In der vorliegenden Arbeit soll die Rolle der Frau in dem maghrebinischen Land Algerien genauer untersucht werden. An dieser Stelle wird speziell auf das Familienleben eingegangen, das für die Frau viele Schwierigkeiten beinhaltet. Auch die Ehe und Scheidung hat einen anderen Stellenwert als in westeuropäischen Ländern und wird kurz beschrieben. Im Anschluss daran wird auf die Arbeitssituation der Frauen eingegangen, die sich ebenfalls durch Unterdrückung auszeichnet. Im Hauptteil wird anschließend Bezug auf den Film La fille de Keltoum von Mehdi Charef genommen und eine Analyse aufgestellt. Diese soll veranschaulichen, wie die Frau in Algerien in der Familie aber auch von fremden Männern behandelt wird. Außerdem verdeutlicht der Film sehr gut, welchen Qualen die Frauen ausgesetzt sind. Die Geschichte, die von Mehdi Charef, einem algerischen Schriftsteller, der in Frankreich lebte, stammt, ist der Realität sehr nah. Anhand des Films wird die Situation der Frauen in Algerien sehr authentisch dargestellt. Die Rolle der Frau in Algerien soll in der Arbeit zunächst anhand von Literatur, im Anschluss daran mit Hilfe der Analyse des Films, genauer betrachtet werden. Die kulturellen Unterschiede zwischen Algerien und der westlichen Welt sind enorm, was sich auf den Status der Frau auswirkt und dieses Thema sehr interessant macht.
1. Ziele der Arbeit
In der vorliegenden Arbeit soll die Rolle der Frau in dem maghrebinischen Land Algerien genauer untersucht werden. An dieser Stelle wird speziell auf das Familienleben eingegangen, das für die Frau viele Schwierigkeiten beinhaltet. Auch die Ehe und Scheidung hat einen anderen Stellenwert als in westeuropäischen Ländern und wird kurz beschrieben. Im Anschluss daran wird auf die Arbeitssituation der Frauen eingegangen, die sich ebenfalls durch Unterdrückung auszeichnet. Im Hauptteil wird anschließend Bezug auf den Film La fille de Keltoum von Mehdi Charef genommen und eine Analyse aufgestellt. Diese soll veranschaulichen, wie die Frau in Algerien in der Familie aber auch von fremden Männern behandelt wird. Außerdem verdeutlicht der Film sehr gut, welchen Qualen die Frauen ausgesetzt sind. Die Geschichte, die von Mehdi Charef, einem algerischen Schriftsteller, der in Frankreich lebte, stammt, ist der Realität sehr nah. Anhand des Films wird die Situation der Frauen in Algerien sehr authentisch dargestellt. Die Rolle der Frau in Algerien soll in der Arbeit zunächst anhand von Literatur, im Anschluss daran mit Hilfe der Analyse des Films, genauer betrachtet werden. Die kulturellen Unterschiede zwischen Algerien und der westlichen Welt sind enorm, was sich auf den Status der Frau auswirkt und dieses Thema sehr interessant macht.
2. Die Rolle der Frau
Generell sind die Beziehungen zwischen Frau und Mann in Algerien in starkem Maße der Tradition unterworfen und mit vielen Tabus behaftet. Zwar hat die Verfassung den Frauen die gleichen Rechte wie Männern zugesichert und Algerien auch die internationalen Konventionen zur Gleichstellung von Mann und Frau unterzeichnet, dennoch wird die Algerierin nicht als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft behandelt[1].
2.1 Das Leben in der Familie
In den Familien finden Konflikte meistens zwischen den Frauen statt und beruhen auf Unstimmigkeiten bezüglich der Rechte im Haushalt. Es kommt äußerst selten vor, dass eine Frau sich gegen ihren Sohn oder Ehemann stellt. Die Scheidung eines Paares geschieht meistens aufgrund der Konflikte zwischen zwei Frauen in der Familie[2]. Für die Frau bedeutet die Familienstruktur Algeriens, dass sie sich dem Mann unterwerfen muss. Sie kann ihren Ehepartner nicht frei wählen, sondern ist gezwungen, diesen im Hinblick auf die Interessen der Familie auszusuchen. Das Leben der meisten Frauen ist von Abhängigkeit und Unterwerfung gekennzeichnet. So geht sie von der Autorität des Vaters über in die des Ehemannes. Ihre Existenzberechtigung sichert sich die Frau durch das Hervorbringen männlicher Nachkommen. Als Inbegriff der Ehre ihrer Familie wird die Frau durch Klaustration und Verschleierung vor den Augen fremder Menschen verborgen. Dieses Verhalten ist darauf zurückzuführen, dass die Menschen ihren Besitz verteidigen wollen, denn wo die Töchter erben und durch die Heirat in einen anderen Verband übergehen, droht die Gefahr, dass das Vermögen aufgesplittert wird. Aus diesem Grund findet man die Verschleierung am häufigsten in der Stadt vor, denn dort sind die Frauen nicht so abgeschirmt wie auf dem Land. Die Laufbahn der Frau ist vom Anfang bis zum Ende durch ihre Verwandtschaftsrollen vorgegeben. Als Tochter wird die Frau nur als ein Gast in der Familie des Vaters angesehen, was sich erst ändert wenn sie heiratet und in die Familie ihres Ehemannes überwechselt. Schon als kleines Mädchen muss eine Frau Pflichten übernehmen, zu denen beispielsweise das Aufpassen auf die Geschwister oder Brennholz sammeln, zählt. Außerdem muss sie ihren Brüdern Dienstleistungen erbringen[3]. Auch zur Haus- und Feldarbeit muss sie ihren Teil beitragen. Dies ist trotz der Kinder meistens nur möglich, weil die Großmutter diese erzieht. So kommt es, dass Kinder ihre Eltern oft beim Vornamen nennen. Hieran wird die Distanz zwischen Eltern und Kindern sehr deutlich. Die Frau kann sich lediglich in der Rolle der Schwiegermutter von dem Herrschaftsverhältnis in der Familie frei machen. Viele Probleme entstehen ebenfalls durch das oft sehr schwierige Verhältnis zwischen der Schwiegermutter und ihrer Schwiegertochter:
Le cas le plus courant est celui de l’alliance mère-fille contre la belle-sœur, dont on craint qu’elle n’influence son mari pour s’imposer au groupe familial. La concurrence belle-mère/ belle-fille, le plus souvent à l’état latent, est ce qui fixe le niveau de conflictualité à l’intérieur du groupe familial[4].
So kommt es, dass sich die Schwiegertochter meistens wünscht, unabhängig von den Schwiegereltern, alleine mit ihrem Mann und den Kindern zu leben, denn dies sei « […] la condition du bonheur. Tout le reste est sans importance[5]. » Die Konflikte haben demnach andere Ursprünge als in der westlichen Welt, wo Differenzen eher zwischen den Ehepartnern entstehen. Das Leben zu Hause wird als « bras de fer » zwischen der Schwiegermutter und der Schwiegertochter bezeichnet. Das Zusammenleben erfordert, dass beide versuchen aufeinander zuzugehen. Oft beklagen sich die Schwiegermütter darüber, dass die jungen Frauen nicht so sein wie sie selbst es früher einmal waren und ihnen zu wenig Respekt entgegenbringen. An dieser Stelle ist anzumerken, dass es den Schwiegermüttern wichtig zu sein scheint, von ihren Schwiegertöchtern Respekt erwiesen zu bekommen, den sie von den Männern in der Familie nicht erhalten. Das Verhältnis zwischen Schwiegermutter, Tochter und Sohn befindet sich in einem Ungleichgewicht, welches sich meist negativ auf die Schwiegertochter auswirkt, da sie häufig ausgeschlossen wird. Das Einzige, das ihr als positiv angerechnet wird, ist, dass sie Jungen gebärt. Aus ihrer Rolle als Haushälterin kann sie kaum entfliehen[6]. Die Frauen sind sich selbst nicht darüber bewusst, dass sie auch ein eigenes Leben führen; ihr ganzes Handeln richtet sich nach den Söhnen und Schwiegersöhnen:
Dans le conflit qui l’oppose à sa bru, ce n’est pas sa personnalité ou ses intérêts propres qui sont mis en avant, ce sont ceux de son fils, qu’elle croit défendre face à une femme à qui elle reproche de ‘ne pas lui repasser souvent ces chemises, de le négliger, de ne pas le respecter, comme il faut, de contester son autorité, de discuter ses choix, etc[7] ‘.
Die algerische Frau ist demnach an ihrem eigenen Wohl nicht interessiert und hat vielmehr das Bedürfnis, ihren Söhnen und Schwiegersöhnen ein angenehmes Leben zu verschaffen. An dem Zitat wird ebenfalls deutlich, dass die Frauen es als selbstverständlich ansehen, sich dem Mann zu unterwerfen. Die Mütter befürchten, dass ihre Schwiegertöchter, ihre Söhne nicht respektieren, wie es von der Gesellschaft vorgeschrieben ist, und, dass sie ihren Männern widersprechen könnten. All diese Dinge sind in der westlichen Welt „normal“ und gehören zum Alltag.
[...]
[1] http://mandela.inwent.org/v-ez/lis/algerien/seite4.htm
[2] Addi, Lahouari, Les mutations de la société algérienne- famille et lien dans l’algérie contemporaine, Paris :
Éditions La Découverte, 1999, S. 108
[3] Leßner-Abdin, Dietlinde, Zur sozialen Lage in Entwicklungsländern- Eine Fallstudie: Algerien, München:
tuduv Studie, 1982, S. 48-50.
[4] Addi, Lahouari, Les mutations de la société algérienne- famille et lien dans l’algérie contemporaine, S.
108.
[5] Addi, Lahouari, Les mutations de la société algérienne- famille et lien dans l’algérie contemporaine, S.
112.
[6] Khodja, Souad, Etre femme au Maghreb et en Méditeranée- Du mythe à la réalité, Paris : Éditions
Karthala, 1998, S. 154.
[7] Addi, Lahouari, Les mutations de la société algérienne- famille et lien dans l’algérie contemporaine, S.
113.
- Citation du texte
- Denise Salyga (Auteur), 2008, Die Rolle der Frau in Algerien unter Einbeziehung des Films "La fille de Keltoum" von Mehdi Charef, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119032
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