Schulangst hat viele Gesichter und nicht selten sind reale und pathologische Ängste miteinander verbunden. Durch Mobbing, falsches Lehrer*innenverhalten oder zu großen inner- und außerschulischen Druck erfahren viele Schüler*innen Angst im Schulalltag. Diese Angst kann sich chronifizieren und auf andere Teilgebiete ausbreiten, was den Schüler*innen nicht nur den weiteren Schulweg erschwert, sondern sich auf das ganze zukünftige Leben auswirken kann. Da Lehrkräfte täglich in engem Kontakt zu Schüler*innen stehen, können sie einen großen Einfluss auf deren Entwicklung ausüben. Sie sollten sich mit dem Thema „Schulangst“ auseinandersetzen, um diese möglichst früh bei Schüler*innen zu erkennen und gegebenenfalls intervenieren zu können.
Die Frage, mit der sich diese Arbeit beschäftigt ist, was Lehrkräfte aktiv dazu beitragen können, um die Entstehung von Schulangst bei Schüler*innen zu verhindern. Da der LER-Lehrplan das Thema „Angst“ im Bereich der Lebensgestaltung behandelt, eignet er sich als Schulfach besonders dafür, ein Programm zur Angstprävention in den Unterricht miteinzubinden.
In der vorliegenden Arbeit soll daher ein Modell für den Umgang mit Schulangst im LER-Unterricht entwickelt werden. Dazu wird zunächst der theoretische Hintergrund erläutert, bevor näher auf das Thema „Mobbing in der Schule“ eingegangen wird, welches eine häufige Ursache für soziale Angst bei Schüler*innen darstellt. Es werden Ursachen und Präventionskonzepte verschiedener Ängste thematisiert, doch konzentriert sich diese Arbeit besonders auf die Prävention und Intervention bei sozialer Angst, da diese die häufigste Ursache für Angst in der Schule ist und der Begriff Schulangst meist durch soziale Angst definiert wird. Es werden verschiedene Programme zur Angstreduktion vorgestellt und darauf basierend eine exemplarische Unterrichtseinheit für den LER-Unterricht zum Thema „Angstreduktion“ skizziert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definitionen
- 2.1. Definition: Angst
- 2.2. Definition: Angststörung
- 2.3. Definition: Schulangst
- 3. Häufigkeit
- 4. Formen von Angst in der Schule und klinische Merkmale
- 4.1. Soziale Angst
- 4.2. Trennungsangst
- 4.3. Prüfungsangst
- 5. Risikofaktoren zur Entstehung von Schulangst
- 5.1. Kognitive Modelle
- 5.2. Aversive Erfahrungen
- 6. Mobbing in der Schule
- 6.1. Begriffsbestimmung
- 6.1.1. Erscheinungsformen
- 6.2. Verbreitung von Mobbing
- 6.3. Mobbing in der Schule erkennen
- 7. Aufklärung und Verhalten im LER-Unterricht
- 7.1. Möglichkeiten zur Schulangstprävention
- 7.1.1. Prävention von Prüfungsangst
- 7.1.2. Prävention von sozialer Angst: Das FRIENDS-Programm
- 7.1.3. Prävention von Mobbing
- 7.2. Intervention und Schulangstreduktion
- 7.2.1 Einordnung des Themas „Angst“ in den Lehrplan des LER-Unterrichts
- 7.2.2. Programm zur Schulangstreduktion im LER-Unterricht
- 7.2.3. Skizze einer Beispielunterrichtsreihe und -stunde zu dem Thema „Angst“
- 7.2.4. Erläuterung der Unterrichtsreihe
- 7.2.5. Didaktische Begründung der Unterrichtsstunde
- Definition und Entstehung von Schulangst
- Risikofaktoren, die zur Entstehung von Schulangst beitragen
- Mobbing in der Schule als häufige Ursache für soziale Angst
- Prävention von Schulangst im LER-Unterricht
- Intervention bei Schulangst im LER-Unterricht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Lehrkräfte im LER-Unterricht zur Prävention von Schulangst bei Kindern und Jugendlichen beitragen können. Dabei werden die Entstehung von Schulangst, verschiedene Formen der Angst sowie deren Prävention und Intervention im LER-Unterricht untersucht.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Thematik der Schulangst einführt und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Im zweiten Kapitel werden verschiedene Definitionen von Angst, Angststörungen und Schulangst vorgestellt und die Unterschiede zwischen realer und pathologischer Angst herausgearbeitet. Das dritte Kapitel beleuchtet die Häufigkeit von Schulangst und die verschiedenen Formen der Angst in der Schule, wie beispielsweise soziale Angst, Trennungsangst und Prüfungsangst. Im vierten Kapitel werden verschiedene Risikofaktoren, die zur Entstehung von Schulangst beitragen können, genauer betrachtet, darunter kognitive Modelle und aversive Erfahrungen. Im fünften Kapitel wird Mobbing in der Schule als eine häufige Ursache für soziale Angst behandelt. Es werden Begriffsbestimmungen, Erscheinungsformen und die Verbreitung von Mobbing sowie die Erkennung von Mobbing in der Schule thematisiert. Das sechste Kapitel stellt verschiedene Möglichkeiten zur Schulangstprävention im LER-Unterricht vor, darunter die Prävention von Prüfungsangst, soziale Angst mit dem FRIENDS-Programm und die Prävention von Mobbing. Im siebten Kapitel werden verschiedene Ansätze zur Intervention und Schulangstreduktion im LER-Unterricht vorgestellt. Es wird erläutert, wie das Thema "Angst" in den Lehrplan des LER-Unterrichts integriert werden kann und ein Programm zur Schulangstreduktion im LER-Unterricht entwickelt. Außerdem werden eine exemplarische Unterrichtseinheit und deren didaktische Begründung vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Schulangst, Angstprävention, LER-Unterricht, Mobbing, soziale Angst, Prüfungsangst, Trennungsangst, Risikofaktoren, Intervention, Unterrichtsmethoden, Didaktik.
- Arbeit zitieren
- Annika List (Autor:in), 2021, Wie entsteht Schulangst bei Kindern und Jugendlichen? Wie kann im LER-Unterricht damit umgegangen werden?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1195853