planerische Grundlage für den sozialistischen Städtebau in der DDR bildeten. Es werden Beispiele sozialistischen Städtebaus in der Sowjetunion und der DDR angesprochen, ohne jedoch detaillierte Schlussfolgerungen zu ziehen.
Schlüsselwörter
Sozialistische Stadt, DDR, Städtebau, Aufbaugesetz, 16 Grundsätze des Städtebaus, Mangelwirtschaft, Industrialisierung, Plattenbau, Sowjetunion, Wohnungsbau, politische Ideologie.
- Quote paper
- Markus Jungmann (Author), 2003, Die sozialistische Stadt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122010