Alle machen mit im Sportunterricht, sind konzentriert bei der Sache, trainieren um die
gestellte Bewegungsaufgabe zu lösen, da sie sich die Bewegungsaufgabe auch
selbst stellen und fasziniert davon sind: ein Wunschtraum? Die Realität sieht häufig
anders aus: einige Schüler sind motiviert bei der Sache, doch andere sitzen samt
Entschuldigung auf der Bank. Ist es überhaupt möglich, dass alle mitmachen? Ich
werde mich mit der Frage beschäftigen, wie es zu schaffen ist, dass möglichst viele
mitmachen. Doch dieses Mitmachen sollte im Idealfall nicht nur körperlicher Natur
sein, die Schüler sollen auch geistlich und emotional aktiv bei der Sache sein.
Der Ausdruck Beweg-Gründe bezeichnet in diesem Kontext die Triebfedern, die
Menschen dazu bewegen sich sportlich zu betätigen.
Um Motive oder Beweg-Gründe für Schülerinnen und Schüler zu schaffen, muss
man sich im Klaren sein, aus welchen Motiven Menschen, insbesondere Jugendliche
Sport treiben. Dabei muss man auch das aktuelle Bewegungsleben der Jugendlichen
beachten. Nur unter Beachtung dieser Motive kann man die Schülerinnen und
Schüler wirklich erreichen, daher werde ich diese Motive kurz darstellen.
Im Folgenden werde ich auf mehrperspektivischen Unterricht eingehen, welcher
bestrebt ist die genannten Motive oder Beweg-Gründe in sich zu vereinen.
Schließlich soll die grundlegende Fragestellung behandelt werden: Wie ist als
Lehrkraft möglich die Schülerinnen und Schüler zu motivieren? Bezüglich der
Motivation werde ich bewusst nur knapp auf motivationspsychologische Definitionen,
Untersuchungen, Befragungen etc. eingehen. Mir geht es eher um die
sportdidaktische Praxis und ich werde in diesem Sinne praktische Tipps und
Beispiele zur Förderung der Motivation aufführen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Sinn im Sportunterricht
2.1 Beweg-Gründe – Die Vielfalt sportlichen Sinns
2.2 Mehrperspektivischer Sportunterricht
3 Motivation schaffen
3.1 Grundideen zur Förderung der Motivation
3.2 Die didaktische Praxis: Beispielprojekt
4 Fazit
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Alle machen mit im Sportunterricht, sind konzentriert bei der Sache, trainieren um die gestellte Bewegungsaufgabe zu lösen, da sie sich die Bewegungsaufgabe auch selbst stellen und fasziniert davon sind: ein Wunschtraum? Die Realität sieht häufig anders aus: einige Schüler sind motiviert bei der Sache, doch andere sitzen samt Entschuldigung auf der Bank. Ist es überhaupt möglich, dass alle mitmachen? Ich werde mich mit der Frage beschäftigen, wie es zu schaffen ist, dass möglichst viele mitmachen. Doch dieses Mitmachen sollte im Idealfall nicht nur körperlicher Natur sein, die Schüler sollen auch geistlich und emotional aktiv bei der Sache sein.
Der Ausdruck Beweg-Gründe bezeichnet in diesem Kontext die Triebfedern, die Menschen dazu bewegen sich sportlich zu betätigen.
Um Motive oder Beweg-Gründe für Schülerinnen und Schüler zu schaffen, muss man sich im Klaren sein, aus welchen Motiven Menschen, insbesondere Jugendliche Sport treiben. Dabei muss man auch das aktuelle Bewegungsleben der Jugendlichen beachten. Nur unter Beachtung dieser Motive kann man die Schülerinnen und Schüler wirklich erreichen, daher werde ich diese Motive kurz darstellen.
Im Folgenden werde ich auf mehrperspektivischen Unterricht eingehen, welcher bestrebt ist die genannten Motive oder Beweg-Gründe in sich zu vereinen.
Schließlich soll die grundlegende Fragestellung behandelt werden: Wie ist als Lehrkraft möglich die Schülerinnen und Schüler zu motivieren? Bezüglich der Motivation werde ich bewusst nur knapp auf motivationspsychologische Definitionen, Untersuchungen, Befragungen etc. eingehen. Mir geht es eher um die sportdidaktische Praxis und ich werde in diesem Sinne praktische Tipps und Beispiele zur Förderung der Motivation aufführen.
2 Sinn im Sportunterricht
Nach Meinhart Volkamers Definition ist Sport prinzipiell folgenlos und willkürlich (vgl. Volkamer, 1987, S.61). Man treibt Sport also nicht, um einen bestimmten Nutzen oder Zweck damit zu erfüllen, sondern der Sport trägt seinen Sinn in sich. Volkamer spricht von einer individuellen Sinngebung, so ist beispielsweise ein 400-m-Lauf objektiv sinnlos, während er für den Läufer einen subjektiven Sinn besitzt (vgl. Volkamer, 1987, S.61).
Aus diesem Grund ist von einer „grundsätzlichen Paradoxie des Sportunterrichts“ (Brodtmann/Kugelmann, 2002, S.5) zu sprechen, denn im Sportunterricht wird das zur Pflicht gemacht, was in der Freizeit in der Regel freiwillig geschieht. Doch bedeutet dies, dass man Sportunterricht nicht als Sport im engeren Sinn bezeichnen kann, da er einen bestimmten Zweck verfolgt, beispielsweise eine gute Note, und nicht freiwillig geschieht? Bleibt durch diese Paradoxie des Sportunterrichts den Schülerinnen und Schülern das Erfahren eines subjektiven Sinns durch den Sport verwehrt? Ich werde im Folgenden klären, ob es nicht doch möglich ist den Schülerinnen und Schülern im Schulsport einen Einblick in die verschiedenen Sinngehalte von Sport zu geben und einen subjektiven Sinn in dem zu sehen, was sie tun, obwohl der Schulsport letztendlich nicht freiwillig ausgeübt wird.
2.1 Beweg-Gründe – Die Vielfalt sportlichen Sinns
Bevor man über Mittel und Wege zur Motivation der Schülerinnen und Schüler nachdenkt, muss man sich darüber im Klaren sein, aus welchen Gründen sich diese im Sportunterricht engagieren. Häufig spielen im Sportunterricht „äußerliche Beweg-Gründe“ (Brodtmann/Kugelmann, 2002, S.5) eine Rolle, wie beispielsweise das Streben nach einer guten Zensur oder soziale Anerkennung.
Diese äußerlichen Beweg-Gründe können jedoch nicht das Ziel eines guten Sportunterrichts sein. Vielmehr sollen die Schüler nicht nur körperlich, sondern auch emotional bei der Sache sein, „weil die Themen selbst, um die es im Sportunterricht jeweils geht, für sie etwas Sinnvolles bedeuten.“(Brodtmann/Kugelmann, 2002, S.5)
Doch wie ist das zu bewerkstelligen? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, muss man sich zunächst fragen, warum Jugendliche und Erwachsene in ihrer Freizeit Sport treiben und Freude dabei empfinden. Ich werde also die unterschiedlichen Motive oder Beweg-Gründe, warum Menschen Sport treiben, aufzeigen.
Die Frage nach der Motivation fragt nach den Motiven, also nach dem „Warum“ und „Wozu“ des menschlichen Verhaltens. (Gabler, 2002, S.12)
„So wie sich das Sporttreiben dem Betrachter sehr vielfältig zeigt, so vielfältig sind auch die Motive des Sporttreibens.“ (Gabler, 2002, S.11) Um jedoch diese Fülle an Motiven in Grenzen zu halten, teilt die Motivationspsychologie diese in Grundsituationen ein, „zu denen relativ viele Personen überdauernde, generelle und individuelle Wertdispositionen besitzen.“ (Gabler, 2002, S.13) In der Motivationspsychologie werden die einzelnen Motive in Cluster eingeordnet und benannt, beispielsweise „die spaßbetonten Leistungsorientierten“ oder „die Erholung suchenden Naturverbundenen“. (Gabler, 2002, S.29) Diese Clusteranalysen machen deutlich, dass die einzelnen Sporttreibenden meistens von mehreren Motiven bestimmt werden. (vgl. Gabler, 2002, S.29)
Dietrich Kurz teilt die unterschiedlichen Motive in sechs Kategorien ein, die er als verschiedene Perspektiven bezeichnet. (vgl. Kurz, 2004, S.66) Diese pädagogischen Perspektiven verbinden die Frage nach dem subjektiven Sinn sportlicher Handlungen mit der Frage, „inwieweit das Sporttreiben generell zu pädagogisch vertretbaren Entwicklungs-, Lern- und Bildungsprozessen […] beitragen kann.“ (Gabler, 2002, S.241)
Die Perspektive Leistung bezeichnet „das Interesse, Leistungen zu erbringen und Grenzen zu erfahren“ (Brodtmann/Kugelmann, 2002, S.6). Für viele Menschen geht es Sport vor allem darum, die eigenen Leistungen zu optimieren und sich mit anderen im Wettkampf zu messen.
Das Erfahren von Misslingen und Gelingen spielt für den Leistenden eine wichtige Rolle und führt zu einer realistischen Selbsteinschätzung und zu Selbstbewusstsein. Allerdings kommen nur relativ wenige in den Genuss des Erfolgs durch Leisten. Für weniger Erfolgreiche, das heißt weniger Sportbegabte, wird dieser Beweg-Grund schnell zum „Nicht-Beweg-Grund“. (vgl. Brodtmann/Kugelmann, 2002, S.7)
Der Beweg-Grund Miteinander bezeichnet das „Bedürfnis nach Zugehörigkeit in einer Gemeinschaft“ (Brodtmann/Kugelmann, 2002, S.6). Sport spielt sich meistens in der Gemeinschaft mit anderen ab. Diese Gemeinschaft und das Miteinander müssen gelernt und Grundsätze wie Fairness beachtet werden, damit ein positives Gemeinschaftsgefühl entsteht. Jugendliche wollen zum einen Mitglied einer Gruppe sein, zum anderen wollen sie aber auch eine individuelle Identität verkörpern. Dieser Gegensatz findet in der Abgrenzung einzelner Cliquen ihren Ausdruck, so unterscheiden sich beispielsweise die Skateboardszene und die Beachvolleyballszene in Kleidung, Musikgeschmack und Lifestyle. (vgl. Brodtmann/Kugelmann, 2002, S.6)
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- Arbeit zitieren
- Lisa Sangmeister (Autor:in), 2007, Motivation im Sportunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121561
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