Diese Arbeit soll einen Einblick in die Möglichkeiten und Chancen der konfrontativen
Pädagogik als Präventionsmaßnahme für die Schule liefern.
Zuerst möchte ich die Notwendigkeiten von Präventionsmaßnahmen begründen und die
gegenwärtige Stellung und Situation von Schule kurz umreißen. Anschließend will ich die
Ursprünge der konfrontativen Methoden vorstellen und eine Definition anführen. Der
Hauptteil der Arbeit soll sich mit den Anwendungsgebieten, den Zielen und den
methodischen Vorgehen befassen. In diesem Zusammenhang sollen einige
Abwandlungsformen und Praxisbeispiele angeführt werden, die die Erfolgschancen und die
bisherige Etablierung belegen sollen.
Voranstellend soll erwähnt werden, dass das Ergebnis dieser Arbeit keine „Patentrezepte“ für
den Umgang mit Schülern und für die konkrete Umsetzung liefern kann, da die Einführung
und Anwendung der hier dargestellten Methode individuell verschieden ist (und sich erst in
der Praxis bewährt bzw. nicht) und von dem jeweiligen Schultyp, der Personenanzahl und
dem konkreten Problem abhängig ist. Allerdings sollte die Methode als eine Anregung und
mögliche Orientierung für die Präventionsarbeit gesehen werden.
Gliederung
1) Vorwort
2) Einführung
3) Ursprünge und Definition
4.1) Vorraussetzungen
4.2) Ziele und methodisches Vorgehen
4.3) Abwandlungsformen und Beispiele
5) Zusammenfassung
6) Literaturverzeichnis
1) Vorwort
Diese Arbeit soll einen Einblick in die Möglichkeiten und Chancen der konfrontativen Pädagogik als Präventionsmaßnahme für die Schule liefern.
Zuerst möchte ich die Notwendigkeiten von Präventionsmaßnahmen begründen und die gegenwärtige Stellung und Situation von Schule kurz umreißen. Anschließend will ich die Ursprünge der konfrontativen Methoden vorstellen und eine Definition anführen. Der Hauptteil der Arbeit soll sich mit den Anwendungsgebieten, den Zielen und den methodischen Vorgehen befassen. In diesem Zusammenhang sollen einige Abwandlungsformen und Praxisbeispiele angeführt werden, die die Erfolgschancen und die bisherige Etablierung belegen sollen.
Voranstellend soll erwähnt werden, dass das Ergebnis dieser Arbeit keine „Patentrezepte“ für den Umgang mit Schülern und für die konkrete Umsetzung liefern kann, da die Einführung und Anwendung der hier dargestellten Methode individuell verschieden ist (und sich erst in der Praxis bewährt bzw. nicht) und von dem jeweiligen Schultyp, der Personenanzahl und dem konkreten Problem abhängig ist. Allerdings sollte die Methode als eine Anregung und mögliche Orientierung für die Präventionsarbeit gesehen werden.
2) Einführung
Schule war und wird auch künftig ein bedeutender Raum für Kinder und Jugendliche und ihre Entwicklung sein. Allerdings hat sich die Rolle und Bedeutung der Schule in den letzten Jahren stark gewandelt und das traditionelle Bild der Schule als Bildungs- und Erziehungsstätte kann in der Form allein nicht mehr bestehen. Die Schule hat sich zunehmend in Richtung Ganztagsschule und eigenständige Lebenswelt entwickelt, in der die Jugendlichen einen Großteil ihrer Zeit verbringen. In der Lebenswelt Schule wird man nicht nur auf eine künftige Rolle für die Gesellschaft und Berufswelt vorbereitet, sondern innerhalb dieses Lebensraumes entwickeln sich Freundschaften (peer-group) und man wird mit alltäglichen Problemen konfrontiert. Somit ist Schule ein kommunikativer Treffpunkt und eine erfahrbare Sozialität.
Durch diese Veränderung werden neue didaktische und methodische Notwendigkeiten ersichtlich. Gerade im Bezug auf die sozialen Probleme Gewalt und Drogen muss die Schule reagieren und darf sich nicht von diesen abschotten, denn sie sind ebenfalls Bestandteil des sozialen Geschehens. Im Sinne einer gewaltfreien Schule äußert sich Rolf Haubls wie folgt: „Wer eine Schule ohne Gewalt will, muss eine andere Schule wollen.“[1] Das bedeutet, dass man sich für neuere Konzepte und Methoden öffnen sollte, die im Sinne von Präventionsarbeit an die Sozialpädagogik anknüpfen.
Es gibt verschiedene Formen der Präventionen, die in unterschiedlichen Graden die Eltern, die Lehrer, die Schüler und die Schulverwaltungen ansprechen. Neben meditativen Programmen oder einer Verhaltensänderung über Werteerziehung / Demokratieerziehung versucht sich jüngst die Konfrontative Pädagogik in der Praxis zu bewähren. Obwohl der Ansatz zu Teilen stark kritisiert wird, zeigt sich die konfrontativ ausgerichtete Pädagogik in verschiedenen Abwandlungen und Praxisbeispielen. Es stellt sich die Frage, worin der Ursprung dieser Präventionsform liegt und wie sich die Besonderheit dieser begründen lässt.
3) Ursprünge und Definition
Seit ca. 10 Jahren gibt es die Konfrontative Pädagogik (KP) in Deutschland, aber die ersten Konzepte wurden bereits in den späten 80’er Jahren durchgeführt. Der US-Vorreiter für die so genannten Anti-Aggressivitäts-Trainings (AAT) und die Coolness-Trainings (CT) ist die US Glen Mills School. Hierbei handelt es sich um ein offenes Heim im Campus Stil der Princton University, das seit 1984 Kurse mit Jugendlichen durchführte. 2 Jahre später nahm die Jugendstrafanstalt Hameln in Niedersachsen die AAT’s in ihr Programm auf und konnte so die dortigen Aggressionen und die Rückfallrate der jugendlichen Straftäter vermindern.[2]
Die Gründe für das Aufgreifen dieser neuen Methode liefert die Definition von Jens Weidner:
„Konfrontative Pädagogik versteht sich in diesem Sinne als Ergänzung, als pädagogische ultima ratio […], wenn akzeptierendes Begleiten […], non-direktive Gesprächsforschung […], einfühlsame Einzelfälle oder ein lebensweltorientierter Zugang […] nicht mehr ausreichen.“[3]
Die KP wendet sich folglich von einer reinen Verständnispädagogik ab und versucht Verhalten nicht zu verharmlosen. Stattdessen werden die Täter mit ihrem Handeln und ihren Opfern (und der Opferperspektive) konfrontiert und sind gezwungen sich mit diesen auseinanderzusetzen. Hierbei wird primär das abweichende Verhalten in den Mittelpunkt gestellt, allerdings mit einem positiven Menschenbild im Hinterkopf. Diese Einstellung gegenüber den Jugendlichen / Gewalttätern greift die folgende Botschaft auf:
„Schaut her, wir [die Therapeuten, Trainer] sind da, wir weichen nicht, wir fordern und konfrontieren Dich. Dabei geht es ausschließlich um Deine ,miesen Taten’, nicht um Dich als Person. Deine niederträchtigen, gemeinen Handlungen sind nicht akzeptabel, sie müssen „saniert“ und positiv verändert werden – gerade, weil wir Dich mögen.“[4]
Anhand dieser Definition und Auffassung soll im nächsten Teil die Möglichkeiten der KP als Präventionsmaßnahme diskutiert und dargestellt werden.
[...]
[1] In: Weidner, Jens/ Kilb, Rainer/ Gall, Rainer (Hrsg.): Konfrontative Pädagogik in der Schule. Anti-Aggressivitäts- und Coolnesstraining. Weinheim und München. 2006. S. 22.
[2] Zur Ursprungsgeschichte vgl. www.konfrontative-paedagogik.de (Deutsches Institut für konfrontative Pädagogik).
[3] In: Weidner, Jens/ Kilb, Rainer/ Gall, Rainer (2006). S. 124.
[4] In: Weidner, Jens/ Kilb, Rainer/ Gall, Rainer (2006). S. 94.
- Arbeit zitieren
- Marlen Berg (Autor:in), 2007, Konfrontative Pädagogik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120608
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