Auf den ersten Blick scheint es paradox, in Cicero einen der Totengräber der Republik sehen zu wollen. Schließlich wird er oft als die Verkörperung des republikanischen Gedankens angesehen und hat sich auch selber so dargestellt. Dennoch hat er mit seinen Philippischen Reden ungewollt zum Untergang der Republik beigetragen.
Es ist das Ziel dieser Arbeit, diese Behauptung anhand von ausgewählten Aspekten in den Philippischen Reden zu beweisen.
Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Darstellung Octavians in den Philippischen Reden. Um jedoch verstehen zu können warum sich Cicero so sehr für den Adoptivsohn Caesars einsetzte, müssen zuerst die Hintergründe dieses Bündnisses genauer betrachtet werden. Im zweiten Teil der Arbeit soll es um die außerordentlichen Kommanden gehen, die Cicero für Octavian, M. Iunius Brutus und C. Cassius Longinus beantragte. Wie versuchte er deren eigenmächtiges Vorgehen zu rechtfertigen? Inwiefern verdeutlichen oder fördern Ciceros Anträge und seine Argumentation die allgemeine Krise, in der sich die Republik befand?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Cicero und Octavian
- Verhältnis zwischen Cicero und Octavian im Herbst 44 v. Chr.
- Überhöhung Octavians in den Philippischen Reden
- Die nachträgliche Anerkennung von Hochverrat?
- Forderung nach einem außerordentlichen Imperium für Octavian
- Forderung nach außerordentlichen Imperien für Brutus und Cassius
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle Ciceros im Untergang der römischen Republik, insbesondere im Kontext seiner Philippischen Reden. Sie argumentiert, dass Cicero, trotz seines Images als Verkörperung republikanischer Ideale, durch seine Reden ungewollt zum Untergang der Republik beigetragen hat. Die Analyse konzentriert sich auf ausgewählte Aspekte der Reden, um diese Behauptung zu belegen.
- Darstellung Octavians in den Philippischen Reden
- Die Hintergründe des Bündnisses zwischen Cicero und Octavian
- Ciceros Anträge auf außerordentliche Kommandos für Octavian, Brutus und Cassius
- Die Rechtfertigung von eigenmächtigem Vorgehen durch Cicero
- Die allgemeine Krise der Republik und Ciceros Rolle darin
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die These auf, dass Cicero durch seine Philippischen Reden ungewollt zum Untergang der Republik beitrug. Das Kapitel über Cicero und Octavian untersucht zunächst das Verhältnis beider im Herbst 44 v. Chr. Es beleuchtet die Gründe für Ciceros Unterstützung Octavians und analysiert die Quellenlage, insbesondere die Atticus-Briefe und Plutarchs Cicero-Biographie. Der Fokus liegt auf der strategischen Allianz beider Figuren und Ciceros Kalkül, Octavian für seine Zwecke zu nutzen. Das Kapitel über die nachträgliche Anerkennung von Hochverrat befasst sich mit Ciceros Anträgen auf außerordentliche Imperien für Octavian, Brutus und Cassius und dessen Rechtfertigung.
Schlüsselwörter
Cicero, Philippische Reden, Octavian, römische Republik, Marcus Antonius, Brutus, Cassius, außerordentliche Imperien, Hochverrat, republikanische Ideale, politische Strategien, Quellenkritik.
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- Maja Hetmank (Author), 2008, Die Philippischen Reden von Cicero, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120719