Die Schwerpunkte liegen bei der hermeneutische Beitrag zur Erkenntnistheorie, den Bedingungen für das Gesprächs-und Textverständnis und der Bedeutung von Ästhetik und Kunstverständnis unter besonderer Berücksichtigung literarischer Texte.
Was versteht man unter Hermeneutik? Von griechisch hermeneutike` techne, wörtlich Auslegungs-und Übersetzungskunst (hermeneuein = auslegen, verkünden), bezeichnet sowohl die literarisch-philosophische Kunstlehre der Textinterpretation, als auch die philosophische Theorie der Auslegung und des Verstehens überhaupt. Dazu gehört die Auslegung juristischer, religiöser, historischer, kurz wissenschaftlicher Texte, aber auch die Interpretation literarischer, poetischer Texte der Belletristik und Lyrik. Die ästhetische Interpretation macht das Symbolsystem der Poesie zum Gegenstand der Reflexion. Der Begriff Hermeneutik geht auf Hermes zurück, den griechischen Götterboten, den Vermittler göttlicher Weisheiten in der griechischen Mythologie.
[1]Horst Oberbeil
Der hermeneutische Beitrag Hans Georg Gadamers zur Erkenntnistheorie und zum Gesprächs-Text-und Kunstverständnis
Damit sind schon die Schwerpunkte meines Vortrags angezeigt:
1. ) Der hermeneutische Beitrag zur Erkenntnistheorie
2. ) Die Bedingungen für das Gesprächs-und Textverständnis
3. ) Die Bedeutung von Ästhetik und Kunstverständnis unter besonderer Berücksichtigung literarischer Texte.
Doch zunächst ein kurzer Überblick über das Leben Hans Georg Gadamers:
Geb. am 11. Feb. 1900 in Marburg, Studium der Germanistik, Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie, Habilitation in Breslau 1928/29 bei Martin Heidegger,
1937 Professor in Marburg, 1949-1968 Nachfolger Karl Jaspers auf dem Lehrstuhl für Philosophie in Heidelberg. Gadamer starb 2002 mit 102 Jahren, sein wichtigstes Hauptwerk: Wahrheit und Methode, Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik.
Seine wichtigsten Auszeichnungen: Orden Pour le Merite, Großes Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der BRD, Siegmund -Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa, Hegel Preis, Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der BRD, zahlreiche Ehrendoktorwürden verschiedener Universitäten.
Was versteht man unter Hermeneutik? Von griechisch hermeneutike' techne, wörtlich Auslegungs-und Übersetzungskunst (hermeneuein = auslegen, verkünden), „bezeichnet sowohl die literarisch-philosophische Kunstlehre der Textinterpretation, als auch die philosophische Theorie der Auslegung und des Verstehens überhaupt“ (1). Dazu gehört die
[1]Wikipedia, Hermeneutik Auslegung juristischer, religiöser, historischer, kurz wissenschaftlicher Texte, aber auch die Interpretation literarischer, poetischer Texte der Belletristik und Lyrik.
Die ästhetische Interpretation macht das Symbolsystem der Poesie zum Gegenstand der Reflexion. Der Begriff Hermeneutik geht auf Hermes zurück, den griechischen Götterboten, den Vermittler göttlicher Weisheiten in der griechischen Mythologie.
Ich komme nun zum 1. Schwerpunkt: Der hermeneutische Beitrag Gadamers zur Erkenntnistheorie.
Am Anfang jeder Philosophie steht die Suche nach Wahrheit und Erkenntnis, nach Orientierung und Sinnfindung in unserem Dasein auf dieser Welt. Gadamer sieht einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Sprache und Sein und nennt das die „ontologische Wende der Hermeneutik“.Die Sprache ist ein Grundpfeiler menschlicher Existenz. Wir denken in Sprache und äußern uns in Sprache. Die Sprache wird so zur sinnlich geistigen Erkenntnisquelle. Für Gadamer ist jegliches Verstehen, egal, ob es sich um Kommunikation von Texten oder Bildender Kunst handelt, an die Sprachlichkeit des Seins vor den Hintergrund eines geschichtlichen Zeithorizonts gebunden. Er begreift Verstehen als Weise menschlichen Existierens.In diesem Sinn stimmt er mit Heidegger überein, der Hermeneutik allerdings nur ontologisch versteht.
Ich möchte an dieser Stelle aus meiner Sicht eine erweiternde hermeneutische Überlegung hinzufügen: Fühlen und reflektierendes Selbstbewusstsein wäre ohne sprachliche Ausdrucksfähigkeit nicht möglich. Dadurch, dass wir z.B.über Traurigkeit sprechen können, dass wir sie benennen können, ein Wort dafür haben, werden wir ihrer erst bewusst.
Die fortschreitende Erkenntnis neuer Weltbilder ist nur durch kommunikativen Austausch möglich. In den Augen der Wissenschaft war und ist die Hermeneutik eine Art Hilfswissenschaft der Theologie, Philosophie und Rechtsprechung geblieben. Um die jeweilige Berufspraxis auszuüben, muss die entsprechende Lehre des Interpretierens und Deutens beherrscht werden.
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- Horst Oberbeil (Autor), 2022, Der hermeneutische Beitrag Hans Georg Gadamers zur Erkenntnistheorie und zum Gesprächs-, Text- und Kunstverständnis, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1189501
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