Noch in diesem Jahr werden die Änderungen zum Rundfunkstaatsvertrag verabschiedet, in denen es um die Integration des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in das neue Medium Internet geht. So definierte sich Fernsehen ursprünglich noch dadurch, dass eine gewisse Sendung zu einer festgelegten Uhrzeit an einem bestimmten Ort verfolgt wurde; also zum Beispiel die Tagesschau um 20 Uhr im Wohnzimmer. Der Vormarsch der Digitalisierung und die technische Innovationen im Onlinesektor haben jedoch eine grundlegende Veränderung bezüglich der ursprünglichen Fernsehgewohnheiten initiiert. Fernsehen meint heute auch, sich einen Fernsehfilm, eine Nachrichtensendung oder eine Unterhaltungsshow zu einer beliebigen Zeit, an irgendeinem Ort, am Computer anzusehen. Vor allem das Internet wird zum Abruf von Filmen, Serien und Beiträgen aller Art genutzt und avanciert damit zum unerschöpflichen Archiv der bewegten Bilder. Individuelle Programmgestaltung und permanente Verfügbarkeit televisueller Inhalte entsprechen den Neuerungen des 21. Jahrhunderts und machen den Kontrast zum ursprünglichen Konzept des Fernsehens mittlerweile deutlich spürbar. Schon seit 1964 beobachtete Marshall McLuhan, dass wir immer mehr in einem globalen Dorf leben, welches so groß wie unser Planet und gleichzeitig so klein ist, dass es in unser Wohnzimmer, ja sogar auf den Schreibtisch passt. McLuhans Idee vom ‚Global Village’ scheint im World Wide Web von Tag zu Tag wirklicher zu werden. Gerade die omnimediale Kollektion und instantane Kommunikation des Internets scheinen der Vorstellung einer elektronisch vernetzten ‚Earth City’ noch viel näher zu sein als Mc-Luhan es je für möglich gehalten hätte. Internet-TV und Abruffernsehen sind aufstrebende Sprösslinge dieser Entwicklung, die McLuhans Fernsehbegriff offensichtlich in ein neues Zeitalter zu verschieben scheinen. Aber gerade auch das ursprüngliche Fernsehen verändert mehr und mehr seine originären Strukturen um gegenüber dieser neuen rechnerbasierten Umgebung konkurrenzfähig seine Strukturen aufrechterhalten zu können. Um Schritt zu halten, versucht das Fernsehen im Wohnzimmer heute beispielsweise durch größere, flachere und hochauflösendere Bildschirme attraktiv zu bleiben, um den Zuschauer auch weiterhin für das traditionelle Fernsehdispositiv begeistern zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die televisuellen Charakteristika nach McLuhan
- Auflicht und Durchlicht
- Heiß und kalt
- Taktilität und Synästhesie
- Prämissen im, Global Village'
- Das Fernsehen im,Global Village' des 21. Jahrhunderts
- Fernsehen im ,Rear-View-Mirror'
- Onlinekonzepte telemedialer Beteiligung
- Nonlineare Rezeption nach McLuhans Idee vom Mosaik
- McLuhans televisuelle Temperaturen im Netz
- Zur Aktualität des akustischen Raumes
- Bleibt verbessertes Fernsehen noch Fernsehen?
- McLuhans,Laws of Media' bezüglich moderner Fernsehkultur
- Zusammenfassung: McLuhan heute
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit die Fernsehentwicklung des 21. Jahrhunderts mit Marshall McLuhans Theorien über das Fernsehen in Einklang zu bringen ist. Dabei wird insbesondere auf die Auswirkungen der digitalen Medien auf die Fernsehgewohnheiten und die Rolle des Internets als,Global Village' eingegangen.
- McLuhans Theorien über die televisuellen Charakteristika
- Die Rolle des Internets und digitaler Medien im Kontext des,Global Village'
- Die Auswirkungen der digitalen Medien auf traditionelle Fernsehgewohnheiten
- Die Relevanz von McLuhans Theorien für das Verständnis des Fernsehens im 21. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die grundlegenden Veränderungen im Fernsehbereich, die durch die Digitalisierung und das Internet initiiert wurden und stellt McLuhans Konzept des,Global Village' in den Mittelpunkt der Analyse. Kapitel 2 erläutert McLuhans zentrale Theorien über das Fernsehen, insbesondere die Konzepte von,Auflicht und Durchlicht',,Heiß und kalt' sowie,Taktilität und Synästhesie'. Kapitel 3 analysiert die Entwicklung des Fernsehens im Kontext des,Global Village' des 21. Jahrhunderts, untersucht die Rolle von Online-Konzepten telemedialer Beteiligung und die Frage, ob verbessertes Fernsehen noch Fernsehen ist.
Schlüsselwörter
Marshall McLuhan, Global Village, Fernsehen, digitale Medien, Internet, Onlinekonzepte, telemediale Beteiligung, Rear-View-Mirror, televisuelle Charakteristika, Auflicht, Durchlicht, Heiß, kalt, Taktilität, Synästhesie, Laws of Media, Fernsehkultur.
- Arbeit zitieren
- Ferdinand Tannwald (Autor:in), 2008, Das Fernsehen im ,Global Village’ des 21. Jahrhunderts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118955
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