Diese Arbeit befasst sich mit der Person Jean-Jacques Rousseau und seinem Werk „Emil oder Über die Erziehung“. Sein Verdienst ist es unter anderem, im Gegensatz zur vorher herrschenden Erziehung, die Kindheit als eigene Lebensphase anzuerkennen und zu betrachten. Wir befinden uns in der Mitte des 18ten Jahrhunderts in Frankreich in der Zeit der Aufklärung. Rousseau gilt aufgrund seines Werkes bis heute als der 'Entdecker der Kindheit'. Er ruft als einer der ersten dazu auf, die Kindheit und ihre Bedürfnisse zu akzeptieren. Man soll den Zögling nicht als kleinen Erwachsenen betrachten, sondern als das, was er ist.
Laut Rousseau ist es von Vorteil, die Erziehung des Kindes aufs Land zu verlegen und es fern von den Einflüssen der Stadt zu halten. Diese Hauptthese steht im Zentrum der Hausarbeit. Im Bezug darauf setzt sich die Arbeit zunächst näher mit der Erziehung Rousseaus, seiner Vorstellung von Natur und der natürlichen Erziehung auseinander. Spezifisch wird genauer erläutert, welche Vorteile das Heranwachsen des Kindes auf dem Land und welche Nachteile die Entwicklung dessen in der Stadt mit sich bringt.
Zu Beginn der Arbeit wird zunächst der Erziehungsstil vor der Zeit Rousseaus genauer beleuchtet. Anschließend wird auf die Erziehung auf dem Land eingegangen, wobei zunächst Rousseaus Begriff von Natur und anschließend seine natürliche Erziehung erläutert werden. Danach werden spezifische Beispiele für die Vorteile der Erziehung auf dem Land anhand seines Werkes dargestellt sowie die Hauptthese begründet und mit Textbeispielen belegt. Anschließend werden gegenteilig die Nachteile vorgestellt, welche sich nach Rousseau aus einer Erziehung in der Stadt ergeben. Zum Schluss werden die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
1.Einleitung
2.Die Erziehung vor Rousseau
3.Die Erziehung auf dem Land
3.1 Die Natur
3.2 Natürliche Erziehung
3.3 Vorteile der Erziehung auf dem Land
4.Die Erziehung in der Stadt
4.1 Nachteile
5.Resümee
Literaturverzeichnis
1.Einleitung
„Pflanzen werden gezogen: Menschen werden erzogen“.1 Mit diesem Zitat Rousseaus aus seinem pädagogischen Werk „Emil oder Über die Erziehung“ möchte ich in die Thematik meiner Hausarbeit einsteigen, denn in diesem wird bereits ein wichtiger Punkt seiner Erziehung deutlich. Ein Mensch muss langsam wachsen und sich entwickeln, um seine Stärke und Größe kennen zu lernen und nutzen zu können. Das Kind sein ist nichts, was man so schnell wie möglich versuchen sollte zu überwinden, sondern es sollte als etwas gesehen werden, ohne das der Mensch nicht eigenständig existieren kann.
Ich möchte mich in meiner Hausarbeit mit der Person Jean-Jacques Rousseau und seinem Werk „Emil oder Über die Erziehung“ befassen. Sein Verdienst ist es unter anderem, im Gegensatz zur vorher herrschenden Erziehung, die Kindheit als eigene Lebensphase anzuerkennen und zu betrachten. Wir befinden uns in der Mitte des 18. Jahrhunderts in Frankreich in der Zeit der Aufklärung. Rousseau gilt aufgrund seines Werkes bis heute als der 'Entdecker der Kindheit'. Er ruft als einer der ersten dazu auf, die Kindheit und ihre Bedürfnisse zu akzeptieren. Man soll den Zögling nicht als kleinen Erwachsenen betrachten, sondern als das, was er ist. Laut Rousseau ist es von Vorteil, die Erziehung des Kindes aufs Land zu verlegen und es fern von den Einflüssen der Stadt zu halten. Diese Hauptthese steht im Zentrum meiner Hausarbeit. Im Bezug darauf werde ich mich näher mit der Erziehung Rousseaus, seiner Vorstellung von Natur und der natürlichen Erziehung auseinander setzten. Spezifisch werde ich genauer erläutern, welche Vorteile das Heranwachsen des Kindes auf dem Land und welche Nachteile die Entwicklung dessen in der Stadt mit sich bringt.
Zu Beginn meiner Arbeit werde ich zunächst den Erziehungsstil vor der Zeit Rousseaus genauer beleuchten. Anschließend werde ich mich mit der Erziehung auf dem Land beschäftigen, wobei ich zunächst Rousseaus Begriff von Natur und anschließend seine natürliche Erziehung erläutern werde. Danach gehe ich auf spezifische Beispiele für die Vorteile der Erziehung auf dem Land anhand seines Werkes ein und werde damit meine Hauptthese begründen und mit Textbeispielen belegen. Anschließend stelle ich gegenteilig die Nachteile vor, welche sich nach Rousseau aus einer Erziehung in der Stadt ergeben. Zum Schluss meiner Arbeit werde ich die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfassen und meine eigene Meinung zu diesem Thema statuieren.
2.Die Erziehung vor Rousseau
In diesem Kapitel werde ich den vorherrschenden Erziehungsstil vor Rousseau genauer beleuchten, sowie die wichtigsten Grundgedanken seiner Erziehung wiedergeben. In der Zeit vor der Aufklärung wurde die Kindheit nicht als eigenständige Lebensphase wahrgenommen. Kinder wurden als „kleine Erwachsene“ betrachtet und auch dementsprechend behandelt. Das Augenmerk wurde nur darauf gelegt, was die Kinder als spätere Erwachsene können und wissen müssen. Es wurde völlig außer acht gelassen, was Kinder bereits vor ihrem erwachsen werden aufnehmen können. Kinder haben eine ganz eigene Art zu denken, zu sehen, zu fühlen und zu handeln. Für die vorherrschende Erziehung war es von größter Wichtigkeit, dass der spätere Mensch Größe und Stärke erlangt. Das Wissen, wie er diese nutzen und einsetzen kann, spielte dabei eine untergeordnete Rolle. Auch das erlernen von Vernunft, welche als Erwachsener benötigt wird, kam laut Rousseau in dem vor ihm vorherrschenden Erziehungsstil zu kurz.2 Einen vernünftigen Menschen zu erschaffen gilt für Rousseau als „Das Meisterstück einer guten Erziehung“.3 Diese seiner Meinung nach wichtigste Fähigkeit entwickelt sich am schwersten. Der Mensch versuchte vor Rousseau den Zögling nach seinen wünschen zu formen und zu erziehen. Genauso wie er versucht die Natur nach seinem ermessen zu verändern und zu optimieren, so versucht er es auch mit dem Menschen selbst. Ein Beispiel dafür ist das Wickeln des Neugeborenen. Anstatt dem Kind die Freiheit zu geben, sich nach der Geburt ohne Einschränkungen zu bewegen und seine Arme und Beine zu strecken, schnürt man es in einen Wickel und verhindert somit das Bedürfnis des Kindes seine Glieder zu recken. Laut Rousseau wird so die Entwicklung des Kindes verlangsamt, da für das Wachstum notwendige Bewegungen nicht oder nur eingeschränkt stattfinden können. Grund für dieses „fesseln“ der Neugeborenen ist die Angst davor, dass sich die Kinder durch natürliche Bewegungen verbilden oder sich selbst verletzen. Die ersten Empfindungen des Kindes sind somit nicht mit Freiheit, Bewegung und Kraft behaftet, sondern mit Leid, Schmerzen und Hindernissen für Körper und Geist.4 „Alles ist gut, wie es aus den Händen des Schöpfers kommt; alles entartet unter den Händen des Menschen.“5 Diese zentrale These erklärt die Notwendigkeit einer Erziehung nach Rousseau. Er geht davon aus, dass der Mensch von Natur aus gut ist und nur durch die Hände anderer Menschen verdorben wird. Der Mensch versucht das Kind so zu verändern und zu beeinflussen, dass es nach seinem Bild 'besser' wird. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Gesellschaft, welche durch Vorschriften, Regeln und Zwänge den Menschen letztendlich so formt, wie sie ihn gerne hätte. Wenn ein Kind ohne Erziehung in der Gesellschaft aufwächst, würde es alles Gute verlieren und wäre verdorben.
3.Die Erziehung auf dem Land
3.1 Die Natur
In diesem Abschnitt werde ich Rousseaus Begriff von Natur, sowie deren Rolle in seiner Erziehung genauer erläutern. Zu Beginn ist es wichtig zu erwähnen, das mit 'Natur' nicht ausschließlich das Wilde gemeint ist. Bei Rousseau bezeichnet der Begriff Natur nicht das Leben und Handeln fernab von Kultur und Moral, sondern meiner Deutung nach alles, was von der Gesellschaft weder beeinflusst noch geregelt wird, denn wie oben schon einmal erwähnt entartet seiner Meinung nach alles, was in die Hände des Menschen gerät, da er alles zu seinem persönlichen Vorteil und Nutzen verändern will. Nach Rousseau gibt es dreierlei Lehrer, die die Erziehung des Kindes maßgeblich beeinflussen, die Natur, die Dinge und die Menschen. Nur wenn diese 3 Lehrer stimmig sind, gilt für ihn der Zögling als gut erzogen. Der Mensch lernt jedoch in erster Linie von und durch die Natur. Die Erziehung sollte sich also auch an der Natur orientieren. Von Beginn unseres Lebens an tragen wir die Natur in uns. Wir kommen empfindsam auf die Welt und werden im Laufe unseres Lebens durch verschiedene Eindrücke von der Umwelt beeinflusst. Durch diese Eindrücke lernen wir, Erfahrungen zu trennen, je nach dem ob sie für uns angenehm oder unangenehm sind. Durch diese Fähigkeit der Empfindsamkeit lernen wir also vernünftig zu urteilen. Je mehr Eindrücke der Mensch wahrnimmt und selektiert, umso vernünftiger und empfindsamer wird er. Obwohl sich von Beginn an das natürliche in jedem Menschen befindet, geht durch die Einbindung des Menschen in die Gesellschaft ein großer Teil dessen verloren. Durch seine Erziehung hin zum Bürger verliert der Mensch seine Individualität zugunsten der Allgemeinheit. Gesellschaft nimmt ihm laut Rousseau seine Natürlichkeit. Es ist nicht möglich einen Mittelweg zwischen Natur und Gesellschaft zu finden, da der Mensch im Bezug auf seine von der Natur gegebenen Neigungen und seine sozialen Pflichten in einen Zwiespalt gerät, der es ihm letztendlich nicht möglich macht, eines von beiden im ausreichenden Maße auszuüben. Er ist dann weder Mensch noch Bürger und hat weder einen Nutzen für sich noch für die Gesellschaft.6 Meiner Meinung nach spielt es für Rousseau also eine weniger große Rolle beim heranwachsen des Zöglings möglichst viel Wissen oder Qualifikationen zu sammeln, sondern das Hauptaugenmerk liegt darauf, einen Menschen heranzubilden. Um einen Zögling nach Rousseau natürlich zu erziehen, also um einen Menschen heranwachsen zu sehen, müsste man verhindern, dass versucht wird zu erziehen. Würde der Zögling im öffentlichen Bereich erzogen werden, so würde ein Mensch herangebildet werden, der 2 Seelen besitzt. Diese geben vor, an andere Mitglieder der Gesellschaft zu denken, während sie in Wirklichkeit von wesentlich egoistischer Natur sind. „In der natürlichen Ordnung sind alle Menschen gleich; ihre gemeinsame Berufung ist: Mensch zu sein.“7 In diesem Zitat Rousseaus bezieht er sich auf die natürliche Ordnung der Menschen. Wer durch die Gesellschaft zu einem Bürger erzogen wurde, findet seinen Platz aufgrund seines Berufes oder Standes in der Sozialordnung. Verliert er diesen Platz, ist er für die soziale Ordnung nicht mehr zu gebrauchen. Wer jedoch als Mensch erzogen wurde und sich als solcher versteht, findet seinen Platz in der natürlichen Ordnung. Es spielt keine Rolle welchen Beruf oder Stand in der Gesellschaft man inne hat, da die Natur ihn zum Menschen bestimmt hat und man diesen Platz somit nicht verlieren kann. Selbst wenn die Berufswahl oder der Rang sich verändern, so ändert sich nichts am eigentlichen Wert der Person. Man ist Mensch und bleibt es auch.8 Wird also ein Zögling von dem Einfluss der Gesellschaft weitestgehend ferngehalten und nach dem Prinzip der naturgegebenen Ordnung erzogen, so wird sich ein Gewissen entwickeln, aufgrund dessen er sich den Gesetzen der Natur entsprechend moralisch verhält.
3.2 Natürliche Erziehung
In Rousseaus Vorstellung einer guten Erziehung setzt er Natur als Gegensatz zu Gesellschaft. Während die Natur für ihn Wahrhaftigkeit, Glück und Unverdorbenheit widerspiegelt, steht Gesellschaft für Regeln, Pflichten, Einschränkung eigener Vorstellungen und Wünsche zu Gunsten der Gemeinschaft. Wie bereits erwähnt sieht Rousseau 2 Möglichkeiten zur Erziehung eines Menschen. Zum einen die öffentliche Erziehung und zum anderen „die häusliche Erziehung oder die der Natur“.9 Seiner Meinung nach gibt es die erstgenannte jedoch nicht mehr und sie kann es auch nicht mehr geben. Grund dafür ist das fehlen des Vaterlandes, woraus sich ergibt, dass keine Bürger mehr herangebildet werden können.10 Also bleibt nur noch die „natürliche Erziehung“ als Möglichkeit übrig. „Städte sind das Grab des Menschen.“11 An dieser überspitzten Aussage ist leicht zu erkennen, welche Region Rousseau für seine Form der Primärerziehung für richtig hält. Er sieht einen großen Vorteil darin, dass das Kind vom Erzieher auf dem Land herangezogen wird. Der allgemeine Grund besteht darin, dass das Kind durch die Erziehung im ländlichen Bereich von den schädlichen Einflüssen, die die Stadt und die Gesellschaft auf ihn ausüben, ferngehalten wird. Wenn der Zögling dadurch seine eigenen Kräfte und Stärken kennen gelernt und ausgebildet hat, ist es resistenter gegen die Wirkungen, die die Stadt auf ihn ausübt.12 Die Erziehung im ländlichen bzw. natürlichen Umfeld stellt in gewisser Hinsicht einen Gegensatz zu sozialen und kulturbedingten Einflüssen dar. Die Natur steht damit im Zusammenhang mit dem Guten und Vollkommenen. Daraus folgt, dass jegliche Art von Erziehung, die im Einflussbereich der Gesellschaft stattfindet, die Entwicklung des Zöglings hin zu einem vollkommenen und guten Menschen im Wege steht. In diesem Zusammenhang schafft sich Rousseau die Idealvorstellung eines Zöglings, Emil. Er entwirft eine Utopie eines zu erziehenden Kindes. An ihm erklärt er die Grundsätze und Handlungsmuster seiner Erziehung und stellt das Heranwachsen eines Kindes, in dem die natürliche Menschlichkeit während der Entwicklung erhalten bleibt, dar. Emil wird durch Rousseau anhand der natürlichen Ordnung, mit der Natur als Lehrer, um den Naturzustand des Kindes beizubehalten, erzogen. Laut Rousseau ist das Ziel der natürlichen Erziehung, die Eigenschaften des natürlichen Menschen, welche von Geburt an vorhanden sind, während der Erziehung bis hin zur Jugend bzw. dem Erwachsenenalter beizubehalten.
3.3 Vorteile der Erziehung auf dem Land
In diesem Abschnitt werde ich mich genauer mit den Gründen auseinander setzen, die Rousseau in der Erziehung und dem Leben des Zöglings auf dem Land sieht. Allgemein gesagt muss das Kind lernen, zu
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1 Rousseau, Emil oder über die Erziehung, S. 10
2 Rousseau, Emil oder über die Erziehung, S. 9 f.
3 Rousseau, Emil oder über die Erziehung, S. 68
4 Rousseau, Emil oder über die Erziehung, S. 16 f.
5 Rousseau, Emil oder über die Erziehung, S. 9
6 Rousseau, Emil oder über die Erziehung, S. 10 ff.
7 Rousseau, Emil oder über die Erziehung, S. 14
8 ebd.
9 ebd.
10 Rousseau, Emil oder über die Erziehung, S. 13
11 Rousseau, Emil oder über die Erziehung, S. 35
12 ebd.
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