Vorwort oder ´Die Begründung zur Wahl der Gesprächspartner´
Es sei vorab bemerkt, dass sich im Folgenden die zwei dekadentesten (endstuflichtesten) Formen, d.h.
das „Leben“ und der „Tod“ in personifizierter Form unterhalten werden.
Der Tod als das Nichtvitale kann in seiner Form nichts in Sachen Liebe erfahren, wodurch es
ihm unmöglich ist, darüber etwas zu artikulieren. Er ist diesbezüglich auf sein Pendant
angewiesen. Das Leben, sich als das definierend, was jedem menschlichen Körper im Diesseits
innewohnt, empfindet wegen seiner Art bei jedem Akt gedanklicher wie auch körperlicher
Liebe, dass es in einem Körper ist. Aus diesem Wesen zieht es sein Wissen um die Liebe.
Prolog oder ´Die Orientierung der Gedankenganginhalte´
Tod: Nun – Ewiglicher Bruder – da sind wir beide seit Jahrhunderten unter den
Menschen und klärten schon so manches Geschehen und Ereignis, was die
Vergänglichen betrifft. Doch den einen Aspekt haben wir noch nicht ...!
Leben: Gevatter, was ermangelt Dir?
Tod: Mein Blick schweift in den Osten sogleich auch in den Westen und hier wie da
vernehmend, haben die Menschen nur ein Wort für etwas, was so unterschiedliche
Ebenen umfasst – das wohl mannigfaltigste Abstraktum an sich.
Leben: Ich meine zu verstehen, welchem Verständnis wir uns weitergehend nähern
wollen. Handelt es sich um die(se) latente Möglichkeit, die in jedem
menschlichen Wesen vorhanden ist? Es zu realisieren, ist der unbewusste Drang
all dieser. Sie suchen die Erfüllung dieses Dranges in der Außenwelt, d.h. gar
wohl im Gegenüber des anderen Geschlechtes oder, wenn die Persönlichkeitsstruktur
entsprechend geformt ist, auch im eigenen. [...]
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