Diese Seminararbeit soll in einem angemessenen Rahmen die Medienkontrolle im Nationalsozialismus beleuchten.
Dabei werden wir auf staatliche Institutionen wie Propagandaministerium und Reichskulturkammer eingehen.
Um die Auswirkungen der Arbeit dieser Institutionen zu verdeutlichen, widmen wir uns im zweiten Teil dieser Seminararbeit den Medien Film, Presse und Rundfunk.
Anhand dieser Medien wird aufgezeigt, wie die Medien und die dazugehörigen Personenkreise kontrolliert und so zu politischen Zwecken genutzt werden.
Die Seminararbeit erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Um alle Informationen zu diesem Thema zu berücksichtigen, bedarf es eines weitaus größeren Rahmens, der jedoch das Maß dieser Seminararbeit um ein Vielfaches sprengen würde.
Gliederung
1. Einleitung
2. Zweck der Medien
3. Institutionalisierung der Medienkontrolle im Nationalsozialismus
3.1. Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda
3.2. Die Reichskulturkammer
4. Medien im Nationalsozialismus
4.1.Film
4.2.Presse
4.3.Rundfunk
5. Literaturverzeichnis
6. Fußnotenverzeichnis
1. Einleitung
Diese Seminararbeit soll in einem angemessenen Rahmen die Medienkontrolle im Nationalsozialismus beleuchten.
Dabei werden wir auf staatliche Institutionen wie Propagandaministerium und Reichskulturkammer eingehen.
Um die Auswirkungen der Arbeit dieser Institutionen zu verdeutlichen, widmen wir uns im zweiten Teil dieser Seminararbeit den Medien Film, Presse und Rundfunk.
Anhand dieser Medien wird aufgezeigt, wie die Medien und die dazugehörigen Personenkreise kontrolliert und so zu politischen Zwecken genutzt werden.
Die Seminararbeit erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Um alle Informationen zu diesem Thema zu berücksichtigen, bedarf es eines weitaus größeren Rahmens, der jedoch das Maß dieser Seminararbeit um ein Vielfaches sprengen würde.
2. Zweck der Medien
Die Medien spielten zur Zeit des Nationalsozialismus eine bedeutende Rolle. Insbesondere Rundfunk, Film und Fernsehen wurden zum ersten Mal in ihrer Geschichte in großem Stile für propagandistische Zwecke genutzt, beziehungsweise im Falle des Fernsehens aufgrund politischer Interessen zur Vorführreife gebracht.
Die Medien wurden als Propaganda- & Indoktrinationsinstrumente genutzt, um dem Interesse des NS- Regimes zu dienen. Das Interesse der Nationalsozialisten war es, die NS- Ideologie möglichst rasch zu verbreiten und dabei weite Bevölkerungsteile zu erreichen.
Dies konnte nur mit Hilfe von Massenmedien gelingen, da nur durch diese sichergestellt werden kann, dass der Großteil der Bevölkerung die NS- Ideologie vermittelt bekommt.
Massenmedien sind besonders anfällig für verschiedene Arten des Missbrauchs, die unter der Sammelbezeichnung der Manipulation zusammengefasst sind.[i]
Die NS- Propaganda machte es sich dabei zu nutzen, dass „ der Rezipient im Massenkommunikationsprozeß ein sich seiner Rolle unbewusster Sozialisand ist, obwohl er permanent den sozialisierenden Einflüssen der Medien unterworfen ist.“[ii]
Es ging demnach um eine Erziehung des Deutschen Volkes mit neuer Gesinnung und Ideologie.
Die Erziehung des deutschen Volkes zu einer neuen Ideologie ist an diesem Zitat aus dem Jahre 1937 ersichtlich:
„ Das gesamte Erziehungswesen, Theater, Film, Literatur, Presse, Rundfunk, sie haben alle dem im Wesen unseres Volkstums lebenden Ewigkeitswerten zu dienen.“[iii]
Adolf Hitler selbst legte großen Wert auf Massenmedien, da durch sie eine große Konsumentenanzahl und das Gefühl der Gemeinschaft erreicht werden.
Dieses Gemeinschaftsgefühl tritt vor allem bei der Nutzung gemeinsamer Fernseh- und Radiostuben zutage, wie es beispielsweise während der Olympischen Spiele 1936 der Fall war.
Die Medienpädagogik selbst war im Nationalsozialismus nicht existent. Sie hatte weder eine bewahrende noch eine kritikfördernde Funktion. Die Medienpädagogik wurde durch die Medienpolitik der Nationalsozialisten ersetzt.[iv]
Um eine reibungslose und effektive Infiltration des Volkes mit dem Gedankengut der
NS- Ideologie zu gewährleisten, war es notwendig alle Medien, die der Umerziehung des deutschen Volkes dienten, gleichzuschalten, beziehungsweise solche Medien, die der
NS- Ideologie nicht konform waren auszuschalten.
Dies lässt sich an folgendem Zitat aus dem Jahre 1938 näher verdeutlichen.
„ Da im nationalsozialistischen Staat Presse, Film, Theater, Rundfunk usw. nicht mehr als private Betätigungen angesehen werden, sondern wichtige öffentliche Aufgaben zu erfüllen haben, mussten alle diese Institutionen einer einheitlichen staatlichen Führung unterstellt werden.“[v]
Diese Gleichschaltung gelang mit Hilfe des Propagandaministeriums und der Reichskulturkammer, welche zu dem Zweck der Medienlenkung geschaffen wurden.
3. Institutionalisierung der Medienkontrolle im Nationalsozialismus
3.1. Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda
Nachdem Adolf Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannt worden war erkannte er sehr schnell, dass zur Durchsetzung seiner Ziele nicht nur die Ausschaltung der Opposition, sondern auch die bestmögliche Gleichschaltung des gesamten deutschen Volkes notwendig war. Hierzu schufen er und seine Partei einen gewaltigen Propagandaapparat, mit dem es den Nationalsozialisten gelang, die große Masse nachhaltig zu beeinflussen und für ihre menschenverachtende Ideologie zu präparieren. Propaganda ist die systematische Verbreitung politischer oder weltanschaulicher Ideen, mit dem Ziel, die öffentliche Meinung in bestimmter Weise zu beeinflussen.
Nach der Machtübernahme durch Hitler waren die Voraussetzungen für eine wirkungsvolle Propaganda erfüllt: Die Nationalsozialisten besaßen sowohl das Gewaltmonopol als auch die totale Kontrolle über Bildung, Kultur und Medien. Zum Aufbau einer effektiven Propagandamaschinerie erließ Hitler am 13. März 1933 das Gesetz über die Errichtung eines „Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda“ (RMVP) und ernannte den Reichspropagandaleiter der NSDAP Joseph Goebbels zum Minister. Bereits am 30. Juni 1933 folgte die Verordnung über die Aufgaben des neuen Propagandaministeriums: Das RMVP war zuständig für „alle Aufgaben der geistigen Einwirkung auf die Nation, der Werbung für Staat, Kultur und Wirtschaft, Unterrichtung der Öffentlichkeit und Nachrichtenverbreitung sowie die Verwaltung der betreffenden Stellen.“[vi]
Goebbels unterstand somit das gesamte Erziehungswesen vom Kindergarten über die Schule bis zur Universität sowie der gesamte Medien- und Kulturbetrieb. Sein Ministerium wuchs permanent, von fünf Abteilungen und 350 Angestellten im Jahr 1933 bis auf 17 Abteilungen mit ca. 2000 Angestellten im Jahr 1941. Es wurde zu einem der mächtigsten Nazi-
Ministerien, sein Etat stieg im genannten Zeitraum von 14 auf 187 Mio. Reichsmark.[vii]
Da Goebbels die zentrale Schlüsselfigur der Medienkontrolle im Dritten Reich war, werden hier die wichtigsten Stationen seiner Biographie erläutert:
Joseph Goebbels litt von Kind an unter seiner Kleinwüchsigkeit und seinem Klumpfuß. Aufgrund dessen plagten ihn Minderwertigkeitskomplexe, welche er durch seinen enormen Arbeitseifer und seine krankhafte Erfolgssucht auszugleichen suchte. Er durchlief „frühe Phasen als gläubiger Katholik, begeisterter Sozialist, angehender Dichter, bevor sein Drang nach übergeordneten Werten in der schrankenlosen Bewunderung Hitlers kulminierte.“[viii]
1924 trat er in die NSDAP ein, und bereits 1926 wurde er durch Hitler zum Gauleiter für Berlin ernannt, wo er mit Hilfe seines Organisationstalentes und seiner Redekunst der Partei zum Durchbruch verhelfen sollte. Ab 1927 gab Goebbels das Propagandablatt „Der Angriff“ heraus und wurde 1928 in den Reichstag gewählt. Ab 1929 begleitete er das Amt des Reichpropagandaleiters der NSDAP und war somit für die gesamtdeutsche Verbreitung der nationalsozialistischen Ideologie verantwortlich. Wie oben bereits erwähnt wurde er 1933 zum Propagandaminister ernannt. In dieser Funktion organisierte er maßgeblich die Unterdrückung der Juden, um dem Regime ein Feindbild zu verschaffen, er stellte die Aggression gegen Polen als einen Akt der Selbstverteidigung dar, und selbst in den schlimmsten Kriegsjahren sorgte er unter anderem durch seine Reden und Sondermeldungen im Rundfunk für eine Hebung der Kampfmoral und hielt somit die Hoffnung auf den immer unwahrscheinlicher werdenden Endsieg aufrecht.
Mit Organisationstalent und Redekunst allein konnte er diese unglaubliche Leistung jedoch nicht vollbringen. Das RMVP gab ihm die nötigen Mittel an die Hand, um durch gezielte Eingriffe in alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens das allgemeine Bewusstsein zu verändern. Er war „die Spitze eines gigantischen, in der Geschichte einmaligen Kontroll- und Manipulations-Apparates mit einer verblüffenden persönlichen Präsenz seines Chefs: ein alles umfassendes System, 24 Stunden täglich in Gang, das die Deutschen von der Wiege bis zum Grabe nicht aus den Klauen ließ, ein effektives, zentralisiertes Instrumentarium permanenter Bewusstseinskontrolle.“[ix]
Bereits drei Tage nach seiner Ernennung zum Leiter des RMVP beschrieb er die Aufgabe seines Ministeriums vor Pressevertretern folgendermaßen: „Wenn diese Regierung nun entschlossen ist, niemals mehr zu weichen, niemals und unter keinen Umständen, dann wird sie auf Dauer nicht damit zufrieden sein können, 52% hinter sich zu wissen, sondern sie wird
ihre nächste Aufgabe darin sehen müssen, die übrig bleibenden 48% für sich zu gewinnen. Das geht nicht allein durch sachliche Arbeit.“[x]
[...]
[i] Hüther,J. (1975)
[ii] Hüther,J. (1975)
[iii] Hüther,J./ Terlinden,R. (1982) S.16 aus Leutloff 1937, S.46
[iv] Hüther,J./ Terlinden,R. (1982) S.16
[v] Kommer / Bischoff (1990) S. 101 aus Wolf 1938, S.167 f
[vi] Bundesarchiv Koblenz
[vii] Bundesarchiv Koblenz
[viii] Donner (1995)
[ix] Donner (1995) S.14
[x] Zitat Goebbels aus Bundesarchiv Koblenz
- Citation du texte
- Christian Sommer (Auteur), 2003, Institutionen und Organisationsformen der Medienkontrolle im Nationalsozialismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11906
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