Das Ergebnis dieser Bachelorarbeit soll im Wesentlichen die Auswirkungen am Aktienmarkt durch Soziale Medien aufzeigen. Dabei sollen die Sozialen Medien im Allgemeinen untersucht, sowie relevante Formen näher erläutert werden. Anhand des Jahresaktuellen Beispiels des Unternehmens Gamestop sollen die Auswirkungen aufgezeigt und durch Zahlen und Fakten belegt werden. Des Weiteren soll durch den Aufbau der Arbeit verdeutlich werden, welche Chancen durch die Nutzung Sozialer Medien in Bezug auf den Aktienmarkt möglich sind. Ferner soll anhand der vorhandenen Quellen die Risiken verdeutlichen, welchen Einfluss die Sozialen Medien auf den Aktienmarkt ebenfalls haben können.
Der Aufbau der vorliegenden Bachelorarbeit gestaltet sich so, dass zunächst die Begrifflichkeiten, die in diesem Zusammenhang relevant sind, definiert werden. Dabei werden Hedgefonds, sowie relevante Marktinstrumente genauer erläutert. Ferner wird das Themengebiet Soziale Medien definiert und auf einzelne Formen Sozialer Medien eingegangen um den Übergang zum Beispiel des Unternehmens Gamestop zu schaffen. Das Beispiel Gamestop bildet den Übergang zum Kern der Arbeit. In diesem Kapitel (Kapitel 4) wird das Beispiel des Unternehmens Gamestop genauer erläutert und die Auswirkung der sozialen Medien auf die Gamestop-Aktie durch Zahlen und Fakten belegt. Des weiteren werden die einzelnen Akteure genauer untersucht. Im Kernteil der Arbeit (Kapitel 5) werden die Chancen und Risiken am Aktienmarkt durch die Sozialen Medien erläutert. Die Zusammenfassung sowie ein Ausblick bilden den Schlussteil dieser Bachelorarbeit.
Inhaltsverzeichnis
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
TABELLENVERZEICHNIS
ABKORZUNGSVERZEICHNIS
1 EINFOHRUNG
1.1 RelevanzdesThemas
1.2 Zielsetzung der Arbeit
1.3 Aufbau der Arbeit
2 HEDGEFONDS UND RELEVANTE FINANZMARKINSTRUMENTE
2.1 DefinitionundCharakteristikaeinesHedgefonds
2.2 Hedgefonds Strategien
2.3 Optionen und Hebelprodukte
2.4 Leerverkaufe
2.5 Pump and Dump
2.6 Meme investing
3 SOZIALEMEDIEN
3.1 Definition des Begriffs Soziale Medien
3.2 Formen sozialer Medien
3.2.1 SozialeNetzwerke
3.2.2 Internetforen
3.2.3 Bewertungsportale
4 BEISPIEL GAMESTOP
4.1 DasUnternehmenGamestop
4.2 Auswirkung sozialer Medien auf Gamestop
4.3 Aktienkursentwicklung der Gamestop-Aktie
4.4 Involvierte Akteure
4.4.1 Reddit
4.4.2 Robinhood
4.4.3 Melvin Capital
5 CHANCEN UND RISIKEN AM AKTIENMARKT DURCH SOZIALE MEDIEN
5.1 ChancendurchsozialeMedien
5.2 Risiken durch Soziale Medien
6 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Kapitalflussstruktur Dach-Hedgefonds
Abbildung 2. Grafische Darstellung einer Call-Option
Abbildung 3 Grafische Darstellung einer Put-Option
Abbildung 4 Representative Umfrage des Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom uber die Nutzung sozialer Medien
Abbildung 5 Ubersicht der Social Media Plattformen
Abbildung 6 Gamestop-Logo
Abbildung 7: Aktienkursentwicklung der Gamestop-Aktie (Oktober 2020-September 2021)
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 Abgrenzung zwischen traditionelle und alternative Investments
Tabelle 2 Abgrenzung zwischen Call und Put
Abkurzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einfuhrung
1.1 RelevanzdesThemas
Die Bedeutung von sozialen Medien wird durch die zunehmende Prasenz in den Medien deutlich. Kaum wurde einem anderen Thema in der Vergangenheit solch eine Aufmerksamkeit geschenkt. Die Nutzer der sozialen Medien sind nicht nur Privatpersonen. Zahlreiche Unternehmen verwenden die soziale Medien urn positive als auch negative Ereignisse zu prasentieren. Die meisten DAX 30-Unternehmen kommunizieren heute mittels dersozialen Medien.1 Durch die hohen Nutzerzahlen sozialer Netzwerke ergeben sich zahlreiche Chancen sowie auch Risiken in Bezug auf die Aktienkurse einzelner Unternehmen. Die aktuell groBten sozialen Netzwerke Facebook und Twitter haben allein zusammen mehr als 44 Millionen monatlich aktive deutsche Nutzer.2 Der Grundgedanke sozialer Medien ist, seine privaten und beruflichen Kontakte zu pflegen, Informationen und Meinung auszutauschen sowie flexibel zu kommunizieren.3 Diese Art der neuen Medien liefert den Konsumenten nicht nur Unterhaltung, sondern auch Macht. Diese Kombination stellt Unternehmen und die Borse vor neue Herausforderungen. Welchen Einfluss und welcheAuswirkungen soziale Medien aufdieAktienkurse nehmen konnen, wird am Beispiel des Unternehmens Gamestop deutlich4
1.2 Zielsetzung der Arbeit
Das Ergebnis dieser Bachelorarbeit soil im Wesentlichen die Auswirkungen am Aktienmarkt durch Soziale Medien aufzeigen. Dabei sollen die Sozialen Medien im Allgemeinen untersucht, sowie relevante Formen naher erlautert werden. Anhand des Jahresaktuellen Beispiels des Unternehmens Gamestop sollen die Auswirkungen aufgezeigt und durch Zahlen und Fakten belegt werden. Des Weiteren soil durch den Aufbau der Arbeit verdeutlich werden, welche Chancen durch die Nutzung Sozialer Medien in Bezug auf den Aktienmarkt moglich sind. Ferner soil anhand der vorhandenen Quellen die Risiken verdeutlichen, welchen Einfluss die Sozialen Medien aufden Aktienmarkt ebenfalls haben konnen.
1.3 Aufbau der Arbeit
DerAufbau der vorliegenden Bachelorarbeit gestaltet sich so, dass zunachst die Begrifflichkeiten, die in diesem Zusammenhang relevant sind, definiert werden. Dabei werden Hedgefonds, sowie relevante Marktinstrumente genauer erlautert. Fernerwird das Themengebiet Soziale Medien definiert und auf einzelne Formen Sozialer Medien eingegangen urn den Ubergang zum Beispiel des Unternehmens Gamestop zu schaffen. Das Beispiel Gamestop bildet den Ubergang zum Kern derArbeit. In diesem Kapitel (Kapitel 4) wird das Beispiel des Unternehmens Gamestop genauer erlautert und die Auswirkung der sozialen Medien aufdie Gamestop-Aktie durch Zahlen und Fakten belegt. Des weiteren werden die einzelnen Akteure genauer untersucht. Im Kernteil derArbeit (Kapitel 5) werden die Chancen und Risiken am Aktienmarkt durch die Sozialen Medien erlautert. Die Zusammenfassung sowie ein Ausblick bilden den Schlussteil dieser Bachelorarbeit.
2 Hedgefonds und relevante Finanzmarkinstrumente
2.1 Definition und Charakteristika eines Hedgefonds
Klassische Anlageformen wie Spareinlagen Oder Festgelder verlieren fur viele Anleger, aufgrund des derzeit herrschenden Niedrigzinsniveaus5, an Bedeutung. Trotz langer Laufzeiten sind die moglich erzielbaren Gewinne gering. Hedgefonds bieten eineweitere Moglichkeitfur Investoren, ihr Kapital anzulegen. In Deutschland ist eine direkte Beteiligung privater und institutioneller Anleger an Hedgefonds erst durch die Verabschiedung des Investmentmodernisierungsgesetzes, mit Wirkung zum 01. Januar2004, moglich.6
Hedgefonds sind Kapitalsammelstellen, deren Fondsverwalter keinen rechtlichen Anlagegrundsatzen Oder Beschrankungen unterliegt.7 Fur diese Art der Kapitalanlagegesellschaft gibt es keine einheitliche Legaldefinition.8 Der Name „Hedgefonds“ setzt sich aus dem englischen Wort „to hedge" fur „absichern“ und dem „Fonds“ zusammen. In ihrem klassischen Sinnewaren Hedgefonds dazu gedacht, Aktiengeschafte gegen mogliche Risiken, wie negative Marktentwicklungen, abzusichern.9 Die heutigen Hedgefonds werden aus Anlage- und Spekulationsgrunden herangezogen, aber nicht vorwiegend zu Absicherungszwecken des Portfolios.10 In der heutigen Zeit ist das Ziel der Hedgefonds, unabhangig von Markttrends, eine positive absolute Rendite zu erwirtschaften. Zudem bestehtdie Moglichkeitfremdes Kapital aufzunehmen und Leerverkaufen zu tatigen, urn eine groBere Hebelwirkung zu erzielen.11 Hedgefonds gehoren zu den sogenannten alternativen Investments.12 Diese Art der alternativen Investments strebt eine moglichst hohe Rendite an, zur gleichen Zeit ubernehmen die Anleger ein deutlich hoheres Risiko, dass uber den Totalverlust hinausreichen kann.13 Anders als Aktien Oder Anleihen, sind Hedgefonds aufgrund der hohen Mindestanlagen nur einem bestimmten Personenkreis zuganglich.14 DieAbgrenzungskriterien zwischen traditionellen und alternativen Investments werden in der Tabelle 1 aufgezeigt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1 Abgrenzung zwischen traditionelle und alternative Investments
Quelle:Angelehnt an Eling [Hedgefonds-Strategien] S.12 und S.16
Traditionelle Investments beschranken sich auf Aktien, Anleihen Oder Geldmarktanlagen. Manager traditioneller Fonds konnen aufgrund der Anlagerichtlinien fur Fonds nur gering flexibel handeln.15 Hedgefonds, die zu den alternativen Investments zahlen, verwenden daruber hinaus alternative Asset-klassen, wie beispielsweise Wahrungen, Rohstoffe und Edelmetalle.16 Anders als bei traditionellen Investments besteht ein wesentliches Merkmal von Hedgefonds in der Flexibilitat der Auswahl von Investmentinstrumenten und Markten.17 Unter Traditionelle Investmentstrategien versteht man „Buy-and-Hold“ -Strategien. Dabei werden Aktien Oder andere Wertpapiere gekauft, eine gewisse Zeit gehalten und anschlieBend wieder verkauft. Hedgefonds setzten hingegen alternative Investmentstrategien wie beispielweise Short Selling ein.18 Der Begriff Short Selling wird in dem Kapitel 2.3 Optionen und Leerverkaufe genauer erlautert. Die Entlohnung bei traditionellen Investmentfonds entspricht einer Verwaltungsgebuhr, die sich an der verwalteten Summe orientiert und nur indirekt von der Wertentwicklung des Fonds abhangt. Hedgefonds hingegen erheben zusatzlich zur jahrlichen Verwaltungsgebuhreine Erfolgsbeteiligung amjahrlichen Fondsgewinn.19
Hedgefonds werden nach Single-Hedgefonds und Dach-Hedgefonds gegliedert. Dach-Hedgefonds investieren in mehrere Single-Hedgefonds.
Dadurch kann eine Diversifikation erreicht und die Volatilitat im Vergleich zu Investitionen in einen einzelnen Hedgefonds reduziertwerden.20 Abbildung 1 zeigt die Kapitalflussstruktur von Dach-Hedgefonds. Bei der Auswahl der einzelnen Single-Hedgefonds ist der Grundsatz der Risikomischung sowie weitere Streuungsvorschriften zu bewahren. Demnach durfen nicht mehr als 20 Prozent des Wertes eines Dach- Hedgefonds in einen einzelnen Single-Hedgefonds angelegt sein.21
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 KapitalflussstrukturDach-Hedgefonds
Quelle:Angelehnt an Kaiser [Hedgefonds] (2004) S. 245
Single-Hedgefonds durfen nicht offentlich vertrieben werden und konnen somit nur als Spezialfonds angeboten und ausschliefelich an professionelle und semi-professionelle Anleger vertrieben werden. Dabei sind Single- Hedgefonds bei der Auswahl der Strategien kaum gesetzlich beschrankt.22
2.2 Hedgefonds Strategien
Die Vorgehensweise von Hedgefonds Managern wird als Hedgefonds- Strategie bezeichnet. Diese Art der alternativen Investments verfolgen unterschiedliche Strategien bei ihren Anlage- und Handelsgeschaften.23 Unabhangig von der gewahlten Anlagestrategie, bleibt ein hohes Anlagerisiko.
Die Handelsstrategie Long-Short Equity gehort zu den gangigsten Strategien. Bei dieser Strategie kauft der Fondsmanager als unterbewertet erachtete Aktien, bei denen ein Kurssteigerung (Long-Position) erwartet wird. Gleichzeitig werden als uberbewertet erachtete Aktien verkauft und auf einen Kursruckgang (Short-Position) spekuliert. Ziel dieser Strategie ist, aus fallenden als auch steigenden Kursen, Ertrage zu erzielen.24
Im Rahmen der Relative Value Strategien werden Bewertungsunterschiede zwischen Wertpapieren fur Arbitragezwecke ausgenutzt. Dabei wird ein unterbewerteter Titel einem uberbewerteten Titel gegenubergestellt.25 Diese Strategie wird auch als marktneutrale Strategie bezeichnet. Hierbei wird versucht unabhangig vom Marktumfeld eine positive Rendite zu erzielen.26
Die Event Driven Strategie beschreibt eine ereignisorientierte Handelsstrategie, bei der bestimmte Ereignisse innerhalb der Planung eines Portfolios berucksichtigt werden. Diese Ereignisse konnen aus Fusionen, Verkaufe, Konkurse, Restrukturierungen Oder auch Insolvenzen entstehen.27
Die Global-Macro-Strategie zieht Schlussfolgerungen aus makrookonomischen Analysen. Dabei versucht der Fondsmanager bei der Auswahl von Wertpapieren, die Preis- und Kursentwicklung fur Aktien, Rohstoffe Oder andere Anlageformen zu berucksichtigen. Das Ziel dieser Strategie ist, bei Trendwenden an Kapital-, Rohstoff- und Devisenmarkten zu profitieren.28
Daneben existieren noch weitere Hedgefonds Strategien diese werden aber mangels Relevanz in dieserArbeit nicht vorgestellt.29
2.3 Optionen und Hebelprodukte
Optionen sind eine spezielle Art von Derivaten, die zu einem Kauf Oder Verkauf eines Wertpapiers, zu einem vorherfestgelegten Kurs berechtigen.30 Dervorherfestgelegte Ausubungspreis, auch Strike genannt, gibt an, zu welchem Preis der Basiswert bei Ausubung der Option gekauft Oder verkauft werden kann. Eine europaische Option liegt vor, wenn die Ausubung der Option nur zu einem bestimmten vorher festgelegten Zeitpunkt moglich ist. 1st die Ausubung der Option jederzeit, bis zu einem festgelegten Zeitpunkt moglich, so liegt eine amerikanische Option vor.31
Der Wert einer Option beruht im Wesentlichen auf der Mobilitat und dem Kurs des zugrunde liegenden Basiswerts, sowie der Laufzeit des Kontraktes.32 Grundsatzlich gliedern sich die Optionskontrakte in Kaufoptionen (Call-Optionen) und Verkaufsoptionen (Put-Optionen).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2 Abgrenzung zwischen Call und Put
Quelle: Eigene Darstellung
Durch den Erwerb einer Kaufoption (Long-Position) erwirbt der Kaufer das Recht, jedoch nicht die Pflicht, einen zugrunde liegenden Anlagewert zu einem vorherfestgelegten Kurs zu erwerben. Fur dieses Recht zahlt der Kaufer einen Preis, die sogenannte „Pramie“.33 In der Regel kauft der Kaufer eine Option dann, wenn er voraussieht, dass der Kurs wahrend der Laufzeit der Option steigen wird. Liegt der zukunftige Kurs uber dem Ausubungspreis, profitiert der Kaufer von der Optionsausubung. Der Verkaufer eines Calls (Short-Position) verkauft das Kaufrecht und kann somit gezwungen sein, den Anlagewert zu verkaufen, wenn der Kaufer die Option ausubt. Grundsatzlich haben Kaufer und Verkaufer eines Calls Erwartungen uber zukunftige Veranderungen am Markt. Verkaufer erwarten, dass bei Ablauf der Option, der Kurs des zugrunde liegenden Anlagewerts unter dem Basispreis und der Pramie liegt. Verkaufer von Optionen werden auch als „Stillhalter“ bezeichnet.34 Durch den Erwerb einer Verkaufsoption (Long-Position) erwirbt der Kaufer, das Recht, nicht jedoch die Pflicht, den zugrundeliegenden Anlagewerten bis zum Ablaufdatum zu einem vorher festgelegten Kurs zu verkaufen. Das Ablaufdatum beschreibt den Tag, bis zu dem die Option spatestens ausgeubt werden kann. Bevor die Option ablauft, konnen Optionsinhaber entscheiden, ob die Position ausgeubt, geschlossen Oder ob diese wertlos verfallen sollen. Der Verkaufer einer Verkaufsoption (Short-Position) kann gemaB den Kontraktbedingungen gezwungen werden, den zugrunde liegenden Basiswertzu kaufen. Vergleichbar wie bei Call-Optionen, haben Kaufer und Verkaufer ebenfalls Vorstellungen uber die Entwicklung des zugrundeliegenden Anlagewertes. Der Kaufer einer Put-Option wird in der Regel die Option erwerben, wenn er davon uberzeugt ist, dass der Kurs wahrend der Laufzeit des Kontraktes fallen wird. Liegt der zukunftige Kurs unter dem Ausubungspreis, so profitiert der Kaufer der Verkaufsoption.
Der Verkaufer hat gegensatzliche Vorstellungen und spekuliert somit darauf, dass der Kurs zum Ablaufdatum hoher sein wird, als der Basispreis abzuglich der Pramie.35
Eine Call-Option lasst sich am besten anhand eines einfachen Beispiels erlautern. Ein Anleger mochte am 1. Marz 2020 circa 1.000 Euro investieren. Er hat die Moglichkeit 11 Aktien des Unternehmens X zu einem Preis von je 88,50 Euro Oder 200 Call-Optionen auf diese Aktie mit einem Ausubungspreis von 95 Euro (Ausubungstermin 31. Dezember 2020) fur 5 Euro je Option kaufen. Beide Geschafte verzeichnen mit11 * 88,50 Euro = 973,50 Euro und 200 • 5 Euro = 1000 Euro beinahe dasselbe Volumen. Sinkt der Aktienkurs am 31. Dezember 2020 auf 80 Euro, wird der Anleger seine Option verfallen lassen und verliert somit seinen gesamten Einsatz von 1000 Euro. Steigt der Aktienkurs auf 105 Euro, wird der Anleger seine Option ausuben. Er kauft 200 Aktien zu je 95 Euro und verkauft diese am Markt fur 105 Euro weiter. Unter Berucksichtigung des gezahlten Optionspreises in Hohe von je 5 Euro, erzielt der Anleger pro Aktie einen Gewinn von 4 Euro. Sein Gesamtgewinn belauft sich somit auf 1000 Euro.36
Die Abbildungen 1 und 2 verbildlichen, wie sich Call- Oder Put-Optionen bei einem steigenden Kurs des Basiswerts verhalten.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle:AngelehntanRudolph, SchaferS. 22ff.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle:AngelehntanRudolph, SchaferS. 22ff.
Beim Kauf einer Option kann zusatzlich eine Hebelwirkung genutzt werden. Der Hebei ist das Verhaltnis in welchem sich der Kurs des Optionsschein in Bezug aufden Basiswert, das sogenannte Underlying, verandert.37
Der Hebei ermoglicht mit einem geringen Kapitaleinsatz hohe Gewinne zu erzielen. Dennoch kann sich die Hebelwirkung auch negativ auf die Anlage auswirken und hohe Verluste bewirken.38 In diesem Zusammenhang ist der Einsatz von Hebeln fur den Optionshandel mit hohen Risiken verbunden.39
2.4Leerverkaufe
Leerverkaufe sind Termingeschafte, bei denen Wertpapiere verkauft werden, die nicht im Besitz des Verkaufers sind.40 Der Gedanke dabei ist, die Wertpapiere zu einem hohen Kurs zu verkaufen und zu einem spateren Zeitpunkt gunstiger zu kaufen, urn so die Differenz als Gewinn einzunehmen. Diese Strategie wird auch „short-selling“ bezeichnet.41 Erfullen sich die Erwartungen des Verkaufers nicht, ist er dennoch verpflichtet sich mit den Aktien einzudecken und die Short-Position aufzulosen. Dabei kann ein „Short-Squeeze“ entstehen. Ein sogenannter ,,Short Squeeze" resultiert, wenn sich Investoren verspekuliert haben und nachtraglich Wertpapiere des Unternehmens aufkaufen mussen urn ihre
Position abzusichern um so die Verluste einzugrenzen.42 Die genannten Kaufe fuhren dazu, dass der Kurs rasant nach oben getrieben wird und eine Kettenreaktion ausgelost wird. Ein Short Squeeze kann beispielsweise entstehen, wenn zahlreiche Leerverkaufer zur selben Zeit ihre Wetten auflosen Oder mehr Aktien leer verkauft werden, als tatsachlich im Umlauf befindlich.43
Um Leerverkaufe zu tatigen, muss der Verkaufer zunachst einen Brokerfinden, der dieses Termingeschaft ermoglicht und die entsprechende Menge an Aktien zum Verkauf leiht. Daruber hinaus muss der Erfullungszeitpunkt bestimmt werden. Der Zeitpunkt der Erfullung, der Tag, an dem der Leerverkaufer die Wertpapiere an den Verleiher liefern muss, kann im Voraus festgelegt Oder offengehalten werden. 1st der Zeitpunkt festgelegt, ist der Verkaufer verpflichtet die entsprechenden Wertpapiere spatestens am Verfallsdatum zu erwerben.44
Leerverkaufe werden hauptsachlich von risikofreudigen Tradern und Hedgefonds getatigt, die auf fallende Kurse setzten und „short“ gehen mochten.45 Sie gehen davon aus, dass sich in der Zukunft ein Verkaufer findet, der ihnen Wertpapiere zu einem gunstigeren Kurs verkauft. Leerverkaufe dienen daher zur Spekulation Oder der Gewinnoptimierung des Wertpapierdepots. Gleichzeitig konnen Leerverkaufe eingesetzt werden um ein anderes Termingeschaft abzusichern.46 Hedgefonds sind fur Leerverkaufe bekannt, da sie durch diese und andere Absicherungsstrategien zur risikoreichsten Anlageklasse zahlen. Der beschriebene Leerverkauf ist ein sogenannter „gedeckter Leerverkauf“. Von den gedeckten Leerverkaufen werden die „ungedeckten Leerverkaufe" unterschieden. Bei ungedeckten Leerverkaufen werden Wertpapiere verauBert, die nicht vorher gekauft Oder geliehen werden.47 Das stellt ein reines Spekulationsgeschaft dar. Neben dem Kursrisiko48 besteht hierbei ebenfalls die Gefahr des Lieferrisikos. Ein Lieferrisiko besteht dann, wenn der Leerverkaufer die Wertpapiere zum Erfullungszeitpunkt nicht erwerben kann, aufgrund von ungenugendem Handel der Wertpapiere Oder der Handel gar ausgesetzt wird. Aus diesem Grund sind ungedeckte Leerverkaufe in Deutschland nicht zulassig.49
[...]
1 Vgl. Hettier [Social Media verandert die Arbeitswelt] S. 38
2 Vgl. Tonn (16.02.2021)
3 Vgl. Hettier [Social Media verandert die Arbeitswelt]
4 Vgl. Weinberg, Parhmann [Social Media] (2011), S.212f.
5 Vgl. Wolgast [Gegenwartiges Niedrigzinsumfeld] (2016) S. 12
6 Vgl. Bauer et al. [Investmentgesetzte] (2020) S. 459
7 Vgl. Kaiser [Hedgefonds] S. 19.
8 Vgl. Kaiser [Hedgefonds] S. 19.
9 Vgl. Bottger [Strukturen und Strategien von Finanzinvestoren] (2006) S. 53.
10 Vgl. Otto [Chancen und Risiken von Hedgefonds fur Investoren] (2005) S. 2 f.
11 Vgl. Donges [Besteuerung von Alternativen Investments] (2008) S. 152.
12 Vgl. Donges [Besteuerung von Alternativen Investments] (2008) S. 151.
13 Vgl. Otto [Chancen und Risiken von Hedgefonds fur Investoren] S. 41.
14 Vgl. Kaiser, [Hedgefonds], S. 56.
15 Vgl. von Arnim, (2008)
16 Vgl. Eling [Hedgefonds-Strategien] (2006) S. 183 f.
17 Vgl. Sievers [Anlegen in Hedge-Fonds] (2007) S. 14.
18 Vgl. Eling [Hedgefonds-Strategien] (2006) S. 12
19 Vgl. Eling [Hedgefonds-Strategien] (2006) S.17f.
20 Vgl. Kaiser [Hedgefonds] (2004) S.245
21 Vgl. BaFin [Hedgefonds] (31.03.2016)
22 Vgl. BaFin [Hedgefonds] (31.03.2016)
23 Vgl. Donges [Besteuerung von Alternativen Investments] (2008) S. 152.
24 Vgl. Eling [Hedgefonds-Strategien], S. 55 f.
25 Vgl. Hornberg [Hedgefonds] S. 99.
26 Vgl. Eling [Hedgefonds-Strategien], S. 34
27 Vgl. Hornberg [Hedgefonds] S. 85 f.
28 Vgl.Hornberg [Hedgefonds]S.78.
29 Hinausgehende Informationen sind in Eling [Hedgefons-Strategien] (2006) S.29 ff zu finden
30 Vgl. Rudolph, Schafer [Optionsscheine] (2010), S. 14 f.
31 Vgl. Rudolph, Schafer[Optionsscheine] (2010), S. 21
32 Vgl. Rudolph, Schafer[Optionsscheine] (2010) S. 25
33 Vgl. Rudolph, Schafer[Optionsscheine] (2010) S. 24
34 Vgl. Rudolph, Schafer[Optionsscheine] (2010) S. 21
35 Vgl. Rudolph, Schafer S. 21 ff.
36 Vgl. Daume, Dennhard [Optionen] (2016) S. 9. f.
37 Vgl. Fischer [Cash, Underlying, Call & Put] (2002) S.2
38 Vgl. Daume, Dennhard Optionen (2016) S. 9.
39 Vgl. Wekker, Ulrich [Der Hebei als MaRstab] (1990) S.21
40 Vgl. Pfingsten [Leerverkaufe] (2010) S. 352
41 Vgl. Eling [Hedgefonds-Strategien] (2006) S. 23
42 Vgl. Chohan [Counter Hegemonic Finance] (2021)
43 Vgl. Short Squeeze (31.01.2021)
44 Vgl. Wansleben, Weick-Ludwig [Unvollkommene Deckung] (2015) S. 398 f.
45 Vgl. Mittermeier [Grundlagen und Regulierungsperspektiven] (2010) S.140
46 Vgl. Mittermeier[Grundlagen und Regulierungsperspektiven] (2010) S.140
47 Vgl. Mittermeier [Grundlagen und Regulierungsperspektiven] (2010) S.141
48 Kursrisiko: Das Kursrisiko beschreibt die Verlustmoglichkeit bei einer ungunstigen Kursentwicklung des zugrundeliegenden Wertpapiers. (Vgl. Dr. Heldt (19.02.2018))
49 Vgl. Pfingsten [Leerverkaufe] (2010) S. 352
- Citar trabajo
- Katharina Khrapova (Autor), 2021, Social Media als Einflussfaktor für die Aktienkursentwicklung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1217821
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.