In dem Grundkurs „Narrenfigurationen in der Literatur des Spätmittelalters“ beschäftigten wir
uns mit den verschiedenen Formen der Narrheit in besonderen und berühmten Werken dieser
Epoche. Dazu zählten unter anderem Iwein, Lancelot und Tristan, aber auch die Narren von
Brants „Narrenschiff“. Den Inhalt eines Seminars bildete das Thema „Alle gemeinsam oder
Wie aus Weisen Narren werden“. Die Grundlage dieser Diskussion fanden wir im
„Lalebuch“, einer 1597 erstmals gedruckten Schwanksammlung, die sich bis heute im
Original und in vielen Bearbeitungen großer Beliebtheit erfreut. Die Geschichte der Lalen hat
mich besonders fasziniert und angesprochen und ich möchte mich deshalb im Folgenden
näher mit ihr auseinandersetzen.
Um den Text später genau untersuchen zu können, gebe ich zunächst eine kurze
inhaltliche Zusammenfassung. Meinen Schwerpunkt werde ich jedoch auf das Motiv des
Gemeinen Nutzens, das sich durch das gesamte Werk zieht, legen. Da das Streben nach
diesem Nutzen eng mit der angenommenen Narrheit der Lalen verbunden ist, möchte ich
zuvor allerdings die Entwicklung der Narrheit erläutern.
Außerdem hoffe ich, eine Antwort auf die Frage zu finden, inwieweit es sich bei den
Anstrengungen der Lalen um Aktionen zum Wohle aller handelt, oder ob es vielleicht doch
manchmal eher der Gedanke des Eigennutzes ist, der sie zu ihren Taten anspornt.
Beim Lesen des Textes kann man auch erkennen, dass aus dem erwünschten Nutzen
schnell und oft eher ein großer Schaden für die ganze Lalengemeinschaft entsteht. Ich möchte
versuchen, diesen Gegensatz darzulegen und zu klären, in welchem Maße der Nutzen oder
Schaden im Vergleich mit der Narrheit steigt beziehungsweise sinkt.
Stützen werde ich mich in meinen Erläuterungen hauptsächlich auf die Artikel von
Werner Röcke, Hans Joachim Behr und Fritz Stroh, (und natürlich auf „Das Lalebuch“ in der
Ausgabe von 1998, herausgegeben von Stefan Ertz), die wie alle anderen Hilfsmittel genauer
im Literaturverzeichnis angegeben sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Inhaltliche Zusammenfassung
- Entwicklung der Narrheit
- Alle gemeinsam oder Jeder für sich ?
- Das Motiv des Gemeinen Nutzens
- Der gemeinsame Eigennutz
- Vom Gemeinnutzgedanken zum Egoismus
- Gemeiner Nutz vs. Gemeiner Schaden
- Abschlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Motiv des gemeinen Nutzens im „Lalebuch", einer Schwanksammlung aus dem 16. Jahrhundert. Die Arbeit analysiert, inwieweit das Streben nach dem gemeinen Nutzen in der Lalengemeinschaft tatsächlich zum Wohl aller beiträgt oder ob es nicht vielmehr der Eigennutz ist, der die Lalen zu ihren Taten anspornt. Die Arbeit untersucht auch, wie sich die Narrheit der Lalen entwickelt und welche Auswirkungen sie auf die Gemeinschaft hat.
- Entwicklung der Narrheit der Lalen
- Das Motiv des Gemeinen Nutzens und seine Bedeutung für die Lalengemeinschaft
- Die Rolle des Eigennutzes im Handeln der Lalen
- Das Verhältnis von gemeinem Nutzen und Schaden in der Geschichte
- Die Komik und der satirische Charakter des „Lalebuchs"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer kurzen inhaltlichen Zusammenfassung des „Lalebuchs", die die Geschichte der Lalengemeinschaft und ihre Entwicklung von weisen Beratern zu närrischen Bauern schildert. Im Anschluss daran wird die Entwicklung der Narrheit der Lalen im Detail analysiert. Die Arbeit zeigt, wie das Licht der Weisheit bei den Lalen nach und nach erlischt und durch die Finsternis der Narrheit ersetzt wird.
Die Arbeit untersucht dann das Motiv des gemeinen Nutzens. Es wird gezeigt, dass die Lalen zwar immer wieder vom gemeinen Nutzen sprechen, ihr Handeln jedoch oft von Egoismus und Eigennutz geprägt ist. Die Arbeit analysiert verschiedene Episoden aus dem „Lalebuch", die das Streben der Lalen nach dem gemeinen Nutzen und die Folgen ihres närrischen Verhaltens verdeutlichen.
Schließlich wird das Verhältnis von gemeinem Nutzen und Schaden im „Lalebuch" untersucht. Die Arbeit zeigt, dass die Lalen durch ihre Narrheit immer größeren Schaden anrichten, obwohl sie eigentlich das Wohl der Gemeinschaft im Auge haben. Die Arbeit verdeutlicht, wie die Narrheit der Lalen zu einem unaufhaltsamen Prozess des Untergangs führt, der schließlich in der Zerstörung ihres Dorfes gipfelt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Lalebuch, Narrheit, Gemeiner Nutzen, Eigennutz, Schaden, Komik, Satire, Spätmittelalter, Schwankliteratur. Die Arbeit analysiert die Entwicklung der Narrheit der Lalen, die Auswirkungen des Gemeinen Nutzens und des Eigennutzes auf die Lalengemeinschaft sowie das Verhältnis von Nutzen und Schaden im Kontext der Geschichte.
- Citation du texte
- Stefanie Kahl (Auteur), 2001, Das Motiv des gemeinen Nutzens im Lalebuch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12091
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