In meiner Hausarbeit zum Thema „Lebenswelten und Diversität wahrnehmen, verstehen und Inklusion fördern“ befasse ich mich mit der Phrase „Verschiedenheit“.
Bei der Recherche wurde mir deutlich, wie umfangreich das Thema „Lebenswelten und Diversität wahrnehmen, verstehen und Inklusion fördern“ überhaupt ist. Ich wurde mit Begriffen wie: Heterogenität, Inklusionspädagogik, Diversität, Vielfalt, Gleichberechtigung, Diversity Pädagogik, Dimensionen, Verschiedenheit, Gleichberechtigung ... überflutet. Einmal wurde von Vielfalt gesprochen, ein anderes Mal von Diversität oder Diversity etc. Im ersten Moment wusste ich nicht, wie und womit ich meine Hausarbeit beginne. Aber irgendwann fiel der „Groschen“.
Inhaltsverzeichnis
1) Vorwort
2) Einführung
3) „Jedes Kind ist anders“
4) Verschiedenheit von Kindern als wesentliches Thema
5) Gründe für unterschiedliche Entwicklungen von Kindern
6) Bildungsangebot
7) Fazit
8) Quellenangabe
1) Vorwort
In meiner Hausarbeit zum Thema „Lebenswelten und Diversität wahrnehmen, verstehen und Inklusion fördern“ befasse ich mich mit der Phrase „Verschiedenheit“.
Bei der Recherche wurde mir deutlich, wie umfangreich das Thema „Lebenswelten und Diversität wahrnehmen, verstehen und Inklusion fördern“ überhaupt ist. Ich wurde mit Begriffen wie: Heterogenität, Inklusionspädagogik, Diversität, Vielfalt, Gleichberechtigung, Diversity Pädagogik, Dimensionen, Verschiedenheit, Gleichberechtigung ... überflutet. Einmal wurde von Vielfalt gesprochen, ein anderes Mal von Diversität oder Diversity etc. Im ersten Moment wusste ich nicht, wie und womit ich meine Hausarbeit beginne. Aber irgendwann fiel der „Groschen“.
2) Einführung
„Verschiedenheit fällt ins Auge. Ob ein Mensch schwarz ist oder weiß, ob Mann oder Frau, ob er im Rollstuhl sitzt oder gehen kann, das sehen wir. Ob jemand sich gut ausdrücken kann oder nicht, das hören wir. Ob er Mathematik schnell versteht oder gut singen kann, das nehmen wir wahr. Und oft bewerten wir es. Deutsche und Ausländer, Gesunde und Behinderte, Männer und Frauen, Mathematiker und Musiker, das reihen wir in eine Rangordnung ein, die historisch verankert ist.“ Zitat von Anne Ratzki 2004 (Bildungsexpertin)
Unsere Gesellschaft wird immer bunter, die Menschen haben verschiedene religiöse, politische oder ideologische Anschauungen, sie haben unterschiedlichen ethnischen Hintergrund, besitzen unterschiedliche körperliche Voraussetzungen oder Begabungen und sprechen verschiedene Sprachen. Doch leider gelten bis heute in Deutschland traditionelle Hierarchien von gesellschaftlichen Gruppenverhalten. Aber was genau bedeutet „Verschiedenheit“ ? Bevor ich näher darauf eingehe, werde ich einige Begriffe erläutern.
Lebenswelten:
Mit Lebenswelt wird das persönliche Umfeld (Welt) eines Individuums bezeichnet, in der sein Leben stattfindet. Das heißt, wo er mit anderen interagieren, sich mit seiner Umwelt auseinandersetzen kann und Kompetenzen sowie Werteorientierungen erwirbt, also sich selbst bildet. Umgebung, Einflussbereich oder Umfeld sind Synonyme für Lebenswelt.
Inklusion:
Inklusion ist ein gesellschaftsübergreifender und institutionell zu fördernder Prozesse, der einen aktiven Kampf gegen soziokulturelle Ausschlussprinzipien und Benachteiligungen auf Grund von Herkunft, Status, Geschlecht, Kultur, etc. hegt und eine gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderungen einfordert. Die Inklusion setzt eine gleichberechtigte Umgebung des Lernens und sozialen Austauschs voraus und ermöglicht eine gemeinsame Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in allen Bereichen, auch über die Institution „Schule“ hinaus.
Diversität:
Diversität bedeutet Vielfalt und Unterschiedlichkeit zugleich und ist auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Menschen fokussiert. Diversität wird mit den Forderungen der Gleichstellung, Chancengerechtigkeit, Antidiskriminierung, Partizipation und Inklusion in einen Zusammenhang gebracht. Es beschreibt demnach ein Konzept zur Förderung von Chancengerechtigkeit und Vielfalt. In der Literatur werden darunter verschiedene Dimensionen von Unterschieden zwischen Menschen gefasst, unter anderem auf die kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Unterschiede in der Gesellschaft. Aber auch der Zugang zu Ressourcen wie Bildungschancen und die finanzielle Ausstattung eines Individuums zählen zu den Kerndimensionen der Diversität. Neben dem Ausgleich von Defiziten geht es aber auch darum, das Besondere hervorzuheben und zum Beispiel durch Geschichten von einzigartigen Menschen andere zu inspirieren. In diesem Sinne ist Diversität mehr als die Repräsentation von Unterschiedlichkeiten. Es ist die Erkenntnis, dass uns Vielfältigkeit grundlegend bereichert. Ziel ist daher die gegenseitige Anerkennung, sowohl in den Momenten der Ähnlichkeit als auch in denen der Verschiedenheit.
Vielfalt:
Der Begriff Vielfalt bedeutet unterschiedlich/verschieden sein und bezeichnet zum einen die Unterschiedlichkeit der Lebenslagen von Menschen und zum anderen die Unterschiedlichkeit in Bezug auf Geschlecht, ethnische und soziale Herkunft, sexuelle Orientierung, Religion und Weltanschauung sowie Alter und geistige Kapazitäten. Soziale Vielfalt umspannt das interethnische Zusammenleben, die globale Solidarität als auch die grundsätzliche Anerkennung anderer Lebensformen. Diesen gilt es wertschätzend und offen zu begegnen, um voneinander lernen zu können.
Diversity:
Diversity wird meist mit dem Begriff „Vielfalt“ übersetzt, darunter steckt jedoch mehr: Diversity meint den bewussten Umgang mit Vielfalt in der Gesellschaft. Es ist ein organisatorisches sowie gesellschaftspolitisches Konzept, das einen wertschätzenden, bewussten und respektvollen Umgang mit Verschiedenheit und Individualität fördert. Es orientiert sich nicht nur an Defizite oder versucht Lösungen für vermeintliche Probleme aufzuzeigen. Vielmehr geht es bei Diversity darum, die vielfältigen Leistungen und Erfahrungen von Menschen zu erkennen und sie als Stärke zu begreifen und zu nutzen. Der Abbau von Diskriminierung und die Förderung von Chancengleichheit sind dabei die zentralen Ziele. Diversity ist aber auch der ganzheitliche Ansatz, der die Unterschiede der Menschen in einer Einrichtung als Chance für diese selbst und für die Institution versteht. Sie erfordert von allen Verantwortlichen eine Auseinandersetzung mit sich selbst, mit der eigenen Haltung und mit benachteiligenden Strukturen z.B. in der eigenen Einrichtung. Es reicht also nicht, die Unterschiedlichkeiten zu erkennen, sondern auch die Verbindungen zu sehen, um Inklusion/Chancengleichheit/Gleichberechtigung herzustellen.
Das heißt also, „Verschiedenheit“ ist, genauso wie Diversity und Gleichheit, ein wichtiger Bestandteil in der Diversität um Inklusion zu fördern. Bezugnehmend auf die pädagogische Arbeit, sind Erziehungswissenschaftlicher der Meinung, dass Gleichheit und Verschiedenheit voneinander abhängig sind und ohne den Anderen nicht definiert werden können.
„Gleichheit ist ein Verhältnis, worin Verschiedenes zu einander steht.“ Zitat von Wilhelm Windelbrand 1848 – 1915 (Philosoph)
Auch für die Erziehungswissenschaftlerin Annedore Prengel sind die Gleichheit und Verschiedenheit zwei zentrale Begriffe, welche untrennbar miteinander verbunden sind.
„Denn Gleichheit ohne Offenheit für Vielfalt würde eine die andere ausgrenzende Angleichung bedeuten und Vielfalt ohne Gleichheit eine das andere unterordnende Hierarchisierung des Verschiedenen." (Prengel 2007) 1993 erschien ihr Buch „Pädagogik der Vielfalt“, worin sie sich vor allem auf die Kategorien Geschlecht (feministische Pädagogik), Behinderung (Integrationspädagogik) und Kulturalität (interkulturelle Pädagogik) bezieht.
„Die drei pädagogischen Bewegungen thematisieren jeweils spezifische pädagogische Fragestellungen, jede widmet sich einer besonderen Problematik; zugleich haben sie wesentliche strukturelle Gemeinsamkeiten.“ (Prengel 2006)
Ausgangspunk der Pädagogik der Vielfalt ist die Gleichheit und Verschiedenheit von Kindern und Jugendlichen. Die Pädagogik der Vielfalt arbeitet im Sinne der gleichen Freiheit, das demokratische Gleichheitsprinzip ohne Angleichungszwang geschehen zu lassen. Vielfalt soll ohne Hierarchiebildung wertgeschätzt werden und beruft sich auf den Gedanken: „Gleichberechtigung der Verschiedenen“.
Resümee:
Ich finde es sehr wichtig, dass sich eine pädagogische Fachkraft mit dem Thema „Verschiedenheit“ auseinandersetzen sollte. Denn in den Einrichtungen wird Vielfalt jeden Tag aufs Neue erlebt, hier kommen Mädchen und Jungen, Kinder mit und ohne Migrationshintergrund, Kinder mit und ohne Behinderung, Kinder in unterschiedlichen Altersgruppen und mit verschiedenen sozialen Hintergründen zusammen. Gleichzeitig sind es auch die Mitarbeiter, Eltern und andere Bezugspersonen der Kinder, die eine bunte Verschiedenheit darstellen. So sind es vielfältige Persönlichkeiten, Lebenswelten und Erfahrungen, die das Leben von Diversität in den Einrichtungen bestimmen. Eine inklusive Pädagogik entwickelt sich aber nicht von selbst. Sie braucht Offenheit für Verschiedenheit bei allen Beteiligten und den Willen der pädagogischen Fachkräfte, das eigene Handeln und die eigene Haltung kritisch zu reflektieren. Es ist aber auch von Wichtigkeit die Verschiedenheit der Kinder zu reflektieren und einseitige Zuschreibungen vermieden werden.
3) „Jedes Kind ist anders“
Jedes Kind ist einzigartig und kommt mit seiner individuellen Ausstattung an Entwicklungsmöglichkeiten auf die Welt. Das heißt, dass sich im Erbgut bereits ein Entwicklungsplan und die Anlagen für die körperlichen und psychischen Eigenschaften in groben Zügen festgelegt sind. Aber das Erbgut allein vermag kein Lebewesen hervorbringen. Die Umwelt, zunächst die Eltern und andere enge Bezugspersonen im Familienkreis und später dann die Erzieherin, ermöglichen dem kindlichen Organismus das Wachstum und die Entfaltung seiner Eigenschaften und Fähigkeiten. Jedes Kind hat seine persönlichen Stärken und Schwächen, Vorlieben und Abneigungen, es entwickelt sich auf seine ganz eigene Weise und seinem individuellen Tempo. Auch wie viel Anregung und Abwechslung, wie viel körperliche Nähe und gefühlsmäßige Zuwendung es braucht, ob es eher ruhig oder lebhaft ist, ob es viel oder wenig schreit, ist von Kind zu Kind ganz verschieden. Wie deutlich ein Kind seine unterschiedlichen Wünsche und Bedürfnisse mitteilt, ist ebenfalls bei jedem Kind anders. Jedes Kind wird durch seine vielen Eigenschaften zu etwas Besonderem. Daher sollte es selbst entscheiden, wie viel Anregung und Abwechslung es gerad braucht. Wann Kinder zu bestimmten Entwicklungsschritten bereit sind, zeigen sie meist deutlich und möchten selbstbestimmt und aus eigenem Antrieb seine Erfahrungen machen.
„Hilf mir, es selbst zu tun.“ Zitat von Marie Montessori
Damit sich ein Kind entwickeln und seine Fähigkeiten entfalten kann, ist es auf den Schutz, die Fürsorge und der Zuwendung der Eltern/Erzieher angewiesen. Wichtig ist aber auch dem Kind Nähe, Geborgenheit und Sicherheit zugeben. Es braucht Verständnis und Aufmerksamkeit gegenüber seinen persönlichen und entwicklungsbedingten Eigenschaften und Bedürfnissen und die Bereitschaft der Eltern/Erzieher, diese zuverlässig zu befriedigen. Denn wenn ein Kind sich geborgen und sicher fühlt, kann es seiner natürlichen Neugier und seinem angeborenen Erkundungsdrang folgen und einfach nur Kind sein.
Ich sage immer:
„Kinder sind wie Schmetterlinge im Wind. Manche fliegen höher als andere, aber alle fliegen so gut sie können. Vergleiche sie nicht untereinander, denn jedes Kind ist einzigartig, wundervoll & etwas ganz Besonderes.“
4) Verschiedenheit von Kindern als wesentliches Thema
Verschiedenheit hat für mich eine wesentliche Bedeutung, denn das zweite Kind von dem Vater meiner Tochter kam mit einer Sprach- und Gehbehinderung zur Welt. Sie ist jetzt sechs Jahre alt und ein lebensfreudiges Wesen, dass immer lacht, wenn ich sie sehe. Als Nina auf die Welt kam, war unsere gemeinsame Tochter Lisa sechs Jahre alt und freute sich wahnsinnig endlich eine „große“ Schwester zu sein.
In den ersten Jahren war Nina nur ab und an mal Gesprächsthema bei uns zu Haus. Umso älter Lisa wurde desto häufiger sprachen wir über Nina. Sie realisierte immer mehr was das alles so mit sich führt. Es machte sie manchmal sehr traurig und es flossen viele Tränen.
„Ich möchte doch nur die große Schwester sein. Und jetzt kann ich noch nicht mal mit ihr Fußballspielen oder tanzen.“ Zitat von Lisa
Zu diesem Zeitpunkt wurde mir bewusst, dass es Lisa emotional sehr trifft und sehr nahegeht. Seit diesem Moment reden wir öfters über Nina. Jetzt ist Lisa schon 14 Jahre alt und ist, so zusagen, in die Situation reingewachsen und geht richtig gut damit um. Sie ist jetzt die große Schwester und unterstützt ihren Papa wo sie kann. Auch wenn Lisa gerad bei mir ist, wir haben einen zweiwöchigen Wechselmodus, und Papa sie anruft, ist Lisa immer für Nina da.
5) Gründe für unterschiedliche Entwicklungen von Kindern
Da ich im beruflichen Bereich noch keine Erfahrungen bzw. es noch keine Situationen der unterschiedlichen Entwicklung von Kindern hatte, entschied ich mich nach längerem Überlegen, dies bezugnehmend auf meinen privaten Erfahrungen auszuarbeiten.
Lisa, meine Tochter, ist jetzt 14 Jahre alt. Sie ist immer zwei Wochen bei ihrem Papa und zwei Wochen bei mir. Lisa kommt mit dem zweiwöchigen Wechselmodus sehr gut zurecht, da sie damit aufgewachsen ist. Obwohl ihr Papa und ich getrennte Wege gehen, haben wir versucht, eine gemeinsame Basis zu finden bzw. Regeln und Grenzen gleichzusetzen. Wobei ich sagen muss, dass ich eher die „Lockere“ war/bin. Bis heute habe ich eine sehr vertraute und respektvolle Beziehung mir Lisa. Sie vertraut mir, denke ich, alles an und unsere Beziehung ist wie eine „Beste-Freundin-Beziehung“. Die Zeit bis circa zum Ende der Grundschule war meist sehr harmonisch und einfühlsam. Klar, gab es ab und an mal Streitigkeiten, aber das renkte sich schnell wieder ein. Viel Zeit verbrachten wir mit gemeinsamen Spielen, Malen oder Basteln, ob drin oder draußen, wir genossen die gemeinsame Zeit. Das „A“ und „O“ war bzw.
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- Eileen Böer (Author), 2020, Verschiedenheit. Lebenswelten und Diversität wahrnehmen, verstehen und Inklusion fördern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1189666
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