Diese Facharbeit beschäftigt sich mit dem Thema „Gendersensible Arbeit im Kindergarten“. Es wird hierbei auf entwicklungspsychologische Aspekte eingegangen. Zudem wird die adäquate Rolle der Fachkraft veranschaulicht und konkretisiert. Dabei soll der Fokus auf die Gruppe der drei bis sechsjährigen gelegt werden. Das gewählte Thema ist in den Lehrbüchern der Erzieher eher weniger präsent, weshalb dieses Thema hier ausgearbeitet wird. Schon vor der Geburt spielt das Geschlecht eine Rolle, wird es ein Junge oder ein Mädchen?
Auf Babyshowerpartys wird heutzutage das Geschlecht enthüllt. Rosa, wenn es ein Mädchen wird und Blau, wenn es ein Junge wird. Prinzessinnenparty für die Mädchen und eine Ritterparty für die Jungs. Farben, Symbole und sogar das Spielzeug wird in der Gesellschaft in Geschlechter unterteilt. Wie gehe ich als pädagogische Fachkraft damit um? Die Intention dieser Arbeit besteht darin, die existierenden Erkenntnisse zu erläutern und mit bereits durchgeführten Untersuchungen zu bestätigen. Die Untersuchung im Zusammenhang mit dem oben genannten Thema, soll unter folgender Fragestellung bearbeitet werden:
1. Einleitung
1.2 Begriffsklärung
2. Entwicklungspsychologische Aspekte
2.2. Entwicklung geschlechtlicher Identität
3. Die adäquate Rolle der Fachkraft
3.1. Grundhaltung
4. Wie gestaltet sich gendersensible Arbeit in der Kindertagesstätte ? 9 4.2. Umsetzung in der Praxis
5. Auswertung
6. Fazit
7. Quellenverzeichnis:
1. Einleitung
„Die Verschiedenartigkeit von Frauen und Männern hat nichts mit den biologischen Unterschieden zu tun und ist nicht angeboren, wie uns immer mehr populärwissenschaftliche Bücher (...) glauben machen wollen. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind erlernt - entstanden durch die Einflüsse des gesellschaftlichen Umfelds.“1 Mit diesem Zitat möchte ich in meine Facharbeit einleiten. Diese Facharbeit beschäftigt sich, mit dem Thema „Gendersensible Arbeit im Kindergarten“. Es werden hierbei auf entwicklungspsychologische Aspekte eingegangen und die adäquate Rolle der Fachkraft veranschaulicht und konkretisiert. Dabei soll der Fokus auf die Gruppe der drei bis sechsjährigen gelegt werden. Das gewählte Thema ist in den Lehrbüchern der Erzieher eher weniger präsent, weshalb dieses Thema hier ausgearbeitet wird. Schon vor der Geburt spielt das Geschlecht eine Rolle, wird es ein Junge oder ein Mädchen? Auf Babyshowerpartys wird heutzutage das Geschlecht enthüllt. Rosa, wenn es ein Mädchen wird und Blau, wenn es ein Junge wird. Prinzessinnenparty für die Mädchen und eine Ritterparty für die Jungs. Farben, Symbole und sogar das Spielzeug wird in der Gesellschaft in Geschlechter unterteilt. Wie gehe ich als pädagogische Fachkraft damit um? Die Intention dieser Arbeit besteht darin, die existierenden Erkenntnisse zu erläutern und mit bereits durchgeführten Untersuchungen zu bestätigen. Die Untersuchung im Zusammenhang mit dem oben genannten Thema, soll unter folgender Fragestellung bearbeitet werden:
- „Wie gestaltet sich eine gendersensible Arbeit in der Kindertagesstätte?“
1.2 Begriffsklärung
Bevor wir weiter ins Detail gehen, werden folgende Begriffe, die ein wichtiger Teil dieser Ausarbeitung sein werden, geklärt.
- Gender und Sex
Der Begriff „Gender“ kommt aus dem englischen Sprachraum und heißt übersetzt „Geschlecht“. Im Deutschen existiert ein Wort für den Begriff, während im Englischen zwischen dem biologischen Geschlecht „Sex“, welches bei der Verschmelzung von Ei und Samenzelle festgelegt wird und dem sozialen Geschlecht „Gender“, womit das kulturell geprägte geschlechtliche Rollenverhalten, das auf erlernten Verhaltensweisen differenziert wird.2
- Pädagogische Haltung
Ein individualisiertes Muster aus Werten, Einstellungen und Überzeugungen, welches durch einen authentischen Selbstbezug und objektive Selbstkompetenzen zustande kommt, definiert die eigene pädagogische Haltung.3
- Gendersensibilität
Unter der „Gendersensibilität“ versteht man, die Wahrnehmung und Berücksichtigung diverser Lebenssituationen von Frauen und Männern.4
2. Entwicklungspsychologische Aspekte
In allen Kindertagesstätten, besuchen Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren die Einrichtung. Doch hat das Thema „Gender schon etwas in diesem Alter zu bedeuten? Wissen Kinder überhaupt, was ein Geschlecht ist? Ein wichtiger Anhaltspunkt hierbei sind entwicklungspsychologische Aspekte. Entwicklungen, die Kinder im Alter von null bis drei Jahren erleben, beziehungsweise erlebt haben. Mit Rückbezug auf die Forschungsfrage „Wie gestaltet sich eine gendersensible Arbeit in der Kindertagesstätte“, muss zunächst jede Fachkraft die entwicklungspsychologischen Aspekte kennen, um diese berücksichtigen zu können. Es bestehen viele verschiedene Theorien zur Entwicklung eines Individuums. Im folgenden Abschnitt schauen wir uns eine der bekanntesten Theorien zur Entwicklungspsychologie der Sozialpädagogik an.5
Der Begriff „Entwicklung“ wird in der Psychologie unterschiedlich definiert. Eine deutliche Mehrheit von Übereinstimmungen bei allen Definitionen existiert bereits. Viele Wissenschaftler sind sich einig, dass es sich bei der Entwicklung, um die Veränderung eines Organismus im Laufe des Lebens handelt. Die Veränderungen jedoch bilden einen Zusammenhang, anstatt unabhängig voneinander zu sein. In der Entwicklungspsychologie fokussiert man sich auf das bereits Erlebte und das Verhalten eines Menschen. Aus diesem Grund bedeutet Entwicklung im psychologischen Sinn demnach, untereinander zusammenhängende Veränderungen des Erlebens und Verhaltens im Laufe des Lebens6. Die Entwicklung eines Menschen beginnt mit der Zeugung und endet mit dessen Tod.7
Aus diesem Grund erstreckt sich die Entwicklungspsychologie nicht nur auf das Kindes- und Jugendalter, sondern auf das gesamte Leben eines Individuums. Auch die Entwicklungspsychologie verfolgt konkrete Ziele, die in den folgenden Punkten aufgelistet zusammengefasst sind.
- Die Beschreibung des Entwicklungsverlaufs, der sich nach ganz bestimmten Gesetzen vollzieht. Hierzu gehören beispielsweise die Entwicklung der Wahrnehmung, der Motorik, der Intelligenz, des Denkens, der Sprache, des Gedächtnisses, der Bedürfnisse und Emotionen oder des Sozialverhaltens.
- Die Beschreibung der Ursachen und Bedingungen, welche die Entwicklung auslösen und in Gang halten. Hier stellt sich oft die Frage, was die Ursache für die Entwicklung der Intelligenz ist und diese in Gang hält, um mit den Antworten tiefer ins Geschehen einzugehen.
- Die Erklärung der beobachteten Zusammenhänge mithilfe von Gesetzmäßigkeiten und theoretischen Aussagen.
- Das Verstehen von Veränderungen des Erlebens und Verhaltens, indem man versucht, die Ziele bzw. Absichten und damit die Sinnhaftigkeit dieser Veränderungen zu erfassen.
- Die Vorhersage und die Anwendung entwicklungspsychologischer Erkenntnisse, um beispielsweise Veränderungen des Erlebens und Verhaltens und mögliche Entwicklungsstörungen vorsehen oder um Entwicklung zu fördern und Entwicklungsstörungen vorzubeugen8
2.1. Stufenmodell
Psychoanalytische (psychosexuelle und psychosoziale) Ansätze nehmen an, dass der Mensch eine Reihe von Stadien (Entwicklungsphasen, -stufen) durchläuft, in denen er mit alters- bzw. entwicklungsgradierten psychosozialen bzw. psychosexuellen Konflikten (z.B. zwischen seinen biologischen Trieben und den gesellschaftlichen Erwartungen) konfrontiert ist, die als Schrittmacher für Entwicklung fungieren. Für die Forschungsfrage und die entsprechende Altersgruppe der Kinder schauen wir uns entwicklungspsychologische Aspekte von zwei Psychoanalytikern an.
Wir beginnen mit dem Psychoanalytiker Erik H. Erickson (1902-1994). Erickson, hat das Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung kreiert, In dem er die Entwicklung des Menschen nach seinen Theorien beschreibt. Er ist, demnach der Überzeugung, dass die Entwicklung sich im Spannungsfeld zwischen den Wünschen und Bedürfnissen des Kindes als Individuum und den sich im Laufe der Entwicklung verändernden Anforderungen der Gesellschaft und der Umwelt entwickelt. Das Entwicklungsmodell besteht aus acht Stadien, welches in jeder Stufe eine Krise darstellt, mit dem sich das Individuum auseinander setzt. Die Reihenfolge der Stufen spielen nach Erickson keine Rolle. Es ist jedoch wichtig, sich mit jeder Stufe auseinander gesetzt zu haben, um in eine Nächste zu kommen. Dies spielt für die Entwicklung eine große Rolle. Im Zusammenhang mit der Forschungsfrage, sind die ersten beiden Stufen des Modells relevant, da die Zielgruppe diese Stufen bereits durchlebt haben oder sie in naheliegender Zeit beenden werden.9
Die erste Stufe des Modells lautet: Ur-Vertrauen vs. Ur-Misstrauen und beginnt ab der Geburt bis zum ersten Lebensjahr eines Menschen. In dieser Phase ist es für ein Kind wichtig, eine Bezugsperson zu haben. Das Urvertrauen kann nur aus der Erfahrung entstehen, wenn zwischen den eigenen Bedürfnissen und der Allgemeinheit, Übereinstimmung herrscht. In dieser Phase sollte eine Grundhaltung entstehen, die sich durch das ganze Leben zieht. Jedes neugeborene Kind ist darauf angewiesen, von einer Person, bestenfalls einer Bezugsperson, versorgt zu werden. All diese Erfahrungen führen zu einem Vertrauen gegenüber der Bezugsperson. Nach den Erfahrungen zum Vertrauen einer Person, wird auch das Misstrauen erlebt. Dies kann z.B. entstehen, wenn die Mutter das Kind alleine lässt und den Haushalt führt usw., in der Zeit in der das Kind alleine ist, wird das Misstrauen gefördert.
[...]
1 Vgl. Hobmair (u.a.) (2016) S. 424
2 Vgl. ebd., S. 424
3 Vgl. Schwer (2014) S.107
4 Vgl. Hornberg (2008), S.53
5 Vgl. Wikipedia.de/Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung
6 Vgl. Hobmair (2017), S. 209
7 Vgl. Schwarzer (u.a.) hogrefe.de
8 Vgl. Hobmair (2017) S.210-211
9 Vgl. Stangl Stangl.de/PSYCHOLOGIEENTWICKLUNG/EntwicklungErikson
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