In dieser Einsendeaufgabe geht es um das Berufsfeld der Weiterbildung. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Lernen und Bildung aufgezeigt und herausgearbeitet, welche Themen die Persönlichkeit prägen. Zudem werden die Fragen geklärt, ob sich geschlechtsspezifische Lernstile unterscheiden lassen und inwiefern Lernen im Erwachsenenalter ein „innerer Monolog“ ist. Abschließend werden Beispiele für die Lernstile nach David Kolb vorgestellt.
Einsendeaufgabe 1
Anekdote des Ballonfahrers aus konstruktivistischer Sicht
Bei der Anekdote des Ballonfahrers handelt es sich um folgende Situation: „Ein Ballonfahrer hat sich verirrt. Er sieht unter sich einen Bauern und ruft ihm zu: „Wo bin ich?“ Der Bauer antwortet: „In einem Ballon.““ (Siebert 2015: Studienbrief EB0310, S. 7)
Siebert veranschaulicht damit das Konzept des Konstruktivismus. Jedes Individuum konstruiert sich die Realität nach der subjektiven Wahrnehmung, durch die Sinne und die kognitiven und emotionalen Deutungsmuster. (vgl. ebd., S. 7)
Bezogen auf die Anekdote des Ballonfahrers ist zu vermuten, dass der Bauer nach der Frage des Ballonfahrers, in erster Linie den Ballon mit seinen Sinnen wahrgenommen hat. Anschließend bildet er sich mit seinen Erfahrungs- und Deutungsmustern sein Konstrukt. Folglich antwortet der Bauer auf die Frage, dass sich der Ballonfahrer in einem Ballon befindet.
Wohingegen der Ballonfahrer die geographische Lage als Antwort erwartet hätte. Für Den Ballonfahrer wie auch den Bauern ist ihre Frage bzw. Antwort richtig.
Dieses Beispiel zeigt wie verschieden unsere Wahrnehmung der Welt bzw. der einzelnen Lebenssituationen ist. Es kommt immer auf die Perspektive an, aus der man diese betrachtet. (vgl. ebd., S. 7)
So reproduzieren die Individuen ihre über die Biographie erworbenen Erfahrungs- und Verhaltensmuster in den jeweiligen Situationen selbstorganisiert und eigensinnig. Sie nehmen die Umwelt mit ihren Veränderungen wahr, bilden mithilfe der Deutungsmuster ihr Konstrukt und handeln entsprechend ihrer bisherigen Erfahrungen und Verhaltensweisen. (vgl. ebd., S. 7 f.)
Erwachsene besitzen somit die Fähigkeit sich selbst in den jeweiligen Situationen zu reflektieren und tun dies auch.
Jedoch handelt es sich bei dem Konstruktivismus um eine Erkenntnistheorie. Es wird davon ausgegangen, dass „der Mensch über keinen unmittelbaren Zugang zu der ihn umgebenden Wirklichkeit verfügt.“ (Arnold 2010, S. 173)
Dies bedeutet, dass die Individuen die Welt nicht wahrheitsgemäß abbilden oder widerspiegeln, sondern eigene Lebenswelten erzeugen. Diese Wahrnehmung der Wirklichkeit ist nur in bestimmten Grenzen oder Gesichtspunkten zutreffend, wodurch die Gültigkeit eingeschränkt ist. Es handelt sich bei der Deutung um subjektive Wahrnehmungen. (vgl. ebd., S. 7)
Mit Bezug auf die Lernprozesse ist festzustellen, dass das Festhalten an einer Inputdidaktik, keinen Lernerfolg gewährleistet kann. Denn „Inhalte und Ergebnisse werden vielmehr von den Lernern vor dem Hintergrund ihres bereits vorhandenen Wissens (und ihrer Deutungs- und Emotionsmuster) selbst konstruiert bzw. rekonstruiert.“ (Arnold 2010, S. 173)
Einsendeaufgrabe 2
Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Lernen und Bildung
Lernen beschreibt den Prozess durch den die Menschen ihre Persönlichkeit aufbauen und das soziale Verhalten sowie die kulturelle Lebensweise erlernen. Dadurch werden die Menschen dazu befähigt eigenverantwortlich zu handeln und sich an die Normen und Werte in der Gesellschaft anzupassen.
Der Mensch setzt sich im Lernprozess mit seiner Umwelt auseinander. (vgl. Siebert 2015: Studienbrief EB0320, S. 12) Es handelt sich um ein aktives, selbstbestimmtes und von außen nur begrenzt beeinflussbares Verhalten. Dieses ist gebunden an die individuell ausgebildeten Deutungs- und Emotionsmuster, die als Konstruktionen der Realität das Wahrnehmen, Fühlen und Handeln des Menschen beeinflussen. (vgl. Siebert 2015: Studienbrief EB0310, S.23 f.) Diese Muster können durch Lernsituationen ausgebaut oder angepasst werden. Dabei kann es sich beispielsweise um ungewöhnliche, neue oder fremde Situationen handeln. (vgl. ebd., S.24) Voraussetzung hierfür ist es die Fähigkeit der Selbstreflexion und das Interesse sowie die Bereitschaft zu haben uns aus einer zweiten Perspektive wahrzunehmen (vgl. Siebert 2015: Studienbrief EB0320, S. 19).
Bildung ist „meist an das Bildungssystem geknüpft“ (Siebert 2015: Studienbrief EB0310, S. 37). Beim Bildungsbegriff handelt sich um eine Idee bzw. einen Entwurf für eine Maßgabe. Diese dient als Orientierung und macht Aussagen darüber, was und wie gelernt werden muss, damit sich die Identität optimal entfaltet. (vgl. ebd., S. 28 ff.) Es wird davon ausgegangen, dass Enkulturation, Sozialisation und Personalisation, und somit indirekt auch Erziehung und Lernen, Bildung zur Folge haben (Textor, o.D.).
Mit dem Begriff Bildung wird aus Sicht des Verfassers der Aufklärungsgedanke fortgeführt. Der Mensch wird dazu angeregt seine Fähigkeiten zu entwickeln und damit bei seiner Persönlichkeitsausbildung unterstützt.
Ziel ist es den Menschen dazu zu befähigen mit den Lebensanforderungen im Arbeits- und/oder Privatleben zurechtzukommen und sich insbesondere in komplexen, unsicheren und unbekannten Situationen orientieren zu können (vgl. Siebert 2015: Studienbrief EB0310, S. 28). Der Mensch wird dabei unterstützt, „dass aus dem Lernstoff begriffene Lerninhalte werden, dass sie zwischen der Psycho-Logik der Lernenden und der SachLogik des Themas Verbindungen herstellen.“ (ebd., S. 30) Der Mensch soll zu einem verantwortungsvollen und selbstbestimmten Handeln geleitet werden (vgl. ebd., S. 26). Es wird jedoch von den Menschen erwartet, dass sie sich einmischen und aus Konfrontationen etwas mitnehmen (vgl. ebd., S. 41).
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