Australien. Ein Land, ein Kontinent, welches Frauen bereits Ende des 19. Jahrhundert ermöglichte, ihre eigene Meinung zu repräsentieren und wählen zu gehen. Nicht überall auf der Erde war das so früh der Fall. Auch über 100 Jahre später sind Frauen, in bestimmten Teilen der Welt, offiziell nicht dazu berechtigt, ihre Stimme abzugeben.
Seit den ersten Frauenwahlrechten ist das Thema in unserer Gesellschaft präsent und wird vermutlich noch lange nach unserer Zeit weiter erforscht. Bereiche wie Geschichte, Politik, Sozialwissenschaften oder Religion setzen sich mit dieser Thematik auseinander.
In dieser Arbeit befasse ich mich mit der Australierin Louisa Lawson, welche eine dieser Frauenrechtskämpferinnen im 19. und 20. Jahrhundert war.
Mit Hilfe von Tom O’Lincolns Werk "United We Stand- Class Struggle in Colonial Australia" und Audrey Oldfields Werk "Australian Women and the Vote" werde ich zunächst den Weg zum Frauenwahlrecht in Australien aufzeigen. Weiterhin werde ich Louisa Lawsons Leben beschreiben, indem ich die Biographie Louisa von Brian Matthews knapp zusammenfasse. Ich werde auf Lawsons leidenschaftlichstes Projekt, The Dawn, eingehen und ihr eigenes Werk The Life’s Dream, herausgegeben von Leonie Rutherford und Megan Roughley in Louisa Lawson - "Collected Poems", interpretieren und daraus Zusammenhänge und Bezüge erschließen.
Die Fragestellung dieser Hausarbeit lautet dementsprechend: Was wollte Louisa Lawson mit ihrem Gedicht ausdrücken und könnte es möglicherweise das Frauenwahlrecht in Australien beeinflusst haben?
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Weg zum Frauenwahlrecht in Australien
3. Das Leben von Louisa Lawson
3.1 Louisa und The Dawn
3.2 Die Bedeutung von A Life’s Dream
4. Fazit
1. Einleitung
Australien. Ein Land, ein Kontinent, welches Frauen bereits Ende des 19. Jahrhundert ermöglichte, ihre eigene Meinung zu repräsentieren und wählen zu gehen. Nicht überall auf der Erde war das so früh der Fall. Auch über 100 Jahre später sind Frauen, in bestimmten Teilen der Welt, offiziell nicht dazu berechtigt, ihre Stimme abzugeben.
Seit den ersten Frauenwahlrechten ist das Thema in unserer Gesellschaft präsent und wird vermutlich noch lange nach unserer Zeit weiter erforscht. Bereiche wie Geschichte, Politik, Sozialwissenschaften oder Religion setzen sich mit dieser Thematik auseinander.
In dieser Arbeit befasse ich mich mit der Australierin Louisa Lawson, welche eine dieser Frauenrechtskämpferinnen iml9. und 20. Jahrhundert war.
Mit Hilfe von Tom O’Lincolns Titel United We Stand- Class Struggle in Colonial Australia und Audrey Oldfields Titel Australian Women and the Vote werde ich zunächst den Weg zum Frauenwahlrecht in Australien aufzeigen. Weiterhin werde ich Louisa Lawsons Leben beschreiben, indem ich die Biographie Louisa von Brian Matthews knapp zusammenfasse. Ich werde auf Lawsons leidenschaftlichstes Projekt, The Dawn, eingehen und ihr eigenes Werk The Life’s Dream, herausgegeben von Leonie Rutherford und Megan Roughley in Louisa Lawson - Collected Poems, interpretieren und daraus Zusammenhänge und Bezüge erschließen.
Insgesamt beziehe ich mich auf die Fragen, was Louisa Lawson mit dem Gedicht ausdrücken wollte und ob dies dazu beitragen konnte, dass das Frauenwahlrecht in Australien im Jahr 1902 abgeschlossen wurde.
2. Der Weg zum Frauenwahlrecht in Australien
„Who ordained that men only should make the laws to which both men and women have to conform? Why should half oft he world govern the other half? - Louisa Lawson“1
Die Frauenbewegung in Australien prägt vor allem das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert. Das Wahlrecht erhielten Frauen in Australien offiziell im Jahr 1902. Im Vergleich zu anderen Ländern war dies relativ früh. In Deutschland, England und den USA wurde es 1918 eingeführt, in Frankreich 1944 und in Regionen der Schweiz erst im Jahr 19902.
Lange Zeit herrschte in Australien im 19. Jahrhundert eine traditionelle Familienführung. Nach Beverly Kingston hieß es, die Frau hätte eine komplexe Aufgabe in der Gesellschaft. Sie müsse sicherstellen, dass geeignete und vorteilhafte Ehen arrangiert werden, sie solle sich an Hab und Gut sowie am Erbe erfreuen und müsse sich um Familie und Freunde sorgen. Der Mann hingegen, hätte die politische, diplomatische und unternehmerische Tätigkeit3.
Das Frauenwahlrecht in Australien ab 1902 wirkte sichjedoch nur sehr gering auf unsere Gesellschaft aus. Zwischen I860 und 1890 formte die Dynamik der kapitalistischen Entwicklung Australiens die Geschlechterverhältnisse um, welche die Rechte der Frauen in gewisser Weise einschränkten aber dennoch neue Möglichkeiten geschaffen wurden. Soziale Veränderungen begannen die Familieninstitution herauszufordem. Da die Massenproduktion das traditionelle Handwerk ersetzte, musste neben dem Mann auch die Frau arbeiten. Zwischen 1870 und 1890 führte dies wiederum zu einem deutlichen Rückgang der Geburtenrate. Im späten 19. Jahrhundert waren 20 Prozent der Arbeitergesellschaft bis hin zu 30 bis 40 Prozent in den Hauptstädten Frauen. Neben der Hausarbeit gab es eine große Anzahl von beschäftigten Frauen auf Bauernhöfen, im Boots- und Schuhhandel, in Geschäften, in Krankenhäusern und in Schulen. Ihre Löhne betrugen ungefähr zwischen einem Drittel und der Hälfte vom Lohn eines Mannes. Ab dem frühen 20. Jahrhundert unterstützten die Gewerkschaften sowie das zu der Zeit führende Gewerkschaftsmagazin, The Transmitter, gleiche Bezahlung und Chancengleichheit zwischen Mann und Frau in den meisten Teilen des Landes4.
Die Wirtschaftskrise der 1890er Jahre ermöglichte Frauen den Weg zur wirtschaftlichen Verantwortung. Frauen aus Mittelschichten und der Arbeiterklasse wie Mary Gilmore und Louisa Lawson gehörten zu der Bevölkerung Australiens, die oftmals vom Land in Städte wie Sydney zogen und die Rolle der Frau völlig neu präsentierten. Sie versammelten sich in Frauenrechtsgruppen, Vereinen und Genossenschaften wie die Women’s Christian Temperance Union (WCTU) oder die Womenhood Suffrage League, die sich speziell auf Wahlrechte und Eigentumsrechte konzentrierten. Des Weiteren kämpften sie um die Aufhebung des Alkoholverbots für die Frau sowie für Kleidung, die eher praktisch gehalten wird und welche nicht aufgrund von Korsetts und Schnürungen die Gesundheit der Frau gefährden. Die Durchsetzung dieser Forderungen ergab sich teilweise als sehr kompliziert. Frauen ersetzten auf einmal die Arbeitsplätze der Männer, was viele Männer sowohl im Arbeitervolk als auch in der Regierung beunruhigte und daher gegen weitere Rechte der Frau stimmten5.
South Australia war die erste Kolonie, die im Jahr 1894 das weibliche Wahlrecht für unverheiratete Frauen mit Vermögen anerkannte. Das zu Grunde liegende Argument dafür war, dass Stimmrechte Eigentum repräsentierten. Das Vermögen der Ehefrauen wurde durch die Stimmabgabe ihrer Ehemänner dargestellt, aber einzelne Eigentümerinnen benötigten ihre eigene Stimme6. Western Australia zog im Jahr 1899 nach, sodass Frauen aus den Kolonien South- und Western Australias ihre Stimme für das neue Parlament der ersten Commonwealth-Wahlen im Jahr 1901 abgeben konnten. Die Frauen aus den restlichen Kolonien Australiens kämpften weiter um ihre Rechte, indem sie Protestversammlungen hielten, Briefe schrieben, Rundschreiben versandten und Unterschriften für Petitionen sammelten. Schlussendlich war beim ersten Zusammentreffen des neuen Parlaments die Mehrheit der Mitglieder davon überzeugt, dass alle australischen Frauen das Recht zum Wählen bekommen sollten. Das Gesetz wurde im Jahr 1902 verabschiedet, welchesjedoch bis ins Jahr I960 eine Sonderklausel enthielt. Männer und Frauen der australischen Ureinwohner, der Aborigines, waren in Western Australia und Queensland von dem Stimmrecht ausgeschlossen7.
Zeitungen auf der ganzen Welt berichteten, dass Australiens Frauen ihre nationale Stimme abgegeben hatten. Zunächst wurde die Arbeit der Suffragistinnen versteckt gehalten und das Gerücht kam auf, dass die Frauen nicht für ihre Stimme gekämpft hätten.
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1 Audrey Oldfield, Australien Women and the Vote, Cambridge 1994, S. 35.
2 Frankfurter Allgemeine „Politik", Wahlrecht. Seit wann Frauen wählen gehen, in: FAZ v. 16.01.2001.
3 Vgl. Tom O'Lincoln, United We Stand. Class Struggle in Colonial Australia, Carlton North 2005, S. 69.
4 Vgl. Ebd.S. 69 ff.
5 Vgl. Ebd.S. 75 ff.
6 Vgl. Ebd. S. 84 ff.
7 Vgl. Audrey Oldfield, Australien Women and the Vote, Cambridge 1994, S. 51.
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