Seit 1991 hat ein grundlegendes Umdenken in der indischen Wirtschaftspolitik stattgefunden. Durch die eingeleiteten Reformen ist Indien seit nunmehr fast 17 Jahren auf dem Weg zu einer Marktwirtschaft nach westlichem Vorbild. Für ausländische Investoren, ausländisches Kapital und ausländische Produkte ist der Zugang zu dem riesigen Subkontinent so einfach wie nie zuvor. Dieses enorme Potenzial haben auch die großen deutschen Automobilhersteller erkannt. Sie sehen das Land zum einen als Absatzmarkt zum anderen aber auch zunehmend als Investitionsstandort. Aufgrund der Größe des Landes haben sich einzelne Regionen auf unterschiedliche Industrien spezialisiert. Für die Automobilindustrie bildet sich seit einigen Jahren neben der südwestlich gelegenen Region um Chennai auch das im Bundesstaat Maharashtra auf der Westseite Indiens gelegene Pune als wichtiges Technologiecluster heraus. Auch die indische Regierung hat das Potenzial der Automobilbranche erkannt und im Jahr 2006 mit dem „Automotive Mission Plan 2006-2016“ die staatlichen Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Automobilindustrie in Indien konkretisiert. Die vorliegende Arbeit soll einen Überblick darüber bieten, welche Rahmenbedingungen für die deutsche Automobilindustrie am Standort Pune gelten und die Frage beantworten, warum Pune mittlerweile eine ernsthafte Alternative darstellt, wenn es darum geht einen geeigneten Investitionsstandort zu finden.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Die aktuelle Situation auf dem automobilen Wachstumsmarkt Indien
1.1 Problemstellung
1.2 Vorgehensweise
1.3 Ausgangssituation
2 Grundlegende Begrifflichkeiten
2.1 Definition des Begriffs Standortfaktor und Kategorisierungsmöglichkeiten der verschiedenen Faktoren
2.2 Clusterbildung
2.2.1 Ursachen für regionale Spezialisierung
2.2.2 Vorteile durch regionale Spezialisierung
3 Betrachtung verschiedener Standortfaktoren am Automobilcluster „Pune“
3.1 Soziale Infrastruktur
3.2 Kaufkraft im Bundesstaat „Maharashtra“
3.3 Verfügbarkeit und Preise von verschiedenen Produktionsfaktoren
3.3.1 Grundstücke
3.3.2 Energie
3.3.3 Qualifizierte Arbeitskräfte
3.4 Verkehrsinfrastruktur
3.5 Abgabenstruktur
3.5.1 Ertragssteuern insbesondere Corporate Income Tax (Einkommenssteuer)
3.5.2 Zollgebühren und Einfuhrabgaben
3.6 Incentives des Bundesstaats Maharashtra
4 Fazit
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
ABBILDUNG 1: PRODUKTIONSSTANDORTE DEUTSCHER AUTOMOBILHERSTELLER IN INDIEN
ABBILDUNG 2: KATEGORISIERUNGSMÖGLICHKEIT FÜR STANDORTFAKTOREN UND EINIGE WICHTIGE BEISPIELE
ABBILDUNG 3: RELATIVE VERTEILUNG DER KAUFKRAFT ("RELATIVE PURCHASING POWER" PRO MILLION HAUSHALTE) 1999
ABBILDUNG 4: DISKREPANZ ZWISCHEN ELEKTRIZITÄTS-SPITZENNACHFRAGE UND -SPITZENANGEBOT
ABBILDUNG 5: ENERGIEKOSTEN IN INDIEN IM VERGLEICH MIT ANDEREN STAATEN
ABBILDUNG 6: DER MUMBAI - PUNE EXPRESSWAY
Tabellenverzeichnis
TABELLE 1: ÜBERSICHT ÜBER DIE IN INDIEN EXISTIERENDE STEUERN UND ABGABEN
TABELLE 2: ÜBERBLICK ÜBER DIE ERTRAGSSTEUERBELASTUNG IN INDIEN
1 Die aktuelle Situation auf dem automobilen Wachstumsmarkt Indien
1.1 Problemstellung
Seit 1991 hat ein grundlegendes Umdenken in der indischen Wirtschaftspolitik stattgefunden. Durch die eingeleiteten Reformen ist Indien seit nunmehr fast 17 Jahren auf dem Weg zu einer Marktwirtschaft nach westlichem Vorbild. Für ausländische Investoren, ausländisches Kapital und ausländische Produkte ist der Zugang zu dem riesigen Subkontinent so einfach wie nie zuvor.1
Dieses enorme Potenzial haben auch die großen deutschen Automobilhersteller erkannt. Sie sehen das Land zum einen als Absatzmarkt zum anderen aber auch zunehmend als Investitionsstandort.
Aufgrund der Größe des Landes haben sich einzelne Regionen auf unterschiedliche Industrien spezialisiert. Für die Automobilindustrie bildet sich seit einigen Jahren neben der südwestlich gelegenen Region um Chennai auch das im Bundesstaat Maharashtra auf der Westseite Indiens gelegene Pune als wichtiges Technologiecluster heraus. Auch die indische Regierung hat das Potenzial der Automobilbranche erkannt und im Jahr 2006 mit dem „Automotive Mission Plan 2006-2016“ die staatlichen Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Automobilindustrie in Indien konkretisiert.
Die vorliegende Arbeit soll einen Überblick darüber bieten, welche Rahmenbedingungen für die deutsche Automobilindustrie am Standort Pune gelten und die Frage beantworten, warum Pune mittlerweile eine ernsthafte Alternative darstellt, wenn es darum geht einen geeigneten Investitionsstandort zu finden.
1.2 Vorgehensweise
Kapitel 1.3 dient als einleitendes Kapitel und beschreibt kurz die aktuelle Situation bezüglich der verschiedenen Aktivitäten deutscher Autobauer in Indien.
Kapitel 2 schafft die theoretischen Grundlagen für die Arbeit, indem es die Begriffe „Standortfaktor“ und „Cluster“ definiert. Gerade die Vielzahl der in der Literatur vorhandenen Definitionen für den Begriff „Standortfaktor“ macht eine Einschränkung dahingehend notwendig, welche Faktoren in dieser Arbeit betrachtet werden sollen. Es wird außerdem geklärt, welche Merkmale ein regionales Industriezentrum erfüllen muss um als sog. „Cluster“ eingestuft zu werden und welche Vorteile eine derartige Konzentration für die ansässigen Unternehmen bietet.
Kapitel 3 geht dann detailliert auf die zuvor ausgewählten Standortfaktoren ein. Zuerst wird die soziale Infrastruktur beleuchtet, wobei die Faktoren „Bildungsinstitutionen“, „medizinische Versorgung“ und „Lebensqualität“ erörtert werden.
Anschließend wird die Attraktivität der Region bezüglich des Absatzmarkts beschrieben indem die Kaufkraft der Einwohner analysiert wird.
Es folgt ein Überblick über die Verfügbarkeit und die Preise der Produktionsfaktoren „Grundstücke“, „Energie“ und „Arbeitskraft“, womit die Attraktivität des Standorts bezüglich des Beschaffungsmarkts analysiert werden soll.
Die Arbeit geht dann kurz auf die Verkehrsinfrastruktur in der Region um Pune ein, bevor im letzten Punkt des Kapitels beschrieben wird mit welchen Abgaben zu rechnen ist und welche Anreize der Bundesstaat Maharashtra zur Ansiedlung ausländischer Automobilhersteller vorhält.
Kapitel 4 resümiert die aus der Arbeit gewonnenen Erkenntnisse und skizziert einen Ausblick auf die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung des Standorts Pune.
1.3 Ausgangssituation
Von den sechs großen deutschen Automobilherstellern Audi, BMW, Mercedes, Opel, Porsche und Volkswagen haben zum heutigen Zeitpunkt vier Hersteller langfristige angelegte Investitionen auf dem Indischen Markt geplant bzw. begonnen.
BMW eröffnete im März 2007 ein Completely-Knocked-Down-Werk (CKD) in Chennai in dem es aus Deutschland gelieferte Bausätze der 3er und 5er Reihe für den indischen Markt montiert.2
Die Volkswagen Tochter Audi montiert seit Anfang 2008 auf dem Werksgelände der Konzernschwester Skoda im ca. 150km nordöstlich von Pune gelegenen Aurangabad die Oberklasselimousine A6.3 Seit Oktober 2008 und damit rund zwei Monate früher als ursprünglich geplant wird dort auch der A4 für den lokalen Markt montiert. Bis zum Jahr 2015 sollen rund 11.000 Audi A4 und 7000 Audi A6 produziert werden und rund 30 Millionen Euro in den Standort investiert werden.4
Bereits seit 1995 produziert Daimler in einem gemieteten Werk in Chikhali einem Stadtteil Punes die Mercedes-Benz E-Klasse, sowie seit 2000 die S-Klasse und seit 2001 die C-Klasse. Im Mai 2007 wurde mit dem Bau eines eigenen CKD-Werks in Chakan, einem Industriegebiet von Pune begonnen. Ab Anfang 2009 soll die Produktion der oben genannten Baureihen hierher verlagert werden.5
Die umfangreichsten Investitionen tätigt derzeit jedoch die Volkwagen AG. Ebenfalls in Chakan bei Pune entsteht derzeit auf einem230 Hektar großen Areal ein Vollfertigungswerk mit Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei und Montage. Im Unterschied zu den oben beschriebenen Konkurrenten setzt VW somit nicht ausschließlich auf die Montage von fertig gelieferten Montagesets, vielmehr will man einen nennenswerten Teil des benötigten Materials von lokalen Zulieferern beziehen. Mit einer Investitionssumme von rund 580 Millionen Euro wird das Werk rund 40 Prozent teurer als geplant, dafür soll hier schon ab 2009, ein Jahr früher als geplant mit der Produktion von bis zu 110.000 Fahrzeugen jährlich begonnen werden.6 „Die Mehrkosten für das VW-Werk gehen auf die geplante zusätzliche Fabia-Montagelinie zurück. Der Kleinwagen der VW Tochter Skoda wird bislang im Skoda-Werk Aurangabad gebaut. Künftig solle er an beiden Standorten gebaut werden.“7
Abbildung 1 gibt einen Überblick über die regionale Verteilung der genannten deutschen Autobauer.
ABBILDUNG 1: PRODUKTIONSSTANDORTE DEUTSCHER AUTOMOBILHERSTELLER IN INDIEN
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung
[...]
1 Vgl. (Wamser, et al., 2005 S. 10).
2 Vgl. (Manager Magazin, 2007)
3 Vgl. (Volkswagen AG, 2008)a.
4 Vgl. (Volkswagen AG, 2008)b.
5 Vgl. (Autosieger.de, 2007).
6 Vgl. (Volkswagen AG, 2006).
7 (Wolfsburger Allgemeine Zeitung, 2008).
- Citar trabajo
- Tobias Ritter (Autor), 2008, Standortfaktoren für die deutsche Automobilindustrie bei der Entscheidung für den Zukunftsmarkt Indien, dargestellt am Automobilcluster‚ 'Pune', Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121398
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