Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Meer und seinen Funktionen in Shakespeares Othello, the Moor of Venice, The Winter’s Tale und The Tempest. Es soll untersucht werden, zu welchen Zwecken und mit welchen Motiven das Meer in diesen Stücken verwendet wird, und welche Implikationen ihm zugeschrieben werden können. Dem Text liegt die Entdeckung zugrunde, dass das Meer neben klassischen Funktionen auch eine ordnungspolitische Funktion tragen kann. Der Schwerpunkt liegt darauf, zu untersuchen, inwieweit das Meer in einer Verbindung mit sozialen Ordnungsgefügen steht, und welche Rolle es in einer standesgesellschaftlichen Betrachtungsweise einnimmt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das Meer in Othello
3. Das Meer in The Winter’s Tale
4. Das Meer in The Tempest
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Meer und seinen Funktionen in Shakespeares Othello, the Moor of Venice, The Winter’s Tale und The Tempest. Es soll untersucht werden, zu welchen Zwecken und mit welchen Motiven das Meer in diesen Stücken verwendet wird, und welche Implikationen ihm zugeschrieben werden können. Zweifellos kommt das Meer bei Shakespeare in einem klassischen Sinn vor, indem es etwa Distanz, Dauer, Gefahr oder Anmut verkörpert. Darüber hinaus habe ich die Entdeckung gemacht, dass es innerhalb einer standesgesellschaftlichen Betrachtungsweise auch eine ordnungspolitische Funktion tragen kann. Hierauf soll der Schwerpunkt dieser Arbeit liegen, und er wird deshalb den klassischen Motiven vorangestellt. Ich möchte mich darauf konzentrieren zu untersuchen, inwieweit das Meer in einer Verbindung mit sozialen Ordnungsgefügen steht, und welche Rolle es in diesem Komplex einnimmt.
Die Zeit in der Shakespeare gelebt hat war gezeichnet von einem Umbruch im gesellschaftspolitischen Denken. Die elisabethanische Ordnung, die sich weitgehend an den Vorstellungen des christlichen Mittelalters orientierte (vgl. Mahler 2000:302), war in den Anfängen eines Wandels begriffen. Ihre Stabilität sah sich durch neue Freiheiten, die beispielsweise durch Erfolgskarrieren zu Tage traten, bedroht. Denn durch diese wurde das zentrale Prinzip der Ständestaatlichkeit immer mehr in Frage gestellt. Da diese zunehmende Nachgiebigkeit der Standesschranken ein überaus heikles Thema war, ließ es sich am sichersten auf Theaterbühnen verhandeln. Shakespeare tut das mit seinen Stücken und „konfrontiert das Prinzip standesinterner Restitution mit nicht verrechenbaren Einzelfällen“ (Mahler 2000:312). Othello ist ein solcher Einzelfall. Nach Schülting ist er ein „Nutznießer einer zunehmenden Durchlässigkeit der gesellschaftlichen Hierarchie“ (2000:546). Shakespeare bietet hier also einen Charakter an, der den Zuschauern die Nachgiebigkeit der Standesgrenzen vor Augen führt. Um die damalige Beunruhigung über einen möglichen Stabilitätsverlust der Ordnung und die damit aufkeimende „Chaosangst“ (Mahler 2000:303) zu mildern, wird in den Inszenierungen aber dennoch „die alte Antwort vom geschlossenen Kosmos als gottgegebenem, garantiertem Ordnungssystem“ (Mahler 2000:305) gegeben. In allen drei von mir untersuchten Stücken findet somit in gewissem Sinne eine Restitution statt, die ursprüngliche Ordnung wird sinngemäß wiederhergestellt.
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- Arbeit zitieren
- Rebecca Leugner (Autor:in), 2008, Das Motiv des Meeres in Shakespeares "Othello, the Moor of Venice", "The Winter's Tale" und "The Tempest", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119921
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