Das Thema dieser Seminararbeit ist die Problematik der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland mit Bezug auf den ländlichen Raum. Dabei wird auf die geschichtlichen Hintergründe eingegangen, sowie ein Überblick über die Besonderheiten in der Bevölkerungsentwicklung in Mecklenburg – Vorpommern gegeben, wo sich gegenwärtig der auffälligste demographische Prozess im ländlichen Raum, abzeichnet.
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Bevölkerungsentwicklung im ländlichen Raum in Deutschland
2.1 natürliche Bevölkerungsbewegung
2.2 räumliche Bevölkerungsentwicklung
2.3 Besonderheiten in Mecklenburg – Vorpommern
3. Folgen und Ausblick
4. Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
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1.Einleitung
Das Thema dieser Seminararbeit ist die Problematik der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland mit Bezug auf den ländlichen Raum. Dabei wird auf die geschichtlichen Hintergründe eingegangen, sowie ein Überblick über die Besonderheiten in der Bevölkerungsentwicklung in Mecklenburg – Vorpommern gegeben, wo sich gegenwärtig der auffälligste demographische Prozess im ländlichen Raum, abzeichnet.
2.Bevölkerungsentwicklung im ländlichen Raum in Deutschland
2.1 natürliche Bevölkerungsentwicklung
Die Bevölkerung der beiden deutschen Staaten verzeichnet nach dem II. Weltkrieg eine ähnliche Entwicklung in der Geburtenhäufigkeit. Erst Mitte der 70er Jahre treten Unterschiede in der natürlichen Bevölkerungsentwicklung auf, da sich die Geburtenanzahl in der DDR, aufgrund der pronatalistischen Bevölkerungspolitik erhöht, während sich das generative Verhalten bei geringer Fertilität in der BRD, durch Zunahme an kinderlosen Frauen verringert. Einen weiteren Aufschluss geben die Veränderungen der altersspezifischen Geburtenrate seit 1970. In der BRD verlagert sich das durchschnittliche Gebäralter in ein höheres Lebensalter, d.h. die Geburt des ersten Kindes wird vor allem hinausgeschoben, die Folge ist ein Geburtenrückgang. In den neuen Ländern bewegt sich in der Zeit von 1970 bis 1992 noch keine nachhaltige Veränderung diesbezüglich, erst ab 1993 zeigt sich eine Erhöhung des Gebäralters von 23 auf 25 Jahre. Somit scheint sich das generative Verhalten ostdeutscher Frauen an das der westdeutschen Frauen anzugleichen, denn im Westen liegt das Gebäralter für die Erstgeburt bei 28 Jahren.[1] Die regionale Fertilitätsentwicklung zeigt, dass ländliche Regionen im Gegensatz zu Verdichtungsräumen eine höhere Geburtenziffer haben. So ein Gefälle kann auch innerhalb von Regionstypen von Kreisen mit geringer zu hoher Bevölkerungsdichte auftreten. In der DDR lässt sich das durch die pronatalistische
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Bevölkerungspolitik beobachten, denn in den Großstädten ist eine stärkere Zunahme der totalen Fertilitätsrate zu erkennen als in den kleineren Siedlungen, womöglich durch die Konzentration von Investitionen zugunsten der Großstädte, besonders im Wohnungsbau. Nach 1980 kommt es aber aufgrund der bestehenden Unzufriedenheit mit dem System zu erhöhter Abwanderungsbereitschaft der städtischen Bevölkerung nach Westen. Eine weitere Reaktion ist der starke Rückgang der Fertilität in der ländlichen Bevölkerung. Nach der Grenzöffnung ist die Verminderung der Geburtenhäufigkeit in diesen Regionen besonders ausgeprägt, da sie 1989 noch ein hohes Niveau verzeichnen. Das generative Verhalten ist am stärksten in solchen Gebieten negativ beeinflusst worden, in denen die ökonomischen Perspektiven am schlechtesten sind. Davon sind agrarisch strukturierte Regionen mit geringer Einkommensdynamik und niedriger Bevölkerungsdichte besonders betroffen,[2] aber auch die altindustriellen südlichen Kreise der DDR. (siehe Kap. 2.2)[3] Aufgrund des Geburtenrückganges sowie durch die stetig zunehmende Lebenserwartung, vor allem älterer Menschen, verdeutlicht sich der Prozess der Überalterung in Deutschland. Der höhere Anteil weiblicher Personen in den alten und neuen Bundesländern basiert auf der längeren Lebenserwartung von Frauen sowie auf der höheren Gestorbenenzahl von Männern, während des II. Weltkrieges. Es ist zu beobachten, dass die unter 20jährigen einen geringen, die Älteren einen höheren Bevölkerungsanteil in Deutschland haben.[4] Außerdem lässt sich feststellen, dass vor allem in den ländlichen Regionen der neuen Länder ein markanter Rückgang der unter 20jährigen ersichtlich ist.[5]
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[1] Vgl.: GANS, P. (1996): Demographische Entwicklung seit 1980. IN: Städte und Regionen – Räumliche Folgen des Transformationsprozesses = KSPW – Berichte, Band 5. Leske + Budrich. Opladen. S. 157 – 159
[2 ] Vgl.: GANS, P. (1996): Demographische Entwicklung seit 1980. IN: Städte und Regionen – Räumliche Folgen des Transformationsprozesses = KSPW – Berichte, Band 5. Leske + Budrich. Opladen. S. 163 – 166
[3] Vgl.: KAPPHAN, A. (1996): Wandel der Lebensverhältnisse im ländlichen Raum. IN: Städte und Regionen – Räumliche Folgen des Transformationsprozesses = KSPW – Berichte, Band 5. Leske + Budrich. Opladen. S. 238
[4] Vgl.: GANS, P. (1996): Demographische Entwicklung seit 1980. IN: Städte und Regionen – Räumliche Folgen des Transformationsprozesses = KSPW – Berichte, Band 5. Leske + Budrich. Opladen. S. 153
[5] Vgl.: GANS, P. (1996): Demographische Entwicklung seit 1980. IN: Städte und Regionen – Räumliche Folgen des Transformationsprozesses = KSPW – Berichte, Band 5. Leske + Budrich. Opladen. S. 155
- Arbeit zitieren
- Anne Erdmann (Autor:in), 2001, Die besonderen Probleme in der Bevölkerungsentwicklung des ländlichen Raumes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1203