In Deutschland wird das Internet mittlerweile von ca. zwei Dritteln aller Personen ab 10 Jahren genutzt. Und sogar 79 % aller deutschen Unternehmen haben Zugang zum World Wide Web. Das Internet begegnet uns heute in allen Lebensbereichen und bietet immer neue Nutzungsmöglichkeiten. „Miteinander verbunden“, so kann der Begriff „Internet“ übersetzt werden. Durch die technische Ver‐
netzung ist eine ganz neue Form der zwischenmenschlichen Kommunikation entstanden. „Web 2.0“, „Weblog“, „Forum“ und „Social Software“ sind hier nur einige Schlagworte.
Auch das Personalmanagement hat sich durch die ständig neuen Einsatz‐ und Anwendungsmöglichkeiten der Informations‐ und Kommunikationstechnologien gravierend verändert. Die Personal‐Administration ist heute bereits bei vielen Unternehmen nahezu vollständig automatisiert. Doch auch der Bereich Personalbeschaffung wird durch den Einsatz moderner EDV‐Systeme unterstützt. Die Rekrutierungsmethoden haben sich stark verändert. „Neben den Mitarbeiterempfehlungen, Personalagenturen und der Anzeigenschaltung in Printmedien gewinnt die web‐ oder internetbasierte Option der Personalbeschaffung zunehmend mehr an Bedeutung.“ Beim Elektronikkonzerns Siemens beispielsweise ist
eine Bewerbung sogar nur noch online möglich. Im Vergleich zur „klassischen Personalbeschaffung“ ergeben sich beim web‐ / internetbasierten Recruitment eine Reihe von Vor‐, aber auch Nachteilen. Diese werden im Nachfolgenden insbesondere aus Sicht eines Versicherungsunternehmens näher erläutert.
Gliederung
Darstellungsverzeichnis III
Abkürzungsverzeichnis III
1. Einleitung
2. Personalwirtschaft
2.1. Produktionsfaktor Arbeit
2.2. Aufgaben der Personalwirtschaft
2.3. Begriffsdefinition Personalbeschaffung
2.4. Personalbeschaffungswege
3. Personalbeschaffungsprozess
4. Traditionelle Personalbeschaffung vs. E-Recruiting
4.1. Reichweite der Personalbeschaffungsmaßnahme
4.2. Problematik der Zielgerichtetheit
4.3. Kosten
4.4. Bearbeitung der Bewerbungen / Auswertung und Auswahl
4.4.1. Steuerung des Bewerbungsaufkommens
4.4.2. Form der Bewerbungsunterlagen
4.4.3. Automatisierte Auswertung
5. Instrumente zur Bedarfsartikulation beim E-Recruiting
5.1. Unternehmenswebsite / HR-Website
5.2. Jobbörse im Internet
5.3. Weitere Möglichkeiten
6. Zusammenfassung: Chancen und Risiken des E-Recruitings
7. Ausblick
Literaturverzeichnis und Internetquellen
Anhang: Internetstatistik der LVM Versicherungen
Darstellungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
In Deutschland wird das Internet mittlerweile von ca. zwei Dritteln aller Personen ab 10 Jahren genutzt. Und sogar 79 % aller deutschen Unternehmen haben Zugang zum World Wide Web.[1] Das Internet begegnet uns heute in allen Lebensbereichen und bietet immer neue Nutzungsmöglichkeiten. „Miteinander verbunden“, so kann der Begriff „Internet“ übersetzt werden. Durch die technische Vernetzung ist eine ganz neue Form der zwischenmenschlichen Kommunikation entstanden. „Web 2.0“, „Weblog“, „Forum“ und „Social Software“ sind hier nur einige Schlagworte.[2]
Auch das Personalmanagement hat sich durch die ständig neuen Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologien gravierend verändert. Die Personal-Administration ist heute bereits bei vielen Unternehmen nahezu vollständig automatisiert.[3] Doch auch der Bereich Personalbeschaffung wird durch den Einsatz moderner EDV-Systeme unterstützt. Die Rekrutierungsmethoden haben sich stark verändert. „Neben den Mitarbeiterempfehlungen, Personalagenturen und der Anzeigenschaltung in Printmedien gewinnt die web- oder internetbasierte Option der Personalbeschaffung zunehmend mehr an Bedeutung.“[4] Beim Elektronikkonzern Siemens beispielsweise ist eine Bewerbung sogar nur noch online möglich.[5] Im Vergleich zur „klassischen Personalbeschaffung“ ergeben sich beim web- / internetbasierten Recruitment eine Reihe von Vor-, aber auch Nachteilen. Diese werden im Nachfolgenden insbesondere aus Sicht eines Versicherungsunternehmens näher erläutert.
Bevor jedoch näher auf die Vor- und Nachteile des internetbasierten Recruitment eingegangen werden kann, bedarf es zunächst einmal einer Begriffsdefinition. Warum gibt es Personalwirtschaft überhaupt und was wird als Personalwirtschaft bzw. Human Ressource Management bezeichnet? Wie wird das Feld Personalbeschaffung / Personalrecruitment hier eingeordnet?
2. Personalwirtschaft
2.1. Produktionsfaktor Arbeit
Jeder Mensch hat Bedürfnisse. Diese machen sich als Gefühl des Mangels, verbunden mit dem Wunsch, den Mangel zu beseitigen bemerkbar.[6] Zur Befriedigung dieser Bedürfnisse bedarf es Güter. Die Produktion der Güter erfolgt unter Einsatz elementarer Produktionsfaktoren. Hier wird zwischen den Faktoren Arbeit, Boden und Kapital unterschieden. Durch die Vorteilhaftigkeit der Arbeitsteilung, die besonders anschaulich im berühmten Stecknadelbeispiel von Adam Smith[7] dargestellt wird, erfolgt die Produktion heute in vielen inner- und zwischenbetrieblichen Teilverrichtungen. Diese Arbeitsteilung hat mittlerweile weltweite Dimensionen erreicht, so dass man auch von Globalisierung spricht.
2.2. Aufgaben der Personalwirtschaft
Um die elementaren Produktionsfaktoren sinnvoll miteinander kombinieren zu können, bedarf es dispositiver Produktionsfaktoren, nämlich der Leitung, Planung und Organisation. Gerade bei einer hohen Arbeitsteilung kommt den dispositiven Produktionsfaktoren, deren Träger wiederum die menschliche Arbeit ist, eine besondere Bedeutung zu. Hiermit beschäftigt sich die Personalwirtschaft, als Gesamtheit der mitarbeiterbezogenen Gestaltungs- und Verwaltungsaufgaben im Unternehmen.[8]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Personalwirtschaft wird im Unternehmen durch die betrieblichen Führungskräfte und die Personalabteilung verkörpert. Die nebenstehende Grafik zeigt die vielfältigen Aufgaben der Personalwirtschaft.
2.3. Begriffsdefinition Personalbeschaffung
Wie in Darst. 1 ersichtlich, ist einer der Aufgaben im Rahmen der Personalwirtschaft, die Personalbedarfsplanung. „Mit ihrer Hilfe sollen die in der Zukunft liegenden Erfordernisse ermittelt und die daraus resultierenden Maßnahmen im Mitarbeiterbereich festgelegt werden“.[9] Darauf baut dann die Personalbeschaffung, die sich mit der Bereitstellung der für das Unternehmen erforderlichen Arbeitskräfte befasst, auf.[10] Die Personalbeschaffung wird auch als (Personal)recruitment oder Mitarbeiter- bzw. Personalakquisition bezeichnet.
2.4. Personalbeschaffungswege
„Um die erforderlichen Arbeitskräfte in qualitativer, quantitativer, zeitlicher und örtlicher Hinsicht bereitstellen zu können, ist das Unternehmen in der Lage, eine Vielzahl von Wegen zu beschreiten.“[11] Diese Beschaffungswege lassen sich unterscheiden in
- Interne Beschaffungswege
- Externe Beschaffungswege
Wenn auf bereits vorhandenen Personalbestand zurückgegriffen wird, spricht man von unternehmensinternen Beschaffungsmaßnahmen, zu denen z.B. die Erweiterung des Arbeitsumfanges oder eine Umverteilung der bisherigen Aufgabengebiete zählen.[12] Über den externen Beschaffungsweg wenden sich die Unternehmen an den Arbeitsmarkt. Diese Form der Personalbeschaffung wird im Folgenden näher beleuchtet.
[...]
[1] Statistisches Bundesamt, Informationsgesellschaft, 2007, Homepage, online unter:
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Navigation/
Statistiken/Informationsgesellschaft/Informationsgesellschaft.psml (08.09.2007) oder auch
Forschungsgruppe Wahlen Online GmbH, Internet-Strukturdaten, 2007, Homepage, online
unter: http://www.forschungsgruppe.de/Studien/Internet-Strukturdaten/web_III_07.pdf
(17.10.2007)
[2] Anm.: Mehr dazu in Kapitel 6, S. 11.
[3] Vgl. Beck, C., Professionelles E-Recruitment, 2002, S. V und 5.
[4] Beck, C., Professionelles E-Recruitment, 2002, S. 10.
[5] Vgl. Martens, H., Fischen im Pool, in: SPIEGEL special, 2007, Heft 2, S. 134.
[6] Vgl. Baßeler, U. / Heinrich, J. / Utecht, B., Grundlagen und Probleme der Volkswirtschaft, 2006,
S.12.
[7] Vgl. Smith, A., Der Reichtum der Nationen 1924, englisches Original 1776, S. 5ff. zitiert aus:
Baßeler, U./Heinrich, J./Utecht, B., Grundlagen und Probleme der Volkswirtschaft, 2006, S.12.
[8] Vgl. Olfert, K., Personalwirtschaft, 2006, S. 23 und 24.
[9] Olfert, K., Personalwirtschaft, 2006, S. 61.
[10] Vgl. Olfert, K., Personalwirtschaft, 2006, S. 101.
[11] Olfert, K., Personalwirtschaft, 2006, S. 106
[12] Vgl. Wöhe, G./Döring, U., Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 2005, S. 159.
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