„Werbung ist in unserer Gesellschaft ein Phänomen, das nicht nur als Kulisse […] überall
präsent ist und beim Medienkonsum zwangsläufig mitrezipiert wird […], sondern das auch
immer mehr Kult- und Kunststatus und damit ausdrückliche Aufmerksamkeit erhält.“ (Janich
2005: 9) Ohne Frage ist Werbung heutzutage zu einem festen Bestandteil des Alltagslebens
und der Alltagskultur geworden. Nicht umsonst besitzt die These der Werbung als ‚Spiegel
der Gesellschaft’ noch immer Gültigkeit, zumal man anhand der Untersuchung von Werbung
eingehende Einblicke über geltende Werte, Zeitströmungen und soziokulturelle Tendenzen
erfahren kann. (Vgl. ebd.: 10)
Darüber hinaus ist Werbung „allgegenwärtig und unverzichtbar zugleich, weil sie stets hinter
den glänzenden Markenartikeln verschwindet, für die sie folgenreiche Aufmerksamkeit reklamiert.“
(Zurstiege 2007: 110) Diese Reklamation von Aufmerksamkeit ist eng verbunden
mit persuasiven Tendenzen von Werbung. In diesem Zusammenhang wird Werbung als Subsystem
des Wirtschaftsystems gesehen (vgl. ebd.: 42), womit einhergeht, dass Werbung natürlich
‚zum Kauf anregen’ soll, aber nicht nur. Zwar ist Werbung „bezahlte Kreativität, die
verkauft“ (ebd.), erreicht werden soll vor allem aber Akzeptanz und positive Imagebildung
der beworbenen Produkte.
Aus linguistischer Perspektive ist hierbei vor allem die Sprache der Werbung von primärem
Interesse, wogegen bildliche Elemente normalerweise keine übergeordnete Rolle in der
sprachwissenschaftlichen Analyse von Werbeanzeigen spielen. Die Verbindung von Texten
und Bildern als gemeinsame Bedeutungsebene bietet jedoch ein nicht zu unterschätzendes
Instrumentarium, das eine ganz eigene Erkenntnisebene generiert. Denn oft ergänzen sich
Sprache und Bilder in der Werbung gegenseitig, sind gezielt aufeinander abgestimmt und
stehen in keinerlei Konkurrenzverhältnis zueinander (vgl. ebd. 191). Die Bedeutung der Ebene
von Sprache und Bild hinsichtlich der Analyse von Werbung lässt sich wie folgt zusammenfassen:
„Text-Bild-Beziehungen zu ignorieren hieße, ein konstitutives Element der Werbekommunikation
auszuschließen“ (ebd.: 190 f.)
Diese Hausarbeit macht es sich zum Ziel, den persuasiven Charakter von Werbeanzeigen
aufgrund vorhandener Text-Bild-Relationen in einer McDonald’s Werbeanzeige zu demonstrieren. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Textlinguistik
- Kohärenz und Kohäsion
- Rekurrenz
- Isotopie
- Persuasive Funktionen von (Werbe-)Sprache
- Analyse der Werbeanzeige
- Beschreibung des Inhalts
- Inhaltliche Deutung
- Zusammenwirken von Text und Bild
- Harmonisierung von Gegensätzen
- Ironische Wirkung
- Spiel mit der ironischen Lesart
- Exkurs: McDonald's und die Schweigespirale
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den persuasiven Charakter von Werbeanzeigen anhand der Text-Bild-Relationen in einer McDonald's Werbeanzeige. Im Fokus der Analyse stehen die linguistischen Aspekte, die zur persuasiven Wirkung beitragen und die Rolle von Text und Bild bei der Vermittlung von Botschaften.
- Die Analyse der Text-Bild-Relationen in einer Werbeanzeige
- Die persuasive Wirkung von Sprache in der Werbung
- Die Bedeutung von Kohärenz und Kohäsion für die Textinterpretation
- Die Rolle von Rekurrenz und Isotopie für die persuasive Wirkung
- Die Analyse von ironischen Elementen in der Werbung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Bedeutung von Werbung in der heutigen Gesellschaft. Der theoretische Hintergrund beleuchtet die relevanten Aspekte der Textlinguistik, insbesondere Kohärenz, Kohäsion, Rekurrenz und Isotopie, die für die Analyse von Text-Bild-Relationen von Bedeutung sind. Anschließend werden die persuasiven Funktionen von Werbesprache im Allgemeinen betrachtet. Die Analyse der Werbeanzeige konzentriert sich auf die Beschreibung des Inhalts, die inhaltliche Deutung, das Zusammenwirken von Text und Bild, die Harmonisierung von Gegensätzen, die ironische Wirkung und das Spiel mit der ironischen Lesart. Abschließend erfolgt eine kurze Schlussbetrachtung, die die Ergebnisse der Analyse zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Werbung, Textlinguistik, Kohärenz, Kohäsion, Rekurrenz, Isotopie, persuasive Wirkung, Text-Bild-Relationen, Ironie, McDonald's.
- Quote paper
- Andreas Thieme (Author), 2008, Persuasive Wirkung von Text-Bild Relationen am Beispiel einer Werbeanzeige, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118848
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