Rhetorik und Stilistik
1.) Definitionen
Rhetorik: “Redekunst, Theorie und Technik der Rede als effektvolle Sprachgestaltung der Prosa[...] mit dem Ziele der wirksamen Meinungsbeeinflussung, „Überredung“. Als Teil der Stilistik gibt sie Regeln und Mittel der wohlgeordneten, wohlklingenden sprachlichen Ausformung der Gedanken u. Erkenntnisse, stellt nicht nur
die natürlichen, sprachlichen Verhaltensweisen, sondern auch künstliche äußere Schmuckformen in den Dienst ihrer Zwecke und übt, indem sie die Sprache derart aus sich heraus in Bewegung setzt, zu allen Zeiten e. ungeheuer starken Einfluss aus, in positiver wie in negativer Richtung.“ (1, Artikel ´Rhetorik´)
Stilistik: “[...] im Ggs. zur Rhetorik als Lehre von der mündlichen Rede[...] auf die sprachliche Darstellungskunst nagewandte Sprachwissenschaft und Ästhetik.[...] allg. S[tilistik] als Wissenschaft vom Sprachstil schlechthin, die die Formung des
Sprachmaterials durch den Stil untersucht.[...]“ (s. ebd, Artikel ´Stilistik´)
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Rhetorik und Stilistik
1.) Definitionen
Rhetorik :
“Redekunst, Theorie und Technik der Rede als effektvolle Sprachgestaltung der Prosa[...] mit dem Ziele der wirksamen Meinungsbeeinflussung, „Überredung“. Als Teil der Stilistik gibt sie Regeln und Mittel der wohlgeordneten, wohlklin- genden sprachlichen Ausformung der Gedanken u. Erkenntnisse, stellt nicht nur die natürlichen, sprachlichen Verhaltensweisen, sondern auch künstliche äußere Schmuckformen in den Dienst ihrer Zwecke und übt, indem sie die Sprache der- art aus sich heraus in Bewegung setzt, zu allen Zeiten e. ungeheuer starken Ein- fluss aus, in positiver wie in negativer Richtung.“ (1, Artikel ´Rhetorik´)
Stilistik:
“[...] im Ggs. zur Rhetorik als Lehre von der mündlichen Rede[...] auf die sprachliche Darstellungskunst nagewandte Sprachwissenschaft und Ästhetik.[...] allg. S[tilistik] als Wissenschaft vom Sprachstil schlechthin, die die Formung des Sprachmaterials durch den Stil untersucht.[...]“ (s. ebd, Artikel ´Stilistik´)
2.) einige Stichpunkte zur Geschichte der Rhetorik
- Es zeigen sich bei Homer erste Ansätze der Bedeutung der Rede für die Entscheidungs-
findung und ein Bewusstsein für unterschiedliche Rednertypen.
- Von da aus gelangt die Rh. in weitere Gattungen der antike Literatur, welche sich der in ihr
angelegten Möglichkeiten bedienen.
- Einen Hochpunkt findet die Rh. in der Bewegung der Sophistik, welche sie zum ersten Mal
näher beschreibt. Ihr geht es nicht um Wahrheitsfindung, sondern um die Benutzung der Rh.
als Mittel zur Entscheidungsfindung, v.a. im politischen Bereich.
- Isokrates misst der Rh. zivilisatorische und kulturstiftende Funktion, ein Gedanke, der über
Cicero bis in den europ. Humanismus reichen wird.
- Dem Christentum lieferte die Rh. Mittel zur Exegese der Heiligen Schrift.
- Im Humanismus, der die Rh. zur Leitwissenschaft erhebt, soll sie v.a. dazu dienen, den
Menschen für das politisch-soziale Leben tauglich zu machen.
- Das Barock zeitalter forderte auf Grund ihrer Vorstellung von der Welt als Theater vom
Dichter, dass wie ein Rhetoriker auf sein Publikum wirken solle.
- In der Aufklärung wandte Knigge das rhet. System auf die Ausbildung bürgerlicher
Formen des Umgangs an.
- In Deutschland wurde die Rh. aus dem Umfeld der Wissenschaften verdrängt (wg.
fehlender demokratischer Überlieferung, restaurativen Tendenzen).
3.) Wichtige Begriffe der Rhetorik
Man kann drei Redegattungen (genera orationis) unterscheiden:
1. die Beratungsrede (genus deliberativum) und
2. die Gerichtsrede (genus iudicale).
3. die Lobrede (genus demonstrativum)
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- Citation du texte
- Christian Herzig (Auteur), 2000, Rhetorik und Stilistik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1218