Das Ziel dieser Arbeit ist präventive Maßnahmen und Handlungsempfehlungen abzuleiten, damit es zu sexueller Gewalt als auch Übergriffen überhaupt nicht kommt. Dazu wird ein Überblick zu den Bedingungen der sexuellen Gewalt in pädagogischen Einrichtungen gegeben als auch im Zuge dessen die Begrifflichkeiten definiert. Abschließend sollen Möglichkeiten zur Intervention aufgegriffen werden.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Ziel der Arbeit
2 Definition und Entstehung der sexualisierten Gewalt
2.1 Begriffsdefinition
2.1.1 Sexuelle Gewalt als sexualisierte Form und Übergriffe
2.1.2 Kindliche Sexualität
2.2 Bedingungen für sexuelle Gewalt in pädagogischen Einrichtungen
2.2.1 Profile der Täter und Strategien
2.2.2 Begünstigung durch Rahmenstrukturen und Schweigepanzer
2.2.3 Machtmissbrauch durch Machtkostellation
3 Unterstützung als Verantwortung: Handlungsempfehlungen bei Verdacht und Intervention durch Prävention von Erzieher:innen
4 Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Kindesmissbrauch steht seit den 1960er und 1970er Jahren im Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit. Heutzutage taucht sexuelle Gewalt fast täglich in den Medien auf.1 Sexueller Missbrauch, insbesondere sexueller Missbrauch von Kindern, ist schrecklich. Jedes Kind sollte das Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit und Entwicklung haben.2 Gerade in letzter Zeit kommt es immer wieder zu öffentlichen Kontroversen über die sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen. Ein Beispiel dafür ist der Skandal der Odenwaldschule in den letzten Jahren.3
Sexuelle Gewalt ist aber nicht nur in Einrichtungen wie Schulen und Kitas zu sehen, sondern auch in Familien. Was uns schwer verständlich macht, ist, dass die Täter oft zum engsten Familien- und Bekanntenkreis der betroffenen Kinder gehören, die ihren Macht- und Autoritätsstatus nutzen und meist nicht wissen, woran sie sich schuldig gemacht haben. Emotionen wie Wut und Hass gegenüber den Tätern (hauptsächlich Männer aus allen sozialen Schichten) sind die häufigsten Reaktionen. Das ist am Anfang verständlich, hilft dem betroffenen Kind oder anderen Kindern aber nicht wirklich.4
1.1 Problemstellung
Obwohl die Sexualaufklärung eine der Hauptaufgaben der Eltern ist, gehört zur Präventionsarbeit in Kindergärten und Schulen die Unterstützung der Eltern durch Erzieher und Erzieherinnen bei dieser Aufgabe.5 In einer Studie im Jahr 2009 „für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durchgeführt [..], gaben 40% der Eltern, 43% der Kita-Leitungen und 48% der Träger-Verantwortlichen an, dass sie schon mal - mehr oder weniger intensiv - an die Gefahr eines Missbrauchs durch einen Erzieher gedacht hätten.“6 Derzeit wird versucht, den Männeranteil in Kitas zu erhöhen. Das ist gut so, so lautet die Argumentation, wenn Kinder gleichzeitig weibliche und männliche Er- wachsene erleben, um sich als Jungen oder Mädchen zu "fixieren". Ungeachtet der idealen Geschlechtervielfalt in den Rollenbildern gibt es ein weiteres Problem, dass viele Eltern und weibliche Fachkräfte Angst haben, dass männliche Erzieher Kinder sexuell missbrauchen. In Kitas wird wenig über Sexualaufklärung diskutiert und es herrscht viel Un- sicherheit.7
1.2 Ziel der Arbeit
So ist das Ziel dieser Arbeit präventive Maßnahmen und Handlungsempfehlungen abzuleiten, damit es zu sexueller Gewalt als auch Übergriffen überhaupt nicht kommt. Dazu wird ein Überblick zu den Bedingungen der sexuellen Gewalt in pädagogischen Einrichtungen gegeben als auch im Zuge dessen die Begrifflichkeiten definiert. Abschließend sollen Möglichkeiten zur Intervention aufgegriffen werden.
2 Definition und Entstehung der sexualisierten Gewalt
„Das Thema sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in pädagogischen Institutionen wurde vor allem ab dem Jahr 2010 kontrovers diskutiert. In diesem Jahr erregte unter anderem das ehemalige Internat Odenwaldschule großes Aufsehen.“8 Die Debatte für eine Abgeschlossenheit dieses Themas kann nicht unterstrichen werden, sodass zunächst die Definitionen dargestellt und anschließend Maßnahmen vorgestellt werden.
2.1 Begriffsdefinition
2.1.1 Sexuelle Gewalt als sexualisierte Form und Übergriffe
"Sexuelle Gewalt" eine Art machtbezogenes Sexualverhalten.9 Begriffe wie sexueller Missbrauch, sexueller Missbrauch, sexuelle Gewalt, sexuelle Übergriffe, Inzest und Pädophilie werden häufig verwendet. Allgemein ist unter diesen Begriffen zu verstehen, dass sexuelle Handlungen gegen den Willen der Menschen vorgenommen werden. Sexuelle Gewalt steht an zweiter Stelle nach körperlicher Gewalt (wie Körperverletzung und
Missbrauch der Station) und psychischer Gewalt.10 Es gibt männliche und weibliche Opfer, wobei der Anteil der männlichen Täter mit 99% eindeutig ist. Dies gilt nicht nur bei sexualisierter Gewalt gegen Frauen, sondern auch von Männern an Männer.11
Die sexualisierte Gewalterfahrung hat verschiedene Ausprägungen. So zählt das ungewollte Berühren, das Küssen als auch das Nehmen auf den Schoß eines Kindes oder Jugendlichen zu Formen der Gewalterfahrung. Diese werden ergänzt durch Belästigungen und Bedrängen als auch Zwingen zum Geschlechtsverkehr. Drohungen, welche ausgesprochen werden, sofern die Täter ihre Tat nicht ausführen können, werden ebenfalls als Gewalterfahrung definiert.12
So sind vor allem wie zu Beginn erwähnt, die Machtgefälle und die Unfreiwilligkeit für die sexuellen Übergriffe verantwortlich. So machen Kinder freiwillig mit und stellen die Unordnung erst im Nachgang fest. Ein Wehren ist nicht möglich, da körperliche als auch geistige Stärke mit dem Täter nicht übereinstimmen.13
2.1.2 Kindliche Sexualität
So erfordert besonders das Kind eine pädagogische Aufmerksamkeit, da es ebenfalls wie die Erwachsenen ein sexuelles Wesen ist. Dieses grenzt sich jedoch mit seinen Kennzeichen kindlicher Sexualität ab, da die Identität, Lust, Beziehung und Fruchtbarkeit sich von Erwachsenen maßgeblich unterscheiden. Während bei Erwachsenen die Sexualität oft zielgerichtet auf genitale Sexualität und auf Erregung und Befriedigung ausgerichtet ist und durch Sexualpartner ergänzt wird, möchten Kindern den Körper lustvoll erleben und Wohlgefühl schaffen ohne aktives sexuelles Agieren. Der genitale Aspekt steht hier nicht im Vordergrund.14
[...]
1 Vgl. Scheufele, 2005.
2 Vgl. Ludwig, o. D.
3 Vgl. Schultz, 2012.
4 Vgl. Erkert, 2002.
5 Vgl. Erkert, 2002.
6 Vgl. Balluseck, 2019.
7 Vgl. Balluseck, 2019.
8 Vgl. Kapucu, 2019, S. 2.
9 Vgl. Kapucu, 2019, S. 6.
10 Vgl. Sozialbehörde Hamburg, 2021.
11 Vgl. Müller, 2004, S. 4f.
12 Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung, 2019.
13 Vgl. Thome, 2017, S. 1.
14 Vgl. Thome, 2017, S. 3.
- Quote paper
- Tesla Giammarresi (Author), 2021, Sexuelle Gewalt gegen Vorschulkinder. Wie Erzieherinnen und Erzieher präventiv und unterstützend tätig werden können, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1190501
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.