Diese Arbeit analysiert aus gegebenem Anlass die Gründe, welche für einen frühen Fremdsprachenunterricht sprechen. Dabei werden (neuro-)physiologische und kognitive Faktoren ebenso berücksichtigt wie psychische und gesellschaftliche Aspekte. Darauf aufbauend werden pädagogische Konzepte dargestellt, welche sich aufgrund der dargestellten Zusammenhänge für den Einsatz in der Grundschule eignen. Der frühe Fremdsprachenunterricht hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Er ist inzwischen an den meisten öffentlichen deutschen Grundschulen eingeführt worden.
Englisch als „lingua franca“ gewinnt als eine internationale Verkehrssprache in einer globalisierten Welt eine zunehmende Bedeutung. Indem das Erlernen der Fremdsprache die Kommunikation zwischen Menschen aus verschiedenen Ländern ermöglicht, kann sich die Bevölkerung dieser Länder zu einer europäischen Gemeinschaft vereinigen. Daneben profitiert auch der Einzelne in einer Gemeinschaft durch das lebenslange Erlernen von Fremdsprachen, indem er sich als ein aktives Mitglied in die Gemeinschaft einbringen kann. Deshalb wurde bereits 1995 die Bedeutung lebenslangen Fremdsprachenlernens vom Europäischen Parlament und vom Europäischen Rat herausgestellt und in nachfolgenden Beschlüssen beständig wieder aufgegriffen. Damit war der Weg zur Umsetzung des frühen Fremdsprachenunterrichts in Deutschland bereitet. Indem Englisch in allen europäischen Ländern als erste Fremdsprache gelehrt und gelernt wird, erfolgt der frühe Fremdsprachenunterricht überwiegend in Englisch.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1 Empirische Befunde zum Spracherwerbsprozess
1.1 Beschreibung des Spracherwerbsprozesses
1.2 Faktoren, die den Spracherwerbsprozess beeinflussen
2 Begründung frühen Fremdsprachenlernens
2.1 Begründungen aufgrund (neuro-)physiologischer Faktoren
2.2 Begründung aufgrund kognitiver Faktoren
2.3 Begründung aufgrund psychologischer Faktoren
2.4 Begründung aufgrund gesellschaftlicher Faktoren
3 Konsequenzen für den Unterricht
3.1 Konsequenzen aufgrund (neuro-)physiologischer Faktoren
3.2 Konsequenzen aufgrund kognitiver Begründungen
3.3 Konsequenzen aufgrund psychologischer Faktoren
3.4 Konsequenzen aufgrund gesellschaftlicher Faktoren
4 Schlusswort
5 Literaturverzeichnis
Einleitung
Der frühe Fremdsprachenunterricht hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Er ist inzwischen an den meisten öffentlichen deutschen Grundschulen eingeführt worden. Lediglich an den Waldorfschulen existiert bereits seit 1920 ein Fremdsprachenprogramm.
Englisch als „lingua franca“ gewinnt als eine internationale Verkehrssprache in einer globalisierten Welt eine zunehmende Bedeutung. Indem das Erlernen der Fremdsprache die Kommunikation zwischen Menschen aus verschiedenen Ländern ermöglicht, kann sich die Bevölkerung dieser Länder zu einer europäischen Gemeinschaft vereinigen. Daneben profitiert auch der Einzelne in einer Gemeinschaft durch das lebenslange Erlernen von Fremdsprachen, indem er sich als ein aktives Mitglied in die Gemeinschaft einbringen kann. Deshalb wurde bereits 1995 die Bedeutung lebenslangen Fremdsprachenlernens vom Europäischen Parlament und vom Europäischen Rat herausgestellt und in nachfolgenden Beschlüssen beständig wieder aufgegriffen.[1]
Damit war der Weg zur Umsetzung des frühen Fremdsprachenunterrichts in Deutschland bereitet. Indem Englisch in allen europäischen Ländern als erste Fremdsprache gelehrt und gelernt wird, erfolgt der frühe Fremdsprachenunterricht überwiegend in Englisch.
Die sprachenpolitischen Entwicklungen basieren auf Erkenntnissen aus der Soziolinguistik und der Fremdsprachenforschung, die damit verbundene Fragestellungen empirisch und theoretisch bearbeiten. In dieser Arbeit werden zunächst empirische Fakten bezüglich des Ablaufs des Spracherwerbs mit seinen potentiellen Einflussfaktoren erläutert. Im dritten Kapitel wird auf diese neurophysiologischen, psychologischen, kognitiven und gesellschaftlichen Faktoren näher eingegangen, aufgrund derer ein früher Fremdsprachenunterricht als positiv erachtet wird. Die Übergänge zwischen diesen einzelnen Kategorien sind fließend. Zudem bedingen sie sich gegenseitig, da der Spracherwerbsprozess ein ganzheitlicher Prozess ist. Die in dieser Arbeit erfolgte getrennte Darstellung in gesonderten Kapiteln soll keinesfalls über diesen Aspekt hinwegtäuschen, sondern fachspezifische Gesichtspunkte verdeutlichen.
Resümierend aus den in diesen Kapiteln dargestellten Inhalte werden didaktisch-methodische Umsetzungsformen dargestellt, welche die zuvor beleuchteten Aspekte aufgreifen und verdeutlichen inwiefern diese Aspekte in der Arbeit mit Grundschulkindern im frühen Fremdsprachenunterricht berücksichtigt werden können. Im Schlusswort werden die hier dargelegten Erkenntnisse in Bezug zu aktuellen Entwicklungen im Bildungssystem gestellt.
1 Empirische Befunde zum Spracherwerbsprozess
In diesem Kapitel werden die Phasen des Spracherwerbsprozesses und die wesentlichen zugrundeliegenden Einflussfaktoren erläutert.
1.1 Beschreibung des Spracherwerbsprozesses
Nach Bleyhl muss der Lerner in der Rezeptionsphase, die für ihn notwendigen Spracherfahrungen sammeln.[2] Anschließend folgt die Produktionsphase, in der Einzelwörter und Wendungen (chunks) aus der Sprachumgebung zunächst übernommen werden. Dieser Phase schließt sich die chaotische Phase an, in der selbst konstruierte Sprachhypothesen getestet werden. Dabei entstehen notwendige Fehler, die Aufschluss über den derzeitigen Lernstand geben. Die letzte Phase ist die Stabilisierungsphase, in der sich die Sprache allmählich der Zielsprache angleicht.
Das Durchlaufen der einzelnen Phasen verläuft nicht linear, da eigene Hypothesen ständig neu überprüft und korrigiert werden.
1.2 Faktoren, die den Spracherwerbsprozess beeinflussen
Wichtige Einflussfaktoren für schulisches Lernen und schulische Leistung sind (neuro-) physiologische, kognitive, psychische und gesellschaftliche Faktoren. Die Ausbildung neurophysiologischer Strukturen und der Sprechorgane beeinflussen ebenso den Erfolg des Spracherwerbsprozesses, wie die Ausbildung kognitiver Strukturen und die Quantität des mental verarbeiteten Inputs, also die gesammelten Spracherfahrungen.[3]
Als psychologische Faktoren werden Offenheit für fremde Sprachen und Kulturen und eine anregende Lernumgebung, wie etwa Lernen in gleichaltrigen Lerngruppen, als förderlich betrachtet.[4] Emotionale Faktoren können dabei nicht von motivationalen Komponenten isoliert betrachtet werden, da sich die Emotionen immer auch auf die Motivation auswirken.
Die genannten Faktoren sind insbesondere vom Entwicklungsstand abhängig. Kinder verfügen – im Gegensatz zu Erwachsenen - über bestimmte Voraussetzungen, die einen frühen Fremdsprachenunterricht begünstigen.
[...]
[1] Vgl. Europäisches Parlament und Rat der Europäischen Union: Beschluss Nr. 2493/95/EG, 1995 Das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union: Beschluss Nr. 1934/2000/EG, 2000, Absatz 8f.
[2] Vgl. Bleyhl, Ist früher besser?, 2003, S.7
[3] Vgl. ebd., S. 7ff; Kapitel 3.1
[4] Vgl. Kapitel 2.3
- Arbeit zitieren
- Kathrin Niemeyer (Autor:in), 2005, Begründung frühen Fremdsprachenunterrichts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120471
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